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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie



Medierror123
27.11.2023, 08:42
Hallo zusammen,
ich bin kurz vor Ende meines Studiums und primär chirurgisch interessiert. Was mir allerdings wichtig ist, ist eine gute Exit Möglichkeit in Form von einer Praxis. Dabei möchte ich eine gewisse Flexibilität haben. Viele chirurgische Fachärzte fallen damit raus.
Plastische Chirurgie sehe ich eher kritisch, aufgrund der riesigen Konkurrenz. Orthopäde/Unfall finde ich nicht so spannend, besonders im ambulanten Setting. HNO kann ich mir Stand jetzt auch nicht wirklich vorstellen. In anderen Fachrichtungen (Derma, Uro) gibt es keine Kassensitze. Dazu finde ich diese Richtungen auch nicht wirklich spannend.
MKG ist tatsächlich ein Fach, was ich sehr spannend finde. Dazu kommt, dass 3/4 alle MKGler ambulant in einer Praxis arbeiten und es keine Niederlassungsbeschränkung gibt.
Ich wollte deshalb fragen, ob es hier im Forum Fachärzte für MKG gibt und wie diese die Zukunftsaussichten einschätzen.
Vielleicht finde ich ja jemanden, im Forum gibt es leider nicht allzu viele Beiträge dazu.
Viele Grüße :-)

MissGarfield83
27.11.2023, 08:55
Hast du Humanmedizin und Zahnmedizin studiert? Wenn nein, kannst du das mit der MKG schonmal knicken...

DA1994
27.11.2023, 09:02
Man kann sich in vielen MKG-Kliniken als reiner Humanmediziner bewerben und das Zahnmedizinstudium in der Assistenzarztzeit absolvieren

Heerestorte
27.11.2023, 09:12
Aber das ist doch absoluter Unfug, wenn man mich fragt. Als Humani hat man ungefähr Null Ahnung von dem, was ein MKGler jeden Tag in der ZINA macht. Man kann ja nicht mal einen abgebrochenen Zahn behandeln :-))
Abgesehen davon stelle ich es mir absolut schwierig vor, 40-50h Woche zu arbeiten und dann noch Zahnmedizin mit den ganzen Abwesenheitskursen etc zu studieren.

Abgesehen davon, dass das was der TE sagt nicht stimmt; in so gut wie allen chirurgischen Fachrichtungen kann man sich sehr gut niederlassen.

@TE: Wie kommst du denn darauf, dass dir MKG gefallen könnte? Praktikum gemacht? Oder einfach in der Erwartung, dass man in dem Fach viel verdienen kann? Bis man sich da gut mit Erfahrung niederlassen kann, vergehen locker 10-15 Jahre. Abgesehen von der Hürde mit dem Doppelstudium.

Endoplasmatisches Reticulum
27.11.2023, 09:22
......

Medierror123
27.11.2023, 09:59
Ich finde das Spektrum einfach interessant und spannend. Habe auch 1 Woche hospitiert. Ob man als MKGler so viel verdient weiß ich nicht, dazu gibt es kaum Zahlen. Dazu steht man ja auch in Konkurrenz mit Oralchirurgen und plastischen Chirurgen. Deswegen frage ich ja.

Die Aussage, dass man sich in allen chirurgischen Fachrichtungen sehr gut niederlassen kann halte ich für überzogen und nicht der Wahrheit entsprechend. Klar, wenn man deutschlandweit flexibel ist ergibt sich vielleicht irgendwo ne Möglichkeit.

hebdo
27.11.2023, 10:45
Meiner Meinung nach ist es der normale Weg der MKG, dass man sich als Humanmediziner in einer MKG-Abteilung bewirbt und gleichzeitig das zahnmedizinische Studium beginnt.

