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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufliches Coaching für Ärztinnen



gummibaerchen
09.05.2023, 12:46
Liebes Forum,

hat jemand einen Tipp für ein berufliches Coaching für Ärztinnen? Es geht um den beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit, Vereinbarkeit der Arbeitszeiten als Alleinerziehende bei noch nicht abgeschlossener Weiterbildung... Gerne auch per PN.

Vielen Dank!

mbs
09.05.2023, 13:11
Hallo,
mit den von dir genannten Bereichen Elternzeit und Kindesbetreuung habe ich keine Erfahrung, habe aber vor kurzem eine Coachingausbildung gemacht und könnte (deshalb kostenfreies) remote-Coaching anbieten.
Coaching bedeutet nämlich eigentlich, dass der Coach "sein Ich wie einen Mantel vor der Tür ablegt", dass man dem Klienten also nur hilft, sich seiner eigenen, unbewussten Neigungen und Überzeugungen bewusst zu werden.
Das was du suchst, scheint eher eine Beratung zu sein, aber im Bereich Weiterbildung kenne ich mich mittlerweile auch gut aus, hab mehrere Bundesländer und Fachgebiete durch, wechselte Jobs fast so oft wie andere die Frisur. Und wollte das natürlich auch immer irgendwie angerechnet haben.
Was die Angebote für Alleinerziehende angeht hängt es stark von der Gegend/Stadt ab in der du lebst, da kann man sicher keine pauschalen Antworten geben.
Aber wie gesagt, Karrierecoaching wäre möglich.

VG
M.

gummibaerchen
10.05.2023, 13:06
Das klingt ja super, vielen Dank für das Angebot! Das würde ich gerne annehmen und melde mich per PN. :-)

Viele Grüße

Espressa
10.05.2023, 21:31
Ich will mbs ja nicht zu nahe treten; aber jemand der die Jobs wechselt wie Unterwäsche, erscheint mir kein geeigneter Berater zu sein, erfolgreich eine passende Stelle zu finden und/oder zu behalten. Und dann keine Erfahrungen zu Elternschaft und Elternzeit…

Vielleicht mag mbs seine Tipps ja öffentlich zum besten geben?

Reflex
11.05.2023, 15:32
Ich wäre auch eher zurückhaltend mich von jemanden beraten zu lassen, der soviel heiße Luft produziert wie mbs. Valide Erfahrungswerte bekommt man eher von Gleichgesinnten, sprich anderen Frauen, die auch den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit hinbekommen müssen. Es spricht auch nicht gerade für mbs medizinische Karriere, wenn er jetzt neben seinen tausend und einer Weiterbildung auch noch Coaching Ausbildungen macht.

alphamethyldopa
11.05.2023, 16:30
Gummibärchen, welche Weiterbildung darf es denn sein? Bin zwar keine Alleinerziehende aber kenne so einige Ärztinnen die Mamis sind. Fachrichtung beeinflusst das ganze erheblich! Klinikgebunden ist schwierig mit Work-Family Balance, geht aber irgendwie auch: man (frau) muss nur langen Atem haben.
Praxis geht eher, da gibt es aber Unterschiede.

Und beachte - man darf ja ewig als Assistent arbeiten. Spricht nichts dagegen.

Anästhesie in ambulanter Praxis kommt in meinem Mamikreis ganz gut an. Ebenso Betriebsmedizin. Hausarzt geht auch - dann muss man halt schauen, was der Arbeitgeber so sich vorstellt. Wenn Arbeitgeber keinen Facharzt in x Jahren haben muss, dann ist die Sache relativ einfach.

Cor_magna
11.05.2023, 17:15
Ich kenne einige sehr zufriedene Labormedizinnerinen und Humangenetikerinnen mit vielen Kindern , nur mal so als Inspiration! Allgemeinmedizin in Praxis soll auch sehr gut gehen was ich so mitbekomme.

Wo es schwieriger wird (allerdings nicht unmöglich): Alles mit Station und vielen Diensten.

Anne1970
11.05.2023, 17:33
Wir haben mehrere Mütter mit 50% -Stellen und auch Eltern mit 75% ( NRO/ Maximalversorger ) geht alles!

DA1994
11.05.2023, 17:49
Ich wäre auch eher zurückhaltend mich von jemanden beraten zu lassen, der soviel heiße Luft produziert wie mbs. Valide Erfahrungswerte bekommt man eher von Gleichgesinnten, sprich anderen Frauen, die auch den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit hinbekommen müssen. Es spricht auch nicht gerade für mbs medizinische Karriere, wenn er jetzt neben seinen tausend und einer Weiterbildung auch noch Coaching Ausbildungen macht.

