Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Freizeitarzt" wie?
Hallo zusammen,
ich habe ein abgeschlossenes Med. Studium und suche eine Möglichkeit "schnell" oder in "Teilzeit" einen FA zu erlangen.
Finanziell ist für mich der Beruf aktuell nicht interessant und bin ebenfalls auf das Gehalt nicht angewiesen.
Wichtig für mich ist eher das ich freie Zeit habe und ebenfalls so 5-6 Tage zusammenhänged damit ich anderweitige Tätigkeiten erledigen kann.
Als Lösung sehe ich zwei Möglichkeiten:
1.) Ein sehr kurzer FA (vlt. im Ausland?) 2-3j max -> danach selbständigkeit
2.) Teilzeit die aber 60-70% ausmacht und ich eben mind. ne Woche frei habe im Monat plus Urlaub hätte ich dannn genug Zeit.
Interessieren tun mich eigentlich Fächer die später ebenfalls "selbständig" ausgeführt werden können.
Aktuell:
Dachte ich evtl. an Anesthsie weil man diese sehr gut auf Teilzeit reduzieren kann? Hätte dort ne Stelle.
Derma hab ich ebenfalls ne Stelle, hätte interesse am Fach aber das Problem ist das es mich whr. vollständig verstopfen würde.
Wäre für einen Tipp dankbar!
Danke!
Hey,
ich würde dir Innere oder Chirurgie empfehlen. Das scheint mir gut zu passen.
Kannst ja gerne mal hier berichten.
Viel Erfolg!
Nefazodon
30.04.2022, 10:26
Die Zeiten bis zum Facharzt sind ja festgeschrieben und betragen in D je nach Fach 5-6 Jahre. Das wirst Du nicht verkürzen können.
Im Gegenteil: dein Vorhaben in Teilzeit zu arbeiten würde die Zeit sogar noch verlängern.
Wie es in Österreich oder der Schweiz ist, weiß ich nicht.
Persönlich glaube ich, dass eine neue Stelle zu Beginn so anspruchsvoll ist, dass man am besten Vollzeit anfangen sollte. Zumindest im ersten Jahr ist es denke ich sinnvoll in Vollzeit zu arbeiten. Danach flacht sich die Lernkurve ab und Teilzeit ist inhaltlich besser möglich.
Bezüglich ganzer Wochen, die Du frei haben willst: Muss man mit dem Arbeitgeber besprechen. Ist theoretisch sicher möglich, gerade wenn Du in Teilzeit arbeitest.
Magst Du etwas genauer auf deine Pläne eingehen?
Edit: Habe gerade mal kurz recherchiert: Allgemeinmediziner dauert in Österreich wohl 36-48 Monate, was wohl das kürzeste wäre was möglich ist. Habe allerdings nur auf die Schnelle geguckt und kenne mich da überhaupt nicht aus.
Vielleicht weiß der User davo da mehr zu?
Die Zeiten bis zum Facharzt sind ja festgeschrieben und betragen in D je nach Fach 5-6 Jahre. Das wirst Du nicht verkürzen können.
Im Gegenteil: dein Vorhaben in Teilzeit zu arbeiten würde die Zeit sogar noch verlängern.
Wie es in Österreich oder der Schweiz ist, weiß ich nicht.
Persönlich glaube ich, dass eine neue Stelle zu Beginn so anspruchsvoll ist, dass man am besten Vollzeit anfangen sollte. Zumindest im ersten Jahr ist es denke ich sinnvoll in Vollzeit zu arbeiten. Danach flacht sich die Lernkurve ab und Teilzeit ist inhaltlich besser möglich.
Bezüglich ganzer Wochen, die Du frei haben willst: Muss man mit dem Arbeitgeber besprechen. Ist theoretisch sicher möglich, gerade wenn Du in Teilzeit arbeitest.
Magst Du etwas genauer auf deine Pläne eingehen?
1 Jahr Vollzeit ist kein Problem. Die Frage ist halt in welchen Gebieten sich Teilzeit mit "freien" Wochen besser organisieren lässt. In einer Praxis (zb. Allgemein, Derma) wird das whr. schlechter gehen. Ebenfalls in der Inneren, man kennt die Pat. nicht wenn man ne Woche da und ne Woche weg ist.
