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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beruf und Familie?



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Melli888
06.01.2004, 17:54
Ist der Beruf Arzt, vor allem für Frauen, mit Familie zu vereinbaren? Was glaubt ihr?

Nico
06.01.2004, 19:50
Huhu Melli

Frage ich mich auch in den letzten Jahren öfter.
Zumal ich inzwischen auch noch alleinerziehend bin. :-(

Mal schauen, wie es weiterläuft....

Gruß
Nico

Patty
06.01.2004, 22:52
Nee, scusi, bin heute Abend etwas neben der Spur (wg. mißglückter Chemieklausur und halber Flasche Wein, man möge mir verzeihen)... aber ich denke ... für mich ist Familie gar nicht mehr drin: Bin 28, und bin jetzt im ersten Semester und habe vor, Ärztin sein zu wollen (sprich als solche tätig werden ). Wo soll ich denn da ne Familie einbauen???

Will ja nicht leugnen, dass der eine oder andere Gedanke schon mal in die Richtung gegangen ist. Aber ganz ehrlich bin ich da noch nicht in der Lage dazu. Zu Unzufrieden mit dem eigenem Leben. Trau mich nicht, dass jemandem zuzumuten. Der das v.a. gar nicht selber entscheiden darf!

Meine Idealvorstellung vor vielen Jahren, wäre mal die gewesen: Total schnuckeliges Häuschen auf dem Land, total glücklich und zufrieden mit sich selber zu sein und dann...(total) drei Kinder und die wachsen da auf dem Land auf usw. usf. ich erspare euch weitere Details, ... es hätte so schön sein können...

hobbes
17.01.2004, 16:53
Original geschrieben von Patty
Nee, scusi, bin heute Abend etwas neben der Spur (wg. mißglückter Chemieklausur und halber Flasche Wein, man möge mir verzeihen)... aber ich denke ... für mich ist Familie gar nicht mehr drin: Bin 28, und bin jetzt im ersten Semester und habe vor, Ärztin sein zu wollen (sprich als solche tätig werden ). Wo soll ich denn da ne Familie einbauen???

... es hätte so schön sein können...


Deine anbahnende Depression ist kein Idealvoraussetzung für den Berufseinstieg als Ärztin. Gerade in der klinischen Tätigkeit scheint mir ein stabiles Selbstbewusstsein und eine bejahende Lebenshaltung wichtig zu sein, erstens für sich selbst, um nicht am Erlebten zugrunde zu gehen und zweitens für die Patienten, die man ja irgendwie beraten soll.

Die Entscheidungsfrage Beruf oder Familie sollte eigentlich eine verbotene Frage sein. Denn ein Beruf welcher derart konsumierend ist, dass er den Aufbau einer Familie ausschliesst, kann gar keinen Spass machen und eine Einbindung in die Famililenart die derartig ist, dass eine vernünftige Berufsausübung nicht mehr möglich ist, mach auch keinen Spass. Solche Modelle sind lebensfeundlich, wenn ich natürlich nicht leugne, dass diese Modelle existieren, ja gar dominieren.

Nur der Wille führt zum Weg, lasst euch nicht unterkriegen!!!!!!!!

:-meinung

Hoppelchen
17.01.2004, 19:32
Hallo, Ihr alle,

ich bin Studentin im klinischen Abschnitt und habe während des Studiums zwei Kinder bekommen.

Ich habe mich "jetzt" für Kinder entschieden, weil ich glaube, dass der Job später einen wesentlich unflexibleren Rahmen bietet, als das Studium.

Es ist nicht wirklich einfach, wenn man nur relativ wenig Lernzeit zur Verfügung hat. Ich habe aber sehr schnell gelernt, die wenige Zeit effektiv zu nutzen. Das alles funktioniert aber nur deshalb so genial, weil ich einen total lieben und zuverlässigen Partner habe. Ohne Ihn wäre das so nicht möglich.

Mein Fazit: Es ist auf jeden Fall möglich, Beruf und Familie zu haben, für mich ist die Variante Studium und Kinder aber eindeutig die bessere Wahl. Und: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, man muß ihn nur suchen und nicht unbedingt erwarten, das es nur einfache Wege gibt.

