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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weiterbildungsordnung Allgemeinmedizin - Vereinbarkeit Familie



franziska98
20.07.2022, 10:43
Hallo in die Runde,

ich bin auf der Suche nach Erfahrungen und dem ein oder anderen Art. Ich werde mein Medizinstudium erst recht spät, mit 31 Jahren abschließen und möchte in die Weitebildung zur Allgemeinmedizin gehen. Da ich schon älter bin, stellt sich mir die Frage, wie ich das am cleversten mit Familie vereinbaren kann. In der Weiterbildungsordnung sind ja 36 Monate für die Innere angedacht - ganz klar ist mir aber nicht, ob diese 36 Monate vollständig stationär abgeleistet werden müssen. Auch wollte ich gerne mal fragen - Assistenzarztzeit in der Klinik als Teilzeitstelle - davon ist vermutlich (falls überhaupt vorhanden) abzuraten, oder? Was sind eure Erfahrungen. Ich denke, am schlausten wäre es, erst in der ambulanten Zeit mit der Familienplanung anzufangen. Leider ist mir das zeitlich eigentlich zu spät..

Ich freue mich auf eure Meinungen!

Viele Grüße
Franziska

DrSkywalker
20.07.2022, 13:44
Familienplanung gleich beginnen, wenn es irgendwie geht und der Wunsch da ist, nicht wegen externen Faktoren warten. Die biologische Uhr tickt, es gibt frühe Wechseljahre, Fehlgeburten, etc.

Wir Akademikerinnen warten viel zu lange mit dem Kinder kriegen.

Alles Gute!

xDeku
20.07.2022, 13:45
Familienplanung gleich beginnen, wenn es irgendwie geht und der Wunsch da ist, nicht wegen externen Faktoren warten. Die biologische Uhr tickt, es gibt frühe Wechseljahre, Fehlgeburten, etc.

Wir Akademikerinnen warten viel zu lange mit dem Kinder kriegen.

Alles Gute!

Und wie willst du als Student ein Kind finanzieren ?

DrSkywalker
20.07.2022, 14:02
Und wie willst du als Student ein Kind finanzieren ?

Ich hatte geschrieben "wenn es irgendwie geht". Studentinnen bekommen durchaus öfters mal geplant Kinder während des Studiums, frag doch die mal.

franziska98
20.07.2022, 14:16
Danke für den Hinweis! Das ist definitiv wahr und richtig! Allerdings ist ein Kind in dem ersten Assistenzarztjahr mit Diensten und Co in der Klinik wohl kaum vereinbar. Deshalb meine Frage, ob wirklich die vollen 36 Monate für den Allgemeinmediziner stationär verbracht werden müssen oder ob ich da etwas übersehe? Und falls es hier Mamas gibt, wäre es spannend, wie ihr das "Problem" gelöst habt. :)

mediphys
20.07.2022, 14:25
Familienplanung gleich beginnen, wenn es irgendwie geht und der Wunsch da ist, nicht wegen externen Faktoren warten. Die biologische Uhr tickt, es gibt frühe Wechseljahre, Fehlgeburten, etc.

Wir Akademikerinnen warten viel zu lange mit dem Kinder kriegen.

Alles Gute!

Das finde ich doch übertrieben.
Wenn man möchte, kann man natürlich früher Kinder in die Welt setzen. Ich würde allerdings auf keinen Fall in meinen Zwanzigern schon Kinder haben wollen. Und üblicherweise geht das mit den Kindern auch deutlich später noch komplett unproblematisch. 31 ist da nun wirklich nicht alt.
Wenn der Partner ein paar Jahre jünger bis gleichaltrig ist, ist das auch noch mal deutlich unkomplizierter, da man dann die Risiken und Probleme durch das erhöhte Alter des Mannes umschifft bzw. verringert.

mediphys
20.07.2022, 14:27
Zudem kannst du ja auch nach der Geburt bzw. 2 Monate danach, wenn du wieder fit bist, wieder Vollzeit einsteigen und dein Partner bleibt mit dem Kind zuhause :) Dann ist das ganze nochmal deutlich unkomplizierter.

Speranza100
20.07.2022, 14:29
Ich hatte schon einige Kollegen die auch im ersten WB Jahr schwanger wurden oder kleine Kinder hatten (und auch Große). Klar macht es einiges komplizierter aber pauschal nicht vereinbar ist es definitiv nicht.
Es hängt vom Bundesland ab, da gibt es meines Wissens nach keine Pauschalantwort, die WBO sind alle anders. Am Besten sonst bei der Ärztekammer nachfragen. Und um eine schriftliche ANtwort bitten.
Alles Gute.