Mein Papa sagt immer: Wer's kann, der macht's, wer's nicht kann, der berät andere

gummibaerchen
11.05.2023, 23:06
Gummibärchen, welche Weiterbildung darf es denn sein? Fachrichtung beeinflusst das ganze erheblich! Klinikgebunden ist schwierig mit Work-Family Balance, geht aber irgendwie auch: man (frau) muss nur langen Atem haben.
Praxis geht eher, da gibt es aber Unterschiede.
Hausarzt geht auch - dann muss man halt schauen, was der Arbeitgeber so sich vorstellt.

Vielen Dank für die Antworten. Ich bräuchte noch 16 Monate für den Internisten, davon 6 Monate Intensivstation. Alternativ könnte ich nach alter WBO 24 Monate für den FA Allgemeinmedizin machen (6 Monate Chirurgie und 18 Monate Hausarztpraxis).
Leider finde ich in meiner Region kaum Weiterbildungsstellen für Allgemeinmedizin (Uniklinikstadt) und ich bin örtlich nicht wirklich flexibel. Außerdem würde ich gerne in Teilzeit arbeiten. Klinik ginge auch, aber Dienste könnte ich kaum abdecken und somit wird mich keiner wollen.

anignu
12.05.2023, 00:17
Valide Erfahrungswerte bekommt man eher von Gleichgesinnten, sprich anderen Frauen, die auch den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit hinbekommen müssen.
Das wiederum wage ich zu bezweifeln. Diejenigen die den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit hinbekommen und sich dann nebenbei noch so weit engagieren können dass sie anderen Tipps geben, sind meist nicht diejenigen die am Anschlag sind und echt schauen müssen wie sie um die Runden kommen. Und die Wenigsten sind noch dazu Alleinerziehend.

Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem ein Organisatorisches und da braucht es in erster Linie einen Arbeitgeber mit minimal Verständnis. Ich persönlich kann da nicht viel sinnvoll mitreden, ich hab auch Kinder, bin aber nicht alleinerziehend. Und wenn eines der Kinder mal krank ist dann wechseln wir uns ab und das Abwechseln machen wir noch dazu abhängig zum Beispiel von so Sachen wie "gibt es eine spannend OP die ich vorbereitet hab" etc. Das sind Luxusprobleme im Vergleich zu Alleinerziehenden. Insofern glaub ich nicht dass es ein "Coaching" braucht, sondern die ehrliche Überlegung was man selbst leisten kann und will und dann einen Arbeitgeber der das was man leisten kann mitmacht. Aus zeitlicher Sicht. Und da gibt es meiner Meinung nach die größten Probleme. Weil die Arbeitgeber bzw. die Chefs sehr oft sehr unflexibel sind.

Vielen Dank für die Antworten. Ich bräuchte noch 16 Monate für den Internisten, davon 6 Monate Intensivstation. Alternativ könnte ich nach alter WBO 24 Monate für den FA Allgemeinmedizin machen (6 Monate Chirurgie und 18 Monate Hausarztpraxis).
Ich glaub wenn man es realistisch betrachtet ist der FA Allgemeinmedizin einfacher zu erreichen. Die Chirurgie kannst du bekommen indem du in einem Krankenhaus beispielsweise in der Notaufnahme unterstützend mithilfst. Und das in Kombination mit einer möglichen Förderung seitens der KV kann dir leicht die Tür in diese Richtung öffnen.
Intensivstation sehe ich irgendwo unrealistischer. Keine Dienste, kein WE, kein Spätdienst etc., ich glaub das wird schwierig. Und Hausärzte wird es ja wohl trotz Unistadt geben. Irgendjemanden gibt es schon. Die Frage ist halt wie du da rein kommst. Also in denen jemand jemanden kennt, der jemanden kennt. In Bayern weiß ich dass es so Hausarzt-Zirkel gibt in denen sich Hausärzte für Fortbildungen oder Ähnliches treffen. Vielleicht gibt es sowas dort wo du herkommst auch.

alphamethyldopa
12.05.2023, 05:39
Genauso wie anginu, sehe ich den Allgemeinmediziner realistischer.

