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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuester Trend - Medizinstudium in fortgeschrittenem Alter?



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Dr. Pschy
06.02.2004, 15:07
Sidewinder, wo kommst du genau her?

Luccas
06.02.2004, 16:58
@ Sidewinder
Also ich denke, dass man mit einem guten Abi sich den Studienort schon aussuchen können sollte. Inzwischen ist es ja immerhin möglich über die Notenbestenquote hereinzukommen. Bis vor ein paar Jahren ging es ja nur nach Sozialkriterium. Ich halte es aber irgendwie für absurd, daß man den Studienort nimmt, den einem die ZVS zuweist. Sicher kann nicht jeder den Ort bekommen, den er will, aber die Leistungsbesten sollten eben die freie Wahl haben und wer froh sein kann überhaupt einen Platz zu kriegen, muss eben nehmen was übrig ist. Im übrigen habe ich garnichts speziell gegen Frankfurt und ich habe auch nichts Schlechtes darüber gehört, da hast Du mich falsch verstanden. Für mich kamen nur ein paar bestimmte Unis in Frage und an einer anderen hätte ich eben nicht studiert. Ich hatte anfangs auf meinem Wunschzettel München, Heidelberg, Tübingen oder Köln. Als ich mich noch während der Bundeswehrzeit beworben habe (den Platz also eh nicht hätte annehmen können), kam dann plötzlich Hamburg heraus. Und Du kannst mir glauben, daß ich den Platz auch ansonsten nicht angenommen hätte. Bei der Wiederbewerbung blieb nach dieser Erfahrung dann nur, Köln wegen vorhandenem Sozialkriterium zu nehmen, da alles andere mit hohem Risiko verbunden gewesen wäre. Und diesen Quasizwang zum heimatnächsten Studienort, um sich nicht der Gefahr von Studienorten wie Gießen oder Magdeburg auszusetzen, finde ich irgendwie absurd.

Maynard
06.02.2004, 17:04
"Die Gefahr(!) von Studienorten wie Gießen..."

Jawoll, hier in gießen sind den ganzen tag alle traurig, der himmel ist schwarz und alles andere grau!

Merkst du eigentlich noch, was du hier so von dir gibst?

:-???

DoktorW
06.02.2004, 17:09
Original geschrieben von Maynard
"Die Gefahr(!) von Studienorten wie Gießen..."

Jawoll, hier in gießen sind den ganzen tag alle traurig, der himmel ist schwarz und alles andere grau!


:-???


Du hast die Beinfesseln vergessen, die wir hier tragen müssen! :-))

Luccas
06.02.2004, 17:45
Was ist denn jetzt wieder los? Ich wollte niemandem zu nahe treten, mit dem was ich gesagt habe. Ich wollte nur sagen, dass es viele Orte gibt, an denen ich nicht studieren wollte. Da braucht sich nun nicht die ganze Studentenschafft aus Gießen beleidigt fühlen. Ich kenne im übrigen mehrere Leute, die dort studieren, von denen ist keiner freiwillig dahingegangen. Aber auch egal, ich habe ja Gießen auch nur exemplarisch genannt, ich wäre auch nicht nach Aachen, Bochum, Düsseldorf, Lübeck, Hannover, Rostock oder Magdeburg (auch wieder nur exemplarisch) gegangen. Sondern ich habe mir ein paar Studienorte ausgesucht und wollte an einen von diesen. Das wird ja wohl noch erlaubt sein.

Medusi
06.02.2004, 17:46
puh, was man hier alles zu lesen bekommt .... ähm das Renteneintrittsalter ist im Wandel - es existiert Ärztemangel - ich gehe also davon aus, dass ich nicht mit 60 "wegeschickt" werde, schon gar nicht, wenn ich z.B. Allgemeinmedizienerin in den neuen Bundesländern werden möchte. Abgesehen davon, obliegt es schon der Entscheidung des Einzelnen, ob sich 10 oder 50 Jahre Praktizieren nach so langer Studienzeit "lohnen".

Über Vorteile älterer "Studierwilliger" hinsichtlich Lebens- und Berufserfahrung, Lebensplanung- und Perspektiven ist hier reichlich gesagt worden. Dinge wie Verantwortung, Wissen, soziale Kompetenz oder emotionale Intelligenz entwickeln sich mit Lebensjahren. Es gibt unzählige Studienabbrecher in der Medizin - die Kleinen waren aus vielerlei Gründen oftmals einfach zu jung.

