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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwierigkeiten bei der Jobsuche, 1. Assistenzarztstelle



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med728347
16.03.2023, 21:47
Hallo zusammen,

ich habe nun schon öfters gehört, dass die Suche nach Assistenzarztstellen nicht einfach sein soll.
Habe selbst leider auch noch keine guten Erfahrungen gemacht und frage mich, wie man denn am besten starten kann.

Vielleicht habt ihr ein paar Tipps. Ich würde gerne im Bereich Forschung und Lehre auch aktiv sein. Das hat mich während der Studienzeit schon interessiert. Aber die Optionen scheinen begrenzt zu sein...

Vielen Dank für ein paar Erfahrungen und Tipps!

Feuerblick
16.03.2023, 21:48
Die Frage ist, in welchem Fach möchtest du arbeiten?
Bist du örtlich gebunden oder könntest du deutschlandweit arbeiten?
Hast du dich nur auf ausgeschriebene Stellen beworben oder auch initiativ?
Nur Unis oder auch andere Maximalversorger?

med728347
16.03.2023, 22:00
Hey, danke für die schnelle Rückmeldung.

Würde gerne in der Inneren anfangen und eben aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten in Lehre/Forschung auch gerne an einer Uniklinik. Bei vielen heißt es allerdings, dass man sich auf eine Warteliste setzen lassen kann...

Bin noch am Überlegen, wie flexibel ich örtlich sein möchte... NRW wäre schon nicht schlecht.

Sollte man da anders herangehen oder sind die Aussichten momentan wirklich so schlecht?

trofl
16.03.2023, 22:06
Wer erzählt denn sowas?^^

med728347
16.03.2023, 22:13
1. Habe das u.a. von Kommilitonen gehört. Die meisten sind dann irgendwo aufm Land angefangen.
2. Keine Stellen auf Anfrage verfügbar, oftmals Wartelisten, bevor man sich überhaupt bewerben kann...

Kackbratze
16.03.2023, 23:08
Du bewirbst Dich in Deutschland? Oder reden wir hier von einem anderen Land?

Perith
17.03.2023, 00:12
Kleine Anekdote zu dem Thema:

Im letzten Sommer mitten in der Nacht halbherzig 6 Bewerbungen geschrieben u,a, Innere aber auch teilweise Exotenfächer wie Labormedizin etc. Dann am nächsten morgen mit dem 9-Euro Ticket in den Urlaub gefahren. Bei Ankunft am Urlaubsort hatte ich 4 verpasste Anrufe in Abwesenheit und die restlichen Stellen haben sich per Mail gemeldet.
Also mach dir da bitte keine Sorgen, gerade in der Inneren gibt es mehr als genug freie Stellen,

anignu
17.03.2023, 00:13
Keine Stellen auf Anfrage verfügbar, oftmals Wartelisten, bevor man sich überhaupt bewerben kann...
Wartelisten BEVOR man sich bewerben kann? Ist schon irgendwo lustig oder? Meinst du das ernst?

hmp24
17.03.2023, 05:34
Nie gehört. Gerade Maximalversorger und Innere. Meines Wissens nach nehmen die jeden, den sie kriegen können.
Ist evtl. anders auf dem Land, will weniger Stellen verfügbar? 🤔

Nilani
17.03.2023, 07:47
Hast du dich schon beworben oder ist das nur Hörensagen? Selbst wenn das auf eine Abteilung zutreffen sollte (was ich mir nicht wirklich vorstellen kann), gibt's doch in der Inneren auch einiges an Auswahl. Auch in den Uni-Kliniken ist der Personalmangel angekommen, also nicht verrückt machen lassen. Ne Stelle in der Inneren zu finden, sollte das kleinste Problem sein. Lehre und Forschung macht man in der Regel ja eh nicht am Anfang (es sei denn, man ist der Stationsdepp, der sich um vergessene Studenten der Blockpraktika kümmern darf, weil das irgendwie vergessen wurde, dass die auftauchen werden)

Feuerblick
17.03.2023, 08:54
Initiativbewerbung an alle in Frage kommenden Häuser schreiben („keine Stellen frei“ heißt es am Telefon oft, aber irgendwer kündigt immer), zum Vorstellungsgespräch gehen, abwarten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Innere an allen Unikliniken in NRW so unfassbar überlaufen ist, dass man da keine Stelle bekommen könnte. Meines Wissen herrscht auch da Personalnot.

nie
17.03.2023, 10:49
Mir sind diverse internistische Abteilungen in Unikliniken in NRW bekannt, die offene Stellen haben und definitiv keine Wartelisten. Im Gegenteil, die sind personell eher am unteren Limit. Klar, gibt auch „elitäre” Abteilungen, wo sich die Bewerbungen stapeln und man teilweise nicht einmal eine Rückmeldung bekommt aber die machen sicher nicht die Masse aus. Wenn deine einzigen Kriterien Innere + Uniklinik + NRW sind, dann wirst du auf jeden Fall einen Job bekommen.