Und wenn ich meine beiden Kiddies sehe, weiß ich, dass sich das alles auch auf jeden Fall lohnt...

flatliner
25.02.2004, 21:14
Also, mir wird da garnix anderes übrig bleiben, als das zu verienbaren. Ich will unbedingt Studieren und danach in die Chirurgie. Vor ein paar Monaten habe ich eine kleine Tochter bekommen, wodurch sich zeitlich alles ein wenig nach hinten verlagert hat. Wenn ich irgendwann mal fertig bin, dann geht sie vielleicht schon zur Schule.
Hört sich wohl an, als ob von nix Ahnung hätte, aber ich werd das durchziehen - mit Kind!

kwumpf
30.04.2004, 09:47
Hallo an alle,

Warum nur sollen sich Familie und Beruf für Frauen immer grundsätzlich ausschließen und für Männer selbstverständlich sein? In unserem Land gibt es leider immer noch keine Gleichberechtigung. Mit Kindern ist es bestimmt schwieriger, aber nur wegen des Jobs auf eigene verzichten sehe ich nicht ein. Man muss sich natürlich ein bißchen Unterstützung holen (Partner, Eltern, Kinderbetreuung) und sich von seinen absoluten Idealvorstellungen verabschieden.

Kerit
14.05.2004, 22:16
Ich denke, beides ist zu schaffen, aber nur sehr schwer. Man braucht an seiner Seite einen starken Partner, sonst ist es nicht zu schaffen. Ich habe einen 2 Jahre alten Sohn und der braucht viel Zuwendung. Eigentlich wollte ich das Studium schon an den den Nagel hängen. Man bekommt so viele Steine in den Weg gelegt. Da sind Ämter, Anträge und v.m.. Manchmal frage ich mich, wozu dies alles. Aber ich habe ja ein Kind zu versorgen. Dafür lohntz es sich.

ceres
19.05.2004, 09:33
Mal ne Frage: wie alt ward ihr so als ihr eure Kinder bekommen habt und in welchem Semester? :-)

ilmona
03.07.2004, 00:16
Es stimmt schon,dass ein Medizinstudium und Kind anstrengend und auch manchmal sehr schwer zu vereinbaren sind,aber man kann es schaffen,wenn man die nötige Unterstützung hat.Ich selbst habe nach dem vierten Semester (nach der schriftlichen Physikumsprüfung) mein Kind bekommen und habe bis jetzt in Regelstudienzeit weiterstudieren können (hab letztes Jahr auch 1.STEX gemacht).Aber das hat nur so gut geklappt,weil ich fast immer auf einen Babysitter zurückgreifen kann und natürlich nur zu den absoluten Pflichtveranstaltungen gehe.

flatliner
02.09.2004, 21:35
@ ceres:
Mit Glück bin ich bald Ersti, meine Tochter ist zu Semesterbeginn dann schon 1 Jahr alt.

Absolute Idealvorstellungen?
Die waren, bevor ich ein Kind bekommen habe so, dass ich irgendwo in ner großen Klinik arbeite, ne 80-Stunden-Woche habe usw... Ja, krank, aber ich mag es eben, hab auch glaub ich schon genug mitbekommen, um das beurteilen zu können. Aber das geht mit der Kurzen eben nicht. Wüsste auch nicht welcher Partner das mitmachen sollte...

ceres
03.09.2004, 09:14
@ ceres:
Absolute Idealvorstellungen?
Die waren, bevor ich ein Kind bekommen habe so, dass ich irgendwo in ner großen Klinik arbeite, ne 80-Stunden-Woche habe usw... Ja, krank, aber ich mag es eben, hab auch glaub ich schon genug mitbekommen, um das beurteilen zu können.

Du glaubst es nicht, aber meine Wunschvorstellung war ähnlich!
Habe zwar kein Kind, mir ist aber klar geworden, dass ich mal welche haben möchte. Und da sind solche Arbeitszeiten halt nicht vertretbar.

