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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Uni wissenschaftliche Begründung



Der Physiker
23.10.2023, 09:23
Hi,

wollte mal fragen, ob es Unis gibt, von denen man weiß, dass die mit den wissenschaftlichen Begründungen etwas lockerer umgeht. Heißt, dass man nicht promovieren muss oder paper veröffentlicht haben muss, damit die einem überhaupt Punkte geben.

Welche wären das?

Nefazodon
23.10.2023, 10:15
Hi,

wollte mal fragen, ob es Unis gibt, von denen man weiß, dass die mit den wissenschaftlichen Begründungen etwas lockerer umgeht. Heißt, dass man nicht promovieren muss oder paper veröffentlicht haben muss, damit die einem überhaupt Punkte geben.

Welche wären das?

Warum sollte es Punkte für wissenschaftliche Gründe geben, wenn man weder promoviert noch irgendwas veröffentlicht hat??? Eine bloße Absichtserklärung reicht in der Regel nicht.
Du hattest vor kurzem doch schon nach den beruflichen Gründen gefragt. Sah doch gar nicht so schlecht aus?

Der Physiker
23.10.2023, 10:22
Ich meinte eher, ob es eine Uni gibt, wo man mit Abschlussarbeiten (keine Promotion und u.U. keine Publikation) noch wissenschaftlich Punkten kann

Kandra
23.10.2023, 14:20
Ich meinte eher, ob es eine Uni gibt, wo man mit Abschlussarbeiten (keine Promotion und u.U. keine Publikation) noch wissenschaftlich Punkten kann

Ich habe 2011 an der LMU München 7 Pkt für meine wissenschaftliche Begründung bekommen. Hatte damals meinen Bioingenieur-Bachelor mit einer experimentellen Bachelorarbeit im Labor abgeschlossen und damit argumentiert, dass ich quasi meine Forschung „from bench to bedside“ bringen möchte und dafür das Medizinstudium notwendig ist. Zusätzlich bekam ich von dem damaligen Laborleiter ein entsprechendes Empfehlungsschreiben und habe als wissenschaftliche Hilfskraft auch weiter in dem Labor gearbeitet. Auch mein Praxissemester hatte ich schon in der experimentellen medizinischen Forschung abgeleistet und diese Stringenz hat dann wohl den Ausschlag gegeben, dass das anerkannt wurde.

Kann aber natürlich keiner sagen ob das heute noch reichen würde. Vllt hatte ich auch einfach Glück.

discourse
28.10.2023, 19:33
Warum sollte es Punkte für wissenschaftliche Gründe geben, wenn man weder promoviert noch irgendwas veröffentlicht hat??? Eine bloße Absichtserklärung reicht in der Regel nicht.
Du hattest vor kurzem doch schon nach den beruflichen Gründen gefragt. Sah doch gar nicht so schlecht aus?

Das stimmt so nicht ganz. Ich weiß aus erster Hand, dass man in Jena & Regensburg auch ohne Veröffentlichungen (bei schlüssiger Argumentation) wissenschaftliche Gründe geltend machen kann. Klappt natürlich trotzdem nicht bei jedem, aber ich kenne zwei Leute bei denen es ohne nennenswerte wissenschaftliche Karriere gereicht hat. Kann selbstverständlich auch eine Anomalie gewesen sein. Einen Versuch ist es dennoch wert.

Duke Nukem
28.10.2023, 21:26
Das stimmt so nicht ganz. Ich weiß aus erster Hand, dass man in Jena & Regensburg auch ohne Veröffentlichungen (bei schlüssiger Argumentation) wissenschaftliche Gründe geltend machen kann. Klappt natürlich trotzdem nicht bei jedem, aber ich kenne zwei Leute bei denen es ohne nennenswerte wissenschaftliche Karriere gereicht hat. Kann selbstverständlich auch eine Anomalie gewesen sein. Einen Versuch ist es dennoch wert.

mit anderen Worten: es ist unwissenschaftliche, anekdotische Evidenz (N=2).
Ist das nicht verrückt, dass Menschen sich als Wissenschaftler bewerben wollen, aber die Vorlesung über basale wissenschaftliche Methodik irgendwie geschwänzt haben?

discourse
28.10.2023, 21:46
mit anderen Worten: es ist unwissenschaftliche, anekdotische Evidenz (N=2).
Ist das nicht verrückt, dass Menschen sich als Wissenschaftler bewerben wollen, aber die Vorlesung über basale wissenschaftliche Methodik irgendwie geschwänzt haben?

Keine Ahnung warum du gleich so abwertend wirst, zwecks Erfahrungsbericht (Zumal N=2 immer noch besser als N=0. Sie es doch als Case Report). Ich habe auch keine Ahnung, wer hier irgendwas schwänzt.

