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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rettungsassistent oder Krankenpflege



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tau
17.01.2004, 14:57
Habe schon alle verschiedene Beiträge zu diesem Problem im Forum gelesen, komme aber nicht zum Entschluss.

Werde wohl meine Wartezeit überbrücken müssen und habe jetzt die Möglichkeit in Hamburg eine Ausbildung zur Rettungsassistentin zu machen (wird bis auf die ersten 3 Monate RS-Ausbildung auch vergütet). Dauer: 3Jahre, kann im nächsten Monat anfangen.

Problem: Hamburg ist super teuer(Miete)!

Andere Möglichkeit FSJ (hätte einen Platz im Krankenhaus) bis September und dann Ausbildung zur Krankenpflegerin.

Vorteil: habe hier eine richtig günstige Wohnung.
Nachteil: bin später fertig.

Brauche dringend eine Entscheidung und hoffe von euch auf weitere Anmerkungen zu Vor- und Nachteilen.

tau

Hellequin
17.01.2004, 15:07
Viele Krankenhäuser haben zwei Krankenpflegekurse im Jahr.
Einer fängt im April der andere im September an. Bist für April schon etwas spät dran, aber häufig springen kurzfristig noch Leute ab. Weiß natürlich nicht wie das bei den Krankenhäusern bei dir in der nähe ist ;-)

tau
17.01.2004, 15:18
Keine Chance, man kann sich in Berlin erst wieder für April 2005 bewerben, die sind angeblich schon ewig ausgebucht und haben Wartelisten.

Aber was bringt mir denn einen größeren Vorteil, besonders bezogen auf das Studium KP oder RA?

beckspistol
17.01.2004, 15:40
weder noch.. abgesehen vom routinierten umgang mit patienten.. wenn du eh arzt werden willst, ist das so ziemlich jacke wie hose...

Rugger
17.01.2004, 16:51
Original geschrieben von tau
Dauer: 3Jahre, kann im nächsten Monat anfangen. Da stellt sich natürlich zuerst die Frage, wie lange Du wohl auf Deinen Studienplatz warten musst?!

Aber was bringt mir denn einen größeren Vorteil, besonders bezogen auf das Studium KP oder RA? Also, ich habe schon in beiden Jobs gearbeitet (muß aber dazu sagen, daß ich keine Krankenpflegeausbildung gemacht habe). Mein Eindruck ist der, das Dir der RD mehr bringt, insbesondere wenn Du im Vergleich dazu in der regulären Krankenpflege arbeitest (will heißen nicht auf Intensiv, im OP oder dergleichen). Natürlich sind die theoretischen Grundlagen nicht schlecht und nettes Vorwissen, werden Dir später im Studium nicht übermäßig viel bringen, da man alles nochmals erheblich intensiver lernen muß.
Desweiteren habe ich den Eindruck, daß die Krankenpflegeausbildung sich im praktischen Bereich ziemlich auf die pflegerischen Aspekte beschränkt, welche Dir später als Ärztin nicht wirklich viel bringen weren. Dem gegenüber hat man im RD einen Job, der der späteren Tätigkeit als Arzt schon näher kommt: Anamnese, Diagnose, Umgang (mit zum Teil schwierigen) Patienten, zum Teil sogar Ansätze einer Therapie, großes Spektrum an Krankheitsbildern und dergleichen.
Mal ganz davon abgesehen, macht mir der RD auch einfach mehr Spaß, so daß ich mittlerweile nur noch im RD arbeite.
Fazit: ich würde mich an Deiner Stelle für den RD entscheiden (ist der nicht auch noch besser vergütet? Immerhin müßtest Du doch nach der RS- Ausbildung als Sani bezahlt werden?!)
Viel Glück jedenfalls bei der Entscheidungsfindung!

Rugger

Basta
17.01.2004, 17:33
Krankenpflege hat mit dem Arztberuf wirklich nicht viel zu tun. Pflegepersonal will den Menschen helfen, Ärzte wollen Macht und Geld verdienen ... :-D
Mal im Ernst: Wäre es nicht sinnvoll, die Wartezeit mit einem "richtigen" Job zu überbrücken anstatt bei der desolaten Ausbildungsplatzsituation denjenigen die Stelle "weg zu nehmen", die später auch in dem Beruf arbeiten möchten und die Ausbildung nicht nur zum Zeit totschlagen nutzen? Finde es nicht richtig. :-meinung

tau
17.01.2004, 17:34
Vielen Dank für deine Antwort.

Nach dem derzeitigen Stand werde ich noch mindestens 5 Wartesemster brauchen.(Abi 03)

Die Ausbildung zum RA beginnt ja mit der Ausbildung zum RS. Du hast recht ich muss zunächst als RS arbeiten, aber das ist sozusagen Bestandteil der RA und ich bekomme daher nur die Ausbildungsvergütung und das ist nicht wirklich viel.

