Wie hart ist ein Pflegepraktikum auf der Intensivstation?

[cerajo]

Ich habe die Zusage, dass ich ein Krankenpflegepraktikum auf einer Intensivstation machen kann. Einerseits wird man da sicherlich viel lernen können. Andererseits stellt sich mir die Frage, ob ich mich damit nicht zu sehr belaste, da ich wegen Traumafolgestörungen psychisch noch nicht so sehr stabil bin. Deswegen komme ich auch direkt aus der Erwerbsunfähigkeit und weiß nicht wie viel ich mir schon zumuten kann. Wie hart ist solch ein KPP auf der Intensivstation? Es wäre auch im Herbst / Winter, wenn wegen Corona sicherlich sehr viel los sein könnte...

[Coxy-Baby]

Na dann schreib doch einfach der Pflegedirektion und bitte um eine andere Station....

[cerajo]

Ja sicher kann ich das machen. Ich wollte nur erstmal hier nachfragen, ob es wirklich so hart sein könnte wie ich es mir denke...

[Coxy-Baby]

Ja könnte es ......

[Heerestorte]

Wieso hast du dich denn mit deiner Vorgeschichte überhaupt für eine Intensivstation beworben?

Patienten sterben auf allen Stationen. Auf manchen mehr, auf manchen weniger. Aber ja, die kranksten Patienten liegen natürlich auf der Intensivstation.

[cerajo]

Ich habe mich bei verschiedenen Kliniken beworben. Nicht aber für eine bestimmte Station. Meistens habe ich Absagen bekommen. Nur in dieser einen Klinik eine Zusage.

[Coxy-Baby]

Du möchtest ein Krankenpflegepraktikum machen, hast du schon angefangen zu studieren oder startest du im Herbst oder soll es ein Pflegepraktikum vor dem Studium werden? Ansonsten bleibe ich dabei, Krankenpflegepraktikum ITS finde ich schwierig (mit Traumafolgestörungen noch mehr)......

[rafiki]

Ansonsten bleibe ich dabei, Krankenpflegepraktikum ITS finde ich schwierig (mit Traumafolgestörungen noch mehr)......

Dem schließe ich mich an. Traumatisierte Menschen haben nicht selten einen unbewussten "Drang" zur Wiederholung von (für sie) potentiell traumatisierenden Erfahrungen. Und bei fehlender Stabilität, d. h. ja auch nicht hinreichender Verarbeitung würde ich dringend davon abraten, zumal eine Erwerbsunfähigkeit, d. h. relevante Behinderung vorgelegen hat. Und es geht ja nicht nur um Sterben und Tod, sondern um die sehr hohe Arbeitsdichte dort, die evtl. angespannte Atmosphäre, die vllt. nicht unbedingt "schonenden" Umgangsformen, die sehr ungewohnten Geräusche etc.

[nie]

Ich würde das Problem auch gar nicht mal so bei Krankheit, Tod und schweren Schicksalen sehen sondern auch gerade in der angespannten Arbeitssituation. Auf unserer ITS müssen Praktikanten voll mitarbeiten ohne Rücksicht auf Verluste, der Umgangston ist rau, mitunter auch ziemlich zynisch und aggressiv. Der Frust steht in allen Ecken. Und die Arbeitsbelastung ist weiterhin extrem
hoch. Da sehe ich tatsächlich auch keinen Prakikanten mit dieser Vorgeschichte.

[cerajo]

Okay, danke für die Antworten!


Du möchtest ein Krankenpflegepraktikum machen, hast du schon angefangen zu studieren oder startest du im Herbst oder soll es ein Pflegepraktikum vor dem Studium werden?

Letzteres.

[Duke Nukem]

einfach mal bei der Ansprechpartner/In anrufen, die die Zusage gegeben hat und freundlich fragen, ob auch eine andere Station möglich wäre. Du musst ja nichts über Dich gross erzählen. Einfach sagen, dass Du Dich beim Gedanken an Intensivstation eher unsicher fühlst, weil Du bislang keinen Kontakt zur Medizin hattest.

Ich habe am Anfang auch gedacht, dass beim KPP die Art der Station etc. wichtig wäre, aber das interessiert letztlich niemanden. Dir alleine muss es gefallen oder gut tun. Alles andere ist nur eine Unterschrift auf einem Formblatt.

[Atana]

Mach Auge, Päd oder sowas.
Muss immer wieder den Kopf schütteln, wenn ich höre, was sich meine Kollegen im Studium so angetan haben (lassen) für ein unbezahltes Praktikum. Ihr müsst euch doch noch nicht schon vor dem ersten Semester verheizen lassen.

[Anne1970]

Genau: es ist völlig unabhängig, was man im KPP lernen „kann“. Im
Zweifel Essenausteilen, Bettenmachen, Urinflaschenwegbringen.
Auge, Derma, Unfall wäre-glaub ich- nicht so schlecht…