Tag 1 - A54/B32 - Endokrine Störung bei Anorexia Nervosa

[Unregistriert]

Hi zusammen,

Auf Basis hiervon https://www.aerzteblatt.de/archiv/7200/Definition-der-Anorexia-nervosa-nach-ICD-10-(3)

gehört E - "umfassende endokrine Störung...." im Wortlaut zu den Diagnosekriterien. Auch auf anderen Seiten so gefunden. Die Frage ist, ob das noch aktuell ist. Amboss schreibt dazu nichts.

Ich tippe eher auf D.

Cheers

[S.Pearce]

Glaub da liegt das Problem bei "Umfassende" Endokrine Störung, was das beinhalten soll ist nicht spezifiziert und es betrifft ja nicht alle Hormone dieser Achse.

[Unregistriert]

Ich vermute mal, dass es da besonders darum geht, dass die endokrine Störung nicht ursächlich, sondern eben eine Folge der Anorexie ist. Daher habe ich es als Diagnosekriterium ausgeschlossen.

[Unregistriert]

Amboss schreibt da auch was zu. Man muss dafür „ärztliches Wissen“ oben einschalten. Tatsächlich ist die Störung der H-H-G-Achse ein Diagnosekriterium

[Unregistriert]

Doch Amboss schreibt da auch zu dass die umfassende Störung der H-H-G-Achse zu den Diagnosekriterien gehört. Dafür muss man „ärztliches Wissen“ einschalten

[Unregistriert]

Die Frage ist generell wieder anfechtbar, weil man gar nicht weiß um welchen Typus es sicht handelt bei der Anorexie. Beim bulimischen Typen wäre nämlich das mit der Nahrungsaufnahme auch korrekt. Sicherlich anzufechten..sollte man besser mal beim IMPP kommentieren.

[Unregistriert]

D ist lediglich ein Symptom (so wie auch bei manch anderen Essstörungen), E ist ein Diagnosekriterium so wie auch A, B und C

[Arztronaut]

Man könnte jetzt vermutlich dafür argumentieren, dass es D.) wäre, ich denke aber, dass das ja das Grundmerkmal einer Essstörung ist und somit DEFINITIV ein Diagnosekriterium seien muss. Glaube auch, dass ein Problem hier das Wort "umfassend" ist.

[Unregistriert]

Man könnte jetzt vermutlich dafür argumentieren, dass es D.) wäre, ich denke aber, dass das ja das Grundmerkmal einer Essstörung ist und somit DEFINITIV ein Diagnosekriterium seien muss. Glaube auch, dass ein Problem hier das Wort "umfassend" ist.

Das wiederum ist für mich ein klares Argument gegen die Diagnosekriterien - damit ist es nicht spezifisch für AN und nicht! Teil der ICD-10 Klassifikation.

Für mich inzwischen relativ eindeutig, dass es D ist.

[Unregistriert]

"F 50.0
- Körpergewicht mind. 15 % unter dem
erwarteten Gewicht oder Body-Mass-
Index ≤ 17,5 kg/m2

- Der Gewichtsverlust ist selbst
herbeigeführt durch:
– Vermeidung hochkalorischer
Speisen und/oder
– selbstinduziertes Erbrechen
– selbstinduziertes Abführen
– übertriebene körperl. Aktivität
– Gebrauch von Appetitzüglern,
Diuretika u. a.

- Körperschemastörung; überwertige
Idee, zu dick zu sein/zu werden, es
wird eine sehr niedrige
Gewichtsschwelle festgelegt

- endokrine Störung (Hypothalamus-
Hypophysen-Gonaden-Achse), findet
Ausdruck z. B. in Amenorrhoe; bei
Beginn vor der Pubertät ist die
Abfolge der pubertären
Entwicklungsschritte verzögert, z. B.
Wachstumsstopp, primäre Amenorrhoe"


https://register.awmf.org/assets/guidelines/051-026l_S3_Essstoerung-Diagnostik-Therapie_2020-03-abgelaufen.pdf

So steht es wörtlich in den Leitlinien.

Das einzige, was nicht wörtlich übernommen ist, ist "zu fett" (IMPP) vs. "zu dick" (ICD-10).

[Unregistriert]

"Umfassend" wiederum ist hier imho drin, weil damit signalisiert werden soll dass es zu manifesten (und nicht latenten) Abweichungen in der Hormonachse kommt.

