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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jobmöglichkeiten aus dem Homeoffice?



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Jacobinowski
18.02.2023, 21:44
Hallo Zusammen,
Ich bin seit langer Zeit stiller Mitleser und habe nun auch mal ein Anliegen.
Ich bin seit einigen Jahren Facharzt und habe bisher angestellt im ambulanten Bereich gearbeitet. Leider geht es bei mir seit 2021 gesundheitlich nicht so toll und es ist aktuell auch keine Besserung in Aussicht. Ich arbeite noch Teilzeit aber muss immer wieder krankheitsbedingt ausfallen. Ich suche daher eine Möglichkeit aus dem Homeoffice heraus im weitesten Sinne weiter Medizin praktizieren zu können.
Wie kommt man an Gutachten heran ?
Stellenangebote mit Home-Office für Mediziner sind ja aktuell Recht wenige inseriert.
Habt ihr einen heißen Tipp?

Relaxometrie
18.02.2023, 21:57
Ich habe mal eine FÄ Pädiatrie getroffen, die nach vielen Jahren Elternzeit und überwiegender Mitarbeit im medizinfernen Unternehmen ihres Ehemanns Pflegegutachten für private Krankenversicherungen erstellt hat. Da macht man Hausbesuche, um die Patienten zu begutachten (weiß nicht, ob das inzwischen ggfs. auch per Videobegutachtung online geht?) und erstellt das Gutachten dann zu Hause/ am Strand/ sonstwo. Wenn man damit aber wirklich sein Haupteinkommen bestreiten möchte, muss man wohl ziemlich viele Gutachten schreiben, wenn ich mich an die Schilderung des gezahlten Lohns pro Gutachten richtig erinnere.
https://www.medicproof.de/

Feuerblick
19.02.2023, 06:00
Heißer Tipp? Beim Medizinischen Dienst (früher MDK) bewerben. Fachärzte werden da immer gesucht und in den meisten Bundesländern ist Homeoffice möglich und/oder individuell verhandelbar.

Minga30
19.02.2023, 07:23
Heißer Tipp? Beim Medizinischen Dienst (früher MDK) bewerben. Fachärzte werden da immer gesucht und in den meisten Bundesländern ist Homeoffice möglich und/oder individuell verhandelbar.

Ist das eigentlich egal, was man für ein Facharzt ist ? Ein ehemaliger Kollege von mir (Radiologie) hat das mal überlegt, aber die Idee verworfen weil er meinte dass das mit seiner Fachrichtung nicht klappt.

Feuerblick
19.02.2023, 08:02
Fachrichtung ist egal, denn es sind am Ende ja auch alle Fächer „gefragt“ bei den Gutachten. Hauptsache Facharzt. Steht so auch in den allermeisten Stellenanzeigen, glaube ich.

Jacobinowski
19.02.2023, 10:12
MDK hatte ich auch schon überlegt. Zur Zeit suche ich eher etwas zum Gehalt aufbessern. Gutachten klingt toll aber die Heimvisite kann ich häufig aus gesundheitlichen Gründen nicht durchführen.

Relaxometrie
19.02.2023, 10:24
Mir fällt noch das hier ein: digitaler Arztbesuch für in der Schweiz versicherte Personen. Auf einer Fortbildung habe ich eine Kollegin getroffen, die das von Deutschland aus gemacht hat.
https://www.medgate.ch/de-ch/Default.aspx

Relaxometrie
19.02.2023, 10:30
Ist das eigentlich egal, was man für ein Facharzt ist?
Die Schwester eine Kommilitonin von mir hat den FA für Rechtsmedizin abgeschlossen, schafft aufgrund von Vorerkrankungen aber die wohl teilweise anfallenden körperlich anstrengenden Tätigkeiten (habe nicht genau verstanden, was genau.......Umdrehen von Leichen am Fundort war ein Thema) nicht mehr und ist beim MDK gelandet.