Duke Nukem
28.10.2023, 22:11
Keine Ahnung warum du gleich so abwertend wirst, zwecks Erfahrungsbericht (Zumal N=2 immer noch besser als N=0. Sie es doch als Case Report). Ich habe auch keine Ahnung, wer hier irgendwas schwänzt.

ein case report ist eine Fallbeschreibung, die so detailliert ist, das man daraus was lernen kann und neue Hypothesen generieren kann.
Ich will Dir gar nicht zu nahe treten, aber so Geschichten wie "ich kenne einen, der hat da eine Zulassung bekommen" sind auch nicht besser als "der Cousin meiner besten Freundin hat von der COVID Impfung kleine Hoden bekommen. Lasst Euch bloss nicht impfen!".

Macht halt was Ihr wollt, aber ich finde das schon seltsam, wenn da die "Wissenschaftler" auf einmal Kaffeesatz lesen wollen.

Schubbe
29.10.2023, 06:31
Das Bewerbungsverfahren ist Kaffesatzlesen auf beiden Seiten. An der Uni Hamburg zB wirst du definitiv ohne Promotion komplett abgeschmettert, bevor deine Unterlagen überhaupt einen Gutachter sehen (es entscheidet in erster Linie eine Sekretärin, wer abgelehnt wird und das wird natürlich an akademischen Graden vorselektiert). An den unbeliebteren Universitäten widerrum, zB in den neuen Bundesländern, kannst du dir aber aussuchen, wer dein Gutachter ist. Natürlich werden diese Universitäten gerade immer beliebter, sodass diese Information wieder veraltet sein kann.

Ich würde daher mit großspurigen Statistikkommentaren sehr vorsichtig sein. Das Verfahren ist komplett intransparent und weder objektiv, fair noch vorhersagbar. Um hier anekdotische Evidenz hinzuzufügen: Ich habe mit der gleichen Begründung einmal 11 und einmal 1 Punkt bekommen. Faszinierend oder?

Es ist Kaffeesatzlesen, ob es klappt oder nicht. Unterschiedliche Universitäten bewerten komplett unterschiedlich und selbst die gleiche Uni bewertet, je nach bestellten Gutachter, von Jahr zu Jahr anders.

discourse
29.10.2023, 07:24
Danke fürs googlen der Definition. Ich finde deinen Kommentar einfach seltsam. Wie Schubbe schon schreibt ist die Bewerbung auf die Zweitstudienquote ein völlig intransparentes und nicht standardisiertes Gutachterverfahren, bei dem irgendein Sachverständiger seinen Stempel vergibt oder halt nicht. Das ist angesichts der kafkaesken Bewerbungsabläufe für Erststudenten schon kurios. Warum der Austausch darüber in einem Internet-Forum statistischen Gütekriterien entsprechen soll erschließt sich mir aber überhaupt nicht.

Duke Nukem
29.10.2023, 07:39
Das hat mir Statistik nichts zu tun, sondern mit wissenschaftlicher Herangehensweise. Wie kann man einerseits erklären, das Verfahren wäre intransparent, unverständlich und unreliabel, aber andererseits auf Basis von "ich kenne einen, der in Jena eine Zulassung bekommen hat" grundsätzliche Regeln über die Uni Jena oder am besten alle "unbeliebten Unis im Osten" ableiten?

Da muss doch der logische Schluss weniger sein, dass man sich an den "unbeliebten Unis im Osten" bewerben soll, sondern dass man sich generell wiederbewerben und das beste hoffen sollte. Zudem entkräftet die Idee, dass es da einen gab, der in Jena mit einem Bachelor eine Zulassung bekommen hat, in kleinster Weise die Beiträge der Leute vorher, die die Chancen nur mit Bachelor als gering(er) eingeschätzt haben. Das sind alles Erkenntnisse und Sachen, die wir im Physikum in Psych/Soz halbwegs zuverlässig korrekt ankreuzen konnten...

discourse
29.10.2023, 08:47
Bitte entschuldige, aber du wirkst wie jemand der gerade gelernt hat was empirische Forschung so ausmacht (Und das deswegen auf alles im Alltag anzuwenden versucht). Kein Mensch stellt hier Gesetzmäßigkeiten auf, da das wie gesagt bei einem intransparenten und nicht vergleichbaren Verfahren nicht sinnvoll ist. Hier spielt etwas mit rein, was angehenden Naturwissenschaftlern immer schon Schwierigkeiten bereitet hat: Das Problem der Subjektivität bzw. das Verleugnen des Vorhandensein derselbigen. So ein Gutachter ist kein Roboter, die Sekretärin die die Anträge sortiert auch nicht. Natürlich kann es von Interesse sein, wenn jemand an einer bestimmten Uni bei einem Gutachter mit einem Bachelor durchgerutscht ist. Nochmal: OP ging es um Erfahrungsberichte, wir betreiben hier keine Wissenschaft.

davo
30.10.2023, 08:08
In Gießen stehen die Chancen IMHO recht gut.