PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was arbeiten?



Seiten : [1] 2

Kaffebohne
20.10.2022, 16:51
Hallo! :)
Ich freue mich sehr über ein paar Gedanken/Ideen/Vorschläge usw. zu meiner Situation, fand das Forum hier beim Mitlesen immer recht hilfreich! Danke schon einmal!

Ich hab vor 2 Jahren das Studium abgeschlossen und dabei eigentlich schon gemerkt, dass mir eine Menge Sachen im KH-Alltag usw. gar nicht so liegen und mich das ganze auch weitgehend nicht besonders interessiert, wollte aber gerne nach so vielen Jahren zumindest einen Abschluss haben, mit dem Gedanken, passt, ich mache dann etwas anderes... Hab ich dann auch. 2 Jahre ganz woanders etwas ganz anderes (in jedem Fall hab ich da nichts gelernt, was medizinisch/für den Arbeitsmarkt in irgendeiner Weise relevant war. Aber schön war's! :) )
Jetzt bin ich also 2 Jahre komplett völlig in jeglicher Hinsicht raus aus den ganzen fachlichen usw.
Alle stressigen Fächer im KH fallen mir ohnehin schwer, Nachtdienste und viel Verantwortung, alles wo man schnell entscheiden muss, das liegt mir nicht. Wenn ich sowas wie Innere machen würde, da würd ich dran kaputtgehen, da bin ich sicher. Ich bin vielen praktischen Dingen im Studium einfach aus dem Weg gegangen (körperliche Untersuchung z.B. im PJ... brauchte ich dann im Examen auch nicht wegen Corona...) und hab mich zwischenmenschlich eher schwer getan, Neigung zu Depressionen/Ängsten usw.

Auf jeden Fall brauche ich jetzt eine Arbeit, die mich nicht fertig macht, mit der und von der ich leben kann und in die ich mit 2 Jahren Auszeit gut hineinkomme und von der aus ich dann (auch rein finanziell betrachtet) in Ruhe überlegen kann, wie es weitergeht, ob ich nicht noch mal was "ganz anderes" mache...

Blutspendedienst habe ich überlegt, das wäre sicher ok von der Belastbarkeit. Womit sollte man sich da im Vorfeld beschäftigen, welche Kenntnisse unbedingt wieder aneignen usw.? Ich hab fast alles vergessen... :-nix

Andere Dinge, Labormedizin usw. brauchen ja oft ein Innere-Jahr, nicht wahr? Patho?

Wie gesagt, riesiges Interesse habe ich an keinem Fach wirklich. Die PSY-Fächer fand ich im Studium ganz spannend, weil ich mich da wiedergefunden habe, aber das ist für mich einfach zu nah an mir dran...

So als introvertierter, grobmotorischer, nicht besonders belastbarer Mensch, was käme da infrage? :)
Ich bin durchaus bereit, mich auch mit Sachen zu beschäftigen, die mich langweilen...

Vielleicht hat jemand dazu ein paar Gedanken? Danke auf jeden Fall!

DrSkywalker
20.10.2022, 17:13
"So als introvertierter, grobmotorischer, nicht besonders belastbarer Mensch, was käme da infrage..."

Mdk oder Gesundheitsamt? Radiologie? Strahlentherapie? Dermatologie? Psychiatrie?

Du findest schon was, ganz sicher. Im Zweifel eben 75% stelle

Feuerblick
20.10.2022, 17:20
MD (ohne K :-)) ) ist ohne Facharzt nicht möglich.

rafiki
20.10.2022, 17:24
und hab mich zwischenmenschlich eher schwer getan, Neigung zu Depressionen/Ängsten usw.

Die PSY-Fächer fand ich im Studium ganz spannend, weil ich mich da wiedergefunden habe, aber das ist für mich einfach zu nah an mir dran...


Willst du denn deine psychischen Störungen mal angehen? Wie du selbst sagst, wäre unbehandelt in die Psych-Fächer zu gehen, keine gute Idee. Aber auch sonst im Leben und in anderen Fächern ist das doch sehr hinderlich und fühlt sich nicht gut an, oder?

DrSkywalker
20.10.2022, 17:49
MD (ohne K :-)) ) ist ohne Facharzt nicht möglich.
Wie House MD oder was? Hört sich wohl cooler an? ;)

Mistermeo
20.10.2022, 17:52
Radiologie, Nuklearmedizin oder Strahlentherapie. Gute Fächer, die Arbeitsbedingungen sind im Vergleich sehr gut. Muss man allerdings halt mögen. Jedes Wochenende frei ist schon großartig und ich fühl mich auch nicht komplett ausgenutzt.

Bonnerin
20.10.2022, 19:04
Bewirb dich doch bei der Giftnotrufzentrale. Die haben erst letztens wieder im Ärzteblatt inseriert.

Ansonsten: ganz ohne Nachtdienste und vor allem auch Verantwortung wird es nirgendwo gehen. Ich sage ganz ehrlich: wenn man nur minimalste Verantwortung will, ist man im Labor genauso falsch wie im Krankenhaus. An den Befunden von Labor/Mibi/Patho hängt ein Größteil und manchmal sogar die gesamte Therapie der Patient:innen. Man muss schon aufpassen, was man so rausgibt und mit seinem Namen druntersteht.

Und wenn du schon sagst, dass du sehr introvertiert wärst...du siehst zwar im Regelfall die Einsendenden nicht in persona, aber hast sie dafür permanent am Telefon. Da sollte man schon gewisse Kommunikationsskills haben.

Stimme hier rafiki zu, ich denke, eine Therapie wäre eine Überlegung wert...

