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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweitstudium nach Informatik Bachelor?



student22
05.03.2022, 14:44
Hey Leute,

ich bin Informatiker (Bachelor, 1,6 Abschlussnote) und mein Traum war es schon immer Medizin zu studieren. Deshalb überlege ich jetzt als Zweitstudent Medizin in DE zu studieren. Nur weiß ich nicht, wie ich über berufliche Gründe argumentieren kann, dass ich als Informatiker nochmal Medizin studieren muss.

- Habt ihr eine Idee, wie ich hier argumentieren kann?

- Besteht überhaupt anhand meiner Note und den beruflichen Gründen eine realistische Chance ein Platz zu bekommen?

Danke euch!

Nefazodon
05.03.2022, 15:07
Hallo student22,

ehrlicherweise schätze ich deine Chancen über berufliche Gründe an einen Medizinstudienplatz zu kommen, als sehr gering, bzw. nicht existent ein.
Die höchste Kategorie "Zwingende berufliche Gründe" ist nur für die, die Mund-Kiefer-Gesichtschirurg werden wollen und daher Medizin und Zahnmedizin studieren müssen.
Wissenschaftliche Gründe könntest Du nur geltend machen, wenn Du aktiv forschen würdest und "besondere berufliche Gründe" gelten nur in ganz speziellen Konstellationen, die meiner Meinung nach mit Informatik nur schwer zu begründen sind. Selbst wenn diese Kategorie zutreffen würde, würde sie dir nur 7 Punkte geben, sodass es mit einer Zulassung eher knapp würde.
(Es wäre aber sowieso fraglich, für welchen Job Du neben Informatik auch Medizinkenntnisse dringend benötigen würdest...Bioinformatik oder Epidemiologie kann eben auch ein reiner Informatiker machen, sodass besondere berufliche Gründe eben nicht vorliegen, m.E.).

Also, ich glaube nicht, dass Du damit Erfolg haben wirst.

Warum willst Du denn überhaupt Medizin studieren?

Hast Du schonmal über Studiengänge wie Medizintechnik oder Digitale Gesundheitswissenschaften nachgedacht?
Diese sind vermutlich informatiknäher und nicht so überlaufen wie Medizin...

Edit: Du schreibst, dass Du gerne Medizin in DE studieren würdest? Heißt das, Du hast Informatik NICHT in DE studiert? Falls ja bestünde eine Chance, dass Du in DE nach deutschem Hochschulrecht gar nicht als Zweitstudienbewerber giltst...

vsutedjo
15.03.2022, 18:07
Hey:) Ich hab dasselbe gemacht, Bachelor Informatik an der TUM fertig und Master angefangen, während dem Master für Zweitstudium Medizin beworben. Ich bin jetzt auch erfolgreich im ersten Versuch in Medizin reingekommen (tatsächlich auch nur für die LMU beworben) und studiere zurzeit im 1. Semester (bald 2.) an der LMU. Ich bin über wissenschaftliche Gründe gegangen und kann dir mein Schreiben schicken, wenn du magst:)

JeffAlbertson
26.03.2022, 18:46
Ich bekomme die Krise, wenn ich jedes mal in Foren lesen muss "Warum willst du überhaupt Medizin studieren?"
Ganz ehrlich, was soll das für eine Frage sein? Also was für eine Antwort erwartet man da? Er will Medizin studieren, weil er großer Fan von Grey's Anatomy ist, was jetzt? Oder er will aus den gleichen 3 Gründen Medizin studieren, wie 95% der Männer: Geld, Macht und Frauen, und nun? Lass mich raten "Man sollte Medizin studieren, weil man Menschen helfen will" oder "Du kannst doch mit was anderem auch glücklich werden, mein Cousin hat bspw. Mechatroniker gemacht und schraubt jetzt Krankenwagen zusammen und verdient unfassbar viel Geld"
Die Frage impliziert doch nichts anderes, als einem die Idee oder den Gedanken nach jeglicher Antwort madig zu reden. Es ist doch komplett kack egal warum die Leute das studieren wollen. Der User stellt eine spezifische Fragen, auf die man antworten kann, wenn man a) Ahnung hat und b) helfen will.

