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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Perspektive Innere mit Schwerpunkt



Amlodipin
29.07.2022, 16:35
Hallo :)

ich könnte mir gut vorstellen, meine Facharztweiterbildung in der Inneren Medizin zu beginnen, vielleicht mit Schwerpunkt Kardio oder Angio. Das geht natürlich erstmal 6 Jahre, danach sehe ich mich aber eher angestellt in einer Praxis als in der Klinik. Wie ich nun von einem Kollegen gehört habe, ist es aber schwierig eine Stelle im niedergelassenen Bereich zu finden, bei der man auch wirklich in seiner Spezialisierung (z.B. eben Angio) arbeiten kann. Man müsse da eher an speziellen Kliniken bleiben. Es klang eher so, als würde man mit Innere meist Richtung Hausarzt gehen, wenn im niedergelassenen Bereich. Habt ihr da vielleicht Erfahrungen? Stimmt das so? Ich möchte nicht für immer in einer Klinik arbeiten, aber in der rein hausärztlichen Versorgung sehe ich mich auch nicht.

Über hilfreiche Antworten zu dem Thema würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank! :)

hebdo
29.07.2022, 21:56
Angestellte Kardiologen sowohl invasiv als auch nicht invasiv werden im ambulanten Bereich oft gesucht. Angiologie alleine ist eher ein nischenfach und bestimmt etwas schwerer aber derzeit nicht aussichtslos.

anignu
29.07.2022, 22:58
Angio als Nischenfach würde ich so unterschreiben. Das Problem ist auch dass es fast keine Weiterbilder gibt, daher keine neuen Fachärzte, daher keine neuen Niedergelassenen oder neue Weiterbilder etc... Und dann glauben genug Kardiologen auch dass man die Angiologie einfach mitmachen kann.
Es gibt genug Patienten draußen die dringend eine gute angiologische Betreuung bräuchten. Der Bedarf ist da!

Und reine Kardiologie-Praxen gibt es wie Sand am Meer. Einfach mal Google bemühen.

Haffi
30.07.2022, 09:55
Zu bedenken gilt es auch, dass der "schnelle Fachinternist" in 6 Jahren auf dem Papier existiert und sicher auch an einigen großen Kliniken so ausgebildet wird. Der Großteil der Klinikwelt hält seine Assistenten jedoch gerne dazu an, zunächst einmal den Allgemeininternisten zu machen und dann nochmal drei Jahre für die Spezialisierung drauf zu satteln, sprich sich insgesamt 8 Jahre versklaven zu lassen. Die interventionelle Ausbildung kommt - wenn man Glück hat - meist sogar erst nach dieser zweiten Facharztprüfung. Da du aber ohnehin in der niedergelassenen Bereich willst, dürfte das ja für dich nicht so relevant sein.

Amlodipin
30.07.2022, 12:06
Vielen Dank für eure Antworten! :)

@Haffi ich hatte eigentlich überlegt, an einem eher kleinen Haus mit ca. 80 Betten in der Inneren für 3 Jahre zu beginnen, dann für 3 Jahre an die Uniklinik. Ist das zeitlich also gar nicht realistisch? Ich wäre auch zufrieden damit, rein konservativ zu arbeiten. Sorry, dass ich so frage, habe aber während dem Studium Innere leider nur in der Uniklinik kennengelernt und entsprechend keine Erfahrungen mit kleinen Häusern. Danke für deine Hilfe!

Coxy-Baby
30.07.2022, 15:02
Meine Meinung: Innere und Kardiologie/Angiologie als ein Facharzt macht nur Sinn wenn man 100% weiß dass man entweder in der Klinik bleibt oder spezifisch in die Niederlassung möchte. Wobei Niederlassung halt (zumindest) in größeren Städten sich schwieriger gestaltet, da ja doch immer zulassungsbeschränkt (würde aber auch nicht in der Anstellung arbeiten) und gern genommen, da muss man im Zweifel halt mobil sein.
Da ist die Alternative mit dem Internisten Hausarzt zu werden ja doch manchmal gar nicht so schlecht....
Wenn dein Ziel der schnelle Fachinternist ist, warum dann nicht gleich an die Uni bzw. Kardiologie? Ansonsten sind 3 Jahre für die komplette kardiologische Ausbildung schon sehr straff bemessen...

hebdo
31.07.2022, 07:21
Zu bedenken gilt es auch, dass der "schnelle Fachinternist" in 6 Jahren auf dem Papier existiert und sicher auch an einigen großen Kliniken so ausgebildet wird. Der Großteil der Klinikwelt hält seine Assistenten jedoch gerne dazu an, zunächst einmal den Allgemeininternisten zu machen und dann nochmal drei Jahre für die Spezialisierung drauf zu satteln, sprich sich insgesamt 8 Jahre versklaven zu lassen. Die interventionelle Ausbildung kommt - wenn man Glück hat - meist sogar erst nach dieser zweiten Facharztprüfung. Da du aber ohnehin in der niedergelassenen Bereich willst, dürfte das ja für dich nicht so relevant sein.

Das kann ich so nicht unterschreiben. Die Entscheidung, ob direkt Spezialisieren oder erst den Allgemeininternisten trifft man selbst. Die Interventionen in der Kardiologie sind sehr komplex. Wenn man davon ausgeht, dass man mit der FA-Prüfung zum Katheter-Gott aufsteigt, irrt leider. Die interventionelle Ausbildung geht nach dem Facharzt weiter. Spätestens wenn man sich auf leitende Stellen oder für einen Praxiseinstieg bewirbt, zählt mehr als nur die Zahlen auf dem Papier.

Ich finde es sinnvoll, den Common Trunk auch in anderen Disziplinen zu verbringen. Aus eigener Erfahrung würde ich mich auf die größeren Krankenhäuser fokussieren und versuchen nach der Intensivrotation zu wechseln.

Der Mangel an Weiterbildern in der Angiologie ist wirklich eines der großen Probleme.

Bezüglich des Allgemeininternisten habe ich meine Meinung etwas geändert. Klar kann man sich als Hausarzt niederlassen, aber eine richtige WB Allgemeinmedizin mit einer guten internistischen Basis und Rotationen in andere Fachbereiche ist viel sinnvoller.

Moni Ka
03.08.2022, 14:08
Es ist sehr traurig , wenn man die Antworten paar Users hier liest und die Antworten denselben auf von mir gestellte Frage zu lesen.

Man bietet um Hilfe, Erfahrungen und bekommt nur Blödsinn zurück. Wie unverschämt

Coxy-Baby
03.08.2022, 14:37
Es ist sehr traurig , wenn man die Antworten paar Users hier liest und die Antworten denselben auf von mir gestellte Frage zu lesen.

Moni Ka jetzt bitte nicht anfangen hier die Threads zu kapern, deine Fragen (so denn echt) lassen einen wirklich zweifeln, dass du als Arzt im deutschen Gesundheitssystem unterwegs bist (und das ja auch schon etwas länger).