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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Niederlassung/eigene Praxis Allgemeinmedizin Hausarztpraxis



Ines-Lucia
22.01.2023, 21:15
Hallo Leute,

dachte immer ich möchte einfach als angestellte Ärztin arbeiten, wegen Bürokratie, Regressgefahr usw. aber ich glaube es läuft früher oder später dann doch auf eine eigene Praxis raus!

Oder sagen wir es so, es hat nunmal auch Vorteile.

Nur was soll man jetzt wirklich wissen, um sich entscheiden zu können, ob man das machen will. Was würdet ihr raten?

Gibt es irgendwo kostenlose Dokumente zum Runterladen?

Es gibt ja diesen viel beschriebenen Werkzeugkasten Niederlassung. Soviel ich aber gesehen habe, sind das so Kurse? bzw. Module, die dann auch etwas kosten?

Was soll ich wissen. Mit wieviel Gewinn kann man rechnen? Mir ist es am Schluss egal, es soll bloß nicht im finanziellen Ruin enden (ok im ernst es sollte nicht weniger am Schluss rauskommen, wie das Facharztgehalt) Das müsste ja wohl zu schaffen sein, viele wollen einem dazu antreiben eine eigene Praxis zu haben, da man da ja noch viel mehr verdiene als im Angestelltenverhältnis.

Wieviel bringt es mir zu wissen, wenn ich den Gesamtertrag einer Praxis weiß?
Ohne die Kosten doch nicht soviel oder etwa doch?

Anne1970
23.01.2023, 07:26
Du kannst dich dazu bei deiner KV ( Kassenärztlichen Vereinigung) beraten lassen.

Coxy-Baby
24.01.2023, 20:38
Ich empfehle ein Buch zum Thema, gibts ja von diversen Verlagen welche ;-) , die Niederlassungsseminare der KV sind (hier zumindest) eher durchwachsen...

Evil
25.01.2023, 16:21
Am sinnvollsten wird es schon sein, sich konkret die Zahlen einer Praxis mal anzuschauen. Je nach Fachrichtung muss man mit höchst unterschiedlichen Kosten und Umsätzen kalkulieren.
Am besten wäre es meiner Meinung nach, sich entweder eine zum Verkauf stehende Praxis genauer anzuschauen (ggf. zusammen mit jemandem, der etwas von BWL versteht), oder sich in einer Praxis für einige Zeit anstellen zu lassen, um auf diese Weise Einblick zu erhalten.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Bücher da mehr als einen groben Einstieg vermitteln.

Harvey
25.01.2023, 22:32
Hallo Leute,

dachte immer ich möchte einfach als angestellte Ärztin arbeiten, wegen Bürokratie, Regressgefahr usw. aber ich glaube es läuft früher oder später dann doch auf eine eigene Praxis raus!


Bist du denn derzeit in der Weiterbildung schon oder fertige Allgemeinärztin?
Zunächst macht es Sinn in einer Praxis angestellt zu sein oder während der Weiterbildung die dortigen Praxischefin/chef darum zu bitten nicht nur die ärztliche Versorgung zu lernen sondern eben auch Praxismanagement.
Es ist leider ein Riesenteil der Arbeit geworden durch Telematik, Computer generell, hinzu kommen Papierkram und besonders Personalführung.

Aber keine Sorge, da wächst man rein und kann dann durchaus die Freiheiten genießen seine eigene Chefin zu sein.

Die Werkzeugkastenseminare sind absolut top. Für jeden geeignet, der in der Allgemeinarztpraxis ist - auch angestellt. Das Geld wert - wobei es teilweise auch gute Gesamtpakete gibt. Ansonsten gibt es ja viele Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin. Der Hausärzteverband bietet ebenfalls Informationsmaterial. Es gibt das sogenannte Festival der Allgemeinmedizin - als große Onlineinformationsveranstaltung. Die KV bietet ebenfalls viel Hilfe, da natürlich Allgemeinärztinnen mit Niederlassungswunsch gesucht werden.