Womit hat man eigentlich größere Chancen einen Job neben dem Studium zu bekommen, eher RD oder KH?

Weiß vielleicht auch jemand welche Rolle später(nach dem Studium) der Lebenslauf spielt.

Ist es nicht besser seine Ausbildung und das Studium schneller fertig bekommen, als wenn man noch eine Überbrückung mit nem FSJ macht und dann erst Ausbildung und Studium?

Oder kommt es da einfach nicht auf 8 Monate und es interessiert dann eh nur wie gut man im Studium war?

Hellequin
17.01.2004, 17:40
Original geschrieben von Rugger
Dem gegenüber hat man im RD einen Job, der der späteren Tätigkeit als Arzt schon näher kommt: Anamnese, Diagnose, Umgang (mit zum Teil schwierigen) Patienten, zum Teil sogar Ansätze einer Therapie, großes Spektrum an Krankheitsbildern und dergleichen.
Rugger

In Krankenhaus siehst du aber mehr Diagnostik als im RD.
Abgesehen davon rotierst du eigentlich während der Ausbildung
durch die Fachgebiete, je größer das Haus, umso mehr Fachrichtungen siehst du auch. Und du siehst halt nicht nur die akuten Fälle, sondern halt auch chronische. Außerdem betreust du halt die Pat. halt auch etwas länger als im Rettungsdienst.

Ich glaub halt nicht das dir eine von den beiden Ausbildungen mehr bringt, als die andere. Beide haben ihre Vorzüge und Nachteile. Ich an deiner Stelle würde mich nach persönlichen Geschmack entscheiden.

tau
17.01.2004, 17:41
He Basta,

soll ich etwa 3 Jahre nur jobben. Die Jobs die man ungelernt in der derzeitigen Lage bekommt sind echt nicht das womit man sich drei Jahre gut über Wasser halten kann. Außerdem habe ich das dringende Bedürfniss zu lernen und geistig gefordert zu werden. Zudem kann man immer noch auf die Ausbildung zurückgreifen, wenn das mit dem Studium aus irgendwelchen Gründen in die Hose geht.(Soll nicht heißen, dass ich mir das mit dem Studium nicht richtig überlegt habe und mir meiner selbst nicht sicher bin.)

Doktor_No
17.01.2004, 17:46
@tau: bist du denn in den nächsten jahren an deutschland gebunden?

tau
17.01.2004, 17:56
@Basta,

deine Einstellung ist im Grunde natürlich total richtig, aber soll ich jetzt mit meinen Verzicht auf einen Ausbildungsplatz die Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Ich finde es auch denen gegenüber blöd, die diesen Beruf später ausüben möchten, aber möchte ich das denn nicht auch. Ich möchte auch in diesem Berufsfeld arbeiten und sehe es mit als Vorbereitung auf meine Tätigkeit als Ärztin. Denn ich werde dann später nicht einer der Ärzte die die Arbeit der Krankenpfleger nicht den Respekt beimessen den es verdient hat.

tau
17.01.2004, 17:59
@doctor_no

bin nicht an Deutschland gebunden, aber habe nicht wirklich viel Geld. Also Ungarn habe ich schon ausgeschlossen wenn du darauf hinaus möchtest.

Doktor_No
17.01.2004, 18:03
nee, nee, dachte bis zum studium könnteste ja in erwägung ziehen, deine ra-ausbildung z.b. auch in form einer paramedic-ausbildung machen! oder sonstwas schönes irgendwo auf der welt, jobs gibts doch überall, und wer weiß wann du wieder die zeit für so ein "aussteigen auf zeit" hast ?! wünschte ich hätte es so gemacht (hab vorher auch beim rd gearbeitet).

Rugger
17.01.2004, 18:06
Original geschrieben von tau
Nach dem derzeitigen Stand werde ich noch mindestens 5 Wartesemster brauchen.(Abi 03)Ok, dann lohnt sich eine Ausbildung natürlich schon... Aber hast Du mal in Erwägung gezogen, nur den RS zu machen und dann ordentlich bezahlt zu werden?! Der Zusatz "RA" bringt Dir im Studium nicht viel, und so kannst Du vielleicht schon ein wenig Geld auf die Seite legen?
Womit hat man eigentlich größere Chancen einen Job neben dem Studium zu bekommen, eher RD oder KH?Geht beides, aber generell kann man das so einfach nicht sagen. In manchen Großstädten ist die Rettung ja in Händen der Feuerwehr, da dürfte es schwer sein, als Aushilfe tätig zu sein. In den kleineren Unistädten gibt es oftmals viele Mediziner, die fahren möchten, könnte also auch kompliziert werden. Im KH dürfte hingegen immer was zu haben sein, aber wenn Du etwas flexibel bist, dann klappts auch im RD.
Ist es nicht besser seine Ausbildung und das Studium schneller fertig bekommen, als wenn man noch eine Überbrückung mit nem FSJ macht und dann erst Ausbildung und Studium? Zumindestens finanziell: ja. Ansonsten ist das eine sehr persönliche Entscheidung...

