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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : unterschiedliches Abschneiden M2 zwischen den Unis: Gründe?



Meijd95
16.10.2022, 09:30
Hallo ihr Lieben,

ich habe mir die Auswertung der Examen von F22 und davor angeschaut und wundere mich warum der Durchschnitt von der „besten“ zur „schlechtesten“ Uni (auch wenn man die Referenzgrupoen vergleicht, da liegt auch fast eine Notenstufe dazwischen) so stark schwankt und wie sehr man selbst sein gutes Abschneiden im M2 beeinflussen kann.
Dabei sind mir eine unterschiedlich gut Lehre, ein unterschiedlich vollgepacktes 10. Semester und die unterschiedliche Zusammensetzung der Studierenden (wie wurden damals im ADH die Wichtigkeit von Abidurchschnitt, TMS-Ergebnis und Ausbildung bewertet) in den Kopf gekommen.
Sollte die Lehre viel ausmachen, wie schlau ist es sich dann mit den Vorlesungen von Unis, die im jeweiligen Bereich viel besser abschneiden, zu befassen? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass eine ganze Uni so viel anders abschneidet als eine andere, wenn sich alle nur mit Amboss/Endspurtskripten vorbereitet haben.
Will niemanden verrückt machen und versuche auch selbst nicht mehr zu viel zu grübeln, das sind nur die letzten Züge meiner Gedanken wie ich die Chance auf eine gute Note (habe leider eine umkämpfte Weiterbildungsstelle im Blick) maximieren kann.

Danke für eure Gedanken dazu und LG

Dooly
16.10.2022, 10:47
Zum Berufseinstieg spielt die M2 Note keine Rolle. Außer der Erwähnung im CV gibt es eigentlich keine Gelegenheit, damit zu flexen.

Was die Unterschiede zwischen den Unis betrifft, habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht, weil mir aufgefallen ist, dass meine 1. Uni sich immer im unteren Drittel befindet, gerne mit einer rel. hohen Durchfallquote, und meine 2. Uni immer im oberen Drittel. Ich glaube, es liegt einfach an der Atmosphäre. An meiner 1. Uni ist die Stimmung wenig kompetitiv, der Druck seitens der Uni niedrig, man ist ab der Klinik eigenverantwortlich für seinen Lernfortschritt und Studienverlauf zuständig. In meiner 2. Uni ist die Organisation relativ strikt. Zudem gibt es interne Rankings und Zertifikate, die die kompetitive Stimmung aufrecht erhalten. Insgesamt, wird an der gesamten Uni, nicht nur an der medizinischen Fakultät, eine elitäre Atmosphäre gefördert.
Zusammenfassend glaub ich, dass an meiner 1. Uni einfach im Verlauf der Klinik eine größere Streuung entsteht und an meiner 2. Uni ein homogeneres Profil. Der Erfolg im M2 ist vom eigenen Engagement abhängig.

Was die Vorauswahl-Faktoren betrifft, dürften beide Unis in etwa gleich liegen, oder die 1. Uni für die Studienbewerbung wg. der attraktiveren Stadt und anerkannten Uniklinik beliebter sein. Insgesamt sind beide Unis eher beliebt.
Qualität der Lehrveranstaltung ist bei beiden Unis vergleichbar.

davo
16.10.2022, 10:47
H21 war in der Referenzgruppe der Unterschied zwischen bester und schlechtester Uni nur 7,0 Prozentpunkte. Wenn man die besten drei und die schlechtesten drei Unis streicht, sogar nur 4,6 Prozentpunkte. Das sind IMHO ziemlich kleine Unterschiede.

Außerdem waren die besten und die schlechtesten Unis H21 großteils ganz andere als H20. Was darauf hindeutet, dass es sich wahrscheinlich nicht um die Lehre handelt, sondern einfach um natürliche Variation, um gruppendynamische Effekte (manche Semester sind einfach anders als andere), usw.

Warum hab ich die Herbstergebnisse miteinander verglichen? Weil man bei den Frühjahrsergebnissen das Problem hat, dass die Referenzgruppe oft winzig ist. (Das sind dann wahrscheinlich einzelne Leute, die sich z.B. ein Urlaubssemester genommen haben.)

Es gibt sicher einzelne Unis, die konsequent eher sehr gut abschneiden, und einzelne Unis, die konsequent eher schlecht abschneiden, aber da spielen dann sicher auch große Selektionseffekte eine Rolle.

Mein subjektiver Eindruck ist, dass die klinische Erfahrung bei den "neuen" M2-Fragen eine viel größere Rolle als früher spielt. D.h. Teilnehmer, die sich während des klinischen Studienabschnitts engagiert haben, v.a. in den Famulaturen, haben IMHO einen großen Vorteil. Und das ist ja auch durchaus sinnvoll so.

Ich glaub deshalb nicht, dass man als einzelner in der M2-Vorbereitung noch sehr viel verändern kann. Vieles ist zu dem Zeitpunkt schon geschehen - oder eben auch nicht. Deshalb würd ich einfach so wie immer empfehlen, einen kommerziellen Lernplan abzuarbeiten und viel zu kreuzen.

Meijd95
16.10.2022, 11:06
Danke für die Antwort!

Ich weiß leider aus erster Hand, dass bei meinem Wunscharbeitsplatz die Examensnote eine wichtige Rolle spielt, auch wenn das natürlich großer Unsinn ist. Ich kann‘s leider nicht ändern und versuche stattdessen, mit den anderen Bewerbern mithalten zu können.