Feuerblick
19.02.2023, 11:08
MDK hatte ich auch schon überlegt. Zur Zeit suche ich eher etwas zum Gehalt aufbessern. Gutachten klingt toll aber die Heimvisite kann ich häufig aus gesundheitlichen Gründen nicht durchführen.
Wenn du magst, wende dich doch mal an den MD in deiner Gegend. Manchmal werden externe Gutachter gesucht, die in Vertretung der angestellten Gutachter arbeiten. Das ist dann keine Anstellung sondern freiberuflich (glaube ich) und damit kann man sein Gehalt ganz nett aufbessern, denke ich.
Der MD macht aber nicht nur Pflegegutachten, falls du das mit "Heimvisite" meinst. Letztere werden sogar fast immer von Pflegekräften durchgeführt. Auch macht nicht jeder Gutachter Klinikbegehungen. Es geht beim MD unter Umständen sogar ganz ohne Patientenkontakt und von zu Hause aus. Kommt auf den Einsatzbereich und das Bundesland an. Einfach mal nachfragen.

anignu
19.02.2023, 15:16
Ein ehemaliger Kollege von mir (Radiologie) hat das mal überlegt, aber die Idee verworfen weil er meinte dass das mit seiner Fachrichtung nicht klappt.
Ein Radiologe hat dafür andere Möglichkeiten aus dem Homeoffice zu arbeiten... sehr gute sogar...

Jacobinowski
20.02.2023, 15:38
Hat jmd Erfahrungen was die Tätigkeit als Gutachter angeht? Habe nun die Fortbildung "Medizinische Begutachtung" gefunden, welche wohl notwendig ist sich als Gutachter bei der Ärztekammer anerkennen und eintragen zu lassen.
Wie kommt man denn an eine signifikante Menge an Gutachten ( bin kein unfaller/Orth)?
Bewerbung direkt auch bei den KK?

Feuerblick
20.02.2023, 15:53
Die Kassen haben den MD und ansonsten eigene Leute. Eher BG und Co… :-nix

Jacobinowski
26.03.2023, 14:57
Also kurze Info. MDK sucht immer, aber ist dann auch so wie man es sich vorstellt...

Feuerblick
26.03.2023, 15:01
Es kommt wohl wie überall darauf an, was man sich vorstellt.
Übrigens: Schon länger nur noch „MD“ ohne „K“. ;-)

anignu
26.03.2023, 16:08
Mei, dass man halt Gutachten macht. Dass man Zeug vorgelegt bekommt und nach gewissen Kriterien seine Meinung dazu abgeben soll. Die meisten Dinge, die ich kenne die abgelehnt wurden, sind ganz klar aufgrund mangelnden Informationen abgelehnt worden. Da schreibt dann der MD(K) dass das abgelehnt werden soll weil ... (irgendwas medizinisches) nicht vorliegt und dann schreibt man halt zurück dass das schon vorliegt und liefert die Info halt nach. Und wenns Dinge sind die man schon ein paar mal hatte dann kennt man die Kriterien, schreibt es gleich rein und es geht durch. In meinem Bereich geht es da immer wieder um teurere Hilfsmittel. Da muss halt einfach die Diagnose exakt passen. Wenn die passt geht es durch, wenn nicht dann nicht.

Praktisch wäre hier wenn man alle Entscheidungskriterien im voraus schon wüsste, dann würde man gleich einfach die Stichworte hinschreiben und sich den Widerspruch sparen ;-)

Aber zurück zum Thema: natürlich kann man auch bei den KK direkt arbeiten. Aber ob die viele Mediziner brauchen und noch dazu quasi im Homeoffice kann ich dir nicht sagen. Da müsstest fast mal bei denen nachfragen oder es gibt hier im Forum einen der dazu was sagen kann.
Gutachten gibt es irgendwie halt oft über die Chefs. Die bekommen das von Gerichten vorgelegt und sollen sich dann halt äußern. Und die geben dass an die Etagen drunter weiter.

