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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Belastungs-EKG in der Hausarztpraxis



MellowMed
23.04.2023, 01:06
Hallo zusammen,
an die Allgmeinmediziner (und alle anderen natürlich die dazu was wissen :) ).
1.) Macht es Sinn Belsatungs-EKGs in der Hausarztpraxis anzubieten? Habe von mehrere Kollegen gehört der Aufwand stehe in keinem Verhältns zum Nutzen (und auch der Vergütung -.- ). Was denkt ihr?


2.) Darf dies jeder Hausarzt anbieten oder ist es eine genehmigungspflichtige Leistung? (finde hierzu nichts auf der seite der KV-BW https://www.kvbawue.de/praxis/qualitaetssicherung/genehmigungspflichtige-leistungen) Kann mir kaum vorstellen dass die KV so "großzügig" ist....

Viele Grüße
MellowMed

Harvey
23.04.2023, 08:39
Ob Genehmigungspflicht - besser bei eigenen KV anfragen.

Finanziell lohnt es sich eigentlich nicht - ein Raum ist belegt und eine MFA ist ca 30min beschäftigt - das sind schon sehr spürbare Einschränkungen.
Vergütet im Ebm mit 198 Punkten also knapp 23 Euro… die man sowieso nicht 1:1 bekommt.
Ggf lohnt sich eher, wenn man bestimmte Sportatteste, Tauchbescheinigung usw zusätzlich anbieten möchte im großen Stil, bei denen die Ergometrie Bestandteil sein kann.

Oder auf dem Lande oder in Kleinstädten mit freiwilliger Feuerwehr(en) für die Atemschutzeignungs-Untersuchung - wird man zwar auch nicht viel draus ziehen, aber unter dem Strich würde es sich dann insgesamt lohnen vielleicht.

Statt teurem Fahrrad wäre natürlich auch die Kletterstufen-Ergometrie überlegenswert.

Teevee
23.04.2023, 09:25
Ich bin kein Allgemeinmediziner, aber was mich interessieren würde: gibt es irgendwo entsprechendes Lehrmaterial, Kurse oder Bücher, um sich diese ganzen Abrechnungssachen aneignen und verstehen zu können? Was wann abgerechnet und wie kombiniert werden darf und wie viel Erlös einbringt?
Spielt ja schon eine wichtige Rolle, um eine Praxis möglichst ertragreich führen zu können

Harvey
23.04.2023, 17:29
https://www.kbv.de/html/arztgruppen_ebm.php

Hier nach Arztgruppen mit allen Regeln. Gibt natürlich auch Bücher usw. unter dem Stichwort EBM, GOÄ, Gebührenhandbuch und ähnliches - wobei die dennText der KBV meist nur ähnlich wiedergeben.

Zumeist sagt einem auch die eigene Praxisverwaltungssoftware wenn eine Ziffer geht (falsches Patientenalter oder so) oder nicht zusammen geht…
In der hausärztlichen Versorgung haben die Tischvorlagen von den „Rauchenden Köpfen“ viel geleistet. Oder die Gruppe „Werkzeugkasten Niederlassung“ - und natürlich lernt es sich am besten durch niedergelassene Kolleginnen und Kollegen.

Und die KV selbst bietet natürlich auch Kurse an. Ebenso gibt es zahlreiche Newsletter und Zeitschriften, die mit Abrechnung sich beschäftigen.