PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eingruppierung MDK Ärzte



Holthusen
16.05.2022, 18:13
Hi,
weiß jemand, wie man als Facharzt (mit 2-3 Jahren Berufserfahrung als Facharzt+ 6 Jahre Assiszeit in der Klinik+ Dr. Titel) beim MDK eingruppiert wird?
Habe jetzt einige Zeit gegoogelt.
https://www.oeffentlichen-dienst.de/entgelttabelle/sozialversicherungen/mdk.html

Hier steht Eingruppierung in die Vergütungsgruppen 11-16 für Ärzte. Je nach Qualifikation.
https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2018-08/mdk-t-version-aerzte-3-aetv-09-2016.pdf

Hier steht die höchste Vergütungsgruppe würde Fachärzten vorbehalten
https://www.gehaltsvergleich.com/news/arbeiten-beim-mdk-gehalt-jobs-karriere-und-mehr

Wie würde man nun eingruppiert? Bei der Bewerbung soll man seine Gehaltsvorstellungen angeben. Hier würde ich nicht gerne vollkommen aus der Reihe fallen mit unrealistisch hohen bzw. niedrigen Vorstellungen.

Angeblich ist auch ein 13 Monatsgehalt üblich. Stimmt das?

Feuerblick
16.05.2022, 18:51
Hast PN.

Josephine
16.05.2022, 19:16
Hallo zusammen,

das würde mich auch interessieren, möchte mich demnächst auch beim MD bewerben. Bin 5 Jahre nach dem Facharzt, insgesamt 11,5 Jahre Klinik, promoviert.

Schönen Abend!

Feuerblick
16.05.2022, 19:28
Ich leite dir die PN mal weiter. ;-) Ist bisschen viel für hier.

EDIT: Bitte die privaten Nachrichten freischalten, sonst wird das nichts.

Bluej
16.05.2022, 19:50
Ich hätte auch Interesse an der Information. Eine gute Freundin von mir überlegt sich dort evtl. nach dem Facharzt zu bewerben.

Feuerblick
16.05.2022, 20:00
Rein zum Tarifvertrag kann man sagen:
Im Tarifvertrag steht genau drin, wo man als Facharzt ohne sozialmedizinische Erfahrung (aka Zusatzbezeichnung) eingruppiert wird.
„Vergütungsgruppe 12Beschäftigte mit Tätigkeiten, die sich durch die besondere Schwierigkeit und Bedeutung des Aufgaben- gebietes aus der Vergütungsgruppe 11 herausheben
z.B. 1. 2. 3.
Arzt/Ärztin
Zahnarzt/Zahnärztin
Facharzt/Fachärztin ohne sozialmedizinische Berufserfahrung“.
Das ist (leider) komplett unabhängig davon, ob man in seinem Fach als Facharzt Berufserfahrung hat oder nicht. Es zählt die Sozialmedizin.
Ein Facharzt ohne ZB Sozialmedizin landet also normalerweise in Gruppe 12, Einstiegsstufe.
Aufstieg in die 13 mit sozialmedizinischer Erfahrung oder mit ZB. Diese ZB wird vom MD bezahlt und man wird für die Zeit der Kurse freigestellt. Weiterbildungsermächtigungen für die ZB sind in den MDen vorhanden (meist mindestens die leitenden Ärzte).

Klar kann man in den Verhandlungen auch anbringen, dass man gerne direkt in Gruppe 13 oder zumindest Gruppe 12, E1 gruppiert werden möchte. Je nach Bedarf an deiner fachärztlichen Expertise kann das klappen. Es gibt ja immer Fachrichtungen, die in den MDen rar sind und daher besonders gesucht werden.

Tarifgruppe 14 und 15 sind Ärzte mit Leitungsaufgaben (Teamleitung und höher). Ganz oben sitzen die leitenden Ärzte.

Innerhalb der Stufen steigt man nach definierten Zugehörigkeitszeiten auf (siehe Tabelle im Tarifvertrag).