Wer sich z.B. ab 35 vornimmt, Medizin zu studieren, hat sich reichlich Gedanken gemacht über Leistungs- und Lernfähigkeit oder Studien- und Berufsanforderungen, schon alleine, weil er "das Erwachsenenleben" mindestens 16 Jahre länger kennt, als ein Abiturient, der vielleicht gerade mal 1 Jahr seinen Führerschein hat.

Studienplatz wegnehmen .... Die Diskrepanz zwischen Ärztemangel und Studienplatzabbau sollte schon mehr zu Denken geben, als "wir Alten". Auch sollte man sich Statistiken ansehen, wo "die Alten" beruflich tätig werden - da nämlich, wo der Ärztemangel ist und nicht da, wos die meiste Kohle zu verdienen gibt (Stichwort: Motivation zum Arztberuf)

Studienplatzwahl mit 1,0er Abitur .... es ist sicher nicht falsch, nach dem Besten zu streben. Aber etwas weniger Arroganz und Selbstverständniss, dafür ein wenig mehr Bescheidenheit und Dankbarkeit, für das, was man hat oder erwerben kann, wären sicher nicht fehl am Platze. Jemand kann gerne sagen "ich will das Beste", kann sich aber sowas wie: "der Rest kann nehmen was übrig bleibt" wirklich sparen !

So gibt es noch vieles, das zu Kommentieren wäre. Eine Erkenntniss macht dieser Thread auf jeden Fall klar: die bunte Vielfalt macht das Leben interressant.

Sidewinder
06.02.2004, 18:01
@Luccas: da habe ich dich wohl wirklich falsch verstanden...hat sich so angehört, als ob du etwas gegen den Studienort selber hättest...
Also ich verstehe deinen Punkt schon, dass du sagst, du hsat dir ein paar Unis ausgesucht und du wolltest eben nur an diese gehen und an keine andere, aber ich muss sagen, ich persönlich hab da kein so wirkliches Problem damit...es ist halt nicht meine Wunschuni geworden, aber das war dann schon der einzige Gedanke dazu, jetzt bin ich schon knapp 1 1/2 Jahre um Studium und fange jetzt bestimmt auch nicht mehr an, darüber nachzugrübeln....ich mache die Vorklinik jetzt auf jeden Fall in Frankfurt fertig und dann werde ich sehen, was passiert...ob ich dann hier fertig studiere oder an einem anderen Ort...mal sehen!
:-)
Ich meine, ich finde es ja OK, wenn jemand sagt, ich will nur an bestimmt Unis und an andere nicht, aber es gibt halt soundsoviele Personen, die wollen nur an EINE EINZIGE Uni und alles andere schlagen sie sofort aus, oder sie wollen unbedingt in der Nähe von zu Hause bleiben und sobald sie mehr als 150 km von Mama und Papa wegmüssen ist nichts mehr drin...und ich bin eben der Meinung, man muss etwas Flexibilität zeigen und halt auch mal mit Studienortssituationen zurechtkommen, die eben nicht ganz der Wunschvorstellung entsprechen, aber wer es sich wirklich fest vorgenommen hat Medizin zu studieren, der muss halt dann evtl. auch mal in den "sauren Apfel" beißen, denn wer wirklich will, der darf da meiner Meinung nach nicht so zimperlich sein, sondern muss halt gegebenenfalls den Studienplatz dort annehmen, wo er ihn kriegt, da hilft halt alles Jammern und Murren nicht!
Ist halt mal meine Einstellung dazu!

Luccas
06.02.2004, 18:43
@ Sidewinder
Ich gebe Dir insofern Recht, dass dann, wenn man unbedingt Medizin studieren will und sich die Wunschorte als nicht realisierbar herausstellen, wohl letztlich die Flexiblilität haben muss, auch an einen weniger gewünschten Ort zu gehen. Ich würde es aber nie von vornherein so sehen, dass man ja schon froh sein kann, überhaupt einen Platz zu kriegen und jetzt schön bescheiden sich darüber freuen muß. Ich glaube da kann man mit einem Spitzenabitur mehr Selbstbewußtsein haben. Irgendwie fehlt es in Deutschland an dem Selbstbewußtsein bei vielen Studenten. Viele sind eifach dankbar für das wenige, was ihnen geboten wird. Ich muss auch sagen, dass ich gerne Studengebühren zahlen würde, wenn ich dafür die Ausbildung bekäme, die ich will. Dann wäre man als Student wenigstens Kunde und könnte was für sein Geld verlangen. Leider führt das kostenlose Studium dazu, daß viele meinen, dafür kann man ja auch nicht viel verlangen.