Coxy-Baby
20.07.2022, 14:55
Ich glaube die Threaderstellerin hat noch nicht einmal angefangen Medizin zu studieren, von daher ist das ja alles sehr theoretisch hier....

Qooky
20.07.2022, 20:58
Also wenn ihr es euch leisten könnt, könnt ihr euch überlegen am Ende des Studiums Kinder zu bekommen, das ist noch am ehesten kompatibel, du musst keine Nachtdienste machen, keine Wochenenden arbeiten, kannst das eine oder andere Seminar verschieben, ggf. 1-2 Semester verlängern. Das Baby schläft schon durch wenn du ins Berufsleben startest und ihr habt die nötige Zeit und Ruhe um euch alle aneinander zu gewöhnen und Babys erste Krabbelversuche und Wörter auch selbst zu erleben.
Mit Baby 3 Jahre Innere ist unglaublich anspruchsvoll, für mich wäre dass in Vollzeit absolut unmöglich gewesen, Teilzeit ist hier eigentlich auch nur schlechter bezahlte Vollzeit und keine echte Alternative.
Wenn ihr euch vorstellen könnt dass du gleich nach dem Mutterschutz arbeitest und dein Mann daheim bleibt, ist das eine Alternative, aber ganz ehrlich: ich kenne kein einziges paar das das wirklich durchgezogen hat und ich kenne viele! Wenn das Baby Mal da ist, wird aus der Theorie Praxis, auch wenn du arbeitest und dein Mann bleibt daheim: nach 10h Klinik will das Baby dann zur Mama und du hast dann nochmal 3-4h 'dienst' und dann anschließend nachts alle 3-4h zu stillen. Und in der Klinik musst du neben dem ganzen Anfangsstress auch noch abpumpen, das heißt du kommst noch später heim... überleg Mal was das für euch als Familie für ein Stressfaktor wäre, wo man die Zeit mit dem ersten Baby doch eigentlich braucht um als Familie erstmal anzukommen!
Was du außerdem bedenken solltest: ein Studium kannst du schwanger fortführen, die Weiterbildung wird für die Schwangerschaft unterbrochen also zusätzlich zur Elternzeit noch 9 Monate beschäftigungsverbot. Also jedes Paar ist anders, aber mein Rat wäre im Studium, oder nach den 3 Jahren Innere... Ich unterschreibe auch was hier außerdem geschrieben wurde: die biolog. Uhr tickt, nach 30 nimmt die Fruchtbarkeit rapide ab! Und: in unserer Branche gibt's keinen richtigen Zeitpunkt 😁😁

Harvey
20.07.2022, 22:32
Die Kernfrage 36 Monate stationär zu beantworten: das war noch die alte Zeit.

Es sind nur noch 12 Monate stationäre Innere - was aber auch wirklich Sinn macht.

Die anderen 4 Jahre (2 davon in der Allgemeinpraxis) können ambulant gemacht werden.

Was sonst wie Sinn macht, wird in anderen Threads ausgiebig diskutiert.

Ja Allgemeinmedizin ist sehr familienfreundlich - da man eben nicht einem OP Katalog oder Herzkatheter oder Gastroskopie Zahlen hinterher rennen muss bzw. vollends der Gnade von Oberärzten usw. ausgesetzt ist.

Habe bisweilen (in der Weiterbildungszeit aber nun besonders in eigener Praxis) meine Kinder mit in die Praxis genommen, was Patienten zumeist nicht stört. Vor Corona waren die immer mit bei den Heimbesuchen am Nachmittag nachdem ich sie von der Kita abgeholt habe oder am Wochenende rausfuhr. Sogar reguläre Hausbesuche habe ich mit meiner kleinen dreimonatigen Tochter im Tragebeutel gemacht. Man ist zwar etwas langsamer aber das geht alles (zumindest vor Corona).
Sofern Weiterbildungschefs in der Allgemeinmedizin da mitgehen. Aber die sind schon froh wenn jemand mit Kindern nachmittags noch arbeiten würde oder Hausbesuche macht.

Eine Allgemeinpraxis ist ein Wirtschaftsbetrieb, aber dort herumhüpfende Kinder bringen eine besondere Entspannung. Beim Beratungsproblem Mit intimen Problem oder psychische Dekompensation ist natürlich dann die Mitarbeiterküche mit Malplatz angezeigt keine Frage.