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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stehe vor Zweitstudium. Wie stressig ist die Facharztausbildung?



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Theodor
26.12.2021, 10:47
Hallo alle zusammen,

wie der Titel schon sagt, stehe ich kurz davor mein Zweitstudium Humanmedizin zu beginnen. Mit dem Thema habe ich mich bereits seit langem auseinandergesetzt und das Studium traue ich mir zu. Ich bin zwar schon 30 Jahre alt, aber habe mich auch mit dem Gedanken angefreundet, erst mit 36 (wieder) in ein normales Erwerbsleben einzusteigen. Finanziell habe ich vorgesorgt, das ist deshalb auch geregelt. Ich strebe den Facharzt Allgemeinmedizin an und habe bereits im nahen Bekanntenkreis eine Gemeinschaftspraxis welche mich mit Kusshand einstellen wuerde. (Das ist natuerlich alles weit entfernt und Zukunftsmusik, aber dennoch ist dies ein realistisches Ziel am Horizon. Wie ich das in 6 Jahren sehe, steht natuerlich auf einem anderen Blatt).

Meine Zweifel richten sich eher an die Zeit nach dem Medizinstudium. Dass die Assistenzarztzeit stressig ist, ist mir bewusst. Ueberforderung, Wochenenddienste, Nachtdienst, etc. Mit diesen Fragen habe ich mich ebenso auseinandergesetzt und komme zu dem Schluss, dass ich es dennoch machen moechte und freue mich auf das Studium.

Meine Frage richtet sich eher in Richtung, wie stressig die Facharztausbildung in Bezug auf den Lernaufwand ist? Nach 6 Jahren Studium wuerde ich dann doch auch mal gerne den Kopf frei haben wollen und nicht weiterhin die naechsten Pruefungen im Nacken habe.
Was macht die Facharztausbildung so stressig? Sind es die Arbeitsbedingungen, oder der Lernaufwand?
Die Facharztpruefung findet ja am Ende der Facharztausbildung statt. Wieviel Zeit pro Woche/Monat muss ich waehrend meiner Assistenzarzttaetigkeit nach Dienstende zusaetzlich mit Lernen fuer die Facharztpruefung aufwenden?
Oder ist die Facharztausbildung eher "Learning on the job" man arbeitet ganz normal als Assistenzarzt und setzt sich 1 Jahr vor der finalen Facharztpruefung auf den Hosenboden und bereitet sich intensiv auf die Pruefung vor?

Wenn ich mit 36 mein Studium erfolgreich abschliesse, wuerde ich die Facharztausbildung fruehestens mit 41 beenden. Sind die 5 Jahre Facharztausbildung eher gepraegt von Stress durch Arbeiten, oder Stress durch Pruefungen?

Und bitte meinen Post nicht falsch verstehen. Ich bin nicht faul, oder auf der Suche nach einem einfachen, stressfreien Leben. Ich bin entschlossen und bin motiviert und traue mir das Studium zu. Mit der Facharztausbildung habe ich mich zugegebnermassen noch wenig befasst und wuerde gerne wissen, was auf mich zukommt/ worauf ich mich einlasse.
Wenn man sich hier im Forum zu dem Thema einliest, findet man wenige positive Beitraege ueber die Assistenzarztzeit. Was ich vernommen habe, ist, dass die Facharztausbildung Allgemeinmedizin (2 Jahre Klinik, 3 Jahre Praxis) im Vergleich zu anderen Fachgebieten als eher angenehm empfunden wird.

Ich wuerde mich ueber euere Erfahrungen sehr freuen, da ich mich noch nicht final entschieden habe, aber eine grosse Lust auf das Studium habe... und auf die Taetigkeit als Hausarzt natuerlich. Die Familienplanung ist fuer mich jetzt erstmal bis 36 ausgesetzt, aber wuerde eigentlich nicht warten wollen, bis auch die Facharztausbildung abgeschlossen ist.

Vielen Dank fuer eure Hilfe, Theo
(Sorry fuer das Fehlen der Umlaute, ich schreibe auf einer englischen Tastatur)

Feuerblick
26.12.2021, 10:54
Die Facharztausbildung ist wegen der Arbeitsbedingungen stressig, nicht wegen des Lernaufwandes. Klar, am Anfang muss man fachlich immer wieder nachlesen, aber in Sachen Lernaufwand ist diese gesamte Zeit eher entspannt. Die meisten lernen kurz vor der Facharztprüfung nochmal - der Rest ist Learning by doing.