Du solltest dir allerdings nicht zu viele Illusionen im Bezug auf Forschung und Lehre machen.
Forschung machst du, zumindest am Anfang, ausschließlich in deiner (sehr geringen) Freizeit. Erst wenn du relevanten Forschungsoutput generiert hast, wird dir mehr Zeit für Forschung eingeräumt. Was manchmal auch nur bedeutet, dass du einen entspannteren Arbeitsplatz mit mehr Freizeit bekommst, die du dann für deine Forschung nutzen kannst. Ja, es gibt Forschungsstipendien etc. aber das erfordert in aller Regel sehr viel Eigenleistung und wenn die Abteilung deine Forschung nicht unterstützt, dann kommst du auch mit maximaler Eigenleistung nicht voran.

Lehre: wie Nilani schon sagt, bedeutet das in der Regel, dass irgendwann im stressigen Stationsalltag plötzlich Blockstudenten auf der Matte stehen und du denen schnell irgendwas erzählen sollst. Freie Kapazitäten gibt es dafür in der Regel nicht und irgendwelche Strukturen auch nicht, ist mehr so ein „erzähl halt irgendwas, dir fällt schon was ein”. PJler und Famulaten, denen man was erzählen kann, ging’s meistens genug aber auch da hat man oft wenig Kapazitäten, um wirklich sinnvolle Lehre machen zu können und gerade viele PJler wollen ihr Innere Tertial auch nur absitzen und sind gar nicht so empfänglich für irgendwelchen Input.

Locutus001
17.03.2023, 13:29
Solange man den höchstwichtigen Titel "Dr. med." trägt und Deutsch spricht + schreibt, sind die Unis doch happy.
Ohne Titel kann man ja auch vermutlich nichts.

Wer ohnehin wissenschaftlich interessiert ist, hat aber entsprechend auch eine Diss bereits fertig (oder fast fertig) und somit würde das ja passen.

Wenn man das dann wirklich WILL, dann gibt es da sicherlich viele Möglichkeiten. Wäre mir auch unbekannt, dass es da "Wartelisten" für WB-Stellen generell gibt.
(Mit dem "wirklich WILL" möchte ich auf den entsprechenden Lebensstil anspielen, wie mein Vorredner es ja schon ausführte).

"Forschung und Lehre" sind jetzt ja auch breit gefasst. Auch als angestellter Arzt kann man ja durchaus das ein oder andere Paper generieren. Oder zumindestens eine "sonstige Publikation". Grade bei den "Exotenfächern" (hier musste ich etwas schmunzeln, aber vermutlich stimmt es ja sogar....) wie Labormedizin hat man ja viele Sachen über die es sich doch mal zu berichten lohnt.
Die sehr aktiven Kollegen in größeren Laboren vor allem, bringen da schonmal was zu der ein oder anderen Vergleichsmessung raus. Ein anderer Kollege hat Blutwerte bei Kindern statistisch aufgearbeitet - denn viele Normwerte sind ja doch zumindest... mal überarbeitungswürdig...
Und Einsender- oder Angestellten-Fortbildung ist ja auch etwas wie "Lehre".
Auch an einer MTA-Schule, kann man sicherlich bei entsprechender Qualifikation zum regelmäßigen Referenten werden.

Will sagen: "Forschung und Lehre" hat viele Gesichter. Am Ende entscheidet natürlich der eigene Anspruch an die Gesamtsituation (inklusive Privatleben).