@morgoth
Chirurgie mag ich nicht, ist zu anstrengend. Innere ist ebenfalls zu "lang".
In Österreich dauert die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner:
9 Monate Basisweiterbildung (für alle Ärzte)
27 Monate Rest
Kann man nicht -> In Deutschland Anfangen -> Wechsel nach Österreich (die 9 Monate Basisweiterbildung überspringen) -> 27 Monate in Österreich -> zurück nach Deutschland FA anerkennen lassen?
FA in 2+ Jahren in Allgemein?
RussianAngel
30.04.2022, 10:54
Die Lösung heisst: ähm, ich habe schon 1 Mio Mal gesagt: Schweiz
https://www.siwf.ch/weiterbildung/praktischer-arzt.cfm
Hier kannst Du auch oft gut Teilzeit arbeiten, Du kannst Dir viele Fächer für den praktischen Arzt anrechnen lassen (inkl. Anästhesie und Derma) und plus kannst es in der EU als Facharzt für Allgemeinmedizin anerkennen lassen, sowie dich in der Schweiz damit in 3 Jahren niederlassen...Es gibt auch Nachteile, aber da Du nicht hauptsächlich als Arzt tätig sein möchtest, sind die zu vernachlässigen, da finanzieller Natur :) Das Rundumsorglospaket sozusagen...Plus, die Leute und die Kollegen sind freundlicher :P
PS Anerkennung ausländischer Weiterbildungsabschnitte geht auch, lies im Dokument der WB-Ordnung bitte nach (glaube die Hälfte geht im Ausland, man ist da grosszügig, da die Schweiz überschaubar ist).
Die Lösung heisst: ähm, ich habe schon 1 Mio Mal gesagt: Schweiz
https://www.siwf.ch/weiterbildung/praktischer-arzt.cfm
Hier kannst Du auch oft gut Teilzeit arbeiten, Du kannst Dir viele Fächer für den praktischen Arzt anrechnen lassen (inkl. Anästhesie und Derma) und plus kannst es in der EU als Facharzt für Allgemeinmedizin anerkennen lassen, sowie dich in der Schweiz damit in 3 Jahren niederlassen...Es gibt auch Nachteile, aber da Du nicht hauptsächlich als Arzt tätig sein möchtest, sind die zu vernachlässigen, da finanzieller Natur :) Das Rundumsorglospaket sozusagen...Plus, die Leute und die Kollegen sind freundlicher :P
PS Anerkennung ausländischer Weiterbildungsabschnitte geht auch, lies im Dokument der WB-Ordnung bitte nach (glaube die Hälfte geht im Ausland, man ist da grosszügig, da die Schweiz überschaubar ist).
Vielen Dank für den Tipp!
Ich dachte aber die Anerkennung mit dem FA für Allgemein in D aus der Schweiz geht nicht mehr?
Nefazodon
30.04.2022, 11:06
In Österreich dauert die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner:
9 Monate Basisweiterbildung (für alle Ärzte)
27 Monate Rest
Ja. Ich meine aber bei meiner kurzen Recherche gelesen zu haben, dass sich die Ausbildungszeit zum Allgemeinmediziner in Österreich künftig sukzessive verlängern wird, wegen längerer Praxisphasen, bis auf 48 Monate.
Aber wie gesagt. Kenne mich da nicht aus.
Kann man nicht -> In Deutschland Anfangen -> Wechsel nach Österreich (die 9 Monate Basisweiterbildung überspringen) -> 27 Monate in Österreich -> zurück nach Deutschland FA anerkennen lassen?
FA in 2+ Jahren in Allgemein?
Das klingt ehrlich gesagt sehr abenteuerlich und ich kann mir nicht vorstellen, dass das so funktioniert. Ich HOFFE ehrlich gesagt, dass das nicht funktionieren würde, denn bei so einer Ausbildung hätte ich schwere Bedenken, was die Qualität angeht.
Wie würdest Du so später Patienten fachlich gut versorgen wollen???
Was ist denn überhaupt dein Plan? Warum muss die Facharztausbildung möglichst kurz sein?