Leucovorin
26.12.2021, 22:24
Und es gibt auch weniger stressige Fächer ohne 24h Dienste in der Klinik. Lernst du ja in Blockpraktika & Co kennen.
Die Weiterbildung ist, wie bereits vom Vorredner gesagt Stress durch Arbeit. In 5 Jahren macht man Fortbildungen, liest Bücher einfach weil es Praxisrelevant ist und man das auch anwendet. Es ist nicht vergleichbar mit dem Studium oder PJ.
Der Unterschied: In der FA Ausbildung ist die Ärztekammer für die Prüfung zuständig, nicht die Uni.
Die FA Prüfung ist nicht wirklich "schwer" und wird auch als kollegiales Fachgespräch seitens mancher Ärztekammern bezeichnet, dafür lernt man einige Wochen intensiv. 90-95% bestehen, der Rest hatte ein Black-Out oder tatsächlich nicht gelernt.

Wenn man Hausarzt in Deutschland werden möchte, brauch man ein paar Jahre Innere (wie du schreibst) und arbeitet dann in der HA Praxis. Man kann sich auch so manche Zeiten aus anderen Fächern anrechnen lassen oder als Quereinsteiger durchstarten mit einem anderen Facharzt. Klar ist es in der Praxis "grob" gesagt weniger stressig als im Krankenhaus. Kein Geheimnis. Gerade Innere Medizin, größerer Laden, 24h Dienste und dann noch mehrere Kinder, ist nicht einfach zu schaffen.

Ich habe einen Bekannte, der auch mit 36 noch das Medizinstudium abgeschlossen hat und jetzt 5 Jahre Weiterbildung macht. Keine Kinder. Ein anderer mit einem Kind mochte es sogar mit Anfang 40 nochmal wissen und hat sein Studium erst dann abgeschlossen. Er wird dann FA mit 50 sein.

Feuerblick
27.12.2021, 06:30
Ob man die Arbeit in einer Praxis als „stressig“ empfindet, hängt auch ein bisschen von einem selbst ab. Manche empfinden die Patientenzahlen in einer Praxis mit 5 bis maximal 10 Minuten pro Patient und häufig eher nicht so anspruchsvollen Diagnosen als stressiger als die Arbeit in einer Klinik. Das muss man tatsächlich selbst ausprobieren. Ich für meinen Teil war in der Praxis (nicht Allgemeinmedizin) bei Minimum 60 Patienten pro Tag nicht glücklich und habe das als wesentlich anstrengender empfunden als die Ambulanzarbeit in der Klinik plus Dienste.
Tipp: Nicht von vornherein auf ein späteres Fach festlegen sondern erstmal studieren.

Theodor
27.12.2021, 08:09
Vielen Dank Feuerblick und Leucoverin fuer die Einblicke. Das hilft mir schonmal weiter. Manche Berichte ueber die Assistenzarztzeit sind in der Tat entmutigend und da fragt man sich, ob der lange Weg wirklich eine gute Idee ist, wenn man dann nach dem Studium merkt, dass die Lebensqualitaet nicht wirklich toll ist. Aber Berichte aus Foren sind auch immer mit Vorsicht zu geniessen. Aus diesem Grund vielen Dank fuer eure Sicht. Gerade was Familienplanung angeht, will ich diese eigentlich ungern 11 Jahre nach hinten verschieben, aber so wie ich euch verstehe, sollte diese mit der Facharztausbildung vereinbar sein. Im Notfall dann eventuell 20% reduzieren, wobei das nach einem Zweitstudium natuerlich nicht das Ziel ist (auf Grund der entgangenen Erwerbsjahre).

@Feuerblick: Danke fuer den Tipp. Ja, da bin ich eigentlich recht offen. Allgemeinmedizin ist, was mich schon immer interessiert hat, aber wie das nach 6 Jahren Studium sein wird, ist natuerlich offen. Orthopaedie finde ich auch einen sehr interessanten Fachbereich.

davo
27.12.2021, 09:58
Aktivier mal die privaten Nachrichten.

Theodor
27.12.2021, 10:36
* pm's aktiviert

davo
27.12.2021, 10:48
Aus irgendeinem Grund bekomme ich leider eine Fehlermeldung:

"Theodor möchte oder darf keine Privaten Nachrichten empfangen. Daher kannst du deine Nachricht nicht an diesen Benutzer schicken."

Rätselhaft! Hat einer der Moderatoren eine Ahnung?