Ich habe auch zwei Unis verglichen, an der, die etwas schlechter abschneidet, wurde die Ausbildung stärker boniert, dementsprechend größer ist (nach meinem Gefühl, aber es ist schon auffällig) der Anteil an Studenten mit zuvor abgeschlossener Berufsausbildung, wobei ich damit absolut nicht sagen will, dass Studenten mit einer Berufsausbildung schlechter sind!

Ich bin auf jeden Fall beruhigt, dass das Examensergebnis wohl doch vor allem von einem selbst abhängt.

Tzehehe
16.10.2022, 11:12
Danke für die Antwort!

Ich weiß leider aus erster Hand, dass bei meinem Wunscharbeitsplatz die Examensnote eine wichtige Rolle spielt, auch wenn das natürlich großer Unsinn ist.

Um was für eine Stelle handelt es sich denn (Fach? Uniklinik oder ein kleineres Haus?)?

Dooly
16.10.2022, 11:15
Ist echt affig. Dann ist es aber noch mal besonders empfehlenswert, das PJ am Wunscharbeitsplatz zu machen.

Meijd95
16.10.2022, 11:16
Danke davo!
Heißt dann also, dass man mit Urlaubs-/Freisemester immer noch zur Referenzgruppe zählt, so lange man seine Scheine nach 10 Semestern zusammenhat? Wusste ich nicht.

Das mit der klinischen Erfahrung wird bei mir leider ein bisschen schwierig, ich finde die Uni bereitet generell leider nicht gut darauf vor. Wegen Corona habe ich mehrere Semesterferien beim Gesundheitsamt ausgeholfen (und dafür zB keine ambulante Famulatur gemacht), ich habe leider auch nicht in der Inneren oder der Chirurgie famuliert, aber zusätzlich drei mal eine Woche in kleineren Fächern hospitiert. Mal schauen was ich noch retten kann :D

Meijd95
16.10.2022, 11:18
kleines Fach an einer Uniklnik @Tzehehe

Lightyagami
16.10.2022, 13:52
kleines Fach an einer Uniklnik @Tzehehe

Und was für einen Unterschied macht es, wenn du das Fach einfach namentlich nennst?
Das einzige Fach, welches sich nach wie vor erlauben kann nach Note zu selektieren (aufgrund des dauerhaften Bewerberüberschusses) ist Derma.
Selbst die PCH an einigen Unis sucht händeringend Bewerber.
Das weiß ich aus erster Hand, da ich bis vor kurzem auf Stellensuche war.

Dooly
16.10.2022, 14:22
M2 ist einfach ein dummes Kriterium. Darüber kann man ja nicht mal sprechen im Bewerbungsgespräch. Daher hätte ich sogar eher gedacht, dass die M2 Note nur für Fachfremde, z. B. in der UB, zur Vorsortierung herangezogen wird. Das ist ganz sicher nichts fachspezifisches, sondern Macke dieser einzelnen Abteilung.

Meijd95
16.10.2022, 16:33
Und was für einen Unterschied macht es, wenn du das Fach einfach namentlich nennst?
Das einzige Fach, welches sich nach wie vor erlauben kann nach Note zu selektieren (aufgrund des dauerhaften Bewerberüberschusses) ist Derma.
Selbst die PCH an einigen Unis sucht händeringend Bewerber.
Das weiß ich aus erster Hand, da ich bis vor kurzem auf Stellensuche war.


Exakt keinen. Zumal ich dadurch auch nichts Neues erfahre. Deshalb war meine Frage auch, wie ich meine Chancen auf eine gute Note maximieren kann und nicht wie’s auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich aussieht.

Meijd95
16.10.2022, 16:45
M2 ist einfach ein dummes Kriterium. Darüber kann man ja nicht mal sprechen im Bewerbungsgespräch. Daher hätte ich sogar eher gedacht, dass die M2 Note nur für Fachfremde, z. B. in der UB, zur Vorsortierung herangezogen wird. Das ist ganz sicher nichts fachspezifisches, sondern Macke dieser einzelnen Abteilung.

Find ich auch nicht schön.
Stelle ist deutschlandweit schwierig, und nach irgendwas muss man ja selektieren, aber M2 find ich dafür trotzdem nicht gut, keine Ahnung ob die anderen Häuser auch alle nach der Examensnote gehen, aber könnte vielleicht sogar sein.
Bei UB versteh ich grad leider nur Unibibliothek :D

Dooly
16.10.2022, 17:43
Unternehmensberatung. Also ich meinte Stellen, wo Nicht-ärztliche Personalentscheidungen treffen. Ich glaube nicht, dass andere Häuser ebenfalls nach Examensnote auswählen, aber ich konnte mir ja auch nicht vorstellen, dass die Note bei dir wichtig sein wird. In den meisten Fällen wird wahrscheinlich tatsächlich simpel nach Sympathie ausgewählt. Aber selbst wenn nicht, gibt es genug andere Kriterien, nach denen man auswählen kann, statt M2.
Promotion/Option Drittmittel einzuwerben/Habilitationsbetreben (JIF), dann bei den ganzen Berufserfahrenen in WB sehr gute Arbeitszeugnisse, Zufriedenheit + Empfehlungsschreiben der vorherigen Arbeitgeberin, ggf. absolviertes Fremdjahr, eigene PJs, die sich bewährt haben usw.

Meijd95
16.10.2022, 18:39
Danke für die Erklärung :)

Wäre so gut, da geb ich mir auf jeden Fall auch Mühe.