Sidewinder
07.02.2004, 01:00
Gut, du hast natürlich recht, dass falsche Bescheidenheit wahrscheinlich Fehl am Platze ist, man sollte wohl schonmal mit der "Faust auf den Tisch schlagen", wenn man sich ungerecht behandelt fühlt...aber in meinem speziellen Fall war es für mich auch einfach keine Option zu sagen, ich schlage den Studienplatz aus und warte nochmal ein Jahr, denn ich wollte einfach mit dem Studium anfangen und ich hatte kein Problem damit auch an einen Ort zu gehen, der jetzt nicht auf meiner Wunschliste stand!
Ich bin mittlerweilen jedenfalls froh, dass ich es gemacht habe...denn ob man's glaubt oder nicht, ich will mit dem Studium auch mal irgendwann fertig sein, so schön es auch ist, aber ich mache das nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil ich mal Arzt werden will...und immerhin sind jetzt schon drei Semester (also rein zeitlich ein Viertel!) des Studiums rum...sag ich jetzt einfach mal so, für mich ist das auch ein Faktor!

nightingale
07.02.2004, 13:19
Hallo Lucca, wovon willst du denn die Studiegebühren so locker bezahlen?
Medizin ist ein Vollzeitstudium, da kann man nicht so schnell neben dem Grundbedarf auch noch Studiengebühren dazuverdienen!

hobbes
07.02.2004, 14:02
Original geschrieben von Solara


Nö!!!

Wie die anderen auch schon sagten:
Wartezeit = Semester, die Du seit Deinem Abitur nicht an der Uni immatrikuliert warst ...


Wusste ich auch nicht und halte dies für eine ganz tüchtige Schweinerei !!!!!!! Weshalb soll einer einen Bonus haben, bloss weil er alt ist?? Wo liegt der gesellschaftliche Nutzen, wenn einer sein Studium mit 42 beginnt, mit 48 beendet und im besten Fall mit 53 Facharzt ist??
Das Schlimme ist, dass gleichzeitig mancher 20jährige auf seinen Studienplatz warten muss und wervolle Jahre effektiv VERLIERT! Das ist unhaltbar.

Hellequin
07.02.2004, 14:50
Niemand erhält einen Bonus dafür das er bloß alt ist. Genau sowenig wie jemand einen Bonus dafür erhält, das er nur jung ist. Die Bedingungen sind für alle gleich. Abgesehen davon, empfehle ich mal die Lektüre des Grundgesetzes/Artikel 12.

hobbes
07.02.2004, 17:14
Original geschrieben von Hellequin
Niemand erhält einen Bonus dafür das er bloß alt ist. Genau sowenig wie jemand einen Bonus dafür erhält, das er nur jung ist. Die Bedingungen sind für alle gleich. Abgesehen davon, empfehle ich mal die Lektüre des Grundgesetzes/Artikel 12.

Das heisst also Wartesemester zählen doch nicht automatisch ab Abitur?? Wenn doch, sind meine Aussagen trotzdem sehr richtig. Ansonsten sind sie nichtig.

Schweden
07.02.2004, 17:31
Original geschrieben von hobbes


Wusste ich auch nicht und halte dies für eine ganz tüchtige Schweinerei !!!!!!! Weshalb soll einer einen Bonus haben, bloss weil er alt ist?? Wo liegt der gesellschaftliche Nutzen, wenn einer sein Studium mit 42 beginnt, mit 48 beendet und im besten Fall mit 53 Facharzt ist??
Das Schlimme ist, dass gleichzeitig mancher 20jährige auf seinen Studienplatz warten muss und wervolle Jahre effektiv VERLIERT! Das ist unhaltbar.


Die Frage nach dem gesellschaftlichen Nutzen ist meiner Auffassung nach so zwischen frech und dumm anzusiedeln. Zumindest aber ist sie unüberlegt.
Die Person in Deinem Beispiel hat mit 19 das Abitur gemacht und seitdem 23 Jahre gearbeitet und Steuern gezahlt. Dass muss der arme 20 jährige, der so lange auf sein Studium wartet, erst einmal schaffen.

