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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zivildienst im Rettungs und Krankentransportdienst trotz Verkürzung des Zivildienstes



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Phil10
13.01.2004, 05:02
Zur Zeit ist wieder eine Verkürzung des Zivldienstes im Gespräch. Die Zivildienstzeit soll von derzeit 10 Monaten auf nur 9 verkürzt werden.

Meine Frage ist, ob man trotzdem noch als Zivi im Rettungs- und Krakentransportdienst arbeiten kann.

Wenn man im Krankentransport eingesetzt wird, muss man in NRW mindestens Rettunghelfer sein.

Für den Rettungdienst muss man mindestens eine Ausbildung zum Rettungssanitäter machen.

Die Ausbildung zum Rettungshelfer bzw. Rettungssanitäter kann laut Homepage des DRKs in den ersten Monaten des Zivildienstes absolvieren.
Die Frage ist jedoch, ob überhaupt noch Zivis für den Rettungs und Krankentransportdienst eingesetzt werden.

Was glaubt ihr? Werden in Zukunft noch Zivis im Rettungs- und Krankentransportdienst eingesetzt?

Was ist, wenn man vor Antritt des Zivildienstes die Ausbildung Zum Rettungssanitäter/Rettungshelfer absolviert?
Danke für eure Antworten im Voraus!

Vystup
13.01.2004, 11:06
ich kann mir vorstellen, dass die zivi-stellen immer weniger werden werden. die ausbildung ist einfach zu teuer, als dass es sich lohnen würde, jmd. auszubilden und dann nach ein paar wenigen monaten wieder gehen zu lassen.
es werden wohl nur noch da zivis eingesetzt werden, wo sonst keine günstigen mitarbeiter zu finden sind. wenn du also dort zivi machen möchtest, solltest du sehr frühzeitig anfangen herauszufinden, wo das überhaupt noch möglich ist.
wenn du die ausbildung vorher machst, mag das deine attraktivität steigern, allerdings ist es afaik nicht einfach so möglich, neue zivi-stellen zu schaffen. d.h. wenn der entsprechende kreisverband keine zivis mehr haben wollte wegen der verkürzung, wird er auch keine mehr einstellen können, die die ausbildung schon haben (weil keine stelle mehr existiert).
wenn du dich aber t3 oder schlechter mustern lässt (sollte möglich sein), könntest du vielleicht um das zivi-jahr drumherum kommen (es werden nicht mehr alle leute gezogen, z.b. musste mein bruder mit t3 letzten sommer nicht) und dann kannst du ja als fsj da arbeiten.

harlekyn
13.01.2004, 14:47
Im Saarland verläßt sich der LV nicht mehr auf die Zivis. Wobei ich das so verstanden hab, dass sie auch keine ablehnen, wenn sich dann doch welche melden. Und soweit ich informiert bin, zahlt die Ausbildung nicht das DRK sondern das Bundesamt für Zivildienst. Allein aus diesem Grund werden sie, solange es geht, noch Leute nehmen. Denn das sind alles potentielle Ehrenamtliche.

Feuerblick
13.01.2004, 16:27
HI!

Bei uns gibt es seit Neuestem das "Modell", daß Leute, die bei uns Zivildienst machen wollen, sich über 13 oder 15 Monate (weiß nicht mehr genau) quasi verpflichten. Da viele sowieso nach ihrem Zivildienst weiterhin im RD arbeiten wollen, halte ich das für eine faire Vereinbarung.

LG
Blickchen

Lenz
13.01.2004, 21:27
mach zur Zeit zivi beim Drk oberhausen in NRW. Wie ich gehört habe wird im normalfall auch der Rettungssanitäter (rs), den man braucht um einen RTW (rettungswagen) zu fahren auch bei 10 monatigem dienst nicht mehr angeboten... da die ausbildung knapp 3 monate umfasst (inklusive aller Praktikas (krankenhaus + rtw)). Wie ich jedoch weiß (von freunden die im kommenden sommer zivi hier machen werden) wird der RH (rettungshelfer), den man braucht um KTW (Krankentransporte) zu fahren, weiterhin angeboten. Iklusive Praktikas dauert diese ausbildung nur 3 Wochen! Deshalb lohnt sich dies noch für die Wohltätigkeitsorganisationen.

Hoffe, dass ich dir helfen konnte

Pascal
13.01.2004, 21:43
Denke auch das sich das ganze so langsam nicht mehr lohnt. Für die Dienststelle meine ich. Man muß einfach mal rechnen

von 9 Monaten fallen schon mal 3 auf die Ausbildung. Dann 1 Monat Urlaub, und bei meiner ehemaligen Diensstelle war es jedenfalls nachdem ich fertig war so, daß man erst nach einem Monat in den Lehrgang gehen durfte, damit man auch die Möglichkeit hatte auf die dollen Zivi Lehrgänge zu gehen.

Wenn das auch anderswo so ist, dann bleiben noch 4 Monate Arbeitszeit als Sani.

