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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A136 / B25 - Interaktionseffekt oder Mediatoreffekt



Senjj1
24.08.2022, 18:16
Meinem Verständnis nach ist der Mediator zwischen einer abhängigen und einer unabhängigen Variable der Vermittler Wirkung. Ohne diesen Vermittler gibt es KEINE Wirkung der unabhängigen Variable auf die abhängige Variable. Das ist hier mMn nicht der Fall. Diabetes hat einen Einfluss auf koronare Herzerkrankungen mit oder ohne den gesunden Lebensstil.

Der Interaktionseffekt ist die richtige Lösung, denn dieser Effekt beschreibt wie die Wirkung von zwei oder mehreren unabhängigen Variablen gleichzeitig Einfluss auf die Abhängige Variable hat.

Unregistriert
24.08.2022, 19:00
Ja, hätte ich auch so gesehen!

Maria0490
24.08.2022, 19:18
Hmm, ich weiß nicht so genau. Der Mediator "mediiert"/vermittelt den Einfluss der unabhängigen auf die abhängige Variable. Die Wirkung besteht auch ohne ihn.
Die Frage ist bei B übrigens 35, nicht 25; vielleicht kann das nochmal einer ändern

Unregistriert
24.08.2022, 19:27
Die Frage zum Interaktionseffekt und Mediationseffekt ist bei A auch 109 nicht 136.

Senjj1
24.08.2022, 19:31
Hmm, ich weiß nicht so genau. Der Mediator "mediiert"/vermittelt den Einfluss der unabhängigen auf die abhängige Variable. Die Wirkung besteht auch ohne ihn.
Die Frage ist bei B übrigens 35, nicht 25; vielleicht kann das nochmal einer ändern

Wo ist deiner Ansicht nach denn dann der Unterschied zwischen einem Moderator und einem Mediator? Denn da liegt mAn genau der Knackpunkt. Gäbe es die Antwortmöglichkeit "Moderatoreffekt" dann wäre diese Antwort korrekt. Denn der Moderator verstärkt oder schwächt die Wirkung einer unabhängigen Variable auf die abhängige Variable. Aber es besteht keine effekterezugende Wirkung.

Amboss sagt:
Mediatorvariable: Steht als Bindeglied zwischen unabhängiger und abhängiger Variable
Moderatorvariable: Beeinflusst den Effekt der unabhängigen Variable und somit das Ergebnis

Beispiel Mediator:
" Soll der Einfluss von Bewegung auf das Infarktrisiko gemessen werden, kommt es zunächst zu einer Blutdrucksenkung und danach zu einem geringeren Infarktrisiko. Der Blutdruck ist die Mediatorvariable."
Bewegung hat keinerlei Auswirkung auf das Infarktrisiko. Erst durch durch den Mediator Blutdruck besteht ein Zusammenhang zwischen Laufen - Infarktrisiko.

Maria0490
24.08.2022, 21:37
Der Unterschied ist die Kausalität.
Die Moderatorvariable wirkt zusätzlich auf die abhängige Variable. Ein Beispiel wäre das Geschlecht als Moderatorvariable:

Zitat viamedici: "Moderatorvariable nennt man Bedingungen, die dazu führen, dass bestimmte Ursache-Wirkungs-Beziehungen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Dies ist z.B. der Fall, wenn eine bestimmte Behandlungsmethode bei Frauen besser anschlägt als bei Männern. Das Geschlecht ist hierbei die Moderatorvariable. Interaktionseffekt bedeutet ganz allgemein, dass es eine Wechselwirkung zwischen Variablen gibt, hier z.B. die Wechselwirkung zwischen Behandlungsmethode (unabhängige Variable) und Geschlecht (Moderatorvariable), die sich beide auf den Therapieerfolg auswirken."

Du sagst "Bewegung hat keinerlei Auswirkung auf das Infartktrisiko". Eben doch und deshalb ist es keine Moderator- sondern eine Mediatorvariable. (Bewegung fördert bspw. die Durchblutung des Myokards und verbessert die O2-Versorgung)

Eine Mediatorvariable steht kausal zwischen unabhängiger und abhängiger Variablen. Eine Moderatorvariable nicht, denn sie wirkt nur auf das Ergebnis ein.

Senjj1
24.08.2022, 22:07
"Der Moderator ist eine dritte Variable, welche die Stärke des Wirkung von der unabhängigen Variable auf die abhängige Variable beeinflusst."
http://www.regorz-statistik.de/inhalte/tutorial_moderierte_mediation_mediierte_moderation .html
Der Moderator hat selbst keine Wirkung auf die abhängige Variable. Er wirkt nur verstärkend oder schwächend -> wie in der hier diskutierten Frage. "(Bewegung fördert bspw. die Durchblutung des Myokards und verbessert die O2-Versorgung)" Du wirfst da ein paar Dinge durcheinander. Bewegung ist in dem von mir gebrachten Beispiel weder Moderator noch Mediator sondern die unabhängige Variable. Diese unabhängige Variable kann nur mithilfe eines Mediators wirken a la verbesserte Durchblutung des Myokards, besser Blutdruck etc.


Jedenfalls, das wichtige ist hier nicht der Unterschied zw. Moderator/Mediator. Es geht darum, dass hier der Lebensstil kein Mediator war. Denn der Lebensstil hat nicht erst die Wirkung zwischen Diabetes und Infarktrisiko geschaffen. Diabetes hat auch ohne den Einfluss des Lebensstils eine Auswirkung auf die abhängige Variable.

