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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Assistenzarztzeit; Elternzeit unrealistisch mit Diensten



BenSoWieSo
11.05.2022, 20:28
Hallo Leidensgenossen,

der Arztberuf ist toll! wären da nicht die sehr schlechten Arbeitsbedingungen...

Zu meinem Problem: wir wünschen uns Kinder und ich möchte als Vater auch in Elternzeit für 3 Jahre gehen. Ich arbeite am Uniklinikum, 1. Jahr Assistenzarztzeit. Übrigens: Ben, 31.

Mein Chef ist sehr intolerant gegenüber Elternzeit und generell wohl alles, was nicht auf klassische Art gelebt wird.

Jetzt meine Frage: Was kann ich denn tun? Man darf ja scheinbar nur max. 30h pro Woche arbeiten, wie ist das mit den 24h Diensten vereinbar? Und was ist, wenn der Chef dann mal gerne auf die prrsönliche 30h Grenze pupst bei der Dienstplanung? Kann man diese Dienste dann einfach ablehnen mit dem Hinweis auf die 30h Höchstarbeitszeit?

Ich bin leider wirklich überfragt... und freue mich über einen Austausch mit euch!

Vielste Grüße
Ben

hebdo
11.05.2022, 20:42
Bei mir war es eine ähnliche Situation. Uniklinik, soziopathischer Chef …

Im zweiten WB-Jahr habe ich beim ersten Kind die obligatorischen 2 Monate genommen. Das war schon ein Trubel. Der ltd. OA ist zu mir gekommen und hat gesagt, dass er ein gutes Wort beim Chef eingelegt hat und mir die Elternzeit wahrscheinlich genehmigt wird. Musste innerlich sehr darüber grinsen.

Im dritten WB-Jahr habe ich dann 14 Monate für das 2. Kind genommen und dann später angekündigt nur noch 80% zurück zu kommen. Musste noch zähneknirschend akzeptiert werden. Habe dann allerdings gekündigt, weil ich etwas anderes gefunden habe.

Ein Kollege ist dann nur noch auf eine 50% Stelle zurück, auch das ist geschluckt worden.

Im Prinzip kannst du alles durchsetzen. Musst eben mit Gegenwind rechnen.

jijichu
11.05.2022, 22:28
Bei Kindern, die nach dem 01.09.2021 geboren wurden, sind es 32 h. Nicht, dass die 2 h extra pro Woche viel Unterschied machen dürften.
Dein AG kann eine EZ nur mit extrem guter Begründung ablehnen. Der/Die Gleichstellungsbeauftragte der Klinik sollte bzgl. der Einhaltung bzw. Durchsetzung der 32 h Höchstarbeitszeit beraten und unterstützen können.
Im schlimmsten Fall wäre wahrscheinlich ein neues Haus angeraten, wenn der Gegenwind und die (wahrscheinlich) schlechte Stimmung in der aktuellen Abteilung nicht mehr tragbar ist.

GloriaSchmidt
15.05.2022, 10:40
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen: Ja, die 30 Stunden DARF man dann durchsetzen bei „Teilzeit in Elternzeit“. Man kann nett anbieten, Dienste zu machen und dann Freizeitausgleich zu nehmen (Es kommt auf die 30 Stunden gemittelt im Monat an)