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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 Frage A133 / B20 - Informationsmenge Aufklärungsgespräche



Louisa-Marie
24.08.2023, 17:44
Hi, vielleicht liege ich auch falsch, aber ich wollte meine Gedanken zu dieser Frage gerne mit euch teilen, da ich der Meinung bin, dass die Antwort C ,,Repressor" nicht stimmt:

Es geht in der Frage darum, dass es Menschen gibt, bei denen eine detaillierte Informationsvermittlung in Aufklärungsgesprächen vermieden werden sollte, da diese bei ihnen stärkere Angst auslösen würde.
Als richtige Antwort ist ,,Repressor" angegeben.
Bei Amboss ist Repressor aber hier (https://next.amboss.com/de/article/sp0tIS?q=repression+%28psychologie%29#Z34c3574e5b1 7050666d2c10a0fd1e101) definiert als jemand, der leugnet, ignoriert oder ein unangenehmes Ereignis eher herunter spielt. Da steht nichts von Angst o.ä.

Ich finde, dass eher Antwort D ,,Sensitizer" passt, denn (laut dem gleichen Amboss Artikel) beschäftigen sie sich eher mit dem unangenehmen Ereignis und suchen aktiv nach Erklärungen und Lösungen. Das würde für mich eher zu Angst/Panik passen.
Was meint ihr?

Em23
24.08.2023, 18:00
Ja ich denke auch das Sensitizer richtig ist

Duke Nukem
24.08.2023, 18:01
Genau da bei Amboss steht doch eindeutig:

Sensitization und Repression
Beschreibt, wie sich Menschen unangenehmen Ereignissen gegenüber verhalten; im klinischen Alltag ist besonders wichtig, in welchem Ausmaß sie bedrohliche Informationen tolerieren können
Sensitization: Sensitizer beschäftigen sich eher mit dem unangenehmen Ereignis und suchen aktiv nach Erklärungen und Lösungen
Repression: Represser leugnen, ignorieren oder spielen ein unangenehmes Ereignis eher herunter

Ein Repressor verdrängt bzw. verleugnet. Wenn man dem die unangenehme Wahrheit trotzdem aufzwingt ("Hören Sie mir jetzt endlich mal zu! Sie haben Krebs und nur noch 6 Monate zu leben!"), dann fühlt der sich extrem schlecht, weil er damit nicht umgehen kann.

BTW: die Lernzusammenfassung von Amboss am Ende des Kapitels ist:
"Die Begriffe „Sensitization“ und „Repression“ beschreiben, wie sich Menschen unangenehmen Ereignissen gegenüber verhalten. Ein Sensitizer beschäftigt sich eher mit dem unangenehmen Ereignis und sucht aktiv nach Erklärungen und Lösungen, während ein Repressor die Situation eher leugnet, ignoriert oder herunterspielt. Im klinischen Alltag sind diese Verhaltensstile insb. bei der Überbringung bedrohlicher Informationen relevant, da Sensitizer diese bspw. besser bewältigen können, aber auch ein höheres Informationsbedürfnis haben als Repressoren."

davo
24.08.2023, 18:01
https://viamedici.thieme.de/lernmodul/552605/538808/arzt-patient-interaktion+in+der+onkologie?area=pre_clinic

und unzählige andere Quellen.

Zu genau diesem Thema gabs auch schon öfters Altfragen.

Em23
24.08.2023, 19:34
Hi, vielleicht liege ich auch falsch, aber ich wollte meine Gedanken zu dieser Frage gerne mit euch teilen, da ich der Meinung bin, dass die Antwort C ,,Repressor" nicht stimmt:

Es geht in der Frage darum, dass es Menschen gibt, bei denen eine detaillierte Informationsvermittlung in Aufklärungsgesprächen vermieden werden sollte, da diese bei ihnen stärkere Angst auslösen würde.
Als richtige Antwort ist ,,Repressor" angegeben.
Bei Amboss ist Repressor aber hier (https://next.amboss.com/de/article/sp0tIS?q=repression+%28psychologie%29#Z34c3574e5b1 7050666d2c10a0fd1e101) definiert als jemand, der leugnet, ignoriert oder ein unangenehmes Ereignis eher herunter spielt. Da steht nichts von Angst o.ä.

Ich finde, dass eher Antwort D ,,Sensitizer" passt, denn (laut dem gleichen Amboss Artikel) beschäftigen sie sich eher mit dem unangenehmen Ereignis und suchen aktiv nach Erklärungen und Lösungen. Das würde für mich eher zu Angst/Panik passen.
Was meint ihr?


Sensitizer (sensitiver Reaktionstyp) achten stark auf Krankheitssymptome (A), wenden sich Bedrohungen zu und wollen möglichst viel über sie erfahren (hohes Informationsbedürfnis → früher, interessierter Arztbesuch, tendenziell eher Aggravation der Beschwerden: „der Gefahr ins Auge schauen“ (E)), können aber auf „bedrohliche“ Äußerungen des Arztes auch schneller ängstlich (B) und verzweifelt reagieren (→ eher „schonende“ Mitteilungsart wählen).


Das stand mal bei via Medici bei einer Erklärung. Hab auch Sensitizer genommen, aber keine Ahnung was jetzt richtig ist

yxq73
24.08.2023, 20:24
Ich habe auch D Sensitizer, denn normalerweise würden Repressoren mit detaillierten Informationen nichts anfangen. Dies hat aber nichts mit einer stärkeren Angst zu tun. Ein ,,sensitiver‘‘ Reaktionstyp beschreibt Menschen, die empfindlich auf bestimmte Informstionen oder Reize reagieren. In diesem medizinischen Kontext würde es sich auf Personen beziehen, bei denen eine detaillierte Informationsvermittlung Ängste oder starke emotionale Reaktionen auslösen kann. Und dies trifft ja genau auf Sensitizer zu.

patella1002
24.08.2023, 22:49
Bei viamedici findet man im Kapitel "Angst und Panikstörungen" folgendes:

"Menschen, die ihre Angst unterdrücken und angsterzeugende Reize ignorieren, bezeichnet man als Repressoren. Einem Repressor sollte der Arzt so begegnen, dass er eine direkte Konfrontation des Patienten mit den angstauslösenden Informationen vermeidet.

Sensitizer (Sensitivierer) sind Menschen, die sich intensiv mit ihrer Angst oder dem, was die Angst auslöst, beschäftigen und offen damit umgehen. Sie informieren sich über den angstmachenden Sachverhalt oder die Situation und sind für alle mit ihrer Angst in Verbindung stehenden Informationen hoch sensibilisiert."

Avicenna99
25.08.2023, 11:59
Es ist Repressor richtig, da der Repressor ja schlimmes verdrängt bzw. verdrängen möchte und der Arzt daher aufpassen muss, mit wie vielen Informationen er den Patienten vollabert.