Feuerblick
27.12.2021, 11:04
Nö… ist es so geheim, dass du es nicht öffentlich schreiben darfst?

Theodor
27.12.2021, 13:58
Oh, das ist schade. Ich habe dir meine email als pm geschickt. Waere auf jeden Fall interessiert, was du zu berichten hast :)

mbs
27.12.2021, 16:26
FA-Weiterbildung ist tatsächlich eher "learning on the job"; nur am Ende wenn man die Prüfung angemeldet hat und zugelassen wurde fängt man normalerweise an sich hinzusetzen und dezidiert wie im Studium Fachwissen zu lernen bzw zu wiederholen. Bin zwar noch kein FA, aber so war es bei allen Kollegen deren Prüfungsvorbereitung ich miterlebt habe. Manche haben auch nur ein bis zwei Tage vorher nochmal konzentriert gelernt und mehr nicht. Der Hauptteil der FA-Ausbildung ist nicht theoretisches Lernen sondern einfach arbeiten, so banal es klingen mag. Aber wie du schon festgestellt hast ist das auch stressig genug.

Je nach Fachgebiet musst du übrigens nicht die komplette Weiterbildungszeit in einer Klinik verbringen, und man kann wohl zeitweise auch in Rehakliniken arbeiten und das angerechnet bekommen. Wenn du von Anfang an einen Plan hast in dem berücksichtigt ist, dass du dich möglichst wenig quälen willst und wenn du deine Stellen entsprechend wählst dann kannst du die Belastung deutlich abmildern.

Wichtig ist es auch sich vorher intensiv und ausführlich über die Arbeitsbedingungen zu erkundigen bevor man einen Vertrag unterschreibt. Hospitieren kann da auch eine gewisse Informationsquelle sein, ist aber nicht hundertprozentig zuverlässig, oft wird einem da eine verschönte Version des Betriebs präsentiert damit man zusagt. Bis man weiß wie es ist wo zu arbeiten braucht man länger. Aufschlussreicher wäre es vielleicht genau da seine Famulaturen und PJ-Rotationen zu machen wo man überlegt später auch zu arbeiten. Das sind so die Dinge die ich retrospektiv anders machen würde. Bei denen ich bereue dass ich nur irgendwas genommen habe wo man gute Vergünstigungen oder viel Freiraum um die Promotion fertigzustellen bekommen hat. Das mag auf den ersten Blick attraktiv sein, aber auf lange Sicht rächt es sich. Und ich würde einkalkulieren, dass früher oder später in fast jedem das Bedürfnis laut wird aus der Klinik wegzukönnen, oder zumindest die Option auf Alternativen zu haben. Man sollte nicht einfach nur das wählen was einem fachlich am besten zusagt, sondern auch das Drumrum in die Überlegungen einbeziehen - aber das scheinst du ja vorzuhaben. Du solltest das nur auch durchziehen. Interessant erscheint vieles, aber es ein Leben lang machen zu müssen ist etwas ganz anderes.

anignu
27.12.2021, 22:25
Manche Berichte ueber die Assistenzarztzeit sind in der Tat entmutigend...
Klar. Das ist aber wie überall und vor allem in D: es werden meist die negativen Sachen geschrieben oder es wird sich beschwert, viel weniger als über positive Dinge berichtet oder was gelobt wird. Da entsteht auch eine bissl verzerrte Wahrnehmung.

Gerade was Familienplanung angeht, will ich diese eigentlich ungern 11 Jahre nach hinten verschieben, aber so wie ich euch verstehe, sollte diese mit der Facharztausbildung vereinbar sein. Im Notfall dann eventuell 20% reduzieren
Oder die Familienplanung mit dem Studium kombinieren. Könnte vielleicht sogar leichter sein...

