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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : eLogbuch: Katalog nicht perfekt voll- und jetzt?



cringe
12.12.2023, 19:43
Hallo zusammen!

Ich frage mich, was passiert, wenn man am Ende der Weiterbildung nicht alle Inhalte "selbstständig durchführen" kann, sondern bei einigen Items nur "unter Anleitung durchführen" steht. Oder wenn man bis auf alle Untersuchungen eine einzige nicht sammeln konnte. Klar kann hier niemand etwas rechtsverbindliches sagen, aber das wird doch sicher häufiger vorkommen? Würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen. Ich rede jetzt nicht davon, dass man als Chirurg nicht jede OP gesehen hat, sondern eher, dass z.B. beim Allgemeinmediziner keine profunden Kenntnisse an der Front "Chemotherapie selbstständig durchführen" bescheinigt werden, weil man schlicht nie in der Onko war.

Beste Grüße aus dem eLogbuch-Wirrwarr

Nefazodon
12.12.2023, 20:22
Die Anforderungen stehen im Logbuch, weil sie erfüllt werden sollen. Nach meiner Erfahrung sind die Ärztekammern da eher pingelig.
Ausnahmen mag es geben, aber willst Du es darauf ankommen lassen?
Besser alles korrekt bestätigen lassen. Und: "Papier" (auch digital) ist geduldig.

:-nix

Trenn
13.12.2023, 01:06
Du kannst die Kenntnisse auch durch Kurse oder Hospitationen erwerben, Anästhesisten rotieren ja auch, wenn ihr Stammhaus bestimmte chirurgischen Fachrichtungen nicht anbietet. Weiterbildung ist z.T. Eigenleistung (außer ein Arbeitgeber verspricht dir volle Weiterbildungsermächtigung, da kannst du dann auf organisatorische Unterstützung pochen); besonders in Allgemeinmedizin ist ja alles gestückelt und sehr individuell. Da muss man bei der Wahl des Arbeitgebers darauf achten, dass die Anforderungen im Logbuch erfüllt werden können, einzelne Punkte kann man sich zur Not noch selbst erarbeiten. Habe auch von Kollegen gehört, die in der Prüfung durchgeflogen sind, weil sie nur schwerpunktmäßig gearbeitet haben und sich nicht breit (was die Allgmeinmedizin ja ist) ausgebildet haben lassen. Unterzeichnen wird am Ende aber dein Praxisinhaber, da die Chefs der Hospitationseinrichtungen gar keinen Zugriff auf deinen Logbuch haben (mal auf die Allgemeinmediziner bezogen, bei Anästhesisten kein Plan...).

cringe
13.12.2023, 18:08
Du kannst die Kenntnisse auch durch Kurse oder Hospitationen erwerben, Anästhesisten rotieren ja auch, wenn ihr Stammhaus bestimmte chirurgischen Fachrichtungen nicht anbietet. Weiterbildung ist z.T. Eigenleistung (außer ein Arbeitgeber verspricht dir volle Weiterbildungsermächtigung, da kannst du dann auf organisatorische Unterstützung pochen); besonders in Allgemeinmedizin ist ja alles gestückelt und sehr individuell. Da muss man bei der Wahl des Arbeitgebers darauf achten, dass die Anforderungen im Logbuch erfüllt werden können, einzelne Punkte kann man sich zur Not noch selbst erarbeiten. Habe auch von Kollegen gehört, die in der Prüfung durchgeflogen sind, weil sie nur schwerpunktmäßig gearbeitet haben und sich nicht breit (was die Allgmeinmedizin ja ist) ausgebildet haben lassen. Unterzeichnen wird am Ende aber dein Praxisinhaber, da die Chefs der Hospitationseinrichtungen gar keinen Zugriff auf deinen Logbuch haben (mal auf die Allgemeinmediziner bezogen, bei Anästhesisten kein Plan...).

Hast du Erfahrung mit Hospitationen? Darf sowas auch mal nur wenige Wochen gehen, sodass man das Grundprinzip verstanden hat, oder erwarten die monatelange Praktika? Denke die wenigsten Weiterbildungsbefugten sind scharf drauf, einen dafür ewig freizustellen und zusätzlich zur Vollzeitstelle und Kinderbetreuung noch "mal eben" längere Hospitationen ableisten ist eine sportliche Vorstellung.

cringe
13.12.2023, 18:09
Oh und, total unhöflich, entschuldigt: vielen Dank für eure Einschätzungen! Das spornt natürlich an, sich bei den Weiterbildern wirklich dahinterzuklemmen, dass sie auch wirklich unterschreiben.

Trenn
13.12.2023, 19:06
Hast du Erfahrung mit Hospitationen? Darf sowas auch mal nur wenige Wochen gehen, sodass man das Grundprinzip verstanden hat, oder erwarten die monatelange Praktika? Denke die wenigsten Weiterbildungsbefugten sind scharf drauf, einen dafür ewig freizustellen und zusätzlich zur Vollzeitstelle und Kinderbetreuung noch "mal eben" längere Hospitationen ableisten ist eine sportliche Vorstellung.

