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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 A31/B66 - Nebenwirkung von heftiger Chemo



KiraR
13.10.2022, 16:16
Also dass eine häufige Nebenwirkung von heftiger Chemo ein septischer Schock sein kann ist klar.
Aber Etoposid, also das E in R-CHOEP hat als Hauptnebenwirkung eine Kardiotoxizität.
Geht es bei der Antwort also nur um Statistik, weil halt ständig Patienten Infektionen kriegen?

Unregistriert
13.10.2022, 16:19
Ganz blöd gefragt: Tumorlysesyndrom ergibt doch eigentlich auch Sinn, oder nicht?

Unregistriert
13.10.2022, 16:29
Schätze mal, dass es einerseits statisch ist und andererseits, stand da ja, dass der Patient verstorben ist. Vermute mal an so einem septischen Schock stirbt es sich eher.

Unregistriert
13.10.2022, 16:43
Ich glaube Tumorlyse würde sich schon früher bemerkbar machen und nicht erst nach 6 Wochen

Unregistriert
13.10.2022, 17:19
Da stand doch explizit, dass die an den Folgen der Therapie (Wortlaut in dieser Richtung) gestorben ist. Septischer Schock hat doch nichts mit der Therapie an sich zu tun, während Kardiotoxizität eine sichere UAW von Anthrazyklinen ist, die Teil des R-CHOEP sind.

Unregistriert
13.10.2022, 18:36
Septischer Schock aufgrund der Immunsuppression? Hat schon was mit der Therapie zutun

StMei92
13.10.2022, 19:06
geht ne Multi-Chemo-Therapie nicht primär auch auf die Leber, die ja eh schon metastasiert ist ?
Warum kein akutes Leberversagen, bei ner metastasierten Leber , bei der man noch voll Poly-Chemo draufballert ?

geez
13.10.2022, 19:14
An die Leber hatte ich auch gedacht. Finde auf jeden Fall Kardiotoxizität und Leber plausibler als Sepsis. Das ist für mich eher weniger ne direkte Ursache der Therapie. Klar wirkt die immunsuppressiv aber Menschen mit nem metastasierten Lymphom haben ja jetzt an sich schon nicht das beste Immunsystem. Da kann man sich ja auch so ne was wegholen

Schneekamelie
13.10.2022, 19:25
Hatte mich auch für die Kardiotoxizität entschieden. Über Ausgang/ Verlauf der OP haben wir nichts erfahren. Da die Pat aber Chemo erhalten hat, macht die Kardiotoxizität greifbarer. Ich glaube die Frage sollte man anfechten. Je mehr desto besser

StMei92
13.10.2022, 19:30
ja dann los. ich fechte auch an

jumpingshrimp
13.10.2022, 20:18
Vielleicht so?
1. Myelosuppression ist viel häufige UAW (v.a. bei der Kombination mehreren Zytostatika), als Kardio- und Leber-?
2. Letalität vom Sepsis viel höher und schneller
3. Tumorlysesyndrom: erstens, wäre früher (wie schon geschrieben), zweitens, mehr oder weniger therapierbar...

ryv74
14.10.2022, 06:54
Sehe ich ähnlich, außerdem ist doch in CHOEP auch Doxorubicin drin, das macht doch auch Kardiotoxizität?!

jumpingshrimp
14.10.2022, 07:18
ja klar, aber davon stirbt man nicht so schnell. Dann läuft man halt mit HI.

Martin2354
14.10.2022, 11:42
Vielleicht so?
1. Myelosuppression ist viel häufige UAW (v.a. bei der Kombination mehreren Zytostatika), als Kardio- und Leber-?
2. Letalität vom Sepsis viel höher und schneller
3. Tumorlysesyndrom: erstens, wäre früher (wie schon geschrieben), zweitens, mehr oder weniger therapierbar...

Zu 3: Tumorlysesydrom --> schwere AKI --> Tod (auch nach 6 Wo. da z.T therapierbar). Ist auch möglich, oder?

Bertholie
14.10.2022, 12:02
Finde auch das Tumorlysesyndrom Sinn ergibt als Folge der Therapie (Elektrolytentgleisung, HRST, Nephropathie), v.a. bei einer Person wie in dem Fall wo gefühlt der ganze Körper voller Tumor war. Bestimmt geht das schneller als 6 Wochen, aber die Patienten werden eh intensivpflichtig und wer weiß wie gut die dann die Komplikationen überstehen. Kardiotoxizität als UAW ist halt auch richtig. Septischer Schock ist für mich eher eine Folge der Erkrankung durch Verdrängung der immunkompetenten Zellen, auch wenn ne Chemo da nochmal dann Benzin ins Feuer kippt, aber an einer Sepsis würde sie auch ohne Chemo am ehesten versterben.

jumpingshrimp
14.10.2022, 15:45
1) Knochenmarkbeteiligung mit Verdrängung ist nur im Ann Arbor-Stadium IV (disseminierter Befall). Klar, wir wissen nicht das Stadium (deswegen: vielleicht wirklich anfechten), aber die Zytostatika Therapie führt in der Regel schneller zur Immunsuppression, und im großeren Prozentsatz. (bis zu 74%, https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/20811/1/12879_2013_Article_3699.pdf)
2) Tumorlysesyndrom ist in 23,8% „bei sehr aggressiven Non-Hodgkin Lymphomen wie dem Burkitt-Lymphom oder bei akuten lymphoblastischen Leukämien“, bei grosszelligen Lynphomen daher seltener. Die Letalität ist „bis zu 15%“. Was eben viel weniger als bei Sepsis, v.a. mit Immunsupression. (https://www.onkosupport.de/asors/content/e4126/e1743/e1861/e2183/e1937/ifo0712_56.pdf)
3) Kardiotoxitizät und Leberschädigung haben auch nicht so hohe Letalität in so kurze Zeit.
4) Die Frage ist total sch**ße, (wie eben viele Fragen in den letzten Jahren), und Ihre Argumenten (v.a. „Septischer Schock als Folge der Erkrankung“) sind eigentlich sehr logisch, vielleicht kann man wirklich anfechten…

StMei92
14.10.2022, 15:53
1) vielleicht kann man wirklich anfechten…

ich würd im Zweifel einfach anfechten.
Geht primär darum, dass die Professorengruppe das nochmal "auf den Tisch zur Begutachtung" bekommt.
Was nicht gemeldet wird fällt unter den Tisch.
Wenn es kommentiert wird und sei es noch so abwegig MUSS die Kommission die Frage und Antworten begutachten.
Von daher, anfechten was geht.