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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studienwechsel von Jura zu Medizin



Gericko117
08.05.2022, 17:43
Hallo zusammen,

mich beschäftigt schon seit ein paar Monaten etwas, und hoffe das ihr ein paar Ideen dazu habt. Medizin war eigentlich immer mein Traumstudium, nach einem Abitur von 1,6 habe ich das aber (wohl voreilig) an den Nagel gehangen. Ich studiere aktuell Jura im vierten Semester und bin echt unglücklich, werde dieses Semester aber aufjedenfall die ZP noch abschließen. Ich habe einfach keinen spaß am Studium, was am Anfang noch anders war. Ich hatte in der Schule sehr viel spaß an den Naturwissenschaften, und habe bei der Studienwahl nicht darüber nachgedacht, das bei meinem "Plan-B-Studium" zu berücksichtigen.

Ich möchte jetzt den Herbst-TMS schreiben und werde mich 2 Monate intensiv darauf vorbereiten; da ich anhand der vergangenen AdH-Ergebnisse wahrscheinlich erst mit einem Prozentrang von 80+ ernsthaft hoffen darf (oder irre ich mich da?), überlege ich von Oktober an ein FSJ im Krankenhaus zu absolvieren. Auf die Idee bin ich gekommen, da einige Universitäten wie Berlin, dafür gar nicht mal sowenig Punkte vergeben, und selbst ein mittelmäßiges TMS-Ergebnis + Dienst bei 1,6 in der Vergangenheit (SS21 & SS22) für einen Studienplatz gesorgt hat. Ich würde mich dann fürs SS23 bewerben und bei einer Zusage das FSJ abbrechen und falls nicht, das FSJ beenden und mich fürs SS24 dann mit Dienst bewerben.

Da mir das irgendwie alles große Sorgen macht, würde ich mich erstmal nur für die beiden FSJ-Semester beurlauben lassen, und im schlimmsten Fall einfach Jura weiter studieren (die Berufe interessieren mich dennoch sehr, auch wenn mir das Studium derzeit weniger gefällt). Nervig wäre dann natürlich, das meine jetzigen Freunde, dann nicht mehr im selben Studienabschnitt wären.

Meine wichtigste Frage wäre, ob ich die oben beschriebenen "Chancen" falsch einschätze? Auch frage ich mich, ob ein Studienbeginn mit 23 (im Falle einer Zusage fürs SS24) und ein Studienabschluss mit 29 nicht recht spät ist, während alle anderen bereits tief im Berufs- und Familienleben stecken?

Zudem muss ich sichergehen, das meine aktuelle Tendenz ggü. Jura nicht nur eine Phase ist, da es auch schon Zeiten gab, in denen ich spaß daran hatte, weiß aber nicht wie ich das feststellen soll.

Da ich an nichts anderes seit Monaten mehr denken kann, scheint wohl Medizin das richtige zu sein und auch mit meinen Fähigkeiten/Interessen übereinzustimmen (auch ein Krankenhauspraktikum hat das bestätigt).

Ich würde mich sehr über eure Gedanken freuen. :) Ich liege fast jede Nacht wach und grüble darüber nach.

LG

xenopus laevis
10.05.2022, 14:57
Ich hätte Jura nicht gegen Medizin getauscht. :-)) Aber wenn du nichts gegen Überstunden, fehlende/schlechte Weiterbildung und Bereitschaftsstunden/Schichtdienst hast, dann "go for it". Familienfreundlich ist es definitiv nicht, v.a. nicht während der Weiterbildung (Labor, Patho usw. mal ausgenommen).

Dein Alter ist absolut egal. Wenn du 29 Lebensjahre als "zu spät" empfindest, dann ist das eher deine persönliche Erwartungshaltung.

Feuerprinzessin
11.05.2022, 16:07
Ganz ehrlich, du hast Vieles schon gemacht.

a) Du weißt, dass du Jura nicht magst.
b) Du willst lieber Medizin machen.
c) Du hast ein Plan, wie du es erreichen sollst
d) Du hast sogar ein Plan B und C, wenn A nicht klappt.

Just do it. Es gibt nichts, was dich jetzt daran hindert - außer du selbst. Mit 1.6 ist deine Lage absolut nicht aussichtslos und die Idee mit dem FSJ klingt auch super.

Schreibe den TMS, mache ein FSJ und versuch dich vllt auch am Hamnat. Dann solltest du definitiv einen Weg finden. =)

Mit 23 bist du mega jung. Wir haben genug, die ab 25 auch anfangen ;)
Du wirst später lang genug arbeiten. Glaub mir.

Wünsche dir Erfolg. Bringe dich nicht ab! Und tue stehst das, was DU für richtig hältst. In einem Jahr sind wir dann Kommilitonen. ;)

Gro?erDenker
11.05.2022, 16:47
Dass du alternativ auch über 2 Jahre Ehrenamt einen Dienst angerechnet bekommst ist dir klar?

Gericko117
11.05.2022, 17:39
Vielen Dank für deine Antwort :), das hat mich gerade sehr motiviert. Ich werde es jetzt einfach durchziehen und heute meine FSJ-Bewerbung abschicken. Mit dem Alter hast du bestimmt recht, ich mach mir da total unbegründet Sorgen, im Endeffekt entscheidet ja meine Ausbildung darüber was ich den Rest meines Lebens machen werde, was sind da schon 2-3 Jahre Verzögerung nach dem Abitur. :)

LG

Gericko117
11.05.2022, 17:41
Dass du alternativ auch über 2 Jahre Ehrenamt einen Dienst angerechnet bekommst ist dir klar?

Ja weiß ich, aber ich 11 Monate FSJ klingen für mich effizienter als zwei Jahre Ehrenamt. Abgesehen davon, das ich neben dem Ehrenamt weiter studieren könnte und so um Falle keines Medizinstudienplatzes keine Zeit verloren hätte, falls du das meinst.