Ansonsten gibt es natürlich ganz klar die Möglichkeit im Controlling eines Krankenhauses im Homeoffice zu arbeiten. Machen sowohl im aktuellen als auch im vorigen Haus einige. Dann sitzt man halt den Tag vorm PC und überprüft die DRG-Codierungen und passt sie an. Oder liest sich OP-Berichte durch und erklärt den Chirurgen dann was sie das nächste Mal zusätzlich verschlüsseln sollen weil sie es ja gemacht haben aber noch nicht verschlüsselt etc.

Mukopolysaccharid
26.03.2023, 16:25
Mei, dass man halt Gutachten macht. Dass man Zeug vorgelegt bekommt und nach gewissen Kriterien seine Meinung dazu abgeben soll. Die meisten Dinge, die ich kenne die abgelehnt wurden, sind ganz klar aufgrund mangelnden Informationen abgelehnt worden. Da schreibt dann der MD(K) dass das abgelehnt werden soll weil ... (irgendwas medizinisches) nicht vorliegt und dann schreibt man halt zurück dass das schon vorliegt und liefert die Info halt nach. Und wenns Dinge sind die man schon ein paar mal hatte dann kennt man die Kriterien, schreibt es gleich rein und es geht durch. In meinem Bereich geht es da immer wieder um teurere Hilfsmittel. Da muss halt einfach die Diagnose exakt passen. Wenn die passt geht es durch, wenn nicht dann nicht.

Praktisch wäre hier wenn man alle Entscheidungskriterien im voraus schon wüsste, dann würde man gleich einfach die Stichworte hinschreiben und sich den Widerspruch sparen ;-)
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Beschert mir immer wieder Zusatzarbeit. Kommt auch immer wieder vor, es werden dann „ausführliche Begründungen“ verlangt, aber eine konkrete Frage stellen sie trotzdem nicht. Geht dann um Verlängerungen oder Hilfsmittel für Behinderte, wo ein Widerspruch nötig ist. Ich finde so was geht halt mal wieder total am Patientenwohl vorbei. Denn aus Klinik Sicht kann man eigentlich entlassen und nen neuen einbestellen, gibt genug Kranke… aber trotzdem machen wir uns die Arbeit.

anignu
26.03.2023, 21:10
Das schon, wobei ich mir da auch immer denk dass die MDler quasi nur die Gehilfen sind. Nicht mal die die die Entscheidung treffen. Die Entscheidung trifft die Krankenkasse auf Basis des Gutachtens das auf Basis der Gesetzgebung geschrieben wird. Entscheider = Krankenkasse, Kriterien = Gesetzgeber, aber der Buh-mann ist der MD ;-)

Feuerblick
26.03.2023, 23:07
@anignu: Die Kriterien für Off-Label oder neue Untersuchungs-/Behandlungsmethoden SIND immer die gleichen und kann man sogar öffentlich einsehen. :-))
Ansonsten empfehle ich: Immer dran denken, dass ein Gutachter den Fall nur nach dem beurteilen kann, was er an Infos bekommt. Er kennt den Patienten nicht, er hat keine Akte über den (außer den paar ICDs der Krankenkasse) und weiß nur, was man ihm liefert. Ich habe mir dann immer überlegt, ob ich nur anhand der vorhanden Infos an Stelle des Gutachters die Diagnose stellen oder die gewünschte Behandlung indizieren könnte. Wenn nicht -> Infos liefern (am besten stichpunktartig, keine fünf Seiten Prosa… die mag man selbst ja auch nicht lesen). Einfach gedanklich mal die Seite wechseln, dann klappt das schon.
Was das mit dem Buhmann angeht: Joa… ärgerlich wird’s eigentlich doch nur dann, wenn die Kasse Quatsch entscheidet entgegen allen Beurteilungen im Gutachten. :-nix

kartoffelbrei
27.03.2023, 06:43
Um noch einmal auf die Grundfrage zurück zu kommen: Home-Office aus dem Ausland heraus geht doch beim MD bestimmt auch nicht, oder? Nicht, dass deutsche Patientendaten die Grenze überschreiten... :-D

Feuerblick
27.03.2023, 07:24
Keine Ahnung… wahrscheinlich ist das böööööööseeee. :-))