*/rantOff

Mein Bester, mit Informatik hast du relativ gute Chancen auf ein Medizinstudium. Versuche es über die wissenschaftlichen Gründe, da ist es etwas einfacher. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel viel Erfolg. Falls es bei der ersten Bewerbung nicht klappt probiere es einfach nochmal.

Nefazodon
27.03.2022, 12:06
Ich bekomme die Krise, wenn ich jedes mal in Foren lesen muss "Warum willst du überhaupt Medizin studieren?"
Ganz ehrlich, was soll das für eine Frage sein? Also was für eine Antwort erwartet man da? Er will Medizin studieren, weil er großer Fan von Grey's Anatomy ist, was jetzt? Oder er will aus den gleichen 3 Gründen Medizin studieren, wie 95% der Männer: Geld, Macht und Frauen, und nun? Lass mich raten "Man sollte Medizin studieren, weil man Menschen helfen will" oder "Du kannst doch mit was anderem auch glücklich werden, mein Cousin hat bspw. Mechatroniker gemacht und schraubt jetzt Krankenwagen zusammen und verdient unfassbar viel Geld"
Die Frage impliziert doch nichts anderes, als einem die Idee oder den Gedanken nach jeglicher Antwort madig zu reden. Es ist doch komplett kack egal warum die Leute das studieren wollen. Der User stellt eine spezifische Fragen, auf die man antworten kann, wenn man a) Ahnung hat und b) helfen will.

*/rantOff



Da scheine ich ja bei dir einen Nerv getroffen zu haben...
Falls es dir entgangen ist, ich habe durchaus auch inhaltlich auf die Frage des Users geantwortet.
Hintergrund meiner Frage war zum Einen, Alternativen aufzuzeigen, da ich die Chancen für einen Platz als gering einschätze, zum Anderen gerade deshalb auch nach der Ernsthaftigkeit des Wunsches zu fragen.

Nein, es geht mir nicht darum, die Idee nach jeglicher Antwort madig zu reden.
Es geht mir darum, dass man hier relativ oft von Leuten liest, die den Wunsch nach einem Zweitstudium Medizin hegen und mit diesem Wunsch aber unglücklich sind bzw. sich selbst quälen.

Ich habe ehrlich gesagt bei Vielen, die hier einen Zweitstudienwunsch äußern, das Gefühl, dass dieser Wunsch aus einem Gefühl der "fear of missing out" oder einem "das-Gras-ist-auf-der-anderen-Seite-des-Zauns-immer-grüner"-Effektes geäußert wird.

Das wäre jedoch ein Fehler und würde nicht glücklich machen.

Fakt ist, dass ein Zweitstudienbewerber sozial und finanziell in einer ganz anderen Situation ist, als ein Erststudent. Da sollte man sich schon sehr gut überlegen was man macht.
Ich finde, hinterfragen muss da schon erlaubt sein. Das muss man aushalten können, bzw. man sollte darauf eine Antwort haben.
(Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass die Leute, die hier fragen, nur positive Bestätigung hören wollen, anstatt zu reflektieren. @JeffAlbertson: Du scheinst ja auch der Ansicht zu sein, dass kritisches Hinterfragen nicht wünschenwert oder sogar verwerflich ist)

Unabhängig davon schätze ich die Chancen, einen Zweitstudienplatz zu ergattern, offensichtlich wesentlich geringer ein, als meine Vorposter. Soviele Plätze gibt es nämlich nicht. Auch deswegen finde ich, ein Versuch ist ja statthaft, aber man sollte sich nicht auf das Medizinstudium versteifen. Warum auch, wenn es Alternativen gibt?