Ich selbst fange mit 32 an Medizin zu studieren und weiß bis heute nicht, ob ich diesen Beruf ausüben werde oder ob ich in meinem alten Beruf bleibe. Der Frage nach dem gesellschaftlichen Nutzen sehe ich persönlich sehr gelassen entgegen. Ich habe in den vergangenen Jahren mehr an Vater Staat und damit an die Gesellschaft gezahlt als es die meisten Mediziner je müssen und ich habe sehr vielen Menschen in persönlichen Notsituationen geholfen.

Hellequin
07.02.2004, 17:37
Nö, WS zählt ab Abitur. Aber du bekommst deinen Studienplatz für die Zeit die gewartet hast und nicht dafür das du 38 oder 45 bist. Und die Argumentation mit dem gesellschaftlichen Nutzen halte ich für Nonsense. Die meisten Leute die später studieren haben schon gearbeitet, und damit was fürs Bruttosozialprodukt getan. Oder andersrum, wo liegt der gesellschaftliche Nutzen, einen 20jährigen studieren zu lassen, der dann ins Ausland geht um dort zu arbeiten?

Wenn doch, sind meine Aussagen trotzdem sehr richtig. Ist eine subjektive Meinung neuerdings das selbe wie eine objektive Tatsache? ;-)

Miss XY
07.02.2004, 17:37
Also in manchen Ländern ist das mit den Studiengebühren so, dass Studenten so billige Kredite kriegen, die sie in späteren Berufsjahren zurückzahlen, dafür ist es dann auch oft mit mehr " Service" verbunden, z.b. garantierter Platz im Wohnheim im ersten Studienjahr und solche Dinge. Natürlich jobben die Studenten auch sehr viel nebenher und in den "Ferien", aber das tun hier ja auch viele.

@Luccas: Ich finde deine Meinung was die Ansprüche sehr guter Abiturienten angeht total richtig, ich finde es kann überhaupt nicht sein, dass Spitzenabiturienten so bescheiden sein sollten, nur weil sie halt Medizin studieren wollen. Bei vielen anderen Fächern kann man sich mit super Noten die Uni selber raussuchen und muss nicht mit allem Vorlieb nehmen

@ Sidewinder: Ich kann trotzdem verstehen, dass du gleich anfangen wolltest, ich wollte absolut nicht dahin, wo ich hin sollte obwohl ich auch für (fast) alles offen war, nun warte ich halt und fange hoffentlich zum SS an, aber manchmal habe ich dass schon fast bereut

test
07.02.2004, 17:45
Ich weiß zwar nich wo Luccas in diesem Thread was von Studiengebühren gesagt hat. Aber soweit ich weiß können die Studiengebühren, sollten sie dann mal bei 500 euro pro Semester oder ähnlichen Dimensionen liegen, auch nach dem Studium bezahlt werden können. Ich finde das in Ordnung. Warum soll jemand, dessen Ausbildung 100 000 Euro kostet nicht zumindest einen kleinen teil zurückzahlen? Es muß natürlich sicher gestellt sein, dass dieses Geld auch der Ausbildung zu Gute kommt und nicht andere Haushaltslöcher stopfen soll.

hobbes
07.02.2004, 17:52
Nein sie sind nicht zwangsläufig objektiv richtig, aber ich halte daran fest. Immer wieder schön die forumeigene Spitzfindigkeiten!

Nun gut, ich werde Vater Staat bis zu meiner Rente auch eine ganze Menge Steuern abliefern. Darum geht's doch gar nicht.

Fakt ist ein Medizinstudium kostet eine ganze Menge Geld, welches vom Staat aufgebracht wird. Die Ausbildung hat zum Zweck Mediziner für die Zukunft auszubilden, welche wiederum die Leistung erbringen, welche sich der Steuerzahler erhofft, nämlich die Pflege von Kranken. Natürlich besteht diesbezüglich kein Zwang zur Berufsausübung (das ist auch gut so), aber die möglichst lange und qualitativ gute Berufsausübung ist eben doch das Ziel.

