PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weiterbildung Allgemeinmedizin- zuerst in die Praxis, oder in die Klinik?



willow358138
29.06.2023, 22:28
Hi,
ich war jetzt fast ein Jahr in einem chirurgischen Fach tätig und würde gerne in die Allgemeinmedizin wechseln. Würdet ihr mir derzeit raten zunächst 2 Jahre in die Praxis zu gehen, oder auf einer internistischen Station zu beginnen? Welche internistischen Fachgebiete würden sich gut eignen? Kardiologie? Pulmologie? Gastroenterologie? Geriatrie?
Bei der Threadsuche wurde die Geriatrie eher mangels Notfällen eher nicht empfohlen und es wurde empfohlen zunächst den Klinikteil zu absolvieren.
Ich würde mich über Antworten freuen :)

nappy
30.06.2023, 13:14
Auf jeden Fall in die akute Innere ! Kleines / mittelgroßes Haus. Den Praxisteil erst am Ende der WB.
Die meistens Praxen wollen auch einen abgeschlossenen klinischen WB-Anteil.

willow358138
30.06.2023, 14:08
Schonmal vielen Dank für deine Antwort! :) Warum würdest du empfehlen zunächst in die Klinik zu gehen? Habe jetzt einige Praxen gefunden, die mich ohne internistische Weiterbildung nehmen würden, allerdings frage ich mich selbst inwieweit dies sinnvoll wäre mit rudimentärer internistischer Erfahrung durch den Stationsalltag in der Chirurgie. Hättest du noch einen Tip bzgl. der Abteilung?

Miss_H
30.06.2023, 15:08
Um den Normalfall vom Krankheitsfall unterscheiden zu können musst du sehr viele kranke Menschen/verschiedene Krankheitsbilder gesehen haben. Und dafür eignet sich die Klinik besser. Du betreust die Patienten über einen kurzen Zeitraum intensiv und siehst viel mehr. Die Praxis ist nett und cool von den Arbeitszeiten. Aber wenn du den Luxus hattest, dann willst du nicht mehr in die Klinik.

Haffi
30.06.2023, 20:45
Mach das, worauf du Lust hast. Ich war erst in der Praxis und hab mich internistisch seltenst herausgefordert gefühlt. Viel mehr Kopfzerbrechen hat mir der ganze chirurgische/orthopädische/dermatologische/neurologische Kram bereitet. Letztlich hat zumindest mir persönlich die Akut Innere nicht viel Relevantes für den Alltag in der Praxis gegeben. Ich behandel weder Intensivpatienten, noch punktiere ich sie, noch echokardiografiere ich sie, noch schreib ich Briefe für irgendwen in der Praxis. Die Zeiten in der chirurgischen und neurologischen (nicht Stroke) Klinik hingegen waren ein game changer für die niedergelassene Tätigkeit. Insofern: Viele Wege führen nach Rom :) Ich gebe den KollegInnen aber recht, dass der Weg zurück in die Klinik durchaus nervenraubend sein kann

Frisko
01.07.2023, 15:24
Ich würde rückblickend deutlich mehr splitten und mehrere Praxen kennenlernen.

Und ich würde Innnere auch nicht zwingend am Anfang sehen, es sei denn aus den genannten Gründen.