Feuerblick
20.10.2022, 19:21
Wie House MD oder was? Hört sich wohl cooler an? ;)
Nö, es ist halt nur noch der M-edizinische D-ienst und damit jetzt auch komplett öffentlicher Dienst. Das "K" wurde von Gesetzes wegen gestrichen, weil man auch am Namen sehen soll, dass der MD unabhängig ist.

Heerestorte
20.10.2022, 19:35
Radiologie, Nuklearmedizin oder Strahlentherapie. Gute Fächer, die Arbeitsbedingungen sind im Vergleich sehr gut. Muss man allerdings halt mögen. Jedes Wochenende frei ist schon großartig und ich fühl mich auch nicht komplett ausgenutzt.

Klar, weil ja kein Radiologe nachts um 3 an Heiligabend neben mir im Schockraum steht oder das Polytrauma CT befunden muss....
Außer die Klinik ist so klein, dass es keinen Radiologen im Dienst gibt.

Eigelbe
20.10.2022, 19:51
Pharma? Gesundheitsamt? Rechtsmedizin, Ethik, Forschung, Anatomie, Psychologie

Coxy-Baby
20.10.2022, 19:56
Pharma? Gesundheitsamt? Rechtsmedizin, Ethik, Forschung, Anatomie, Psychologie

Cool, sagen wir jetzt einfach Worte die uns in den Sinn kommen ???

hebdo
20.10.2022, 20:17
Als Arzt kommt man um Verantwortung nicht herum - egal in welchem Gebiet. Und Vermeidungsverhalten ist meiner Meinung nach das problematischte im Arbeitsalltag. Schwierig wird der EInstieg auch, da wohl die Basics aus dem Studium fehlen. Ein Bewertung deiner Situation ohne dich zu kennen ist nicht möglich.

Prinzipiell gibt es sehr theoretische und forschungslastige Fachgebiete wie Anatomie, Physiologie, Biochemie und auch Pharmakologie. Wie die Stellensituation dort aussieht, kann ich aber nicht sagen.

Für alles andere ist eben Patientenversorgung notwendig. In wie weit du dir z.B. in einer Rehaklinik zutraust zu arbeiten, musst du entscheiden.

Sehr gut finde ich, dass du die Psychiatrie/ Psychosomatik wegen fehlender Abgrenzung ausschließt.

Vielleicht ist es aber für dich auch nicht möglich ärztlich tätig zu sein. Das muss man sich dann auch eingestehen.

Feuerblick
20.10.2022, 20:22
Darf ich fragen, warum du nicht in dem Bereich bleibst, in dem du die letzten beiden Jahre warst? Scheint doch gut für dich gewesen zu sein?

davo
20.10.2022, 20:24
Ein paar Ideen: Humangenetik, Laboratoriumsmedizin, Nuklearmedizin, Öffentliches Gesundheitswesen, Strahlentherapie.

Mistermeo
21.10.2022, 05:31
Klar, weil ja kein Radiologe nachts um 3 an Heiligabend neben mir im Schockraum steht oder das Polytrauma CT befunden muss....
Außer die Klinik ist so klein, dass es keinen Radiologen im Dienst gibt.

Absolut richtig, dass auch Radiologen Dienste schieben, die alles andere als toll sind. Es gibt jedoch in der Radiologie auch die Möglichkeit die Weiterbildung weitgehend komplett ambulant zu machen oder eben an Kliniken, an denen es keine 24h Radiologie gibt.

Anne1970
21.10.2022, 06:34
Wie House MD oder was? Hört sich wohl cooler an? ;)

Sie sind jetzt für den Dienst am Patienten da und nicht mehr für die Krankenkassen :D

Anne1970
21.10.2022, 06:46
Cool, sagen wir jetzt einfach Worte die uns in den Sinn kommen ???

Gänseblümchen, Schneeflöckchen…
@Eigelbe die Frage des TE geht vermutlich an erfahrene Ärztinnen und Ärzte, denkst du nicht?


@TE möglicherweise könnte ein Einstieg in einer REHA- Klinik möglich sein… da ist Innere schon notwendig aber möglicherweise in einem etwas überschaubaren Rahmen. Als Arzt/Ärztin kommst du nicht um Kommunikation und körperliche Untersuchungen herum. In den meisten „patientenfernen“ Fächern benötigst du ein Jahr direkte Patienten-Versorgung. Noch etwas nebenbei - vermutlich selbstverständlich - achte darauf, dass eine Weiterbildungsermächtigung besteht und du einen Weiterbildungs-Vertrag unterschreibst, wenn du dir die Zeit auf eine Facharzt-WB anrechnen lassen möchtest.

h3nni
21.10.2022, 07:54
Also Pharma kann tatsächlich eine Idee sein, es gab hier mal einen Thread zu "Alternativen zum Arztberuf".
Da braucht man theoretisch gar keine Berufserfahrung, praktisch ist etwas klinische Erfahrung wohl gut.

Man ist halt zB Studienarzt für verschiedene Studien, klärt Patienten auf, untersucht sie usw. Je nach Zentrum muss man Untersuchungen selbst können oder man schickt die Probanden konsiliarisch zu Fachärzten in der Umgebung. Klinisches untersuchen sollte allerdings funktionieren.

Es ist nicht übel der Stress, insbesondere als Anfänger, man hat einigen Freiraum zwischendrin. Such gern mal nach dem o.g. Thread :)

cartablanca
21.10.2022, 16:46
Medizin-Controlling.

Arrhythmie
21.10.2022, 18:42
Braucht man idR den Facharzt bzw. mindestens mal BWL Kenntnisse, manchmal wird auch ein Doppelstudium vorausgesetzt.

Ich weiß das so genau da ich da mal in dem Bereich Praktikum gemacht und auch gearbeitet habe. (Habe Medizin und Wirtschaft studiert)