Wenn nun ein 20jähriger in seiner Erstausbildung sein Wunschstudium nicht aufnehmen kann (vielleicht hat er extra hierfür Abitur gemacht), dann erachte ich dies als tragisch. Wenn ein 42jähriger seine Zweitausbildung Medizin nicht machen kann, erachte ich die als für ihn persönlich ärgerlich - sicherlich jedoch nicht als tragisch.
Unser System führt nun dazu, dass der 42jährige in Zweitausbildung gegenüber dem 20jährigen in Erstausbildung bevorzugt wird und das kann und darf doch nicht sein! Seit wann sorgt sich Vater Staat primär für Zweitausbildungen und verhindert gleichzeitig eine Erstausbildung? Soll mir mal einer erklären.

Auf die Qualifizierungen meiner Aussagen als frech, dumm oder unüberlegt muss ich wohl nicht näher eintreten. Sie sprechen für den entsprechenden Theaterkritiker selbst.

:-meinung

hobbes

hobbes
07.02.2004, 17:57
Original geschrieben von test
Ich weiß zwar nich wo Luccas in diesem Thread was von Studiengebühren gesagt hat. Aber soweit ich weiß können die Studiengebühren, sollten sie dann mal bei 500 euro pro Semester oder ähnlichen Dimensionen liegen, auch nach dem Studium bezahlt werden können. Ich finde das in Ordnung. Warum soll jemand, dessen Ausbildung 100 000 Euro kostet nicht zumindest einen kleinen teil zurückzahlen? Es muß natürlich sicher gestellt sein, dass dieses Geld auch der Ausbildung zu Gute kommt und nicht andere Haushaltslöcher stopfen soll.

Das ist zwar richtig, jedoch gibt es einiges zu bedenken.

1) Falls das Studium selbst zu finanzieren ist, ist eine Studienplatzbeschränkung unhaltbar.

2) Falls das Studium selbst zu finanzieren ist, müssen die medizinischen Fakultäten aus den staatlichen Universitäten herausgelöst werden und als eigenständige Institutionen selbstfinanzierend bewirtschaftet werden. Eine Mischfinanzierung Studiengeld/ Staatsbeitrag führt zu Intransparenz Sondergleichen.

3) Es müssten entsprechende zinslose Darlehen grosszügig und ohne strenge Vergabebedingungen gesprochen werden. Diese Kredite wären dann nach Abschluss oder bei Studienabbruch zurückzubezahlen. Hierbei wird ersichtlich, dass der Student ein nicht kleines finanzielles Risiko auf sich nimmt. Die soziale Auffangung bei Härtefällen wäre also auch hier zu regeln.

4) sollten wir uns überlegen, ob wir bisher wirklich so schlecht gefahren sind. Ist es wirklich notwendig alles zu ändern? Sind es wirklich die Studenten welche die Medizin so teuer machen? Wohl kaum.

Luccas
07.02.2004, 18:26
Bei den letzten Beiträgen ist mir bezüglich möglicher Gebühren ein Gedanke gekommen. Warum läßt man denn nicht Angebot und Nachfrage entscheiden? Wenn manche Orte wie Tübingen oder Heidelberg so begehrt sind, warum erhebt man dort nicht einfach relativ hohe Gebühren und an weniger beliebten Orten eben geringe Gebühren. Dann kann eben jeder selbst entscheiden, ob es ihm wert ist, € 20.000 in Heidelberg pro Jahr zu zahlen oder ob es auch ein Studienplatz in Magdeburg für € 1000 tut. Wenn begehrte Orte teuer werden, dann sinken die Bewerber schon von alleine, dennoch werden selbst bei € 20.000 pro Jahr immer noch genug Bewerber, zumindest in Heidelberg, übrig bleiben, darauf würde ich wetten. Natürlich sollten für die generelle Zulassung ersteinmal Leistungskriterien zählen, für die Ortsvergabe halte ich es aber durchaus für vertretbar, die Bereitschaft zur Zahlung entscheiden zu lassen. Probleme mit Art. 12 GG sehe ich da auch nicht, da die freie Berufswahl nicht eingeschränkt wird, so lange man noch an irgendeinem Ort auch günstig Medizin studieren kann. Wenn jemand eben nicht bereit ist, sich sein Studium etwas kosten zu lassen, dann braucht er auch nicht sich darüber aufzuregen, wenn es eben nicht zu einem der beliebten Orte reicht.