Interessanter Weise ist es auch so, dass zwar immer mal wieder solche Anfragen im Forum auftauchen. Aber leider meldet sich dann kaum jemand im Forum zurück, um mal zu berichten, wie der Antrag auf das Zweitstudium verlaufen ist bzw. ob erfolgreich oder nicht.
Habe bisher auch noch keinen Thread von jemandem gelesen, der in jüngster Zeit so ein Vorhaben hatte und jetzt Fragen zum Studium allgemein hat, oder aus seinem Studium berichten möchte.
Einerseits finde ich das schade, weil es für die Forencommunity und alle, die hier nach einer Antwort auf dieselbe Frage suchen, unheimlich wertvoll wäre, mal einen Bericht über eine erfolgreiche Bewerbung zu lesen, andererseits glaube ich, dass es auch daran liegt, dass zwar viele Leute hier den Wunsch äußern bzw. mit dem diffusen Gedanken spielen, es aber dann doch nicht umsetzen. Ist sicherlich ne Unterstellung, aber ich vermute, bei Vielen bleibt es eben ne Träumerei. Das ist ja auch völlig okay. Nur sollte man dann halt auch reflektieren können, dass dieser Wunsch vermutlich nicht ernst ist.

Ich wäre jedenfalls an Rückmeldungen und Erfahrungsberichten von Menschen, die sich tatsächlich beworben haben sehr interessiert. Leider liest es sich im Forum oft doch sehr einseitig.

Und leider hat sich der Threadersteller bisher auch noch nicht wieder gemeldet um auf unseren Input zu antworten...
Tja:-nix:-nix


Mein Bester, mit Informatik hast du relativ gute Chancen auf ein Medizinstudium. Versuche es über die wissenschaftlichen Gründe, da ist es etwas einfacher. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel viel Erfolg. Falls es bei der ersten Bewerbung nicht klappt probiere es einfach nochmal.

Na, das klingt ja positiv...:-keks
Aber wenn die Chancen tatsächlich so gut sind, warum liest man dann immer nur von Leuten, die sich ein Zweitstudium wünschen?
Sicher, im Zweifel muss man es einfach mal probiert haben, dagegen möchte ich nichts sagen, bzw. plädiere sogar dafür, bevor man sich hier in "was wäre wenn...?" Spielchen ergeht nur...
den Rat es nochmal zu probieren sehe ich skeptisch....am Ende steht das eigene Leben auf "Pause", weil man auf einen Platz wartet, den man vielleicht nie bekommen wird, und dann?

vsutedjo
27.03.2022, 13:26
Hallöchen,
ich habe oben schon berichtet, dass es bei mir mit eigentlich demselben Hintergrund direkt geklappt hat, ich sehe also für den Poster durchaus Chancen:) Ich habe außerdem in meinem eigenen Foren-Beitrag nach-berichtet, dass es geklappt hat und wie.

Edit: ich habe das alles jetzt in einem Artikel zusammengefasst: https://viviana-sutedjo.medium.com/how-to-bewerbung-zweitstudium-medizin-nach-informatik-dd5ad3dc74a0

Der Vollständigkeit halber kann ich es hier aber nochmal erwähnen. @student22 das Angebot mich privat anzuschreiben für das konkrete Schreiben, steht natürlich weiterhin.

Bewerbung und Zulassung

Ich habe im Bachelor Informatik studiert und bin derzeit in den letzten Zügen des Masters an der TUM. Ich habe die Begründung wie oben genannt wissenschaftlich gestaltet. Konkret habe ich 3 Punkte aufgrund meiner Bachelor-Note bekommen, und vermutlich 9 für das Schreiben (da ich direkt am ersten Zulassungstag zugelassen wurde und nicht erst im Nachrück-Verfahren). Zu dem Zeitpunkt der Bewerbung hatte ich kein eigens veröffentlichtes Paper, aber eines im Bereich zwischen Informatik und Medizin war in Arbeit (meine Masterarbeit die dann ein Paper wurde), was für die Begründung vermutlich hilfreich war. Ich kann jedem der das versuchen will empfehlen, schon sehr früh im Studium im Zwischenbereich Info+Medizin Projekte zu beginnen (in meinem Fall waren ein paar kleinere Uni-Projekte mit dem Klinikum dabei), und auch Kontakte wie vorherige Profs für das Schreiben zu kontaktieren und dort die Zusammenarbeit zu erwähnen. Meine Befürchtung, die 9 bzw. 11 Punkte für wiss. Begründungen können nur promovierte Wissenschaftler erlangen, erwies sich also als falsch:) Solange dem Begutachter Material gegeben wird, anhand er/sie dir die Punkte vergeben kann, hat man auch als "nur" fertiger Bachelor Chancen.

