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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A95/B106 Exanthema Subitum



Unregistriert
12.10.2022, 17:21
Viele werden hier MAsern angekreuzt haben wegen des Hinweises auf Konjunktivitis, dies ist jedoch nicht masernspezifisch sondern tritt genauso wie trommelfellrötungen auch regelhaft beim Exanthema Subitum auf (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK448190/). Die Kasuistik stellt sich aus meiner Perspektive so dar: Kind kommt anch 2 Tagen zum Pädiater mit unspezifischen Allgemeinsymptomen ( keine Koplikfelcken präexanthematisch) einen Tag später nach entfieberung ("Fiebersaft helfe") entsteht ein stammbeginnendes Exanthem (typisch für Exanthema Subitum - bei Masern eher hinter den Ohren beginnend.) Auch speziell HHV 6 passt da kinder unter 24 Monaten eher 6 als 7 haben. Der verbesserte Allgemeinzustand sprechen auch gegen eine Wiedervorstellung da weder bei Masern noch bei bei HHV 6 eine Therapie besteht udn beide Erkrankungen in der Regel selbstlimitierend sind. Hinzu kommt ien immenses Ansteckungsrisiko in der pädiatrischen Praxis bei einem Kidn das nahc Antwort d Masern haben würde.
Exanthema Subitum durch HHV 6 entspricht dem Verlauf deutlich besser als Masern trotz fehlender Impfung.

jo1u
12.10.2022, 18:19
Sehe ich auch so. Klarer Fall.

a.rabialis
12.10.2022, 18:28
Sehe ich ebenso. Das einzige was Ich mir als Rechtfertigung vorstellen könnte, wäre, dass man die Maserninfektion ja melden müsste und dafür evtl einen Nachweis braucht. Aber das kann man ja auch schon bereits bei Verdacht auf eine Maserninfektion machen

Unregistriert
12.10.2022, 18:34
Und zusätzlich würde man doch das Kind mit Masern nicht in die Kinderarztpraxis bestellen, aufgrund der Ansteckungsgefahr für die anderen Patienten oder? Dort können ja auch Kinder <11 Monate im Wartezimmer sein, die dann nicht geimpft wären..

Unregistriert
12.10.2022, 18:37
Da der Masernverdacht im Raum liegt und mit dramatischen Folgen einhergehen würde ist es nur sinnvoll den Patienten noch am selben Tag zu sehen. Aussagen bezüglich Ausschlag über Fremdanamnese nicht aussagekräftig. Nur Verdacht kann geäußert werden. Somit muss der Patient am selben Tag noch in die Praxis um diese Diagnose auschließen zu können. Prophylaxe bei Angehörigen müsste durchgeführt werden + stellt euch mal vor das Kind geht mit Ausschussdiagnose Masern am nächsten Tag noch in den Kindergarten....

Unregistriert
12.10.2022, 18:47
Das Kind sollte weder mit Exanthema Subitum, noch mit Masern eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen.
Der Masernverdacht steht auch nicht im Raum da es keinen konkreten Hinweis auf Masern gibt. Keine Krankheitsspezifischen Zeichen, keine Darstellung eines Kontaktfalls. Der Fall ist nicht gut mit einer Maserninfektion vereinbar aber sehr gut mit dem Exanthema Subitum. Beides sind klinische Diagnosen.
Mit der Argumentation müsste bei jedem Exanthem ein Masernverdacht abgeklärt werden und könnte ebenso auf andere Exanthemerkrankungen ausgeweitet werden. Das ist nicht der Fall.

Babahaft
12.10.2022, 18:47
Also.
Wir sollen das Kind lieber in eine komplett mit nicht impfgeschützten (unter1) vollbeladene praxis holen, damit wir das virus bisschen verteilen?
Habe deswegen Masern ausgeschlossen. Das Gesundheitsamt würde uns doch aufs Dach steigen…

Unregistriert
12.10.2022, 19:08
Also bei Masern geht es einem im Exanthemstadium auch richtig dreckig mit hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl. Dem Kind ging es nach einem Tag Ibu-Saft explizit wieder gut. Dementsprechend habe ich Masern ausgeschlossen.

Unregistriert
12.10.2022, 19:12
Da der Masernverdacht im Raum liegt und mit dramatischen Folgen einhergehen würde ist es nur sinnvoll den Patienten noch am selben Tag zu sehen. Aussagen bezüglich Ausschlag über Fremdanamnese nicht aussagekräftig. Nur Verdacht kann geäußert werden. Somit muss der Patient am selben Tag noch in die Praxis um diese Diagnose auschließen zu können. Prophylaxe bei Angehörigen müsste durchgeführt werden + stellt euch mal vor das Kind geht mit Ausschussdiagnose Masern am nächsten Tag noch in den Kindergarten....


