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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Redet's mir aus!!



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UncleTom
31.01.2004, 18:32
Moin!

Bin neu hier und im Übrigen gerade auf 'nem fürchterlichen Trip: ich glaub' ich mach's doch noch!!
MEDIZIN STUDIEREN!!

Klar, machen hier doch alle, werdet Ihr sagen, aber bei mir ist das was anderes, denn ich bin schon 37! Außerdem habe ich meine eigene kleine Firma, die mich seit vielen Jahren ausreichend ernährt, Frau und Kind, einen Hund, ein Häuschen mit Garten und kann mir teure Hobbies leisten. Eigentlich müsste ich glücklich und zufrieden sein. Bin ich aber nicht! "So'n Träumer" werdet Ihr sagen. Sagen meine Freunde und Bekannten auch (zumindest die, denen ich's mal angedeutet habe), und meistens gebe ich ihnen auch recht.
Aber ich ertappe mich immer wieder, wie ich im Internet in den diversen Fachpublikationen stöbere und wenn jemand in meinem Umfeld irgendwie krank ist, fange ich regelrecht an zu "diagnostizieren". Ist halt schon seit langer Zeit "in mir".

Nichtsdestrotz: ist doch 'ne Schnapsidee in meinem Alter, oder? Zudem müsste ich auch erstmal noch aus meinem Fachabi ein vollwertiges Abitur zaubern, d.h. zusätzlich (!) zwei Jahre Abendgymnasium oder Kolleg. Wäre also - wenn alles gutgeht - mit 45 Jahren fertig. Und dann noch Facharztausbildung usw ...

Aber ich glaub' ich mach's doch!

Also Freunde, redet's mir BITTE aus!! (... ich werd' noch schitzophren :-(( )

UncleTom

DoktorW
31.01.2004, 18:39
Ich sag immer, dass wenn man was wirklich will, dann muss man es auch tun! Egal was es kostet (und damit ist nicht finanziell gemeint ;-) )

Allerdings solltest Du Dir halt schon im Klaren sein, auf was Du Dich da einlässt, das Studium ist kein Zuckerschlecken und in dem Alter ist man doch schon etwas aus der Lernerei raus.

Naja, ausreden tu ich es niemandem, aber sei Dir sicher, bevor Du so nen Blödsinn machst! :-))

Aesculap
31.01.2004, 19:46
Hi Uncle Tom,

bist Du bei mir gerade richtig: selber selbständig (eigene Vorschule und zwei Naturheilpraxen), der Laden fängt gerade an, Kohle abzuwerfen, bin 31, mein Mann und ich träumen noch vom Haus, aber ES MUSS SEIN: das Medizinstudium! Wenn Du finanziell nicht mal Probleme hast, was hast Du denn zu verlieren? Das Haus steht schon, Familie auch! Und lernen kann man definitiv in jedem Alter! Ich unterrichte einen Seniorenkurs in Englisch, meine älteste Schülerin ist 75 und die ist richtig gut! Ich kenne genug junge Leute, die sich mit dem Lernen schwer tun. Da wir auf einen Ärztemangel zusteuern, würde mich mir beruflich keine Gedanken machen. Ausserdem kannst Du das Studium ja auch erstmal anfangen und schauen, ob es das richtige für Dich ist. Zwingt Dich ja niemand, es durchzuziehen. Oder mach den kurzen Weg und werde Heilpraktiker. Da machst Du Deine eigene Anamnese, Untersuchung und Therapie und bist dem Arzt gleichgestellt. Kannst Du berufsbegleitend machen und in zweieinhalb Jahren (und auch mit sehr, sehr viel Lernerei, dass darf man nicht unterschätzen) darfst Du medizinisch arbeiten. Wenn Du Fragen hast, wende Dich ruhig an mich,
Gruß
Aesculap

UncleTom
31.01.2004, 22:50
Ach Leute, ihr sollt's mir doch ausreden :-nix

@DoktorW:

Ja, Blödsinn ist schonmal nicht schlecht ;-)
Ist mir schon klar, dass das Ganze kein Zuckerschlecken würde, aber wer will halt schon ein ganzes halbes Leben Zucker schlecken :-dagegen Was ich z.Zt. mache, wollte ich eigentlich nie wirklich tun, sondern hab's einfach gemacht weil ich's mußte und weil der Markt da war.Jetzt merke ich immer deutlicher, dass das nicht alles gewesen sein kann. Hab' seinerzeit mein Studium (Physik) aus diversen Gründen an den Nagel hängen müssen, aber bis Heute nicht die Lehrbücher aus dem Regal geräumt. Im Gegenteil: es sind etliche dazugekommen.
Langer Rede kurzer Sinn: Es ist langweilig in meinem Leben! Wenn ich nichts unternehme, werde ich kurzfristig verblöden!!
Was mich zur Medizin treibt? Warum werdet/seid Ihr alle MedizinerIn?? Doch weil ihr kranken Menschen helfen wollt, oder? (... meine Liebste hat eine "M."-Krankheit ... :-? )


@Aesculap:

Ja, über den Heilpraktiker-Weg habe ich auch schon ernsthaft nachgedacht, ist aber nicht wirklich eine Option. Mein Hauptinteressengebiet ist der Grenzbereich Neurologie/Psychiatrie, das ist nicht wirklich was für'n Heilpraktiker, meine ich. Trotzdem vielen Dank für das Angebot :-)

Finanziell hätte ich wohl keine Probleme. Hab' ein bischen was gespart ;-) und ein paar Supportkunden würde ich mir schon auch noch halten können. Außerdem steht meine bessere Hälfte auch noch in Lohn und Brot.
Wie ist denn das bei Dir, machst Du Deinen "Laden" zu?

Was die Lernerei angeht, mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Ich bin mir wie gesagt sehr bewußt darüber, dass die geistige Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter nachläßt, aber schließlich hab' ich bisher ja auch meinen Kopf gebraucht (Softwarebranche) und die Fachwelt sagt "Training bringt's" :-D

Ok, ihr seht schon, jetzt habe ich eigentlich schon wieder genau das getan, was ich seit Wochen täglich tue: Argumente für das Studium finden. Was ich brauche, sind gute Argumente DAGEGEN!

Vielen Dank für Eure Antworten!

UncleTom

nightingale
31.01.2004, 23:07
Eine geeignete Methode, sich selbst das Studium madig zu machen (machen zu lassen), ist, mit seinen Freunden, etc. zu früh darüber zu reden ;-) Aber das weißt du ja.

Mit dieser Methode wirst du es ganz sicher schaffen, dein Selbstbewusstsein zu ruinieren.

UncleTom
31.01.2004, 23:38
@nightingale:

Ja, stimmt genau, die Reaktionen aus der Peripherie zeigen bis auf wenige Ausnahmen keinerlei Verständnis. Es wird auch nicht argumentiert, sondern lediglich auf das dann ja abnehmenden "Vermögen" hingewiesen. Na wenn das alles sein soll ...

Mein Selbstbewußtsein ruiniert allerdings so schnell keiner, das hat man halt in meinem Alter den jüngeren Leuten voraus :-))

UncleTom

Hellequin
01.02.2004, 00:00
Ätzende Professoren die einen wie Kinder behandeln, 18jährige die an den letzten Nachwehen ihrer Pubertät leiden, und am allerwichtigsten man macht sich seine Gesundheit auf diversen Unipartys kaputt :-)).


















.......aber ansonsten machts eigentlich schon Spass ;-)

suott
01.02.2004, 11:09
Eine Sache hätte ich die es vielleicht zu überlegen gilt.

Nach dem ganzen Gerede über Abschaffung der ZVS oder auch nicht ist es mittlerweile glaube ich recht schwer zu beurteilen, wie es in zwei Jahren aussieht (da du ja anscheinend noch mind. zwei Jahre bis zur Bewerbung für einen Studienplatz brauchst).

Wenn es dann die ZVS wirklich nicht mehr geben sollte und die Studienplätze generell von den Unis vergeben werden, weiß ich nicht wie da die Chancen mit 39 Jahren stehen werden.
Der ZVS ist sowas ja egal, aber wie die Profs die die Gespräche oder was immer es dann geben wird, dann führen, darauf reagieren weiß ich nicht.

Soll in kurz einfach heißen: Wäre möglich das es bald keine garantierten Studienplätze mehr gibt und die jeweiligen Unis dann entscheiden wen sie haben wollen und wen nicht.

Kann sein, daß man an Leute gerät die 39 jährige Unternehmer klasse finden, kann sein daß die mit dir gar nichts mehr anfangen können.

Aber Abi nachmachen und es versuchen kannst du ja auf jeden Fall, da kannst du ja nur gewinnen und hast nichts zu verlieren!!!