Felix@112
14.01.2004, 06:30
@Lenz


Iklusive Praktikas dauert diese ausbildung nur 3 Wochen!

Der RH dauert immer noch 2 Monate, oder?

4 Wochen Schule
2 Wochen Klinik
2 Wochen RTW

Wobei sich manche KV's das Klinikpraktikum schenken. War zumindest bei mir vor 3 Jahren so....

So long
Felix :-))

DoktorW
14.01.2004, 07:22
Original geschrieben von Felix@112
@Lenz



Der RH dauert immer noch 2 Monate, oder?

4 Wochen Schule
2 Wochen Klinik
2 Wochen RTW

Wobei sich manche KV's das Klinikpraktikum schenken. War zumindest bei mir vor 3 Jahren so....

So long
Felix :-))

so isses :-)

Lenz
14.01.2004, 23:04
Oh! da hat mein RH (nciht zu verwechseln mit RS) sehr kurz gedauert! 2 Wochen jeden Tag von 8 morgens bis 17 uhr abends unterricht mit staatlicher abschlußprüfung + 10 Tage auf dem KTW als 3. Mann
Beim DRK Oberhausen wurds und wirds wohl immer so gehandhabt werden.. woher kommen denn eure infos?

(wirklich interessant...)

Lenz
14.01.2004, 23:06
Ihr habt echt wohl was verwechselt.

RH = Rettungshelfer
RS = Rettungssanitäter ( der muß 4 Wochen schule, und RTW, der RH darf gar kein RTW fahren.. außer als unbedeutender, kostenverschlingender und nerviger 3. Mann!!!)

DoktorW
15.01.2004, 08:24
Original geschrieben von Lenz
Ihr habt echt wohl was verwechselt.

RH = Rettungshelfer
RS = Rettungssanitäter ( der muß 4 Wochen schule, und RTW, der RH darf gar kein RTW fahren.. außer als unbedeutender, kostenverschlingender und nerviger 3. Mann!!!)


DAS stimmt nicht, ist aber auch von Bundesland zu Bundesland verschieden, weil Rettungsdienst Ländersache ist!

Aber die Ausbildung zum Rettungshelfer dauert 4 Wochen (schule) plus Klinik und Wachenpraktikum!!

Rugger
15.01.2004, 08:25
Original geschrieben von Lenz
(...der RH darf gar kein RTW fahren.. außer als unbedeutender, kostenverschlingender und nerviger 3. Mann!!!) Doch, darf er zum Teil schon (kommt auf das Bundesland und den Arbeitgeber drauf an), und daß sogar als kompetenter und geschätzter Kollege! Und es kommt sogar noch besser: teilweise darf man als RH sogar NEF fahren... :-top

R.

DoktorW
15.01.2004, 08:45
Original geschrieben von Rugger
Und es kommt sogar noch besser: teilweise darf man als RH sogar NEF fahren... :-top

R.

Aha, der Rug spricht aus eigener Erfahrung :-D :-))

Rugger
15.01.2004, 09:58
Original geschrieben von DoktorW
Aha, der Rug spricht aus eigener Erfahrung :-D :-)) Vor allem bei dem "kompetenter und geschätzter Kollege"- Teil... ;-) :-)) :-top

Lenz
15.01.2004, 10:47
Aha! Ja, das es Ländersache ist, kann ich mir sehr gut vorstellen. Doch das man so verschieden ausbildet, bleibt seltsam.
Ich wollte die Ausbildung eines RHs nicht durch den Dreck ziehen (bin selbst einer), jedoch im Vergleich zum RS find ich sie relativ.. ja komprimiert eben.

Sogar NEFs??? das ist ja wirklich mal interssant.. bei uns in Oberhausen (Feuerwehr) darf nur ein RA NEF fahren! RTWs sind bei uns mit RS und RA besetzt...

Danke für die neuen Infos...

Rugger
15.01.2004, 10:52
Original geschrieben von Lenz
...jedoch im Vergleich zum RS find ich sie relativ.. ja komprimiert eben. Also, mir hätten zum RS zwei Wochen Klinikpraktikum mehr, eine Woche Abschlußlehrgang mit Prüfung (und 600€) gefehlt. Ich weiß nicht, ob das es dermaßen dekomprimiert hätte... ;-)

R.

Lenz
15.01.2004, 11:09
Dann scheint man bei euch wohl den RH sehr gut auszubilden...
Das Buch welches ich durcharbeiten mußte war sehr oberflächlich und total unzureichend. Ich bin Zivi und neben KTW fahren, fahr Ich auch Haus-Notruf. Falls das nicht bekannt sein sollte: Alte Leute besitzten einen Notsender am Handgelenk (ähnlich einer Uhr) mit dem sie einen Alarm auslösen können, der dann bei uns in der LS eingeht... dort können wir dann mithilfe einer Freisprecheinrichtung (die bei jedem dieser Teilnehmer.. zur Zeit im KV über 1.000.. installiert ist) reden und müssen dann gegebenenfalls einen Einsatz fahren. Man fährt diesen Einsatz alleine und manchmal kommt man in sehr haarige Situationen, weil man einfach viel zu wenig Symptome erkennen lernt!!! Hier fühle ich mich mit der RH-Ausbildung oftmals überfordert. Viele unserer Zivis können nichtmal eingenständig Blutdruck messen und sie bestanden die staatliche Prüfung oftmals mit 2...
So siehts bei uns aus!!!