Rugger

Rugger
17.01.2004, 18:10
Original geschrieben von Hellequin
In Krankenhaus siehst du aber mehr Diagnostik als im RD.Auf Station aber nicht unbedingt. Da bist Du mit pflegen in der Regel ausgelastet, aber das bringt wie gesagt nicht viel für eine spätere ärztliche Tätigkeit...
Abgesehen davon rotierst du eigentlich während der Ausbildung durch die Fachgebiete, je größer das Haus, umso mehr Fachrichtungen siehst du auch. Stimmt, aber das ist mehr so ein "hereinschnuppern" während der Ausbildung, danach ist damit normalerweise auch schnuppe... Und im Rettungsdienst bist Du Tag für Tag mit den verschiedensten Krankheitsbildern konfrontiert, auch sich manche etwas häufiger wiederholen als andere...

R.

tau
17.01.2004, 18:14
RS und dann nur arbeite, aber das ist natürlich ne verdammt lange Zeit die ich dann nur arbeite. Als RS macht man doch auch meist nur Krankentransport.

Vielleicht sollte ich mich mal informieren wie gut man überhaupt an einen festen Job als RS in Berlin kommt.

Oder weiß das zufällig jemand?

Doktor_No
17.01.2004, 18:20
meines wissens nach wird der rettungdienst in berlin zu großen teilen durch die bf abgewickelt, denke in der notfallrettung unterzukommen ist schwer.
wie es mit rs-stellen aussieht weiß ich nicht.
würde aber in jedem fall zu ra-ausbildung raten, rs ist doch ein auslaufmodell!

Hellequin
17.01.2004, 18:46
Original geschrieben von Rugger
Auf Station aber nicht unbedingt. Da bist Du mit pflegen in der Regel ausgelastet, aber das bringt wie gesagt nicht viel für eine spätere ärztliche Tätigkeit...

Also ich war während meiner Ausbildung damals in allen Untersuchungsabteilungen ;-)
Und du lernst etwas über stationäre Organisation und was über Hierachien im Krankenhaus (und welche Knöpfchen man drücken muß, damit der Kernspin doch noch heute stattfindet :-)) ), das sind halt Sachen die dir im Rettungsdienst eher verborgen bleiben.
Und die meisten von uns werden mal im KH landen. :-) als Arzt meine ich.


Stimmt, aber das ist mehr so ein "hereinschnuppern" während der Ausbildung, danach ist damit normalerweise auch schnuppe... Und im Rettungsdienst bist Du Tag für Tag mit den verschiedensten Krankheitsbildern konfrontiert, auch sich manche etwas häufiger wiederholen als andere...
Interdisziplinäre Intensiv, Notaufnahmestation.........
aber wir reden ja von einer Ausbildung, oder? :-D

Aber z.B. einen Parkinsonpatienten kriegt man im RD im allg. nur zu Gesicht, wenn er mal die Treppe runterpurzelt............ und lernst halt auch nichts über die entsprechende Therapie.

Doktor_No
18.01.2004, 12:52
oder noch ne andere möglichkeit: du machst ne pflegeausbildung und wenn möglich in der zeit nebenher den rs (geht ja fix), anschließend kannst du die ausbildungszeit zum ra verkürzen. und wenn du als pflegekraft und rs (weil die zeit für den ra nicht gereicht hat) dein studium beginnst, ist das auch kein problem, kannst den ra studienbegleitend noch machen, dann haste jobmöglichkeiten ohne ende nebenher. lohnt sich finanziell nicht unbedingt, aber viele stellen keine rs ein, sondern nur ra.

tau
18.01.2004, 16:13
also ist die beste Möglichkeit schon ne richtige Ausbildung anstatt RS und dann die gesamte Wartezeit mit jobben überbrücken?

Vorteil beim jobben ist natürlich, dass man sich Geld für das Studium ansparen kann, aber wenn eh nicht so viele RS eingestellt werden kann man auch Pech haben und muss sich andere Verdienstmöglichkeiten suchen.

Ich weiß jetzt immer noch nicht ob ich in Berlin bleiben soll oder doch nach Hamburg für ne sichere RA Ausbildung, jedoch mit finanziellen Einbußen :-???