[DanielEns]

Laut ViaMedici ist eine Störung der Hormonachse im ICD 10 noch Diagnosekriterium, im ICD 11 steht sie nicht mehr dabei. Frage ist, was für IMPP jetzt bindend ist.

[nox21212121]

In der Frage steht doch 1:1 ICD-10. Ist für mich damit zwar asozial vom IMPP aber relativ klar definiert.

[Unregistriert]

Lösung ist D.

[Sophia_1996]

Bei Via Medici steht folgendes:
- Körpergewicht ≥ 15 % unter dem zu erwartenden Gewicht (bei Kindern und Jugendlichen) bzw. BMI ≤ 17,5 kg/m2 (bei Erwachsenen)

- Der Gewichtsverlust ist selbst durch Diät oder Meiden hochkalorischer Speisen herbeigeführt

- Körperschemastörung (überwertige Angst, zu dick zu werden)

- Störung der Hypothalamus-Hypophysen-Achse (bei Frauen: Amenorrhö, bei Männern: Libido- und Potenzverlust)

Das sind die ICD 10 Kriterien. Somit wäre D falsch. Hier sehe ich aber zwei Probleme. 1. Das ICD 10 ist seit dem 1.1.2023 nicht mehr gültig und wir haben jetzt schon Oktober 2023. im ICD 11 ist "andauernde und übertriebene Beschäftigung mit dem eigenen Gewicht oder der Körperform, übertriebener Einfluss des Körpergewichts und der -form auf die Selbstbewertung." ebenfalls ein Kriterium. 2. Unter Körperschemastörung wird eine andauernde und zwanghafte Beschäftigung miz Essen, Figur und Gewicht verstanden. Die Frage ist meiner Meinung nach anfechtbar.

Blöde Frage - Wo ist das Formular zum Anfechten der Fragen?

[Jessicalc]

Bei Via Medici steht folgendes:
- Körpergewicht ≥ 15 % unter dem zu erwartenden Gewicht (bei Kindern und Jugendlichen) bzw. BMI ≤ 17,5 kg/m2 (bei Erwachsenen)

- Der Gewichtsverlust ist selbst durch Diät oder Meiden hochkalorischer Speisen herbeigeführt

- Körperschemastörung (überwertige Angst, zu dick zu werden)

- Störung der Hypothalamus-Hypophysen-Achse (bei Frauen: Amenorrhö, bei Männern: Libido- und Potenzverlust)

Das sind die ICD 10 Kriterien. Somit wäre D falsch. Hier sehe ich aber zwei Probleme. 1. Das ICD 10 ist seit dem 1.1.2023 nicht mehr gültig und wir haben jetzt schon Oktober 2023. im ICD 11 ist "andauernde und übertriebene Beschäftigung mit dem eigenen Gewicht oder der Körperform, übertriebener Einfluss des Körpergewichts und der -form auf die Selbstbewertung." ebenfalls ein Kriterium. 2. Unter Körperschemastörung wird eine andauernde und zwanghafte Beschäftigung miz Essen, Figur und Gewicht verstanden. Die Frage ist meiner Meinung nach anfechtbar.

Blöde Frage - Wo ist das Formular zum Anfechten der Fragen?



Hey, hier ist der Link für Prüfungskommentare:
https://www.impp.de/pruefungen/allgemein/pr%C3%BCfungskommentare.html

:)

[Ilinca-Teodora]

Also das einzige was bei Amboss Kriterien nicht dabei steht ist D, andauernde Beschäftigung mit Essen usw...dann war das wahrscheinlich anzukreuzen

[DorotheaEkokaMbassi]

Man kann inhaltlich und/oder formell anfechten. Würde hier formell anfechten, dass ICD10 nicht mehr zugrunde zu legen ist.

[davo]

Es gibt noch nicht einmal eine gültige, finale deutsche Übersetzung der ICD-11.

[Letztesjahrwareinfacher]

Laut Amboss laut ICD-10 5 Kriterien:
A: Körpergewichtsverlust 15%
B: Selbst herbeigeführt
C: Selbstwahrnehmung als zu fett
D: Umfassende endokrine Störung
E: Ausschluss Bulimie

Also ist falsch/nicht in den Kriterien enthalten: "andauerende und zwanghafte Beschäftigung mit Essen, Figur und Gewicht".