Rugger
15.01.2004, 11:19
Original geschrieben von Lenz
Dann scheint man bei euch wohl den RH sehr gut auszubilden...Das war bei mir die RD- Schule des DRK in Hessen. Und wie gesagt, die Leute, die den RS dranhängen durften / wollten, saßen einfach mit im gleichen Kurs und mußten dann einfach noch den Abschlußlehrgang dranhängen. Die Ausbildung war schon ok, aber jetzt auch nicht zwangsläufig was besonders tolles...
Das Buch welches ich durcharbeiten mußte war sehr oberflächlich und total unzureichend.Wir haben ein Skript bekommen und die meisten hatten noch den Gorgas / Ahnefeld / Rossi. Das war schon in Ordnung, aber viel wichtiger fand' ich die praktischen Sachen, die einem beigebracht wurden, nicht nur im Lehrgang, sondern später auch von den erfahrenen RAs.
Man fährt diesen Einsatz alleine und manchmal kommt man in sehr haarige Situationen, weil man einfach viel zu wenig Symptome erkennen lernt!!! Hier fühle ich mich mit der RH-Ausbildung oftmals überfordert. Das ist natürlich in jeder Hinsicht katastrophal. Zum einen sollte die Leitstelle das besser abfragen und von vorneherein geeignetes Personal hinschicken (will heißen: ggfs. auch direkt einen RTW), zum anderen sollte man Dich nicht in solche Situationen versetzen!!!
Viele unserer Zivis können nichtmal eingenständig Blutdruck messen und sie bestanden die staatliche Prüfung oftmals mit 2... Noch schlimmer!!! Wo werdet ihr denn ausgebildet?! Das kanns nun wirklich nicht sein...

Rugger

Lenz
15.01.2004, 11:46
Tja so schauts aus... wenn man sparen muß! Ich hätte gern ne RS Ausbildung drangehängt und hätte dafür auch freiweillig 12 Monate Zivi abgeleistet (da dies ja immer die pauschale Begründung dafür ist, keine RS Ausbildung für Zivis anzubieten).
Nochmal zum HND (Hausnotrufdienst): Meist sinds halt nur Kleinigkeiten (wir können ja auch direkt nen RTW schicken, jedoch nur wenn sich die Person über die Freisprecheinrichtung meldet... könnte ja auch sein dass die beim schlafen auf den Notrufsender gekommen ist, was oft passiert...), aber wie gesagt, manchmal wirds kritisch. Letztens hatte ich eine Frau mit Apoplex. Alle Symptome, die ich erkennen konnte, welche auch in unserem Buch standen (hängende Mundwinkel m. Sprachschwierigkeiten usw...) waren gegeben. Ich rief einen RTW mit NEF. Anschließend mußte ich mir vom Notarzt anhören, dass doch ein NEF nur in BESONDEREN Fällen von Nöten wären... Dieser sei eben bei bewußtlosigkeit etc...
Ich habe in meiner Ausbildung eben nur Basiswissen gelernt und kann nur auf dieser Basis urteilen. Und in meinem Lehrbuch war eben ein Apoplex eine NEF-Indikation!
So habe ich mir von nem Kollegen (RS) die Lernmaterialien besorgt und versuchs eben selber ein bißchen aufzubessern..

Rugger
15.01.2004, 12:01
Original geschrieben von Lenz
Ich rief einen RTW mit NEF.Das ist prinzipiell richtig. Allerdings wird das von Fall zu Fall anders gehandhabt, hängt von verschiedenen Faktoren ab... (u.a. Zustand, & Alter des Patienten, Erst- oder Zweitgeschehen uvm.). Manchmal ist mir auch nicht klar, nach welchen Prinzipien unsere Leitstelle da handelt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, würde ich der Leitstelle einfach die Symptome schildern, sollen die doch dann entscheiden!
Anschließend mußte ich mir vom Notarzt anhören, dass doch ein NEF nur in BESONDEREN Fällen von Nöten wären... Tja, es gibt leider auch Notärzte, die A***löcher sind... Nicht persönlich nehmen und drüber stehen!
Ich habe in meiner Ausbildung eben nur Basiswissen gelernt und kann nur auf dieser Basis urteilen. Und in meinem Lehrbuch war eben ein Apoplex eine NEF-Indikation!
So habe ich mir von nem Kollegen (RS) die Lernmaterialien besorgt und versuchs eben selber ein bißchen aufzubessern.. Wie gesagt, das halte ich eigentlich nicht so für das Wahre... Hast Du da schonmal mit 'nem LehrRA drüber gesprochen?!

Rugger