Finanziell kommst du sicherlich besser raus als als Angestellte, nur ist die Arbeit einfach eine ganz andere - nicht nur Patienten versorgen.

Eine Option wäre natürlich in eine bestehende Gemeinschaftspraxis einzusteigen mit mehreren - da verteilt sich die Arbeit und man wird gut eingearbeitet ins Praxismanagement und jeder macht so seinen Part den er kann - Computer, Abrechnung, Personal usw.

Aller Anfang ist schwer aber das ist ja immer so…

Ines-Lucia
26.01.2023, 20:38
Ich freue mich über eure Antworten!

Immer weiter her damit mit Input! :)

Auf jeden Fall werde ich die Niederlassungsberatung der KV wahrnehmen.

@Harvey Ich bin Fachärztin für Allgemeinmedizin

Mein Hauptproblem ist denk ich mal, dass ich immer mit dem schlimmsten rechne während andere halt einfach Praxen übernehmen und normalerweise läufts ja dann auch.

juliane_c
27.01.2023, 05:15
Mir geht es gerade so wie dir. Ich überlege auch in eine bestehende Praxis einzusteigen und einen Kassensitz bei der KV zu beantragen.

Leider ist es alles sehr schwierig, da ich quasi ohne Patientenstamm mit neuem Kassensitz starten würde und eine Förderung gibt es bei uns in der Region leider auch nicht.

Richtig helfen, wie man so etwas in der Übergangszeit finanziell regeln könnte, konnte mir die KV auch nicht und dementsprechend muss ich mir überlegen, ob ich so ein Wagnis überhaupt eingehen möchte.

Einen bestehenden Kassensitz mit Patientenstamm wird in nächster Zeit im Umkreis leider auch nicht frei.

Ines-Lucia
29.01.2023, 17:08
@juliane
Geht es bei dir schon konkret um eine bestimmte Praxis, die du im Blick hast?
Gemeinschaftspraxis hat natürlich Vorteile andererseits kanns auch schnell finanziellen Ärger geben.
Da muss es glaub ich schon vom Menschlichen her ziemlich gut passen.


Warum hast du Sorgen, dass du zu wenig Patienten haben könntest?
So wie ich das bisher mitbekommen habe, gibts ja genug Patienten.
Das wär jetzt bisher eines der wenigen Dinge, wo ich mir keine Sorgen mache :)
Und wenn man jetzt aber wirklich in die Richtung denkt, wäre ja auch ein bestehender Patientenstamm keine Garantie,
denn die Patienten könnten ja auch wechseln, wenn sie wirklich unzufrieden sind.

juliane_c
30.01.2023, 10:46
@juliane
Geht es bei dir schon konkret um eine bestimmte Praxis, die du im Blick hast?
Gemeinschaftspraxis hat natürlich Vorteile andererseits kanns auch schnell finanziellen Ärger geben.
Da muss es glaub ich schon vom Menschlichen her ziemlich gut passen.


Warum hast du Sorgen, dass du zu wenig Patienten haben könntest?
So wie ich das bisher mitbekommen habe, gibts ja genug Patienten.
Das wär jetzt bisher eines der wenigen Dinge, wo ich mir keine Sorgen mache :)
Und wenn man jetzt aber wirklich in die Richtung denkt, wäre ja auch ein bestehender Patientenstamm keine Garantie,
denn die Patienten könnten ja auch wechseln, wenn sie wirklich unzufrieden sind.


Also es gäbe eine Praxis. Der Inhaber und ich kennen uns aber noch nicht so lang und haben noch nie miteinander gearbeitet.

Ich mache mir vor allem Sorgen um die Anfangszeit, in der man sicher nicht gerade große Gewinne einfahren wird. Realistisch gesehen wird es sicher mindestens 2 Jahre dauern, bis man seinen Patientenstamm hat. Daher ist es noch so eine Frage, ob man das finanzielle Risiko eingehen möchte.