13. Monatsgehalt steht auch im Tarifvertrag: „Die Beschäftigten erhalten für jedes Kalenderjahr ein Weihnachtsgeld in Höhe von 100 v.H. der im Auszahlungsmonat maßgeblichen Vergütung (§ 17) einschließlich der persönlichen Zulagen nach § 16. Besteht für den Auszahlungsmonat kein Anspruch auf Vergütung, gilt als Bemessungsgrundlage die Vergütung des letzten vollen Kalendermonats der Beschäftigung.“
(Quelle: https://www.marburger-bund.de/sites/...TV_05-2018.pdf (https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/files/2019-10/MDK-T%20Version%20%C3%84rzte%204%20%20%C3%84TV_05-2018.pdf). Ich war zu faul, den aktuellen zu suchen, aber in der Sache hat sich da außer der Höhe der konkreten Vergütung nichts geändert).

Ich gebe aber zu bedenken, dass man über das Gehalt hinausdenken sollte (keine Dienste, freie Wochenenden, elektronische Zeiterfassung, flexible Arbeitszeiten, bezahlte Fortbildungen etc.).

Choranaptyxis
16.05.2022, 20:34
Das hier (https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2021-09/09-2021_Entgelttabelle%20MDK.pdf) wäre die aktuelle Entgelttabelle.

Hier mal zum Vergleic (https://www.marburger-bund.de/sites/default/files/tarifvertraege/2020-06/20-03-07%20Entgelttabellen_TdL.pdf)h dann Uni.

Finde ich von den Zahlen her durchaus annehmbar, speziell bei 38,5h vs 42h, und eben kein WE, keine Dienste (natürlich kein Dienstaufschlag), und noch Weihnachtsgeld (und kaum nennenswert, aber vorhanden, VWL?).

Feuerblick
16.05.2022, 20:48
Ja, auch VWL.

Holthusen
17.05.2022, 10:17
Ich gebe aber zu bedenken, dass man über das Gehalt hinausdenken sollte (keine Dienste, freie Wochenenden, elektronische Zeiterfassung, flexible Arbeitszeiten, bezahlte Fortbildungen etc.).[/COLOR]

Und auch ggfs. Homeoffice sowie auch Vorteile für ortsgebundene Personen (je nachdem).
Danke für die Info.

Feuerblick
17.05.2022, 10:18
Ganz genau. Gerade bei Wunsch nach familienfreundlichen Arbeitszeiten gibt es viele Vorteile!

Josephine
17.05.2022, 18:24
So, nun müsste es klappen.
Vielen Dank schon mal!

Feuerblick
17.05.2022, 18:59
Inzwischen stehen die Informationen ja schon hier im Thread ;-)

doc2020
24.05.2022, 13:01
Kann jemand etwas zum Vergleich ÖGD/Amtsärztlicher Dienst und MDK sagen? Im ÖGD kommt man als Facharzt mit einer angebotenen Fachkräfte-Zulage auch auf fast 100.000 EUR/Jahr? Hat jemand Erfahrung im ÖGD?

Holthusen
26.05.2022, 05:31
Nein leider nicht. Dürfte sich in ähnlichen Sphären abspielen.
In der Patientenversorgung ist die Vergütung (Bonus, Außertarifliche Angebote) doch deutlich besser, habe einige Bewerbungen rausgeschickt und immer ein höheres Gehaltsangebot bekommen. Ich habe den Eindruck mein Chef hat davon Wind bekommen. Erst hatte er Anfang dieses Monats eine Gehaltserhöhung abgelehnt. Jetzt möchte er 20% mehr zahlen. Etwas fadenscheinig begründet: ich würde jetzt mehr Aufgaben übernehmen und hätte viel gemacht (in 20 Tagen?). Auch nur ein Geschäftsmann.

Es ist eine Option, wenn man keine Patientenversorgung mehr machen möchte oder ortsgebunden ist.