Alles in Allem ist gerade das Thema Digitalisierung in der Medizin super wichtig und große Firmen wie Google suchen auch vermehrt explizit nach Ärzten mit Informatik-Abschluss oder andersherum, Stichwort "Clinician Informatician" (was ich auch im Schreiben erwähnt habe). Außerdem habe ich konkret alle meine relevanten Forschungsberichte und Artikel im Schreiben mit verlinkt.

Wie geht es mir jetzt mit dem Zweit- und Doppelstudium?

Zunächst einmal kann ich empfehlen, sehr frühzeitig seine Semester zu planen, da ein gleichzeitiges Studium doch echt Energie kostet. Ich habe beispielsweise im ersten Semester Teile von der makros. und mikros. Anatomie um 1 Jahr verschieben können, und in der Zeit einige Informatik-Klausuren gemacht. Da Medizin doch recht verschult ist, lohnt es sich, vor jedem Semester einmal die Studienverwaltung anzurufen um seine Pläne zu klären. Informatik ist dankbarerweise insofern einfacher, weil man so viele/wenige Fächer wie man will belegen kann.

Als Zweitstudent dachte ich anfangs, ich sei viel älter/zu alt um Anschluss zu finden, allerdings kann ich jetzt sagen, dass das absolut unbegründet war: es gibt viel mehr Zweitstudis bzw. Leute mit fertiger Ausbildung als man denkt. Tatsächlich bin ich in viele Fällen eher im Durchschnitt mit meinen 23 Jahren. Finanziell ist gerade als Informatker viel Gelegenheit, nebenbei als Freelancer zu arbeiten, so lange und oft man will. Ich kann aber empfehlen, neben dem Doppelstudium nicht auch noch zu arbeiten. Leider sind Stipendien für Zweitstudis sehr rar, eigentlich habe ich nur das Deutschlandstipendium gefunden.

Tipps
Wie der Vor-Poster erwähnt hat: stelle das Leben nicht auf Pause um auf die Zulassung zu warten, wenn's klappt findet sich schon ein Weg das unter einen Hut zu bekommen.
Überlege dir aber wenigstens grob, ob es theoretisch aufgehen könnte, falls eine Zulassung kommen sollte (bspw. habe ich die Masterarbeit extra vorgezogen, weil ich sicher keine Masterarbeit nebenbei schreiben kann, aber 1-2 Info-Vorlesungen sind machbar).
Erwähne alle auch nur halbwegs relevante Forschungsprojekte im Schreiben und erwähne Referenzen. Verlinke deine Forschungsartefakte und zitiere Joboausschreibungen für Forschende in diesem Zwischenbereich.
Falls es beim ersten Mal nicht klappt, hat @JeffAlbertson Recht: probier es in einem Jahr nochmal, evtl. mit einer besseren Master-Note (der 1 Punkt könnte es reissen) und mehr Forschungsprojekten die du erwähnen kannst.
Und: Stress dich nicht zu sehr mit dem Studium. Man kriegt das dann schon hin:)

Ich hoffe, das hat geholfen. Ich wünsche viel Erfolg!

Gro?erDenker
27.03.2022, 13:28
Ich bekomme die Krise, wenn ich jedes mal in Foren lesen muss "Warum willst du überhaupt Medizin studieren?"
Ganz ehrlich, was soll das für eine Frage sein? Also was für eine Antwort erwartet man da? Er will Medizin studieren, weil er großer Fan von Grey's Anatomy ist, was jetzt? Oder er will aus den gleichen 3 Gründen Medizin studieren, wie 95% der Männer: Geld, Macht und Frauen, und nun? Lass mich raten "Man sollte Medizin studieren, weil man Menschen helfen will" oder "Du kannst doch mit was anderem auch glücklich werden, mein Cousin hat bspw. Mechatroniker gemacht und schraubt jetzt Krankenwagen zusammen und verdient unfassbar viel Geld"
Die Frage impliziert doch nichts anderes, als einem die Idee oder den Gedanken nach jeglicher Antwort madig zu reden. Es ist doch komplett kack egal warum die Leute das studieren wollen. Der User stellt eine spezifische Fragen, auf die man antworten kann, wenn man a) Ahnung hat und b) helfen will.