Leijona
08.09.2004, 14:49
hallo,
auch ich grüble manchmal drüber nach, wie das zusammenpassen kann. ich habe das gefühl, dass in deutschland mit diesem thema entweder zu wenig oder sehr ungeschickt umgegangen wird. in zB skandinavien funktioniert es doch auch! dort käme niemand auf die idee soviel intellektuelles potential brachliegen zu lassen, nur weil sich niemand um adäquate flexible arbeitszeitsysteme und kinderbetreuungen kümmert!!
ein schwachsinn! hier jammert man über fachkräfte- und insbesondere ärztemangel und dann wird es einem so schwer gemacht, kinder und beruf zu vereinen. es gibt zu wenige gute geschweige denn gute bezahlbare kinderbetreuungseinrichtungen. wenn man es hierzulande als mutter "mit dem kind gutmeint", will man das kind oft "nicht weggeben" und "fremden leuten überlassen". also man bleibt zuhause und dann kann man es mit der karriere knicken...
wenn ich wüsste, dass die erzieher/innen nach pädagogischen gesichtspunkten auf dem neusten stand und dazu menschlich erwiesenermaßen geeignet sind, wäre es etwas anderes.
aber wenn man bedenkt, wie viel man in der kritischen phase der ersten jahre mit einem kind potentiell falsch machen kann! man setzt schließlich die weichen fürs spätere leben.
ich persönlich habe keine ahnung was das optimum ist. die eine frau macht 15 jahre pause und beginnt erst mit 50 ihre facharztausbildung. die andere bekommt während der vorklinik ein kind und kann sich als alleinerziehende die großangelegte karriere abschminken. die andere macht karriere und ist unausgeglichen, da sie keine familie hat und die biologische uhr abgelaufen ist.
:-(( :-??? :-sleppy :-(

mein idealmodell sähe folgendermaßen aus- utopia 2009.
flexible arbeitszeiten haben einzug gehalten. man kann sich seine zeitliche belastung je nach individuellen wünschen selbst regeln und einteilen.
die arbeitgeber stellen den angestellten mit kindern individuell zugeschnittene betreuungsmöglichkeit, die pädagogisch auf dem besten stand ist, zur verfügung. hier kann der nachwuchs während der arbeitszeit der eltern, die nun beide karriere machen können, die erste frühförderung erhalten. damit der ärztemangel sich durch abwanderung in andere gebiete sich nicht weiter verschärft, haben die kliniken verwirklicht, dass sie die ärzte und ärztinnen mit wirklich attraktiven angeboten und angemessener bezahlung anwerben müssen. so kommt die medizin in deutschland auf international annerkannt hohes niveau. die hierfür benötigten gelder konnten bereitgestellt werden, da mittlerweile milliarden für nicht mehr benötigte diabetes-behandlungen gespart werden. die präventivmedizin ist nämlich zum eigenen fachgebiet geworden und die zahlreichen bonusprogramme für das einhalten eines gesunden lebensstils machen sich so deutlich im portemonnaie des kassenzahlers bemerkbar, so dass die meisten bürger normalgewichtig und normalsportlich geworden sind.
---
verflucht, ich komme vom 100sten ins 1000ste...

anstatt dass frauen gefördert werden, wird man wohl eher "billige ärzte" aus dem ostblock anwerben. :-nix

julliett
13.09.2004, 15:17
Meiner Meinung nach ist beides vereinbar.
Ein Kind zu zeugen und das in dem Alter von 20-35 ist etwas völlig Normales!!!
Ein Beruf zu erlernen bzw. etwas zu studieren in dem gleichen Alter ist auch völlig normal.
Das Problem ist natürlich daß eine staatliche Förderung fehlt. Trotzdem aber ist es machbar. Denn Frau oder auch Mann braucht zwar eine Hilfe vom Staat, allerdings muß man das Kind allein großziehen.
Der Partner spielt hierbei natürlich eine große Rolle.
Schwierig ist es, klar.
Und jetzt nur mal so nebenbei erzählt:
nicht alle die Medizin studieren sind auch Karrieresüchtig.
Ich persönlich will einfach dem Beruf der Ärztin erlernen und keine grosse Karriere machen. Auch wenn ich kein Kind hätte(Albtraum) würde ich nicht nach eine grosse Karriere streben

Leijona
13.09.2004, 15:57
hmm... da haben wir es schon :-?
angenommen, man hat KEINEN liebevollen, einen in jeder lebenslage unterstützenden, auf kinder aufpassenden partner---??
dann ist man zumindest auf familie im näheren umfeld angewiesen. so dinge wie auslandsfamulaturen/pj-tertiale etc kann man sich dann schlicht abschminken. :-notify :-((
oder angenommen, man mag doch eine experimentelle doktorarbeit machen?
dann kann man die, die aufs kind aufpassen, zb die großeltern, gleich zu vollzeiteltern ernennen... :-?
wenn man wirklich ganz allein erziehen muss, ist es im heutigen deutschland denke ich NICHT möglich,
sein kind zur eigenen zufriedenheit selbst erziehen zu können
und gleichzeitig eine halbwegs befriedigende karriere zu machen, geschweige denn eine richtige facharztausbildung!
leider...

