PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst nach Hospitation



nukular
21.12.2021, 15:44
Hallo Leute,

nach bestandenem letzten Studiumsexamen Ende November, bin Ich im Rahmen der Stellensuche (Innere) an verschiedenen Häusern hospitieren gewesen um habe jetzt ein bisserl Panik. Bei den Gesprächen der Ärzte fiel mir auf wie wenig Ich zu unterschiedlichen Themen (Krankenhausbürokratie/politik, Bettenmanagement, Organisation von Intensivpatienten, Dienstpläne, Arbeitszeitmodelle, etc.) weiß und von wieviel Ich einfach null Ahnung habe. Im Studium war Ich jetzt nicht die mega Überfliegerin aber auch definitiv nicht schlecht. Zumindest bei den Visiten hatte Ich erwartet dass Ich zum Management den Krankheiten genug weiß, was nicht der Fall war. Es kam mir teilweise vor als würden die eine ganz andere Sprache sprechen und Ich nicht ausreichend studiert habe (was mMn. wie gesagt nicht der Fall ist, da Ich die Prüfungen vernünftig abgelegt habe). Ging es einigen von euch ähnlich? Das Gefühl nach dem Studium und kurz vor Arbeitsbeginn so gut wie nichts zu wissen? Help! :-((

Obscura
21.12.2021, 16:04
Wie erging es dir denn im PJ in der Inneren?

Feuerblick
21.12.2021, 16:05
Glaub mir, das lernst du innerhalb weniger Wochen. Das Wissen ist ja da, du musst es jetzt nur aus der Theorie in die Praxis umsetzen und das erscheint einem am Anfang einfach schwer.

davo
21.12.2021, 16:12
Das ist völlig normal. Das lernt man alles mit der Zeit, also nur kein Stress.

nukular
21.12.2021, 16:29
Wie erging es dir denn im PJ in der Inneren?

Eigentlich ständig das Gefühl große Wissenslücken zu haben, mit dem Unterschied dass der Berufsstart noch in weiter Ferne lag und der Hoffnung, dass Ich es "bis dahin schon irgendwie kann".

Matzexc1
21.12.2021, 17:02
Mach dir nicht zu viele Sorgen, man braucht am Anfang erstmal Eingewöhnungszeit.
Ich selbst hab ein halbes Jahr gebraucht um mich an die Anästhesie zu gewöhnen, supergut bin ich immer noch nicht

Das richtige Lernen geht auch erst nach dem Studium und dem PJ los, das du nach dem PJ schon top bist kann niemand von dir erwarten

nukular
22.12.2021, 11:55
Mach dir nicht zu viele Sorgen, man braucht am Anfang erstmal Eingewöhnungszeit.
Ich selbst hab ein halbes Jahr gebraucht um mich an die Anästhesie zu gewöhnen, supergut bin ich immer noch nicht

Das richtige Lernen geht auch erst nach dem Studium und dem PJ los, das du nach dem PJ schon top bist kann niemand von dir erwarten


Glaub mir, das lernst du innerhalb weniger Wochen. Das Wissen ist ja da, du musst es jetzt nur aus der Theorie in die Praxis umsetzen und das erscheint einem am Anfang einfach schwer.


Das ist völlig normal. Das lernt man alles mit der Zeit, also nur kein Stress.

Vielen Dank, der Konsens hier macht mir Mut.

Mr. Pink online
22.12.2021, 12:35
Wenn man in den ersten paar Monaten in der Inneren nicht am Schwimmen ist, dann ist irgendwas falsch gelaufen.

Anne1970
22.12.2021, 12:47
Lieber ein wenig selbstkritisch sein, als sich zu Beginn zuviel zuzutrauen. Du bekommst eine Einarbeitung und wirst alles nach und nach hinbekommen. Ein Notizbuch ist Gold wert ( wenn du dir angewöhnst, alles Wichtige ( vor allem Telefonnummern) reinzuschreiben).
Das wird schon!
:-)

Markian
22.12.2021, 19:26
Mein OA hat an meinem ersten Tag gesagt: "Sie werden sehen, dass alle anderen hier auch nur mit Wasser kochen."

Und da hat er größtenteils recht.

Leucovorin
25.12.2021, 09:10
Mach dir nicht zu viele Sorgen, man braucht am Anfang erstmal Eingewöhnungszeit.
Ich selbst hab ein halbes Jahr gebraucht um mich an die Anästhesie zu gewöhnen, supergut bin ich immer noch nicht

Das richtige Lernen geht auch erst nach dem Studium und dem PJ los, das du nach dem PJ schon top bist kann niemand von dir erwarten

Dem kann ich nur Beipflichten. Es ist auch ganz normal und richtig am Anfang viel zu fragen. Kollegen und Vorgesetzte, die da keinen Bock drauf haben, waren anscheinend niemals jung.
Das mit dem PJ habe ich auch nie so ganz verstanden, warum man in aller Regel so wenig eingebunden wird. Dafür ist es eine lange Zeit und der Lerneffekt gering. Ein guter Zeitpunkt um mal ins Ausland zu gehen und über den Tellerrand zu blicken.

alex1
25.12.2021, 15:03
Ich glaube, das ist ziemlich abhängig davon a) um was es sich um ein Fach handelt und b) was man im PJ gemacht hat.
Wenn ich in der ... Opthalmologie jetzt hospitieren würde, würde ich auch erstmal nichts kapieren.

Leucovorin
25.12.2021, 23:20
Ich glaube, das ist ziemlich abhängig davon a) um was es sich um ein Fach handelt und b) was man im PJ gemacht hat.
Wenn ich in der ... Opthalmologie jetzt hospitieren würde, würde ich auch erstmal nichts kapieren.

Naja, das ist jetzt eine andere Diskussion. PJ ist keine Famulatur, man ist ja deutlich länger in der Abteilung. Und PJ ist für alle Innere und Chirurgie. Auch wer später in der Augenheilkunde anfängt, macht die beiden Fächer. Ich habe ja bereits geschrieben, dass es da sicherlich auch positive Ausnahmen gibt. Ich habe es jetzt nach bald 10 Berufsjahren als langatmig empfunden. In Anbetracht der Zeit war da doch wenig Lerneffekt, nebenbei auch nur geringe bis keine Bezahlung. Die Jobs (Blutabnahmen, Transporte, Haken halten, Assistieren im OP, Zugänge, Aufnahme, ggfs. Briefe vorbereiten oder Antibiosen als Erstgabe anhängen) fallen ja auf dem regulären Arbeitsmarkt weg und das macht auch niemand für nix bzw. 225€/Monat. Die Zeit im Ausland war auf jeden Fall eine Bereicherung, somit also auch positive Seiten.