Feuerblick
01.02.2004, 12:09
Ausreden sollen wir es dir? Hmmm, mal nachdenken...

Also, mach dich auf ein Studium gefaßt, das zumindest in den ersten Semestern nur aus langweiliger Theorie besteht. Praxisorientiert ist da leider gar nichts und Patienten kennt man erst mal nur aus Erzählungen. Hätte ich nicht einen Job gehabt, in dem ich tatsächlich mit Patienten arbeiten konnte, ich wäre wahnsinnig geworden und hätte die Sache hingeschmissen!
Und die Lernerei nervt gewaltig. Verstehen muß man nicht. Hauptsache, man kann viel in kurzer Zeit auswendig lernen.
Ohne Physikum ist man sowieso nicht viel wert für die Profs...

Im klinischen Abschnitt nehmen sie dich dann zwar für voll, aber wesentlich besser wird es sonst auch nicht. Die Ärzte in den Kliniken haben keine Lust auf Studenten und entsprechend sehen auch die Praktika aus...

Hmm, wieso habe ich das eigentlich durchgezogen????
Naja, also letztlich macht das Studium schon irgendwie Spaß, auch wenn sich meine Erwartungen vielleicht nicht ganz erfüllt haben.

Was auch immer du tust: Mach dir klar, worauf du dich einläßt!

Blickchen

Lava
01.02.2004, 12:57
Was dagegen spricht:

Das Studium dauert verdammt lang!!!!! Das ist ne sehr lange Zeit, in der man nicht weiß, obs klappt oder nicht und worauf es überhaupt hinausläuft und auch ne sehr lange Zeit, in der man wenig bis gar nichts verdient.

Na ja, dein vorteil ist wohl, dass du schon ein Haus, ne Familie und Geld hast. :-D

Also ich würde mir überlegen, ob du das "Erreichte" (in form deiner Firma) wirklich aufgeben möchtest. Und wie leicht oder schwer es sein wird, wieder ins alte Berufsleben zurückzufinden, falls das Studium doch nicht so ist, wie du es dir vorgestellt hast. Allerdings scheinst du ja sehr unglücklich zu sein mit deinem Beruf. Meine Eltern haben auch ne Firma und sind permament am Heulen, wie mies alles ist, aber sie denken nicht ans Hinschmeißen. ;-)

Außerdem solltest du bedenken, dass das "Arbeitsleben" als Studi ein anderes ist. OK, wenn man selbstständig ist, hat man eigentlich auch nie Schluss, aber beim Studium ist es eben so, dass man nicht nachhause kommt und Freizeit hat, sondern dass es da meistens weiter geht. Wenn ich ehrlich bin, nervt mich das manchmal.... immer sitzt einem irgendwas im Nacken und der Blick zum Schreibtisch oder zum Bücherregal kann einem schon mal ein verdammt schlechtes Gewissen machen. ;-)

Willst du noch was hören, was dafür spricht? :-D Wahrscheinlich hat man trotz der vielen Lernerei mehr Freizeit als im Job und Medizin ist halt einfach toll. :-))

nightingale
01.02.2004, 14:37
@Tom:
Aus welchem Bundesland kommst du denn? In manchen Bundesländern kann man auch ohne Abi mit der "Fachbezogenen Hochschulzugangsberechtigung" studieren! Diese Lösung ist speziell für Leute, die schon länger im Berufsleben stehen, gedacht.

Klick dich mal per Suchfunktion ("Immaturenprüfung", "Studium ohne Abitur", etc. durch die Threads.

Ja, und dann ist das Studium wirklich sehr hart und oft frustrierend. Ich war vorher auch 10 Jahre berufstätig und hatte mir das Studium etwas lockerer vorgestellt. Viel Freizeit bleibt nicht, wenn man noch nebenbei arbeitet (bei mir sind's mittlerweile auch nur noch 20 Stunden im Monat)!
Momentan habe ich fast gar keine Freizeit und trotzdem komme ich mit dem Lernen gerade mal so hinterher! Und dass, obwohl ich früher in der SChule eigentlich NIE gelernt habe. Jetzt schlage ich mir die Wochenenden und Abende in der Bibliothek um die Ohren und hoffe, dass es jetzt bald mal besser wird :-?