Naja wenn man die Ausschlussdiagnose Masern stellt, wird man das vermutlich den Eltern mitteilen mit dem Hinweis, dass das Kind nicht in den Kindergarten gehen sollte.

lelani
12.10.2022, 19:16
Ich hab aufgrund dieser ganzen Unklarheiten Möglichkeit A gewählt, also dass eine telefonische Diagnose nicht möglich ist und das Kind sich am Folgetag nochmal vorstellen sollte - meint ihr das ist sicher falsch? Ich hätte eigentlich gedacht dass eine telefonische Auskunft des Vaters am Telefon nicht für eine Diagnosestellung ausreicht, weiß jemand wie das gesetzlich geregelt ist?

Unregistriert
12.10.2022, 19:18
Man kann doch aber eigentlich weder auf Masern noch auf Exanthema subitum kommen, da das Kind ja eh Fiebersaft bekommen hat. Das Abfiebern kann also entweder durch den Fiebersaft entstanden sein oder durch nach dem Dreitagefieber von selbst abgeklungen sein, daher würde ich eher sagen, dass man den Patient selbst sehen muss, um das Exanthem genauer zu beurteilen. A wäre daher mMn die korrekte Lösung. Wie soll man denn auch telefonisch eine Diagnose stellen? Masern, Scharlach etc sind Blickdiagnosen, dafür muss der Patient in die Praxis kommen.

Unregistriert
12.10.2022, 19:18
Ich hab aufgrund dieser ganzen Unklarheiten Möglichkeit A gewählt, also dass eine telefonische Diagnose nicht möglich ist und das Kind sich am Folgetag nochmal vorstellen sollte - meint ihr das ist sicher falsch? Ich hätte eigentlich gedacht dass eine telefonische Auskunft des Vaters am Telefon nicht für eine Diagnosestellung ausreicht, weiß jemand wie das gesetzlich geregelt ist?

Telemedizinische Diagnosen dürfen tatsächlich nur per Fax gestellt werden.

Unregistriert
12.10.2022, 19:24
Dem Kind geht es gut und es hat nur nen Ausschlag dazu bekommen. Diagnose durch die Hose bzw hier: durch das Telefon könnt ihr bei kindlichem Ausschlag nicht stellen, also bestellt ihr es für den nächsten Tag ein (nochmal: ihm geht es ja gut)

Außerdem:
-Parvovirus B19 hat keine Meldepflicht
-Masern würde man eh nichts mehr machen können außer symptomatische Therapie

Unregistriert
12.10.2022, 19:36
Ganz ruhig, jungs und mädels.

Dem Kind geht es gut und es hat halt jetzt nen Ausschlag. Diagnose könnt ihr nicht stellen, ohne das Kind zu sehen. Also bestellt ihr es einfach für den nächsten Tag in die Praxis (nochmal: dem Kind geht es ja gut.)

Stichwort: Keine Diagnose durch die Hose oder das Telefon

Unregistriert
12.10.2022, 20:34
eine Infektion mit HHV 6 wäre denkbar, verläuft aber in den meisten fällen in dem Alter symptomlos.
die besserung des allgemeinzustandes könnte auch durch die fieber senkung durch das ibuprofen zustande kommen.

Ich denke der Verdacht auf Masern sollte bei dem ungeimpften Kind im Raum stehen, es in die Praxis zu bitten heißt ja nicht es in das wartezimmer zu setzen.

Unregistriert
12.10.2022, 21:45
Passt ebenfalls zu Scharlach (Siehe Amboss) dann wäre Penicillin V korrekt

waffles
14.10.2022, 13:05
Hat jemand eine Idee, mit welchen Quellen man diese Frage anfechten könnte? Begründungen würden mir schon einfallen, aber ich finde die Lösung vom IMPP so unlogisch, dass ich gar nicht weiß wie man die widerlegen soll

MarinaRe1997
15.10.2022, 10:36
Da ich meine Hefte aktuell nicht mehr bei mir habe, was war bei den 2 „Masern/Exanthma subitum“ Fragen denn jeweils richtig?
Denke dass man die prinzipiell beide anfechten sollte/könnte.

Schneekamelie
15.10.2022, 11:01
Die richtige Antwort laut IMPP ist Infektion mit humanem Herpesvirus 6. WV bei Verschlechterung. Ich würde auch sehr gerne anfechten. Habe aber noch keinen richtigen Ansatz

waffles
15.10.2022, 11:06
Differentialdiagnostisch müsste man auch an ein Arzneimittelexanthem durch Ibuprofen denken..