Leucovorin
28.12.2021, 00:48
Na, als Zuckerschlecken würde ich die Facharztausbildung nicht sehen. Es ist jetzt sagen wir mal so nicht so super toll organisiert und man ist ziemlich abhängig vom Weiterbilder.
Es kommt einfach drauf an wo du arbeitest: In einer Rehaklinik oder selbst in der Geriatrie wirds nicht ganz so stressig sein und trotzdem haben die WB-Berechtigung Innere Medizin zumindest für eine Zeit. Welche Fächer weniger stressig sind, da kann man lange drüber diskutieren. Diese Unzufriedenheit kommt meist aus der Richtung Innere Medizin. Bestimmt sagt dir das Buch House of God etwas, lies es mal. Die Zustände wie damals in den 70er Jahren hat man nicht mehr, aber es gibt so einen gewissen Grundtenor im Buch, der doch etwas Wahres an sich hat. Ich könnte auch nicht 5 Jahre Innere machen, wäre mir persönlich zu frustrierend. Ein paar Jahre zum Basics lernen ist gut.
Ortho/Uch ist körperlich anstrengend und auch mit Notfällen und Nachtdiensten verbunden. Gilt als eher weniger familienfreundlich so im Großen und Ganzen. Aber probiers auf jeden Fall aus mit Famulatur in der Klinik. Wenn man wirklich für Medizin brennt und Allgemeinmedizin super findet, sollte das eigentlich kein Problem sein. Vorteil von der Praxis ist, dass man viel planbare Arbeit hat und tatsächlich um XX Uhr die Praxis schließt. Im stationären Bereich kommt vllt gerade um 17 Uhr die Angehörigen, die natürlich extremst verärgert wären, wenn keine Zeit zum reden ist. Die Notaufnahme hat immer geöffnet und schickt die Patienten hoch. Deine Station macht natürlich auch nie Feierabend. Oder um 15 Uhr kommt gerade noch die Aufnahme aus der Notaufnahme, wo jetzt noch schnell verschiedene Sachen (CT, Labor, Ausschluss Lungenembolie) organisiert werden müssen vor Feierabend und das Labor gesehen werden muss, das natürlich ca. 2h braucht NACHDEM es im Labor ankommt. Wirklich schwer kranke, lebensbedrohliche kranke Patienten behandelst du maximal akut in der Praxis (wenn zufällig ein Notfall auftritt) und weist sie natürlich sofort aufgrund der schwere der Erkrankung ins Krankenhaus ein bzw. machst erste Akutmaßnahmen. Der Rest erfolgt dann in der Klinik.

Colourful
28.12.2021, 05:41
Mit Angehörigen kann man übrigens auch, gerade in diesen Zeiten, super gut telefonieren oder Termine festlegen, die nicht gerade nach Feierabend sind. Da beschwert sich dann auch niemand, wenn ich zufällig um 17:30 Uhr nicht mehr da bin, weil ich mit denen schon vorher telefoniert habe.

Sonst hast du Recht, aber auch da kann man sich absprechen und ich wage mal zu sagen, dass es oft auch an der Organisation der Abteilung liegt, wenn man *immer* länger bleiben muss.

nie
28.12.2021, 09:09
Man kann auch in einer Klinik arbeiten, in der Patienten in der Notaufnahme schon Labor, Sono, CT und Co. bekommen haben, die (Verdachts-)diagnose steht und die Therapie eingeleitet wurde. Da sieht man den Patienten kurz wenn er auf Station kommt und macht Anordnungen. Und die Patienten kommen entweder vormittags hoch oder nach 17 Uhr. Und werden dann vom Dienstarzt gesehen… Und wenn Angehörige nach meinem Feierabend kommen und reden wollen, ist das nicht mein Problem. Dann ist halt keiner zum reden da. Die können gerne im Vorfeld anrufen oder vor 17 Uhr zum Gespräch kommen.

Es ist sicher nicht immer alles toll in der stationären Medizin aber vieles ist auch einfach schlicht organisatorisches Versagen, das sich vermeiden lässt. Ich bin z.B. kein rund-um-die-Uhr Service-Point für Angehörige. Nur weil die um 18 Uhr erst aufschlagen mache ich sicher nicht jeden Tag überstunden.


Was den Lernaufwand angeht: ich bin im 3. WBJ und schaue selten zuhause in ein Buch. Ich lesen hin und wieder auf der Arbeit was nach aber an meinem Schreibtisch zuhause habe ich seit meinem Examen nicht gesessen.

Theodor
28.12.2021, 09:47
Vielen Dank fuer die Eindruecke. Diese haben mir sehr geholfen und spiegeln ungefaehr das wider, was ich gehofft hatte zu hoeren.
Dass die Facharztausbildung kein Zuckerschlecken wird, ist mir bekannt. Sie scheint aber auch nicht eine Zeit zu sein, bei welcher man sein Privatleben um 5 Jahre nach hinten verschieben muss. Was ich heraus hoere ist, dass in der Weiterbildung, mit entsprechender Organisation, Arbeit, Lernaufwand und Familie unter einen Hut zu bekommen sind und die Facharztausbildung kein Grund sein sollte, mich gegen das Studium zu entscheiden.

