PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A110 / B36 zufälliger Fehler



Anne Helene
25.08.2022, 09:20
Meiner Meinung nach muss hier C richtig sein.

"Das Ausmaß, in dem wiederholte Messungen mit dem gleichen Meßinstrument bei Konstanz der zu messenden Eigenschaft die gleichen Werte liefern, bezeichnet man als Reliabilität oder Zuverlässigkeit (engl.: reliability). Man beachte, daß systematische Meßfehler nicht Gegenstand dieser Definition sein können, weil identische, d.h. absolut zuverlässige Meßergebnisse nicht ausschließen, daß alle Messungen systematisch verzerrt sind."

Quelle: http://eswf.uni-koeln.de/glossar/node32.html

Maria0490
25.08.2022, 09:33
Das sehe ich genauso. Die fehlende Äquivalenz der Gruppen ist doch auch auf jeden Fall eher ein systematischer Fehler.

Anne Helene
25.08.2022, 09:41
Seh ich genauso.

Senjj1
25.08.2022, 09:58
Wenn es klar zwei richtige gibt, dann direkt anfechten:
https://www.impp.de/pruefungen/allgemein/prüfungskommentare.html

Würde es selbst machen, aber bei dieser Aufgabe verstehe ich nur Bahnhof :D. Wahrscheinlich ist es gut, erstmal eine Quelle zu nennen, die den systematischen Fehler definiert und dann kann man die Definition der Antwortmöglich A und C anlegen.

admerstroh
25.08.2022, 10:27
Als Zufälliger Fehler ist laut Wikipedia nach DIN 1319-1 die Abweichungen vom Erwartungswert definiert, die nach unendlich vielen Messwerten gegen den Erwartungswert konvergiert. Zufällige Abweichungen streuen in Betrag und Vorzeichen. Das heißt also, dass wir bei jeder Wiederholung der Messung eine zufällige Abweichung bekommen, was ja genau der Fall bei nicht reliablen Messinstrumenten ist.

Anne Helene
25.08.2022, 21:22
Ich werde die Frage auf jeden Fall anfechten. Meine Argumentation:
Meines Erachtens kann aus der Aufgabenstellung nicht geschlossen werden, ob A oder C eindeutig richtig ist. Eine fehlende Äquivalenz von Fall- und Kontrollgruppe kann sowohl zu einem systematischen als auch zu einem zufälligen Fehler führen. Da in der Aufgabenstellung nicht erläutert wird, wie die Gruppen zustande gekommen sind, ist beides möglich. C ist Ausdruck eines zufälligen Fehlers. Würde hier stehen „keine valide Messung“ könnte sicher auf einen systematischen Fehler geschlossen werden, da die Daten nicht die gewünschte Variable messen. Eine nicht reliable Messung kann jedoch nur aufgrund zufälliger Fehler zustande kommen.

„Der Zufallsfehler ist die zufällige Abweichung einer Beobachtung vom theoretisch wahren Wert, durch die die Reliabilität einer Messung beeinflusst wird (Bagozzi 1998).“

"Das Ausmaß, in dem wiederholte Messungen mit dem gleichen Meßinstrument bei Konstanz der zu messenden Eigenschaft die gleichen Werte liefern, bezeichnet man als Reliabilität oder Zuverlässigkeit (engl.: reliability). Man beachte, daß systematische Meßfehler nicht Gegenstand dieser Definition sein können, weil identische, d.h. absolut zuverlässige Meßergebnisse nicht ausschließen, daß alle Messungen systematisch verzerrt sind." http://eswf.uni-koeln.de/glossar/node32.html

Siehe u.a.
Klapper, D., Konradt, U., Walter, A., & Wolf, J. (2009). Methodik der empirischen Forschung (Vol. 3). S. Albers (Ed.). Wiesbaden: Gabler.

paula_tr
27.08.2022, 17:20
https://www.cochrane.de/sites/cochra...sbewertung.pdf


" Bewertung des Biasrisikos (Risiko systematischer Fehler) in klinischen Studien

Version 1.0
© 2016 Seite 16
Wichtige Biasformen in nicht-randomisierten Studien3.2

Bias vor Behandlungszuteilung

Selection bias: Da bei nicht-randomisierten Studien keine zufällige Zuteilung der Teilnehmer auf die
Interventions- und Kontrollgruppe erfolgt, sind systematische Unterschiede zwischen den Gruppen,
ausgelöst durch messbare bekannte und/oder unbekannte Störfaktoren, wahrscheinlicher als bei
randomisierten Studien. Diese Störfaktoren beinhalten sowohl Patientencharakteristika als auch
äußere Faktoren und können sowohl mit der Intervention (oder Exposition) als auch dem Endpunkt
in Beziehung stehen. Wenn zum Beispiel die Patienten einer Behandlungsgruppe, in der Therapie A
eingesetzt wird, jünger sind als die Patienten der Gruppe, in der Therapie B eingesetzt wird, so ist
schwer zu ermitteln, inwieweit die Ergebnisse der Gruppe A nun auf die Therapie oder das
geringere Alter zurückzuführen sind. Das Patientenalter würde somit eine messbare Störgröße
darstellen. Bekannte und in der Studie erhobene Störgrößen können durch die Anwendung
geeigneter statistischer Verfahren berücksichtigt werden (Adjustierung für Störgrößen zum Beispiel
durch Stratifizierung oder Regressionsmodelle)."


Damit wäre die fehlende Äquivalenz von Interventions- und Kontrollgruppe ein systematischer fehler (wenn z.B. die Interventionsgruppe Jüngerist).