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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gehalt als FA bei Quereinstieg in anderen Bereich?



PSSO
13.06.2023, 07:53
Weiß hier jemand aus eigener Erfahrung, welches Gehalt man als Facharzt für Allgemeinmedizin bekommt, wenn man in einem anderen Fachbereich tätig wird mit dem Ziel eine weitere Facharztbezeichnung zu erwerben? Bekomme ich dann Facharztgehalt oder das Gehalt eines Weiterbildlungsassistenten?

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte!

Philip_MHH
13.06.2023, 08:55
Nicht meine persönliche Erfahrung. Sondern Kollegen. Höchste Stufe Assi

Nefazodon
13.06.2023, 11:07
Generell ist es Verhandlungssache. Wenn deine Facharztkompetenz sehr nützlich ist, z.b. im Stationsmanagement als Allgemeinmediziner, kannst Du ggf. ein Facharztgehalt aushandeln.

Die tarifvertraglichen Regeln sagen dazu übrigens, dass als Facharzt bezahlt werden soll, wer 50% seiner Zeit fachärztlich arbeitet bzw. fachärztliche Kompetenzen einsetzt.

Üblich wird dennoch oft das Vorgehen sein, wie Philip-MHH es beschreibt, mit dem Argument, dass man sich ja wieder in der Weiterbildung befindet.

rafiki
13.06.2023, 18:28
Kommt einzig auf die eingebrachten Kompetenzen an: dann ist von Assi- bis OA-Gehalt alles drin und jeweils gerechtfertigt.

PSSO
13.06.2023, 18:52
Danke für eure Antworten! Ich habe entschlossen mich nochmal vom Marburger Bund beraten zu lassen und dann mit meinem Chef sprechen.

nappy
13.06.2023, 20:12
In dem Kontext ist die angestrebte zweite Facharztkompentenz interessant- was willst den machen ?
Kannte einen Fall der FA Anästhesie war und die Weiterbildung Innere gemacht hat - der wurde als FA bezahlt.
Denke das hängt aber viel mit der Personalabteilung/ Anteil Facharztstellen etc. zusammen und wie groß die Personalnot ist

Kaas
08.12.2023, 14:50
Bin gerade etwas verwundert. Meine Lesart war, dass man ganz klar als Facharzt eingestuft wird tariflich und dass es überhaupt keinen Unterschied macht, in welchem Fachbereich man arbeitet.

JJ*
08.12.2023, 18:34
Nee, das ist außerhalb des TV-L mittlerweile (?) explizit als Anmerkung in den Text aufgenommen worden:


Fachärztin/Facharzt ist diejenige Ärztin/derjenige Arzt, die/der aufgrund abgeschlossener Facharztweiterbildung in ihrem/seinem Fachgebiet tätig ist. TV-Ärzte VKA §16

Ich meine auch, dass das nicht immer so ausdrücklich mit drin stand, mag mich aber täuschen. Bei den Unis fehlt dieser Passus (noch).

Tramaldol
11.12.2023, 22:55
Ich kenne es von Unikliniken und großen kommunalen Kliniken so. z.B. man ist bereits FA für NC oder Nuk und macht jetzt Radio; oder man ist bereits Radiologe und macht noch Nuk: Man wird als Facharzt bezahlt entsprechend Tarifvertrag obwohl man in einem anderem Fach arbeitet. Der Tarifvertrag unterscheidet nicht nach Fächern, sondern ob FA Ja/Nein.

Trenn
11.12.2023, 23:44
Kommt doch drauf an. Als Quereinsteiger in die Allgemeinmedizin muss man (mindestens) in den zwei Jahren Stufe 4 und 5 erhalten. So ist es in den Verträgen vom Marburger-Bund geregelt. Es kommt imho auf die Fächerkombi an. Radio und Nuk sind "verwandt" und man kann als Facharzt für Radio während der Weiterbildung für Nuk ins PET-Ct gesteckt werden und dort "Mehrwert" für die Klinik erbringen. Genauso kriegt man als fertiger FA für Neuro in der Psych FA-Gehalt, weil man mit mehr Somatik-Erfahrung an einigen Stellen mehr weiss als die Oberärzte (weil sie schon aus der Routine sind) oder man befundet selbständig EEGs.

JJ*
12.12.2023, 06:06
Der Tarifvertrag unterscheidet nicht nach Fächern, sondern ob FA Ja/Nein.
Das stimmt für kommunale Häuser so einfach nicht. Den entscheidenden Passus aus dem Tarifvertrag habe ich einen Beitrag vorher zitiert.

Faktisch kenne ich es aus meinem Umfeld aber auch so, dass FA-Gehalt gezahlt wird, sofern in irgendeiner Form ein Mehrwert für das „neue“ Fach besteht oder man die Tätigkeit als im weitesten Sinne fachspezifisch werten kann. Psych-Neuro und umgekehrt als Klassiker, aber zum Beispiel auch der Anästhesist in der Notaufnahme, der dort die Innere-Zeit für Allgemeinmedizin verbringt.