Was hältst du denn davon, wenn du dich einfach mal in die Uni deiner Wahl in ein paar Vorlesungen (Vorklinik) setzt und dir dann ein Bild davon machst, ob dir das gefallen könnte? Vielleicht ist hier im Forum ja jemand, der in dieser Uni studiert und dir ein paar Hinweise zum Stundenplan geben kann.

Und schau dir im Fachhandel mal die "Schwarze Reihe" und etc. an, dann weißt du, was so an Lernstoff auf dich zukommt. Die guten Chirurgiebücher, Innere Medizin, etc. kommen erst so ziemlich am Studienende dran.

MasterOfDisaster
01.02.2004, 16:13
OK, ich versuch´s mal: Laß es bleiben! Du hast einen anständigen Job, verdienst Kohle, etc. Warum noch ein Studium? "Selbstverwirklichung"? Midlife-Crisis? Und dann ausgerechnet Medizin?
Ich bin jetzt im PJ, sozusagen "kurz vor Arzt". Und bei Lichte betrachtet gefällt mir das gar nicht. Ich würde nicht nocheinmal Medizin studieren, wenn ich´s jetzt zu entscheiden hätte. (Aber der Zug ist abgefahren, zu viel Zeit investiert, jetzt nochmal was Neues anfangen ist nicht drin, ich will irgendwann nämlich auch mal komplett finanziell auf eigenen Füßen stehen.)
Das Studium dauert ewig, und wenn Du fertig bist, bist Du "nichts". Das dauert erstmal ca. weitere 5 Jahre, dann hast Du irgendeinen Facharzt. Aber erstmal mußt Du Dich durch das über weite Strecken unerfreuliche Studium ackern (allerdings trauer ich schon der Freizeit nach, die ich währenddessen hatte...), und dann bist Du jahrelang in der Klinik der Depp vom Dienst. Und in Deinem Fall in einem Alter, wo man Nachtdienste etc. vielleicht nicht mehr ganz so locker wegsteckt, außerdem mußt Du Dich von deutlich jüngeren "befehligen lassen", und das tolle "Arzt=Helfer und Retter, etc." gibt es auch nur im Fernsehen.

MasterOfDisaster
01.02.2004, 16:22
Klinikalltag heißt auch nicht "Leben retten an vorderster Front", sondern am Rechner hocken und Diagnosen verschlüsseln, der Dokumentationspflicht nachkommen, schwachsinnige Anfragen von Krankenkassen bearbeiten, ständig irgendetwas rechtfertigen, in Akten herumwühlen,...
Und je nach Fach und Klinik Überstunden und Dienste schieben, daß man eigentlich gleich dort einziehen könnte. Die Familie sieht man eher selten, es sei denn, man verpaart(nert) sich mit anderen KH-Bediensteten...
(Kohle kommt übrigens auch nicht mehr im Überfluß rüber.)
Außerdem bist Du nach dem Studium, was an sich schon lange genug dauert, eigentlich "nichts". Dann beginnt nämlich erst die ca. 5jährige Facharztausbildung. Und in Deinem Fall hast Du dann schon ein Alter erreicht, wo Du halt eigentlich schon eine etwas "höhere" Position bekleiden müßtest. Stattdessen mußt Du Dir von viel jüngeren Typen irgendwas sagen lassen, etc. Und Nachtdienste steckt man halt auch lockerer weg, wenn man etwas jünger ist. Und das Studium ist abgesehen von der Freizeit, die man hat (und die ich sehr vermisse!) über weite Strecken eher weniger erfreulich. Also- Finger weg!

UncleTom
01.02.2004, 18:11
Moin :-)

Wow, danke euch allen für eure Statements!

Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Wie ist das wohl mit den Profs und all den anderen "wichtigen" Leuten, auf deren Wohlwollen man als Studie so angewiesen ist?? Meint ihr wirklich, dass die jemanden wie mich allein aufgrund fortgeschrittenen Alters schassen würden? Hat schon jemand von euch sog. "Oldies" hier solche Erfahrungen machen müssen?

@suott:
Wie sollte denn eine Uni/ein Prof deiner Meinung nach argumentieren, wenn sie/er meint, "nichts mehr mit mir anfangen" zu können? Würde diese Argumentation dann auch bei einem Zweitstudenten greifen?
Wie würdest Du abseits der "harten" Kriterien wie Notendurchschnitt oder bspw. Medizinertest "Eignung" für das Medizinstudium definieren? Altersabhängig?