RussianAngel
30.04.2022, 11:07
Soweit ich weiss, ja, aber Da musst Du natürlich immer bei der zuständigen Ärztekammer nachfragen...Ich wüsste nicht warum nicht, der Facharzt für Allgemeinmedizin aus Deutschland wird hier auch zum Praktischen Arzt...
Heerestorte
30.04.2022, 14:29
Zwei Jahre Klinik und dann nur noch freiberuflich Notarzt fahren ;-)
Osteosynthese
30.04.2022, 15:40
Zwei Jahre Klinik und dann nur noch freiberuflich Notarzt fahren ;-)
Da kann man für alle beteiligten nur hoffen, dass nicht doch der eine besondere Notfalleinsatz mit schwierigem präklinischem Atemweg kommt..
Zwei Jahre Klinik und dann nur noch freiberuflich Notarzt fahren ;-)
Das war tatsächlich ebenfalls eine meiner Ideen!
Aber so ganz ohne FA ist auch dämlich.
Mikrobiologie. Oder ein anderes theoretisches Fach wie Labormedizin oder Pathologie.
Weiß ja nicht was dein anderer Job ist, aber beides würde auch Kenntnisse einbringen die man in der Industrie gut verwenden kann. Und beides ginge schnell, und die Weiterbildung wäre planbarer als in klinischen Fächern.
Überall wo es zu viele Menschen gibt existieren auch zu viele schlecht planbare Unwägbarkeiten.
Wobei man auch ohne Facharzt sicher gut leben kann. Manche gehen ja primär ins Consulting. Bereue selbst, dass ich das nicht früher angebahnt und zu viel Zeit in der Klinik verschwendet habe.
Nur Notarzt geht aus Sozialversicherunggründen quasi nicht mehr. Eigentlich findet man in allen Fächern zu Berufsbeginn Teilzeitstellen wenn man örtlich flexibel ist. Es sind alle Modelle denkbar. Empfehle aber auch 6-12 Monate Vollzeit zu arbeiten. Neben den Fächern ohne direkte Patientenversorgung ist vor allem beim eigenständigen Arbeiten die Allgemeinmedizin weit vorne.
Sehe kaum Vorteile in der Schweiz. Kenne die Regeln für ABC-Kliniken bei der Weiterbildung Allgemeinmedizin nicht - könnte aber Stress bedeuten.
ProximaCentauri
30.04.2022, 20:45
Der Praktische Arzt in der Schweiz ist halt auch eher nur ein Schmalspurhausarzt - mit nur 3 Jahren fehlt halt dann gegenüber dem Internisten doch einiges. Ausserdem ist er auch rechtlich dem Facharzt FMH nicht gleichgestellt, man kann z.B. keine Fachausweise erwerben, und dafür halt viele Dinge, die in der Praxis Sinn machen (auch finanziell) halt dann schlicht nicht abrechnen.
Per se muss man auch mindestens 50% arbeiten, bezieht sich auf eine 50h-Sollarbeitszeit pro Woche, damit man sich Zeiten anrechnen lassen kann.
Jetzt rein mal von den zeitlichen Vorstellungen her wäre das z.B. bei meinem früheren Arbeitgeber sogar in der Inneren ohne weiteres zu verwirklichen. 1 Jahr Vollzeit und dann auf Teilzeit 75% oder 80% gehen mit (mindestens) einer garantierten Freiwoche pro Monat. Ist allerdings Innere, und natürlich hat es andere Nachteile. Ist ein sehr kleines Haus. Ich habe für meine Weiterbildung damals ein größeres Haus gewählt und würde das auch anderen, die wirklich richtig Innere machen wollen, raten. Aber gibt eine Reihe Assistenten, die einfach nur möglichst billig 1 bis 3 Jahre stationäre Innere im Akuthaus erleben wollen. In der Weiterbildungsordnung sind für Allgemeinmedizin nur noch 1 Jahr Innere Akutversorgung und 1 weiteres Jahr irgendwas anderes vorgeschrieben. Ob das dann gute Hausärzte werden, ist eine andere Frage, aber in dem Haus sieht die Realität so aus, dass die meisten Leute nach spätestens 2 Jahren verschwinden und in die Psychiatrie, in die Geriatrie, in eine Reha-Klinik oder woandershin wechseln und von dort aus dann in die Weiterbildung Allgemeinmedizin in der Praxis. Bewerber gab und gibt es meines Wissens genug. Dass man dort relativ entspannt internistische Weiterbildungszeit sammeln kann, spricht sich offensichtlich an der Uni rum. Aber der Durchsatz an Assistenten ist hoch.