Weiterbildungsstellen Allgemeinmedizin sind nicht alle ausgeschrieben, da lohnt sich durchaus sich initiativ zu bewerben bei den Praxen. Ich würde bei dem eigenen Hausarzt anfangen, einfach anfragen, kostet ja nichts. Dann würde ich die HA Praxis so lange hinausziehen, nicht nur 24 Monate sondern mehr, bis die Kiddies größer sind und du die Betreuung für die Nachtdienste auch anders organisierst, dann kannst du in die Klinik für Chirurgie.

alphamethyldopa
12.05.2023, 07:43
Und dazu noch was - es läuft sehr vieles über persönliche Kontakten, oder moderner gesagt Networking. Triff dich mit Kommilitonen oder Kollegen, schreib sie an, vielleicht hat jemand die zündende Idee für dich. Auch über Eltern in der KiTa findet sich die eine oder andere gleichgesinnte Mama oder Papa, die vielleicht was für dich wissen. Sei es Empfehlungen für eine Babysitterin, sei es Haushaltshilfe, sei es berufliche Ideen, man weiß ja nie.

gummibaerchen
13.05.2023, 13:02
Aus zeitlicher Sicht. Und da gibt es meiner Meinung nach die größten Probleme. Weil die Arbeitgeber bzw. die Chefs sehr oft sehr unflexibel sind.

In Bayern weiß ich dass es so Hausarzt-Zirkel gibt in denen sich Hausärzte für Fortbildungen oder Ähnliches treffen. Vielleicht gibt es sowas dort wo du herkommst auch.

An so einen Hausarzt-Zirkel wurde ich von einer Ärztin auch mal weitergeleitet, aber daraus hat sich nichts ergeben. Spätestens wenn im Bewerbungsgespräch das Wort "alleinerziehend" fällt, zuckt derjenige zurück und später kommt eine Absage (oder gar nix mehr). Ich hatte diese Situation jetzt schon mehrfach. Es gibt noch was anderes in meinem Lebenslauf, was auch nicht so gut aussieht. Aber in Kombination mit meinem Alleinerziehenden-Status ist das halt jedes Mal das K.O.-Kriterium.

gummibaerchen
13.05.2023, 13:06
Und dazu noch was - es läuft sehr vieles über persönliche Kontakten, oder moderner gesagt Networking. Triff dich mit Kommilitonen oder Kollegen, schreib sie an, vielleicht hat jemand die zündende Idee für dich. Auch über Eltern in der KiTa findet sich die eine oder andere gleichgesinnte Mama oder Papa, die vielleicht was für dich wissen. Sei es Empfehlungen für eine Babysitterin, sei es Haushaltshilfe, sei es berufliche Ideen, man weiß ja nie.

Ich habe in dieser Uniklinik-Stadt nicht selber studiert und habe beruflich also gar keine Kontakte (habe hier vorher auch nicht gearbeitet). Ich merke gerade, wie schwierig das ist, wenn man sich außerhalb eines Krankenhauses bewirbt, dass es da eigentlich diese Kontakte bräuchte.

Relaxometrie
13.05.2023, 14:13
habe aber vor kurzem eine Coachingausbildung gemacht und könnte (deshalb kostenfreies) remote-Coaching anbieten.
Ich dachte, Du hättest vor Kurzem mit dem Einstieg in die Labormedizin begonnen? Hat man da noch Zeit, parallel eine Coachingsausbildung zu machen? Und warum möchtest Du das Coaching kostenlos anbieten? Auch wenn mancher Coach Phantasiepreise nimmt, bei denen einem die Ohren schlackern, muss man ja nicht ins andere Extrem verfallen und es kostenlos anbieten.

Endoplasmatisches Reticulum
13.05.2023, 14:22
War das nicht kostenloses Arbeiten als Arzt in einer Physiotherapiepraxis, um Knochenknacken zu üben? Oder verwechsel ich das gerade ...

alphamethyldopa
13.05.2023, 16:45
Ich habe in dieser Uniklinik-Stadt nicht selber studiert und habe beruflich also gar keine Kontakte (habe hier vorher auch nicht gearbeitet). Ich merke gerade, wie schwierig das ist, wenn man sich außerhalb eines Krankenhauses bewirbt, dass es da eigentlich diese Kontakte bräuchte.

Ja ich würde die Kontakte nicht überbetonen wollen, aber die sind sehr wichtig. Ebenso wichtig ist das soziale Netz um Alleinerziehende/n und die Kinder. Das Netz muss alles auffangen, was ein Partner leisten müsste (Rücken decken, organisieren, fahren, mitdenken, Notfälle abfangen...). Umso wichtiger ist das Netz wenn du jetzt überlegst beruflich einzusteigen, und vor allem wenn du Dienste/lange Arbeitszeiten schieben müsstest.