PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Physikum ein Semester schieben, total überfordert



sweissge
30.11.2022, 13:54
Hi Leute,
ich bin aktuell am Überlegen das Physikum statt Frühjahr 2023 im Herbst 2023 zu schreiben. Gründe habe ich vor alle, folgende.
1. Bin ich durch alle Klausuren (mal abgesehen vom 1. Semester) gerade so durchgekommen und wir haben nur knapp 30 Tage nach unserer letzten Prüfung bis zum Physikum (und das auch nur wenn man überall im1.Versuch besteht). Ich habe also so gut wie kein Vorwissen und müsste viel neu lernen.
2. Ich studiere in Mainz und wir haben jetzt im 4. Semester nochmal alle großen Fächer (Ana, Physio, BC) und zusätzlich MPMS, Einführung in die klinische Medizin und ein Wahlfach. Natürlich hab ich da auch jetzt nicht wirklich Zeit ein Thema wirklich zu verstehen weil man einfach immer auf das nächste Seminar schauen muss. Abgesehen davon muss ich ja auch noch irgendwann arbeiten.
3. Ich merke, dass es mir von Tag zu Tag schlechter geht und meine psychische Gesundheit (mal wieder) steil nach unten rauscht, ich leide seit Jahren an immer wiederkehrenden mittelstarken-starken depressiven Episoden und der Gedanke im März Physikum schreiben zu müssen macht das nicht besser, ich weiß nicht ob es das eine Semester schneller fertig zu sein Wert wäre meine Gesundheit (und mein Leben) aufs Spiel zu setzen.

Auf der anderen Seite möchte ich, wie alle anderen auch, die Vorklinik abschließen und das Physikum hinter mich bringen. But at what cost ?!
Jeder sagt ich soll doch einfach durchziehen, aber aktuell sehe ich ja nichtmal wie ich überhaupt das Semester schaffen soll.

War jemand schonmal in einer ähnlichen Situation oder hat einfach so hilfreiche oder aufmunternde Worte?

davo
30.11.2022, 14:02
Ganz grundsätzlich gesagt ist das Schieben meist nicht besonders sinnvoll. Du hast jetzt eben nochmal alle großen Fächer - eine bessere Physikumsvorbereitung gibt es wohl kaum. Aus dieser Startposition heraus das Physikum zu schreiben ist wahrscheinlich deutlich einfacher als nach vier Monaten Leerlauf.

Aber wenn du sagst, dass es dir derzeit zunehmends schlechter geht, und dass dir unwohl ist beim Gedanken direkt nach diesem Semester das Physikum zu schreiben, dann würde ich da eine Ausnahme machen - dann ist es für dich persönlich jetzt gerade vielleicht wirklich sinnvoller, es zu schieben.

sweissge
30.11.2022, 14:11
Danke, eigentlich denke ich das ja auch. Aber für mich sind die großen Fächer jetzt eben keine Wiederholung (wie es eigentlich gedacht ist), sondern zu zu gefühlt 80% neu bzw. so gut wie neu.

OldBones
01.12.2022, 09:26
In meinem Jahrgang damals gab es so einige, die sich ein Semester länger genommen haben.
Am Ende ist das für das weitere Berufsleben vollkommem unerheblich.

Wenn es dir hilft - wieso nicht.

Du musst ggf. schauen, ob und inwieweit das eine Auswirkung auf irgendwelche finanziellen Förderungen (Stipendien usw.) hat.

Nefazodon
01.12.2022, 10:21
Für den späteren Start ins Berufsleben ist das eine Semester tatsächlich unerheblich.

Aber Du solltest überlegen, ob dir das Freisemester wirklich gut tut....

Würdest Du die Zeit wirklich konsequent zum Lernen nutzen? Oder wärst Du am Ende nicht besser vorbereitet als jetzt?
Vor allem die mündliche Prüfung, die ja oft uni-spezifischer ist, dürfte dir nach einem Semester, wo Du aus dem Stoff raus bist, nicht leichter fallen.

trancemusic
21.12.2022, 10:06
Bei uns haben bestimmt 30 Leute eines 130 Person großes Semester durch COVID Krise das Physikum geschoben (mich eingeschlossen). Sieh es nicht zu eng, es lohnt sich nicht dich kaputt zu machen. Du musst nach dem Physikum auch noch ordentlich was leisten und gut funktionieren.

Ich kenne keinen der Leute die geschoben haben, die sagen würden, dass sie es bereut hätten.

Achte auf dich selbst, bleib am Ball, dann kommt man (wenn auch ein Semester später) gut und vor allem gesund durchs Physikum.

Alles gute