Ja, habe Erfahrungen mit Hospitationen gemacht, geht relativ problemlos. Du willst ja kein Geld.
Es geht in der Allgemeinmedizin um kleinere Ergänzungen, die du dir entweder einfach so (nachdem der Weiterbilder es dir ausführlich erklärt hat...) bescheinigen lässt, dir mittels YouTube Videos oder Industrie-gesponserte Fortbildungen selbst erarbeitest (habe mal so nen 4 Stunden Kurs zum Belastungs-EKG gefunden) oder eben 1 Tag (oder Nachmittag wo du eh frei hast) gezielt hospitierst (natürlich vorher sich gut theoretisch vorbereiten, damit man nicht die Basics nachfragen muss). Ich denke z.B. bei einem Kardiologen fürs Belastungs-Ekg (machen die 10*/Tag, danach hast du das Prinzip verstanden) oder in deinem Fall mal in nem Ambulanten onkologischen Zentrum vorbeischauen um zu sehen, wie das mit den Chemos anhängen organisiert wird. Das wäre aber eher was für dich persönlich, die Sachbearbeiter gleichen jetzt nicht die Zulassungen deines Ausbilders ab mit dem, was im Logbuch unterschrieben wurde. Theoretisch hast du alles in deinem 1 Jahr Klinik gesehen. In Hessen gab es einen Punkt, der war praktisch nicht umsetzbar. Trotzdem haben es alle unterschrieben bekommen, weil es anders ausgelegt wurde.... Zusammenfassend mach dir keinen Kopf, vergesse nur nicht die alles unterschreiben zu lassen.

Tramaldol
14.12.2023, 08:05
Wenn der Weiterbilder die Hospitationen nicht anerkennt, dann kann man auch nix machen. Am besten mit ÄK-Hotline in Kontakt bleiben.
Weiterbilder wollen ihre Leute möglichst lange in der Abhängigkeit Weiterbildung halten und verzögern gerne alles; Ausnutzen und so, nicht schon wieder wen neues suchen...

Trenn
14.12.2023, 08:36
Wenn der Weiterbilder die Hospitationen nicht anerkennt, dann kann man auch nix machen. Am besten mit ÄK-Hotline in Kontakt bleiben.
Weiterbilder wollen ihre Leute möglichst lange in der Abhängigkeit Weiterbildung halten und verzögern gerne alles; Ausnutzen und so, nicht schon wieder wen neues suchen...

Ein Weiterbilder hat doch gar kein Interesse einen Assistenten länger als die Dauer der Förderung anzustellen. Wenn er nicht alles bescheinigen kann und sich der Assistent beschwert, verliert er am Ende noch die Weiterbildungsermaechtigung oder kriegt sie verkürzt und wird dadurch unattraktiv. Durch die Hospitation vom Assistenten sichert er sich ab, warum er Untersuchungen bescheinigt, die er selbst nicht anbietet (theoretisch kann er immer noch behaupten, die Untersuchung doch privat anzubieten). Im Idealfall hat der Weiterbilder Kooperationen mit fachärztlichen Kollegen, die die Untersuchungen etc zeigen. ÄK anrufen und das Problem "offiziell" machen und ein Fass aufzumachen bringt nur Probleme für einen selbst und den Weiterbilder. Das vergiftet nur die Stimmung.

cringe
14.12.2023, 11:03
Ja, habe Erfahrungen mit Hospitationen gemacht, geht relativ problemlos. Du willst ja kein Geld.
Es geht in der Allgemeinmedizin um kleinere Ergänzungen, die du dir entweder einfach so (nachdem der Weiterbilder es dir ausführlich erklärt hat...) bescheinigen lässt, dir mittels YouTube Videos oder Industrie-gesponserte Fortbildungen selbst erarbeitest (habe mal so nen 4 Stunden Kurs zum Belastungs-EKG gefunden) oder eben 1 Tag (oder Nachmittag wo du eh frei hast) gezielt hospitierst (natürlich vorher sich gut theoretisch vorbereiten, damit man nicht die Basics nachfragen muss). Ich denke z.B. bei einem Kardiologen fürs Belastungs-Ekg (machen die 10*/Tag, danach hast du das Prinzip verstanden) oder in deinem Fall mal in nem Ambulanten onkologischen Zentrum vorbeischauen um zu sehen, wie das mit den Chemos anhängen organisiert wird. Das wäre aber eher was für dich persönlich, die Sachbearbeiter gleichen jetzt nicht die Zulassungen deines Ausbilders ab mit dem, was im Logbuch unterschrieben wurde. Theoretisch hast du alles in deinem 1 Jahr Klinik gesehen. In Hessen gab es einen Punkt, der war praktisch nicht umsetzbar. Trotzdem haben es alle unterschrieben bekommen, weil es anders ausgelegt wurde.... Zusammenfassend mach dir keinen Kopf, vergesse nur nicht die alles unterschreiben zu lassen.

Das klingt total gut, aber ich frage mich halt, ob "mal vorbeischauen" ausreicht, um "kann selbstständig durchgeführt werden" im eLogbuch anzukreuzen. Aber da gab es ja sicher schon einige vor mir, die dieses Problem haben und man muss dann wohl auf gnädige Prüfer hoffen, die einen nicht die dritthäufigste Nebenwirkung nach Paclitaxel abfragen...

Trenn
14.12.2023, 11:49
Bei sowas die Frage einfach an den anderen Prüfer zurück geben und wenn er es auch nicht beantworten kann, bist du zumindest genauso gut wie der andere Prüfer... ;-p Spass beiseite, die Allgemeinmedizin Prüfung war super entspannt, was sie dir noch ein letztes Mal vor Augen führen wollen ist ein bisschen Demut. Man ist als Allgemeinmediziner Teamplayer und kein Einzelkämpfer. Bei sowas sagen ich frage den Onkologen (ich kenne den, weil habe mal hospitiert), damit zeigst du, dass du Probleme angehen kannst.
Selbständig können ist immer relativ. Was du nicht regelmäßig machst, kannst du auch nicht mehr gut. Von daher bringt es nix, viel Zeit in Kolibris zu investieren.