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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A66/B11 - Turner-Syndrom Schwester



rhoxpi
14.10.2022, 15:41
Bei der Frage mit der Schwester der Turner-Syndrom Patienten haben die meisten E ausgewählt, obwohl B stimmen soll. Habe mal ein bisschen recherchiert und gesehen, dass Turner Syndrom eigentlich immer nur sporadisch auftritt und somit auch keine Diagnostik notwendig ist. Und selbst falls dieses "46,X,del(X)p(11) vererbbar ist, heißt es ja nur wegen der Frage davor nicht, dass sie das hat (also gehen wir vom häufigsten Typ, also 45,X aus). Habe das mal so formuliert:

Darstellung: Laut Fallbericht handelt es sich um eine gesunde und klinisch unauffällige Frau mit Kinderwunsch und einer Schwester, die an einem Turner-Syndrom leidet. Das Turner-Syndrom ist normalerweise ein rein sporadisches Ereignis und die Geschwister der Erkrankten haben kein erhöhtes Risiko (S. 259).

Begründung: In den vorläufigen Lösungen wird die Antwort B (“Chromosomenanalyse an einer Blutprobe von ihr vor Eintritt einer Schwangerschaft”) als richtig gewertet. Da wir jedoch nicht den Karyotyp der Patienten wissen, ist von dem häufigsten (45 X) auszugehen. Unter anderem auch, da die vorherige Frage 10 lediglich nach dem am ehesten zu erwartenden Karyotyp unter den Antwortmöglichkeiten fragt. Damit hat die Schwester als klinisch unauffällige Patientin keine erhöhte Chance auf ein an Turner-Syndrom leidendes Kind (S. 259); womit eine Chromosomenanalyse überflüssig ist (und daher die Antwort E stimmt).

Q: Basiswissen Humangenetik, Christian P. Schaaf, Johannes Zschocke
Auflage 3; Seite 259
ISBN 978-3-662-56146-1

Seta_am
15.10.2022, 19:59
Es wird nicht einmal durch die Folgefrage klar, ob die Ratsuchende nun wirklich am Turner-Syndrom erkrankt ist. Es wird lediglich von einem Verdacht gesprochen, dieser wird allerdings überhaupt nicht bestätigt! Ich finde, die Frage ist allein deshalb anzufechten, da wir ja gar keine Bestätigung der Diagnose bekommen haben. Warum dann direkt eine Diagnostik bei der gesunden Schwester einleiten? Bitte alle anfechten, denn die überwiegende Mehrheit hat sich (richtigerweise) für E entschieden!

StMei92
15.10.2022, 22:29
ja genau. Die Chromosomenanalyse wird nur gemacht bei Paaren mit Kinderwunsch wenn eine strukturelle Chromosomenanomalie
bei einer Verwandten nachgewiesen wurde.
auf unseren Fall bezogen heißt das:
wenn das Turner-Syndrom bei der 16 Jährigen tatsächlich nachgewiesen worden wäre.
Der Nachweis steht aber noch aus bzw. nur der klinische Verdacht besteht.
Es fehlt eine Angabe dazu im Falltext.

nur ein klinischer Verdacht rechtfertigt nicht die Chromosomenanalyse bei einer ansonsten völlig gesunden, unauffälligen Frau.

Zudem ist das Turner-Syndrom nicht erblich sondern es entsteht zufällig.

BULLRICHSALZ
15.10.2022, 22:58
Die Frage wurde bereits von mehreren Leuten angefochten.