*/rantOff


Es mag der Allgemeinheit zwar nicht bewusst sein, aber ein Studium finanziert sich nicht aus der Luft, sondern vom Staat. Wenn dieser bereits Bachelor+Master finanziert hat und der Absolvent sich dann denkt: "MERDEIF GREY IST SO EINE QUEEN XOXOX, ich werde Ärztin", hatte er bereits seine freie und defacto kostenlose Berufswahl getroffen, eine Zulassung zum Medizinstudium würde also das bereits getroffene Investment des Staates zunichte machen.

Da hat man nun auch das Recht für eine weitere Finanzierung etwas stichhaltigere Gründe zu verlangen.....

Insbesondere wenn man regelmäßig hier im Forum liest stellt sich der Eindruck ein, die wenigsten Zweitstudiums-Aspiranten, hätten tatsächlich triftige Gründe dafür....

Grundsätzlich würde ich Leuten mit obengenannter Intention eher zum Ausland raten, dort gibt es auch Graduateschools, dort spart man dann 2 Jahre.

piandorable
27.03.2022, 13:39
Zweitstudent hier :-winky
Allerdings aus einer anderen Fachrichtung (Biochemie). Für die Bewerbung gilt grundsätzlich, dass man praktisch nur mit wissenschaftlichen Gründen reinkommt, außer man will MKG-Chirurg werden, dann reichen auch die zwingend beruflichen Gründe. Andere Berufsgruppen werden in der Regel nicht für berufliche Gründe berücksichtigt. Eine der wichtigsten Kriterien für wissenschaftliche Gründe sind Publikationen, je früher, desto besser. Ich habe noch während meines Masters als Erstautor publiziert, das hat mir die 9 Punkte gesichert. Nach allem, was ich so gelesen habe (übrigens gibt es da 1000e Posts lange Threads in anderen Foren, nur mal so als Tipp), und das hat sich in meiner Erfahrung auch so widergespiegelt, sollte man so früh wie möglich seinen Lebenslauf darauf ausrichten, d.h. schon im Erststudium in der Medizin-nahen Forschung tätig werden.

Dass es so einfach ist, stimmt dann halt aber auch leider nicht. Man kann sich ja mal die absoluten Zahlen zu Gemüte führen. 2% der Studienplätze werden in einer Vorabquote an Zweitstudenten vergeben (mind. 1 Studienplatz bei sehr kleinen Jahrgängen). Im WS werden knapp 10000 Studienplätze angeboten, im SS nicht mal 2000. Das macht also weniger als 200 bzw. 40 Studienplätze pro Semester. Dem gegenüber stehen in den letzten zwei Semestern: WS21/22: 3820; SS21: 709 Bewerber. D.h. dass es gerade mal für 5% der Bewerber einen Studienplatz gibt.

Wenn du es probieren willst, du kannst dich so oft bewerben, wie du möchtest. Du könntest also einen Master anfangen oder in die Forschung gehen (am besten Medizin-nah) und dich parallel schon mal bewerben.

Nefazodon
27.03.2022, 15:12
Hey vsutedjo, vielen Dank für den ausführlichen Post!

Auch dir, piandorable, vielen Dank.

Auf genau solche Posts warte ich schon sehr lange in der Foren-Historie hier.

Hat sich der lange Beitrag doch gelohnt.;-)
So finde ich den Thread jedenfalls viel besser und weniger frustrierend.

Ob sich der Threadersteller nochmal meldet?

JeffAlbertson
27.03.2022, 22:32
Es mag der Allgemeinheit zwar nicht bewusst sein, aber ein Studium finanziert sich nicht aus der Luft, sondern vom Staat. Wenn dieser bereits Bachelor+Master finanziert hat und der Absolvent sich dann denkt: "MERDEIF GREY IST SO EINE QUEEN XOXOX, ich werde Ärztin", hatte er bereits seine freie und defacto kostenlose Berufswahl getroffen, eine Zulassung zum Medizinstudium würde also das bereits getroffene Investment des Staates zunichte machen.