Mr. Pink online
17.03.2023, 16:58
Um auch mal eine Anekdote zu bedienen:
Ich habe mich damals an mehreren Unikliniken in Süddeutschland für unterschiedliche Fachbereiche der Inneren Medizin beworben und meine Rückmeldungsquote war ca. 20%. Konkretes Interesse an mir hatten davon dann ca. die Hälfte. Mein Portfolio war eigentlich nicht schlecht und ich habe eindeutiges Interesse an Forschung geäußert.
Das ganze ist jetzt 6 Jahre her, komplett geändert haben dürfte es sich trotzdem nicht. Man kann mal Glück und mal Pech haben, je nach Stellenlage.
Hinterhergeworfen werden die Stellen allerdings nicht. Das liegt weniger an der Attraktivität des Arbeitsplatzes als vielmehr am Standort "Universitäts-Stadt". Viele wollen nach dem Studium gerne dort bleiben, sich ins gemachte Nest setzen oder eben in eine andere Stadt mit ähnlichem Flair. Daher ist der Bewerbungsdruck hoch. Das ändert sich meiner Erfahrung nach auch mit Erlangen des Facharztes nicht.

Endoplasmatisches Reticulum
17.03.2023, 17:59
Das ist ein Thema, bei dem oft viel verallgemeinert wird. Manchmal sehr richtig, manchmal für mich aber auch weniger nachvollziehbar. Die Mär vom "Schreib 5 Bewerbungen, krieg 10 Angebote" ist ja irgendwie nicht tot zu kriegen - entspricht aber auch nicht meiner Erfahrung seit Approbation.

Großstädte sind ein hartes Pflaster. Oft viel Fluktuation, stimmt, aber auch viel Bewerberandrang. Und wenn viele Bewerber in kurzer Zeit da sind, klappt es mit den Initiativbewerbungen auch manchmal ums Verrecken nicht, weil der Zustrom einfach so stark ist, dass man schnell wieder vom Stapel gespült wird und dann nicht mehr bedacht wird, wenn etwas frei wird. Über lange Zeit immer und immer wieder nachfragen, wirkt dann auch irgendwann verzweifelt oder so als wolle einen sonst niemand; und dafür muss es ja einen Grund geben. Von daher kann selbst ein mäßig beliebtes Fach bei attraktivem Standort mal einfach nicht klappen wollen. Wenn man dann auf die Heimat fixiert ist, kann das sehr frustrierend sein - besonders wenn ehemalige Kommilitonen links und rechts unterkommen, man selbst aber nicht.

Innere ist dann auch nicht immer gleich Innere. Gastro oder Kardio wird wohl besser gehen als z.B. Endokrino oder Nephro.

Luffy123
17.03.2023, 18:45
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass bestimmte Unikliniken in beliebten Städten (München, Heidelberg, Berlin) genug Bewerber haben und es nicht nötig haben, zu antworten. Wer jedoch flexibel genug ist und sich auch unter Umständen mit Städtischen Kliniken in diesen Städten abtun kann, wird auch in diesen beliebten Städten einen Platz bekommen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wer sich diese Unikliniken freiwillig antun möchte und "gratis" Überstunden dort ableisten möchte, nur weil es die LMU oder Charite ist ...

Mr. Pink online
17.03.2023, 19:03
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wer sich diese Unikliniken freiwillig antun möchte und "gratis" Überstunden dort ableisten möchte, nur weil es die LMU oder Charite ist ...

...viele

davo
17.03.2023, 19:11
Hey, danke für die schnelle Rückmeldung.

Würde gerne in der Inneren anfangen und eben aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten in Lehre/Forschung auch gerne an einer Uniklinik. Bei vielen heißt es allerdings, dass man sich auf eine Warteliste setzen lassen kann...

Bin noch am Überlegen, wie flexibel ich örtlich sein möchte... NRW wäre schon nicht schlecht.

Sollte man da anders herangehen oder sind die Aussichten momentan wirklich so schlecht?

Innere, Uniklinik - was soll daran schwer zu bekommen sein? Sind doch eher Schinderstellen, die sich nur noch wenige antun wollen.

Und wenn es wo eine Warteliste gibt, dann lass dich halt draufsetzen - bekommst du halt ein paar Wochen oder Monate später eine Stelle. Auch kein Problem.

Dooly
17.03.2023, 21:39
Blockis und Famus werden an euren Unis als Lehre boniert?

clyde_frog
04.04.2023, 21:17
1. Habe das u.a. von Kommilitonen gehört. Die meisten sind dann irgendwo aufm Land angefangen.
2. Keine Stellen auf Anfrage verfügbar, oftmals Wartelisten, bevor man sich überhaupt bewerben kann...

Das ist eine Troll