Salzi19
27.11.2023, 12:23
@heerestorte: ein mkg'ler behandelt i.d.R keine Zähne direkt mehr, sondern mehr das drum herum ;-)

Am sinnvollsten ist dem Fall wohl das Arbeiten an der mkg der jeweiligen Uni, dann kann man das Zahnmedizinstudium gut parallel machen, da wird dann auch entsprechend Rücksicht im Studium genommen. Bei uns sind damals alle Zweitstudenten locker durch die klinischen Kurse gekommen und das ein oder andere Auge wurde auch mal zugedrückt...

Sonic the Hedgehog
01.12.2023, 17:40
Meiner Meinung nach ist es der normale Weg der MKG, dass man sich als Humanmediziner in einer MKG-Abteilung bewirbt und gleichzeitig das zahnmedizinische Studium beginnt.

Alle Unikliniken in denen ich mich beworben hatte, setzten die Doppelapprobation voraus. Lediglich zwei Kliniken hätten mich auch als Assi ohne Zahnmedizin genommen. Problem war, dass die nächste Uni wo man Zahnmedizin studieren konnte, dann tlw. 70-80 km weit weg war.

Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich MKG machen. Hatte in der MKG famuliert und fand die OPs (Umstellungsosteotomien, Neck Dissections, Facelifts etc.) echt faszinierend.

davo
01.12.2023, 17:48
Drei oder vier meiner Kommilitonen waren schon fertige Zahnärzte und haben dann noch Humanmedizin studiert. Während des Studiums haben sie zur Finanzierung des Zweitstudiums bereits Teilzeit in der MKG gearbeitet. Ein weiterer Studienkollege hat gleichzeitig Human- und Zahnmedizin studiert, hat zuerst Humanmedizin abgeschlossen, dann in einer MKG-Klinik angefangen und währenddessen noch das Zahnmedizinstudium abgeschlossen.

Zuerst Zahnmedizin dürfte also aus praktischen Gründen die üblichere Variante sein. Eben auch weil das Humanmedizin-Studium viel weniger zeitaufwändig ist, viel weniger Anwesenheitspflicht hat.

Wenn man sich einfach nur niederlassen will, ist Zahnmedizin plus Zusatzausbildung wahrscheinlich die viel effizientere Variante. Die MKGler, die ich kenne, interessieren sich für high-end Tumorchirurgie und andere extreme Herausforderungen, nicht für Dinge, die man als Niedergelassener üblicherweise macht.

Endoplasmatisches Reticulum
01.12.2023, 18:00
......

davo
03.12.2023, 10:40
Zeit zu sparen ist aber nur einer von sehr vielen praktischen Gründen... die vielen anderen sollte man also nicht ignorieren.

Endoplasmatisches Reticulum
03.12.2023, 11:13
Zahnmedizin first heißt mehrere Jahre längere Ausbildungsdauer, mehr Prüfungen, teils doppelte Prüfungen, stressigere Semester auf Grund geringerer Anrechenbarkeit, keine MKG-Boni in den handwerklichen Zahni-Kursen und keine Möglichkeit, bereits zur Studienfinanzierung die Facharztweiterbildung anzufangen.

Es gibt genau einen Grund, geplant mit Zahnmedizin anzufangen:
Man kommt in Humanmedizin nicht rein.

Tramaldol
03.12.2023, 11:21
Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich MKG machen. Hatte in der MKG famuliert und fand die OPs (Umstellungsosteotomien, Neck Dissections, Facelifts etc.) echt faszinierend.

Das war nicht bei allen MKGler so, aber bei manchen Kliniken war bei Patienten nach der OP das halbe Gesicht oder mehr nicht mehr vorhanden und sie waren total entstellt und natürlich voll pflegebedürftig. Bestimmt ne spannende OP gewesen aber mit "gemischten" Resultat für den Patient und dessen Lebensqualität.

h3nni
04.12.2023, 09:45
Zähne first kann auch wegen Motivation schwierig sein. Die Kurse sind hart, die Assistenten teilweise machtblind, viele MKGler meinten, sie hätten im Studium viel geweint. In der HumMed ist dann alles easy "Herr Kollege" und fertig