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Birdie23
03.03.2022, 17:26
Hallo liebes Forum,
Nach meinem 1. Semester Psychologie habe ich nun gesehen, dass es mich nicht gepackt hat.
Klar wusste ich, dass es viele Module zu Statistik und Testtheorie gibt, nur habe ich die wissenschaftliche Ausrichtung unterschätzt. Da ich jetzt auch gesehen habe, dass die Möglichkeiten in der Wirtschaft doch sehr auf Personal begrenzt sind, bin ich nun unentschlossen.

Nun habe ich ein Zulassungsangebot für Humanmedizin bekommen. Eigentlich letztes Wintersemester über Psychologie doch bin ich trotzdem nicht sicher, ob ich annehmen möchte.

Ein Praktikum bei einer Kinderärztin hat mir schon sehr gefallen.
Nur ist der Weg in eine Praxis sehr lang.
Mir graut es vor den Arbeitszeiten, Diensten wie Überstunden in der Klinik.
Zudem finde ich es schlimm, dass man als Assi alles mit sich machen lassen muss, hauptsache man kommt in der Weiterbildung zum Facharzt weiter.

Ich denke schon, dass es mir Spaß machen würde, nur Lust auf Nachtschicht und kein Wochenende habe ich um ehrlich zu sein nicht.
Zudem ist mir aufgefallen, dass mir die Vorsorgeuntersuchung mit den gesunden Kindern viel mehr Spaß gemacht haben, als die Arbeit mit den Kranken.

Nun also abwägen:
Psychologie ist zwar im Studium und vielleicht auch im Job langweiliger. Dafür hätte ich aber mehr Freizeit während dem Studium und später geregelte Arbeitszeiten.

Medizin bietet mir schönen Beruf mit Beratung und Vorsorgeuntersuchungen, der mir aber eher nur in einer Praxis spaß machen würde.
Mir macht auch Sorge, dass ich bei dem hohen Lernpensum und verschultem Stundenplan mir denken werde ‚,wäre ich bloß bei Psych geblieben“ weil ich nicht so 100% dafür brenne.
Es gibt ja welche, denen Freizeit und Arbeitszeit total egal sind, Hauptsache Arzt werden.

Danke, dass ihr so weit gelesen habt!
Ich hoffe ihr habt noch Input für mich.

Birdie23
03.03.2022, 17:36
Zudem habe ich auch die Sorge bei der Medizin im Klinikalltag zu verbittern. Wenn ich mir vorstelle ne Woche Nachtschicht zu arbeiten.

Aber vielleicht mache ich mir doch einen zu großen Kopf und die Jahre in der Klinik gehen schnell vorbei.

rafiki
03.03.2022, 18:36
Ganz klar: Bleib bei dem, wo du bist. Medizin würde dich komplett frustrieren, weil man da doch überwiegend mit kranken Menschen zu tun hat und richtig arbeiten muss.

Birdie23
04.03.2022, 08:00
Aber wenn ich mir überlege, dass ich nach 2-3 Klinik und 2 Jahre Weiterbildung in Einer Praxis mich in einer Gemeinschaftspraxis anstellen lasse, habe ich doch die Arbeitszeiten und sehr Kranken hinter mir gelassen? Das sind immerhin dann noch mindestens 30 Jahre Berufsleben.
Oder denkst du, dass die Zeit bis dahin es nicht wert ist?

Kandra
04.03.2022, 12:35
Was bringt dich zu der Annahme, dass du in der Praxis keine sehr kranken Menschen mehr versorgen musst?

Birdie23
11.03.2022, 12:20
Die meisten Kinder hatten dort nur Infekte und Fieber. Notfälle können natürlich passieren, sind doch aber nicht so oft wie Im Krankenhaus?

hansaring
16.05.2022, 16:46
Moin, ich hab einen ähnlichen Werdegang hinter mir, auch einige Freunde haben zuerst Psychologie studiert (ich hab noch den Bachelor gemacht) und dann als "Zweitstudium" Medizin angefangen.

Die ersten Semester sind in der Tat sehr hart, v.a. wenn man vorher etwas anderes studiert hat. Medizin lernt sich halt anders als Psychologie. Irgendwann hast du dich aber daran gewöhnt und dann ist es auch ein sehr schönes und interessantes Studium!

davo
17.05.2022, 14:35
Dass du das Medizinstudium schaffen würdest, versteht sich glaub ich von selbst.

Aber du hast als Arzt, auch in einer Praxis, natürlich hauptsächlich mit kranken Menschen zu tun. Und du müsstest bereit sein, als Assistenzarzt zumindest ein paar Jahre lang auch in der Nacht und auch am Wochenende zu arbeiten. Sobald du Facharzt bist, ist ein Arbeitsalltag wie von dir gewünscht viel leichter realisierbar als als Assistenzarzt.

Aber warum studierst du nicht einfach BWL, wenn du in die Wirtschaft willst, aber nicht auf Personal o.ä. eingeschränkt sein willst?