Optionen, wenn Chef Weiterbildungszeugnis für Zusatzbezeichnung verweigert

[Emil.Schlemihl]

Kurze Frage zu einem traurigen Thema:

Der Chef will zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses kein Weiterbildungszeugnis für eine Zusatzbezeichnung ausstellen.

Formal sind alle Kriterien erfüllt (Zeitraum, Patientenzahlen und Untersuchungen). Dank ausführlicher Dokumentation im KIS kann ich mir alle Daten aus dem Warehouse auslesen lassen. Diese sind somit schwarz auf weiß vorhanden.

Nicht offiziell, aber als Gesprächsnotiz festgehalten, ist die Begründung, dass man keine Konkurrenz haben will und deshalb die Zusatzbezeichnung restriktiv vergibt. Abgesehen davon, dass ein Standortwechsel geplant ist, halte ich das für unredlich.

In der Stellenausschreibung war es deklariert, dass man die Zusatzbezeichnung bei Interesse erwerben kann. Leider ist die ZB nicht im Arbeitsvertrag fixiert worden.

Gibt es Handlungsoptionen in diesem Fall? Ich danke!

[SerkanTulum]

Kurze Frage zu einem traurigen Thema:

Der Chef will zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses kein Weiterbildungszeugnis für eine Zusatzbezeichnung ausstellen.

Formal sind alle Kriterien erfüllt (Zeitraum, Patientenzahlen und Untersuchungen). Dank ausführlicher Dokumentation im KIS kann ich mir alle Daten aus dem Warehouse auslesen lassen. Diese sind somit schwarz auf weiß vorhanden.

Nicht offiziell, aber als Gesprächsnotiz festgehalten, ist die Begründung, dass man keine Konkurrenz haben will und deshalb die Zusatzbezeichnung restriktiv vergibt. Abgesehen davon, dass ein Standortwechsel geplant ist, halte ich das für unredlich.

In der Stellenausschreibung war es deklariert, dass man die Zusatzbezeichnung bei Interesse erwerben kann. Leider ist die ZB nicht im Arbeitsvertrag fixiert worden.

Gibt es Handlungsoptionen in diesem Fall? Ich danke!

Kenne jemanden, der ein ähnliches Problem hatte, wo der Weiterbildner ihm nicht die Zusatzbezeichnung der medikamentösen Tumortherapie in der Urologie geben wollte. Da ging es auch um Konkurrenzsachen, weil die das restriktiv halten wollten. Das war völlige Verarsche, was da abgezogen wurde und passiert sehr häufig.
Würde Dir empfehlen direkt einen Anwalt hinzuzuziehen.

[Mr. Pink online]

Würde primär bei der zuständigen Ärztekammer um Rat suchen, dann beim Marburger Bund. Wenn beide nicht vermitteln können oder empfohlen wird rechtlichen Beistand zu holen, dann würde ich es auf diesem Wege machen. Finde die Situation befremdlich. Der Chef hat aber grundsätzlich die Weiterbildungsbefugnis für die Zusatzbezeichnung?`

[Moorhühnchen]

Richtig! Zuerst (noch vor dem Anwalt) die LÄK kontaktieren und den Sachverhalt schildern. Die nennen Dir auch den passenden Paragraphen, nach denen der Chef Dir das WB-Zeugnis ausstellen MUSS.
Mein erster Chef wollte mir kein WB-Zeugnis für die 3 Monate Neuro ausstellen - ein Anruf bei der LÄK hat alles geklärt.
Dann dem Chef einen Brief schreiben und nochmal das Zeugnis mit Verweis auf den passenden Paragraphen schriftlich anfordern.

Wenn sich innerhalb einer Frist von x Wochen nix tut, wieder LÄK einschalten - der Weiterbilder riskiert nämlich seine WB-Befugnis.... :-))
Und das wird ihm seitens der ÄK auch sicher mitgeteilt werden.

[Autolyse]

Ist die Stelle aufgrund des Erwerbs der Zusatzbezeichnung befristet gewesen und läuft jetzt geplant aus oder hast du gekündigt?

[Emil.Schlemihl]

Der Chef hat aber grundsätzlich die Weiterbildungsbefugnis für die Zusatzbezeichnung?
Der Chef hat gem. LÄK die Weiterbildungsbefugnis für die ZB.


Richtig! Zuerst (noch vor dem Anwalt) die LÄK kontaktieren und den Sachverhalt schildern. Die nennen Dir auch den passenden Paragraphen, nach denen der Chef Dir das WB-Zeugnis ausstellen MUSS.
Mein erster Chef wollte mir kein WB-Zeugnis für die 3 Monate Neuro ausstellen - ein Anruf bei der LÄK hat alles geklärt.
Dann dem Chef einen Brief schreiben und nochmal das Zeugnis mit Verweis auf den passenden Paragraphen schriftlich anfordern. Wenn sich innerhalb einer Frist von x Wochen nix tut, wieder LÄK einschalten - der Weiterbilder riskiert nämlich seine WB-Befugnis.... :-)) Und das wird ihm seitens der ÄK auch sicher mitgeteilt werden.
Ich werde mich an ein Schreiben setzen und dies der LÄK zukommen lassen.


Ist die Stelle aufgrund des Erwerbs der Zusatzbezeichnung befristet gewesen und läuft jetzt geplant aus oder hast du gekündigt?
Die Stelle ist an einer Uni-Klinik, war von vorne herein befristet und läuft zur Mitte des Jahres aus. Zeit und Zahlen für den Erwerb der Zusatzbezeichnung hätte ich nach der alten WBO (unter der ich auch angefangen habe) Ende März vollständig gehabt.

Besten Dank! Also führt der Weg über die LÄK (und was sich reimt, ist gut!)

[FirebirdUSA]

Die Frage war, was derBefristungsgrund war?

[Moorhühnchen]

Ich werde mich an ein Schreiben setzen und dies der LÄK zukommen lassen.

Bei mir hat ein Anruf genügt. Der Rest sollte schriftlich erfolgen!

[Emil.Schlemihl]

Die Frage war, was der Befristungsgrund war?
Ich kenne den Befristungsgrund leider nicht. Als Vertragsziel hatte ich bei Verlängerung des Arbeitsvertrages zunächst die ZB aufgeführt. Mein Chef hatte die Nennung der ZB dann entfernt und die Beendigung der Promotionsarbeit eintragen lassen. Das habe ich dann bei fehlender Vorstellungskraft unterschrieben, dass man die ZB verweigern könnte.


Bei mir hat ein Anruf genügt. Der Rest sollte schriftlich erfolgen!
Ich habe mit der LÄK telefoniert, die mir angedeutet haben, dass sie zwischen den Stühlen stehen. Selbst wenn ich Zahlen und Zeiträume nachweisen kann, kann sich der Weiterbilder zunächst verweigern, in dem er Tätigkeit im Gebiet von Weiterbildung im Gebiet trennt. Der nächste Schritt sei die Kontaktaufnahme mit der Ombudsstelle und zu guter Letzt privatrechtliches Vorgehen.

[freak1]

Wichtig wäre auch, dass du jeden Beweber und Kollegen der dort als FA arbeitet warnst, dass der Chef so spielt. Wenn das Personal wegläuft, ist ihm das vielleicht auch eine Mahnung...