Hospitation Ärzte aus dem Ausland

[Rubinholz]

Hallo alle zusammen,

ich habe zu diesem Thema einige Fragen und würde gerne wissen, wie das bei euch in den Kliniken gehandhabt wird.

Immer wieder arbeiten Ärzte aus dem Ausland in Kliniken als Hospitanten (gerade auch bei mir in meiner Abteilung), während sie auf ihre deutsche Berufserlaubnis warten. D.h. sie haben schon ihre ausländische Approbation, allerdings noch nicht ihre deutsche Berufserlaubnis (sind somit eigentlich bereits Ärzte).

Eigentlich hatte ich das so gelernt, dass diese Kollegen nur beobachten sollten, also keine eigene ärztliche Tätigkeit machen dürfen (auch keine Untersuchungen, Blutentnahmen, etc.).

Wie macht ihr das so im klinischen Alltag? Machen diese Kollegen dann wirklich nichts, oder arbeiten sie mehr oder weniger selbstständig? Wie sieht es dann rechtlich aus? Wer ist verantwortlich, wenn etwas schief geht? Wer fühlt sich für diese verantwortlich und werden sie überhaupt eingearbeitet, bzw. müssen sie das?!

Ich hab im Internet einiges dazu gefunden (auch vom Marburger Bund), aber die Umsetzung ist für mich die spannende Frage.

Wäre cool, wenn es hier einige Anregungen gäbe.

[veriko]

Hospitation ist keine Arbeit, sondern tatsächlich nur mitlaufen und über die Schulter schauen. Selbst der ausländische Arzt mit Berufserlaubnis darf den Beruf nur unter Aufsicht eines in Deutschland approbierten Arztes ausüben. In der Realität sah das an einer meiner bisherigen Kliniken so aus, dass eine Kollegin ohne Berufserlaubnis schon als Pflegehelferin angestellt war, aber einige wenige eigene Patienten ärztlich betreuen sollte mit Visite, Blutentnahme, Briefe schreiben. Therapieentscheidungen nur in Rücksprache mit Oberarzt.
Kollegen mit Berufserlaubnis haben je nach fachlicher Fitness schon am Dienstsystem teilgenommen, obwohl man nachts auf weiter Flur doch recht allein war und genau genommen gar keine Aufsicht durch einen approbierten Arzt hatte.
Du siehst, das ist eine ganz graue Zone.

[mbs]

Warum kontrolliert das eigentlich keiner? Ein Freund der an einer Uniklinik arbeitet meint, dass bei Ihnen tatsächlich mal kontrolliert wurde, und man danach das ärztliche Personal fast verdoppelt hat weil sonst hohe Strafzahlungen die Folge gewesen wären. Aber das war eben auch ein riesiger Laden. An den kleineren Kliniken wird wahrscheinlich genau aus dem Grund nicht so genau hingeschaut weil man weiß, dass das deutsche Gesundheitssystem kollabieren würde wenn man es denn täte. Oder aber man macht kleine Kliniken die ihre Dienste nicht adäquat besetzen können eben zu und verlegt an die nächstgrößere - angeblich ist so was politisch ja theoretisch auch gewollt.

[Kackbratze]

Ein Freund meint....wahrscheinlich...man weiss...angeblich.
Wow. Die gefühlten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache.

[mbs]

Nein, ich habe schon konkrete Angaben bekommen, aber würde ich die hier breittreten könnte man Rückschlüsse auf Ort und Identität ziehen - was ich eigentlich vermeiden wollte.

[Kackbratze]

Dann lass es lieber, halbseidene Pseudo-Spekulationen sind nicht zielführend.

Die Hospitanden werden unter Duldung der Politik voll eingesetzt. Schliesslich müssen die Dienste besetzt werden. Ob das Personal den Job beherrscht ist nur wichtig, wenn etwas schief geht. Ansonsten geht es den Verwaltungen im Krankenhaus um besetzte Stellen und Dienste und den übergeordneten Verwaltungen darum, dass das Krankenhaus weiter existiert.
Es wird kaum eine Regelung überprüft in Deutschland, egal ob Arbeizszeitgesetz, Berufliche Qualifikation oder Strahlenschutz.
Papier ist geduldig.
Es hat ja auch seinen Grund, dass so viele Hospitanden in Deutschland antreten und nicht in Ländern in denen man mehr Geld oder bessere Arbeitsbedingungen hat. Dort wird mehr kontrolliert.

[Lakemond]

Dann lass es lieber, halbseidene Pseudo-Spekulationen sind nicht zielführend.

Die Hospitanden werden unter Duldung der Politik voll eingesetzt. Schliesslich müssen die Dienste besetzt werden. Ob das Personal den Job beherrscht ist nur wichtig, wenn etwas schief geht. Ansonsten geht es den Verwaltungen im Krankenhaus um besetzte Stellen und Dienste und den übergeordneten Verwaltungen darum, dass das Krankenhaus weiter existiert.
Es wird kaum eine Regelung überprüft in Deutschland, egal ob Arbeizszeitgesetz, Berufliche Qualifikation oder Strahlenschutz.
Papier ist geduldig.
Es hat ja auch seinen Grund, dass so viele Hospitanden in Deutschland antreten und nicht in Ländern in denen man mehr Geld oder bessere Arbeitsbedingungen hat. Dort wird mehr kontrolliert.

Genau so ist es... so lange es läuft sind doch alle glücklich. Das Wohl der Patienten interessiert doch niemanden.