Da hat man nun auch das Recht für eine weitere Finanzierung etwas stichhaltigere Gründe zu verlangen.....

Insbesondere wenn man regelmäßig hier im Forum liest stellt sich der Eindruck ein, die wenigsten Zweitstudiums-Aspiranten, hätten tatsächlich triftige Gründe dafür....

Grundsätzlich würde ich Leuten mit obengenannter Intention eher zum Ausland raten, dort gibt es auch Graduateschools, dort spart man dann 2 Jahre.

Glaube jedem halbwegs durchschnittlichen Bürger ist bekannt, dass ein Studium (ob Erst oder Zweit) durch den Staat finanziert wird. Nur ist es dennoch vollkommen egal warum jemand Medizin studieren will, solange er die Voraussetzungen erfüllt. Wenn jemand also denkt "MEREDIF QUEEN B XOXOX" und dann die Voraussetzungen erfüllt, dann ist das sein gutes Recht.

Nebenbei will ich mich mal beim Threadstarter entschuldigen, a) wollte ich deinen Thread nicht hijacken und b) dir auch nicht unterstellen dass du Grey's Anatomy toll findest (war das erste Beispiel das mir eingefallen ist)

Der Punkt ist, dass es generell in Foren Gang und Gäbe ist, Leuten ungefragt Lebenstipps zu geben, was soll der Mist?
User fragt:"Hey ich habe Informatik studiert, meint ihr ich hätte Chancen auf einen Zweitstudienplatz Medizin"

Da kann man doch ganz normal drauf antworten. Man kann ja sagen "Hey, ich denke das könnte Schwierig werden, weil..." oder eben "Hey, du hättest gute Chancen, weil..."

Aber dieses teilweise von oben herab "Bist du sicher, dass du Medizin studieren willst" "Finanziell ist das ein Risiko" "Studier doch lieber..." Nein. Das hat er nicht gefragt.
Hätte er nach einem Rat bzgl. seines Entschlusses gefragt, dann verstehe ich solche Antworten. Es ist halt unfassbar, wie es vor allem im Zweitstudium Bereich diese Spezies gibt.

Ipekrky
31.03.2024, 10:23
Hallo, ich möchte den selben Weg gehe. Bin Informatikerin und möchte ins Medizin Studium. Könntest du mir dein Schreiben eventuell zuschicken? Fühlt sich echt hoffnungslos an als Zweitstudienbewerber einen Platz zu bekommen. Grüße, ipek

Ipekrky
31.03.2024, 10:24
Hey:) Ich hab dasselbe gemacht, Bachelor Informatik an der TUM fertig und Master angefangen, während dem Master für Zweitstudium Medizin beworben. Ich bin jetzt auch erfolgreich im ersten Versuch in Medizin reingekommen (tatsächlich auch nur für die LMU beworben) und studiere zurzeit im 1. Semester (bald 2.) an der LMU. Ich bin über wissenschaftliche Gründe gegangen und kann dir mein Schreiben schicken, wenn du magst:)

Hallo, ich möchte den selben Weg gehe. Bin Informatikerin und möchte ins Medizin Studium. Könntest du mir dein Schreiben eventuell zuschicken? Fühlt sich echt hoffnungslos an als Zweitstudienbewerber einen Platz zu bekommen. Grüße, ipek

vsutedjo
04.04.2024, 23:36
Hallo, ich möchte den selben Weg gehe. Bin Informatikerin und möchte ins Medizin Studium. Könntest du mir dein Schreiben eventuell zuschicken? Fühlt sich echt hoffnungslos an als Zweitstudienbewerber einen Platz zu bekommen. Grüße, ipek

Hallo!
https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?107199-Bericht-Erfolgreiche-Bewerbung-Zweistudium-Medizin-LMU-(nach-Informatik) hier findest du meinen Artikel, dort ist auch mein Schreiben und weitere Infos verlinkt. Ich hoffe das hilft, meld dich gerne falls du Fragen hast. LG