Maria0490
24.08.2022, 22:19
Ich bin gerade über etwas interessantes gestolpert:
"Interaktionseffekt bedeutet ganz allgemein, dass es eine Wechselwirkung zwischen Variablen gibt." (Zitat viamedici)

Ich glaube ich verstehe langsam worauf du hinaus willst.

Duke Nukem
24.08.2022, 22:37
Hmm, ich weiß nicht so genau. Der Mediator "mediiert"/vermittelt den Einfluss der unabhängigen auf die abhängige Variable. Die Wirkung besteht auch ohne ihn.

Ein Mediator vermittelt zwischen unabhängiger und abhängiger Variable. Das entscheidende ist, dass bei vollständiger Mediation der Effekt nicht mehr eintreten kann, wenn man den Mediator entfernt.

pascal-goalie
25.08.2022, 06:30
Notfalls einfach einreichen. Schadet ja nicht wenn das IMPP sich das nochmal anschaut. Lieber zu viele Fragen eingereicht als zu wenige.

Astronomus
25.08.2022, 08:14
Bin mir hier als ehemaliger Statistiker auch sicher, dass Mediatorvariable definitiv nicht vollends zutrifft (Formulierung der Aufgabe lässt jedoch auch diesen Spielraum marginal zu), sondern Moderatorvariable die ‚perfekte‘ Lösung gewesen wäre. Tendenziell empfinde ich auch den Interaktionseffekt in diesem Fall treffender. Hat dies bereits jemand eingereicht?

Senjj1
25.08.2022, 09:33
"Treten die beiden unabhängigen Variablen miteinander in Wechselwirkung, hängt also die Wirkung des einen Faktors von der Ausprägung des anderen ab, spricht man von einem Interaktionseffekt"
Medizinische Psychologie und Soziologie Henrik Kessler Seite 70 3. Auflage

Trifft es mMn sehr gut. Der AuswirkungsGRAD der 1. Unabhängigen Variable(Diabetes) auf die Abhängige Variable(Infarktgefahr) hängt von der 2. Unabhängigen Variable(Lebensstil) ab. Unterschied zum Mediatoreffekt: Ohne die zweite Unabhängige Variable hätte Diabetes KEINE Wirkung. Ich denke auch, dass hier die Moderatorvariable die beste Antwort gewesen wäre. Aber am nächsten kommt hier der Interaktionseffekt.

Haydee
25.08.2022, 11:39
Ist Moderatoreffekt & Interaktionseffekt nicht Synonym? So habe ich es zumindest in den beiden Quellen gefunden

https://statistik-dresden.de/archives/156

https://novustat.com/statistik-blog/interaktionseffekte-und-moderation-spss.html

Senjj1
25.08.2022, 12:09
Ist Moderatoreffekt & Interaktionseffekt nicht Synonym? So habe ich es zumindest in den beiden Quellen gefunden

https://statistik-dresden.de/archives/156

https://novustat.com/statistik-blog/interaktionseffekte-und-moderation-spss.html

Es ist wohl nicht immer synonym, aber oft. Aber es hat immer klare Ähnlichkeit. Da hier Moderatoreffekt 100% richtig wäre, wenn es die Antwortmöglich gäbe, wie sich aus etlichen Altfragen auch belegen lässt, verstärkt das nochmal die Vermutung, dass der Interaktionseffekt richtig sein muss.

"Im vorherigen Schritt wurde gezeigt, dass man bei einer Moderationshypothese prüft, ob die Interaktion zwischen unabhängiger Variable und Moderator einen signifikanten Einfluss hat. Daraus könnte man schließen, dass Moderation und Interaktion das gleiche sind.

Doch wenn Sie sich die Modellgleichung der moderierten Regression genau ansehen, werden Sie feststellen, dass man außer von den Namen her gar nicht feststellen kann, welcher Prädiktor die unabhängige Variable ist und welcher Prädiktor der Moderator. Eine Interaktion ist bidirektional, es ist statistisch kein Unterschied, ob z.B. das Einkommen mit dem Geschlecht interagiert oder das Geschlecht mit dem Einkommen."
http://www.regorz-statistik.de/inhalte/tutorial_moderator_grundlagen.html

Da es keinen Hinweis darauf gibt, dass Mediator die richtige Antwort ist, muss man hier wohl auch nichts einreichen. ML hat sich wohl einfach geirrt. Außer es ist jetzt plötzlich doch eine ganz andere Antwort korrekt, aber die anderen lassen sich ja eig. sicher ausschließen.

Senjj1
25.08.2022, 12:29
ML hat es grade verbessert, deren Meinung nach ist B, der Interaktionseffekt, richtig.

Duke Nukem
25.08.2022, 13:35
Ist Moderatoreffekt & Interaktionseffekt nicht Synonym? So habe ich es zumindest in den beiden Quellen gefunden

https://statistik-dresden.de/archives/156

https://novustat.com/statistik-blog/interaktionseffekte-und-moderation-spss.html

Nein, ein Moderatoreffekt kann auch ein Haupteffekt einer anderen unabhängigen Variable sein.

Bspl:

Alkohol schädigt die Leber.
Moderator: Männer trinken mehr Alkohol als Frauen.

marburg3
14.09.2022, 10:50
Jetzt hat ML die richtige Antwort von B zu D geändert 🫣 Mal gucken was die offiziellen Lösungen sagen werden die wahrscheinlich in den nächsten 1-2 Tagen veröffentlicht werden :)