@Blickchen:
Hast Dir ja wirklich Mühe gegeben ;-)
Wie gesagt, vor der Lernerei habe ich wirklich keine Angst. Ich arbeite bis heute in einer Branche, in der die Halbwertzeit des Fachwissens ca. 1/2 Jahr beträgt. Man bleibt nur dann im Spiel, wenn man ständig weiterlernt.

@Janine:
Tja, wie soll ich's sagen ... der Tenor deines Statements ähnelt sehr stark dem, was ich aus der Peripherie zu hören bekomme: Gib nicht auf, was du erreicht hast! Vielleicht schaffst Du's ja nicht - und dann?! Was ist, wenn dies/das/jenes schiefgeht? ... ... ...
Und eigentlich ist es in der Firma auch so, dass mir ständig was im Nacken sitzt. Unter zehn Stunden Arbeit komme ich nicht weg.

@nightingale:
Bin in Nds/Han. ;-) Leider wird's die Immaturenprüfung für mich nicht geben, da meine bisherige Tätigkeit nicht einschlägig ist.
Locker stelle ich mir gerade die ersten Semester beileibe nicht vor! Das ist sicher ein großes Stück Arbeit, aber wo ein Wille ist ... Zudem bin ich halt in der glücklichen Lage, dass mein Leben bereits relativ "sorgenfrei" ist (wie auch immer man das interpretieren mag) und meine Familie voll hinter mir steht.
Ein paar Besuche in den Vorklinik-Veranstaltungen habe ich mir schon vorgenommen, ebenso wie Gespräche mit ein paar Profs. Würde mich in diesem Zusammenhang über Empfehlungen in Han. freuen!

@MasterOfD.:
Wow, und du hast dir erst Mühe gegeben :-)) Höre ich da evtl. echten Frust?
Ja Midlife Crisis! Das trifft's vielleicht! Oder ganz sicher! Selbstverwirklichung? Auch, ja. Ist das verurteilenswürdig? Oder nachteilig für Andere? Für mich ist Midlife Crisis keine Krise sondern schlicht die Möglichkeit, gleichzeitig nach vorn und nach hinten zu schauen, also aus den gemachten Erfahrungen zu lernen und meine Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Wer sagt, dass man das nur einmal im Leben darf (i.e. wenn man jung ist)?! Haus/Boot/Auto ist eben für manchen nicht alles.
Idealismus? Habe ich 'ne große Portion, ja. Bin mir im Klaren darüber, dass er abschmelzen wird. Ganz? Keine Ahnung, der Versuch ist's aber m.E. wert!
Im übrigen möchte ich an dieser Stelle mal feststellen, das ich eigentlich wirklich ganz bestimmt noch nicht so furchtbar alt bin, sondern ihr seid grösstenteils eher relativ jung! So, musste mal gesagt werden :-))
Glaube wirklich nicht, dass ich in ein paar Jahren schon so gebrechlich sein werde, dass mir ein Nachtdienst so viel ausmacht.

Oh mann, seht ihr wie gut ich Argumente finden kann? Eure gesammelten Gegenreden können mich bisher nicht wirklich schrecken. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Danke allerseits für die rege Anteilnahme! Bitte nicht nachlassen :-top

UncleTom

MasterOfDisaster
01.02.2004, 19:38
@UncleTom: Sorry, ich wollte Dir keinesfalls zu nahe treten mit "zu gebrechlich für Nachtdienste". Ich glaube nur wirklich (und habe mir das auch schon von einigen Leuten sagen lassen), daß man Nachtdienste mit 30 lockerer wegsteckt als mit 40. (Klar gibt´s individuelle Unterschiede.) Aber vielleicht hat man mit 40 auch schon andere familiäre Verpflichtungen als mit 30. Ich hab noch keine Familie, geschweige denn Kinder. Aber das wäre auch nur verdammt schwer zu bewältigen.
Und "Midlife-Crisis", "Selbstverwirklichung" etc. war auch nicht negativ gemeint. Ich kann schon verstehen, daß man sich irgendwann mal neu orientieren möchte. Allerdings glaube ich, daß Medizin in diesem Falle einfach die falsche Alternative ist.
Das Studium selbst ist über weite Strecken eher unerfreulich (jedenfalls in HH, mag aber sein, daß sich das nach der "Reform" ändert) und außerdem verdammt langwierig. Und gerade für einen Zweitbildungswegler finde ich das wichtig.
Und was mich angeht- nicht Frust, sondern die Feststellung, daß ich einen anständigen Beruf hätte lernen sollen. Aber nun bin ich fast Arzt, also werde ich das beste daraus machen (müssen). Ich finde mich nämlich zu als für was "Neues". ;-)