julliett
13.09.2004, 16:57
Der Partner ist eine wichtige Stütze jedoch auch ohne Partner ist es nicht unmöglich...
Es gibt Kinderkrippen. Die meisten nehmen die Kinder ab dem 1. Lebensjahr auf. Einige auch ab dem 10. Lebensmonat. Es gibt Krabelgruppen und Tagesmuetter.
Eine Auslandsfamulatur hört sich zwar edel an ist aber unnötig. Hauptsache man kann eine famulatur nachweisen alles andere ist käse...
USMLE braucht man auch nicht machen.
Frau ist keine Rabenmutter wenn sie ihr Kind halbtags bei jemand anderem betreuen lässt. Das Kind wird gefördert indem sein soziales Umfeld erweitert wird.
Man kann vieles falsch machen in den ersten Lebensjahren, das stimmt. Aber ehrlich gesagt meine Mutter hat auch arbeiten gehen müssen trotzdem bin ich mit meine beiden Geschwister groß geworden. Und grossem psychischen Schaden hat man, denke ich ;-), auch nicht davon gekriegt.

crazys.
13.09.2004, 22:26
Hallo,

also hier mal was zum "Mutmachen" für alle "Schwarzseher"...

Ich bin 28 Jahre, habe letzen Herbst schwanger mit dem PJ begonnen; das 1.Tertial Innere absolviert, ab Februar pausiert und Ende März kam dann mein Sohn zur Welt, vor 5 Wochen habe ich mit dem PJ weitergemacht (Timon war da 4,5 Monate alt) und bis jetzt klappt alles bestens...!!!
Mir tut es sogar sehr gut, wieder zu arbeiten(den ganzen Tag zu Hause ist auch nicht das Wahre) und als "Rabenmutter" fühle ich mich keineswegs; wer sagt denn, dass immer die Mütter die alleinigen Erzieher sein müssen.
Mein Mann kümmert sich sehr viel um Timon, er hat auf 70% reduziert, arbeitet im Schichtdienst und hat so natürlich viel Zeit, sodass wir nicht so oft auf unsere Tagesmutter angewiesen sind. Natürlich ist es anstrengend, für uns alle, für unsere Partnerschaft, etc. und finanziell sind es auch nicht die rosigsten Zeiten, aber das ändert sich ja, sobald ich ne Assi-Stelle habe...und solange heisst es halt durchhalten; aber es lohnt sich auf jeden Fall...wir wollten unseren Sohn nicht mehr missen.

Ich kann jedem nur raten, wenn er Kinder will...nicht zu viel überlegen, das bringt gar nichts...wenn das Kind erst mal da ist, finden sich immer Wege, alles unter einen Hut zu bringen.

lucy 17
04.11.2004, 18:48
Hi an alle!

Ich denke schon, dass familie und Beruf unter einen Hut zu bringen sind.
Ich glaub man muss nur stark genug sein und beides wirklich wollen.
Ich möchte irgendwann auch mal drei Kinder und ein Haus und natürlich mein tollen Beruf von dem ich schon seit jahren träume.
Schaffe es auch, wenn ich will.

hobbes
04.11.2004, 19:46
Ich denke schon, dass familie und Beruf unter einen Hut zu bringen sind.
Ich glaub man muss nur stark genug sein und beides wirklich wollen.
Ich möchte irgendwann auch mal drei Kinder und ein Haus und natürlich mein tollen Beruf von dem ich schon seit jahren träume.
Schaffe es auch, wenn ich will.


:-top

Deine Schlussfolgerung besticht durch geniale Einfachheit und fatalistischem Optimismus. Ich schliesse mich deiner Meinung voll und ganz an!

questionmark
04.11.2004, 19:58
Hi an alle!

Ich denke schon, dass familie und Beruf unter einen Hut zu bringen sind.
Ich glaub man muss nur stark genug sein und beides wirklich wollen.
Ich möchte irgendwann auch mal drei Kinder und ein Haus und natürlich mein tollen Beruf von dem ich schon seit jahren träume.
Schaffe es auch, wenn ich will.

Ein Haus und drei Kinder will ich nun nicht - sondern eine Wohnung und vier Kinder - aber der Rest ist bei mir auch so. Und logischerweise denke ich auch, dass ich es schaffen werde, wenn ich nur wirklich will. Trotzdem sollte man die Augen vor den Problemen, die durchaus damit auf einen zukommen, nicht verschließen.