[...]
Vielen Dank für den Einblick!
Mein aktuelles Problem, ich hab ne Dermastelle bei der ich auch angefangen habe.
Weil diese einfach "selten" sind und eigentlich das Fach auch mehr oder minder ok ist.
Zwei große Nachteile hat das Fach:
A) Es ist keine richtige Medizin
B) Teilzeit in meiner Vorstellung -> Wochenlang frei -> wird hier whr. sehr schwierig realisierbar sein.
RussianAngel
01.05.2022, 12:54
Naja, Derma ist sicherlich eins der beliebtesten Fächer, also jammerst Du etwas auf hohem Niveau :)
Du kannst auch den FA durchziehen (eventuell später nach 1-2 Jahren reduzieren), einen Teil in der Praxis absolvieren und da geht reduzieren sicherlich. Es liegt an Dir abzumachen, wann du fehlen würdest, bei einem Fach ohne wirkliche Notfälle (in der Regel :D) sollte es ja egal sein, wann Du genau fehlst, soweit Du mit Terminen arbeitest...In einer Praxis sowieso (meiner Meinung nach :P)
Nefazodon
01.05.2022, 13:23
Vielen Dank für den Einblick!
Mein aktuelles Problem, ich hab ne Dermastelle bei der ich auch angefangen habe.
Weil diese einfach "selten" sind und eigentlich das Fach auch mehr oder minder ok ist.
Zwei große Nachteile hat das Fach:
A) Es ist keine richtige Medizin
B) Teilzeit in meiner Vorstellung -> Wochenlang frei -> wird hier whr. sehr schwierig realisierbar sein.
Also, sorry @Croin, aber ich versteh dich nicht.....
Was willst Du denn eigentlich?
In deinem Anfangspost klang es so, als wolltest Du möglichst wenig/kurz klinisch arbeiten und den Facharzt-Titel mit möglichst wenig Aufwand als nice-to-have mitnehmen....
Jetzt kommt raus, dass Du eigentlich schon auf einer Weiterbildungsstelle Derma sitzt, aber Du beschwerst dich dass "es keine richtige Medizin sei"...:-wand
Also, jetzt mal Butter bei die Fische; Was willst Du eigentlich? Ist ne ernstgemeinte Frage...
Solange wir nicht mehr wissen, würde ich dir raten, die angefangene WB Derma durchzuziehen und danach zu reduzieren...:-keks
DrSkywalker
01.05.2022, 13:44
Schon echt bezeichnend dass die beiden aktuellsten threads um Freizeit und freie Tage gehen... Früher haben sich junge Ärzte darüber unterhalten wie man beruflich und fachlich besser wird... Die Spät römische Dekadenz lässt grüßen... 😁😉
Also, sorry @Croin, aber ich versteh dich nicht.....
Was willst Du denn eigentlich?
In deinem Anfangspost klang es so, als wolltest Du möglichst wenig/kurz klinisch arbeiten und den Facharzt-Titel mit möglichst wenig Aufwand als nice-to-have mitnehmen....
Jetzt kommt raus, dass Du eigentlich schon auf einer Weiterbildungsstelle Derma sitzt, aber Du beschwerst dich dass "es keine richtige Medizin sei"...:-wand
Also, jetzt mal Butter bei die Fische; Was willst Du eigentlich? Ist ne ernstgemeinte Frage...
Solange wir nicht mehr wissen, würde ich dir raten, die angefangene WB Derma durchzuziehen und danach zu reduzieren...:-keks
Ach der kommt schon klar.
Alle paar Momente beehrt er uns mit seinen Businessthreads (so auch die Idee, als Weiterbildungsassistent ein MVZ zu führen) und dann ist wieder Ruhe. 😉
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