Elisa
01.02.2004, 21:11
Bin ebenfalls aus Hannover und gehöre mit 33 Jahren zu den "Oldies" meines Semesters. Habe mit 29 Jahren nach 10 Jahren Steuerberatung mit dem Medizinstudium angefangen, bin jetzt im 8. Semester und habe es nicht bereut !
Zum "Reinschnuppern" ins Studium kann ich Dir die Anatomievorlesungen in Hannover empfehlen. Als Ansprechpartner den Leiter der Anatomie Prof. Pabst. Ich habe übrigens niemals Probleme mit den Profs wegen meines Alters gehabt und auch von anderen (z.T. deutlich älteren, der Älteste in meinem Semester ist über 50 Jahre alt) niemals so etwas gehört.

nightingale
01.02.2004, 21:42
@Tom: Deine Berufstätigkeit muss nicht einschlägig gewesen sein. Weitere Infos kriegst du beim Immaturenamt der Uni.

Vorlesungen sind eigentlich Mo-Do ab 9 Uhr bis 13 Uhr, Vorklinisches Lehrgebäude, Hörsaal A.

Aber der Master hat schon einige Top-Aspekte gegen das Medizinstudium genannt - das Risiko einer Bauchlandung ist ziemlich groß - hast du schon mal ernsthaft über Alternativen (Rettungsdienst, Heilpraktiker, etc) nachgedacht?

suott
01.02.2004, 22:49
@UncleTom: Gute Frage und gleich hinterher meine Antwort: weiß ich nicht ;-)

Hoffe, du hast das nicht negativ aufgefasst, ich bin selber schon etwas älter und fange erst jetzt mit dem Studium an.
Deshalb hoffe ich selbst auch, daß kein Prof da vernünftige Argumente zu bieten hat. Aber ich muß mich und meine Gründe da glücklicherweise auch nicht rechtfertigen, da ich hoffendlich dieses Jahr noch anfangen kann.

Das sollte nur ein Denkanstoß sein was in Zukunft eventuell kommen könnte (aber natürlich nicht muß!!!).

UncleTom
02.02.2004, 00:45
@Master:
Alles easy :-)) Bist mir nicht zu nahe getreten. Ich hab' euch ja schließlich aufgefordert, es mir auszureden!
Du findest also, Arzt ist kein anständiger Beruf?? Also unabhängig davon, dass ich in meinem jugendlichen Leichtsinn (scnr) den Arztberuf als den so ziemlich anständigsten Beruf überhaupt bezeichnen würde, welche(n) Beruf(e) findest du denn anständig?

@Elisa:
Danke für die Infos :-) Trotzdem dein Beitrag bezogen auf das Thema des Threads äußerst kontraproduktiv ist, war er irgendwie bisher am angenehmsten zu lesen :-))

@nightingale:
Danke für die Info!! Das werde ich umgehend prüfen!

Welches sind denn deiner Meinung nach die Top-Aspekte gegen das Medizinstudium? Insbesondere interessiert mich, warum gerade du als Späteinsteigerin das Risiko einer Bauchlandung als hoch bezeichnest. M.E. ist das nicht höher als in jedem anderen Studiengang.

Alternativen habe ich auch schon ernsthaft ausgeklammert ;-) Rettungsdienst ist absolut nicht mein Ding und als Heilpraktiker könnte ich auch nicht in dem Bereich arbeiten, der mich hauptsächlich lockt (s. weiter oben).

@suott:
Wir haben ja nun zumindest von Elisa gehört, dass das innerhalb des Studiums auch eher unwahrscheinlich ist.
Sollte allerdings die ZVS aufgelöst werden, würde das wohl für das Gros der älteren Anfänger das Aus bedeuten. Habe inzwischen ein bischen über die Positionen der einzelnen Interessenverbände gelesen ;-) Wenn die Lobbyisten tatsächlich Erfolg haben (z.B. Hartmannbund), dann wird es bald wieder Elitebildung par excellence in unserem schönen Lande geben und die Hochschulen können wieder im Ranking glänzen.

Ok, nochmal vielen vielen Dank euch allen!!

UncleTom

nightingale
02.02.2004, 12:58
Na, dann wäre ja jetzt alles geklärt.