Falls ich nach dem Studium nachwievor das Ziel habe, in die Allgemeinmedizin zu gehen, laesst sich die Weiterbildung ja auch ordentlich planen. Nach 2 Jahren auf der Inneren ist die Fortfuehrung der Facharztausbildung in einer Praxis eine gute Moeglichkeit, die Ausbildung in einer Praxis fortzufuehren, welche einem von der Region und von den Arbeitsbedingungen zusagt. Bei dem derzeitigen Bedarf in der Allgemeinmedizin hat man in dieser Hinsicht ja viele Wahlmoeglichkeiten.

Sonic the Hedgehog
28.12.2021, 12:17
Ist ja schön und gut, dass du dir soviele Gedanken über die FA-Weiterbildung machst aber du solltest

a) erst einmal ein Studienplatz bekommen und
b) das Studium erfolgreich abschließen.

Ich hatte während meiner Studienzeit auch Studenten die viel über irgendwelche Karrieren als Neurochirurg und Schönheitschirurg philosophiert haben und dann letztlich durchs Physikum gefallen sind. Im Übrigen ändert sich der Facharztwunsch gefühlt 100x während des Studiums also würde ich mir jetzt garkeine Gedanken über aktuelle Karriereperspektiven machen da sich die Gesundheitspolitik ständig im Wandel befindet.

P.S. Die intrinsische Motivation mit 30 Jahren nochmal Medizin zu studieren muss sehr hoch sein. Ich würde es an deiner Stelle nicht studieren, weniger wegen dem Studium an sich sondern da man im späteren Arztjob von der gesamten Gesellschaft wie Dreck behandelt wird (siehe aktuelle Covid Politik).

Theodor
28.12.2021, 14:05
Hi Sonic, ich schrieb ja, dass ich mich mit dem Studium und der Finanzierung bereits tiefgruendig befasst habe und mich eben nicht allzusehr mit der Facharztausbildung beschaeftigt habe. Wie du sagst, ist das alles Zukunftsmusik und nichts, was mich derzeit beschaeftigt. Ich wollte nur wissen, was auf mich zukommt. Da hast du recht. Mit dem Thema beschaeftige ich mich wohl erst in 5 bis 6 Jahren wieder. Jetzt steht erstmal das Studium an.

Auch deine Sicht hilft mir weiter. Da in meiner Familie mehrere Personen im Krankenhaus arbeiten, ist mir bewusst, dass die Zustaende im Gesundheitssektor alles andere als rosig sind. Ich strebe wie gesagt keine Karriere an - dafuer bin ich zu alt und auch nicht der Typ dafuer. Mein Ziel ist eigentlich Hausarzt in einer Gemeinschaftspraxis/ MVZ. Dass das Gehalt hier nicht ueppig ist, ist mir bekannt, aber das Arbeitsumfeld und die Taetigkeit sagen mir sehr zu. Ein zweiwoechiges Praktikum habe ich bereits absolviert.
Aber auch das ist in weiter Ferne. Fuer mich stehen jetzt erstmal Punkt a) und b) an.

Bluej
28.12.2021, 14:20
Als Hausarzt kannst du auch ein sehr gutes Gehalt erwarten als Selbstständiger / Teilhaber /Gesellschafter sind durchaus >180k die Regel und als angestellter Hausarzt wird je nach Region Oberarztgehalt gezahlt, also so um die 100k je nach Erfahrung (am Anfang etwas weniger). Auf jeden Fall verdienst du deutlich mehr als ein angestellter Wissenschaftler an der Uni, der nach Tvöd bezahlt wird.
Gibt wahrscheinlich kaum ein lukrativeres Studium, wenn man etwas älter ist und nicht den geradlinigsten Lebenslauf hat.

Leucovorin
28.12.2021, 16:49
Mein Ziel ist eigentlich Hausarzt in einer Gemeinschaftspraxis/ MVZ. Dass das Gehalt hier nicht ueppig ist, ist mir bekannt, aber das Arbeitsumfeld und die Taetigkeit sagen mir sehr zu. Ein zweiwoechiges Praktikum habe ich bereits absolviert.
Aber auch das ist in weiter Ferne. Fuer mich stehen jetzt erstmal Punkt a) und b) an.

Also davon sollte man schon gut leben können. Kommt immer drauf an wo und wieviel man leistet. Arbeitslos wirst du mit Allgemeinmedizin nicht, und ein wirklich schlechtes Einkommen wirst du damit auch nicht haben.