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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 - A76/ B96 - Hypophysenadenom



Unregistriert
10.04.2024, 18:30
Ich habe eine Frage, da mich die Möglichkeit des Hormoninaktiven Hypophysenadenoms sehr verunsichert hat.
Die Leitlinie sagt

"Bei symptomlosen, hormoninaktiven Hypophysentumoren (≥ 1 cm) kann der Patient meist primär
observierend begleitet werden („wait and scan“).
Hypophysentumoren sind selten die Ursache für Kopfschmerzen, weshalb eine Operationsindikation
allein aufgrund dieses Symptoms zurückhaltend gestellt werden sollte.

also wäre in seinem Fall ohne weitere Symptome ja lediglich eine Analgesie notwenig gegen die chronischen Kopfschmerzen, welche doch wesentlich nebenwirkungsärmer wäre als eine Therapie mit Dopaminagonisten ist?

andererseits besteht die Möglichkeit, dass der Tumor, sollte es ein Prolaktinom sein, durch die hormonelle Therapie an Größe verliert. Wenn nicht besteht hier allerdings trotzdem eher eine Indikation zur Operation als bei einem Hormoninakten Hypophysenadenom.

Es wurde ja auch nur nach medikamentöser und nicht hormoneller Therapieoption gefragt.

Kann mir da jemand helfen?

Unregistriert
10.04.2024, 18:58
Die Frage war ja nicht ob operiert werden soll , sondern bei welchem Adenomtyp in der Erstlinie medikamentös behandelt wird . Das wäre beim prolaktinom. Beim inaktiven würde man wie du gesagt hast evtl wait and see machen, aber nicht medikamentös :)

Unregistriert
11.04.2024, 05:34
Ja gut mir erschien Analgesie auch als eine medikamentöse Therapieoption zumal genau danach bei Hormoninaktiven auch schon mal gefragt wurde. :( aber da hab ich wohl zu weit gedacht.

pmlr86
12.04.2024, 13:34
Ja gut mir erschien Analgesie auch als eine medikamentöse Therapieoption zumal genau danach bei Hormoninaktiven auch schon mal gefragt wurde. :( aber da hab ich wohl zu weit gedacht.

Du hast völlig Recht. Analgesie zählt natürlich als medikamentöse Behandlung. Es sind beide Antworten korrekt.

A97
12.04.2024, 19:12
Ich stimme es auch zu ! Wenn man in der Frage nur Medikamente erwähnt dann zählt eigentlich die Analgetika beim Kopfschmerzen auch als Medikamentös behandelt

A97
13.04.2024, 15:13
Die Angaben im Fall sind wie folgt: Ein 53-jähriger Mann leidet unter chronischen Kopfschmerzen und hat keine anderen Beschwerden, außer einem erhöhten Prolaktinspiegel im Körper. Noch vor Abschluss der Diagnostik erkundigt er sich nach der Möglichkeit einer medikamentösen Therapie. Antwortmöglichkeit A könnte gerechtfertigt sein, da hormoninaktive Hypophysenadenome mit 50% die häufigsten Hypophysenadenome darstellen. Der Patient weist keine anderen Beschwerden wie sexuelle Störungen oder eine Zunahme des Körperfetts auf, was gemäß den Leitlinien für hormoninaktive Hypophysentumoren für eine observierende Begleitung spricht.

Die Leitlinie besagt: "Bei hormoninaktiven Hypophysentumoren (< 1 cm) soll der Patient primär observierend begleitet werden ('wait and scan'). Bei symptomlosen, hormoninaktiven Hypophysentumoren (≥ 1 cm) kann der Patient meist primär observierend begleitet werden ('wait and scan')." Zusätzlich betont die Formulierung des Falls, dass die Diagnose noch nicht abgeschlossen ist. In der Leitlinie: "Sofern unklar ist, ob eine funktionelle Hyperprolaktinämie bei klinisch hormoninaktivem Adenom oder doch ein Prolaktinom vorliegt, kann ein zeitlich begrenzter Behandlungsversuch mit Dopaminagonisten erfolgen."

Da der Patient Kopfschmerzen hat und keine Operation wünscht, könnte eine Verbesserung der Symptome durch medikamentöse Analgetika erfolgen. Auch bei der Formulierung der Frage könnte unter dem Begriff "medikamentös" eine Analgetika-Therapie für Kopfschmerzen bei einem hormoninaktiven Hypophysenadenom in Betracht gezogen werden.

Was denkt Ihr ?

A97
13.04.2024, 15:16
https://register.awmf.org/assets/guidelines/089-002l_S2k_Diagnostik-Therapie-hormoninaktiver-Hypophsenaddenome_2020-04.pdf

Empfehlung 5.1:
Bei symptomlosen, hormoninaktiven Hypophysentumoren (< 1 cm) soll der Patient primär observierend
begleitet werden („wait and scan“).
Bei symptomlosen, hormoninaktiven Hypophysentumoren (≥ 1 cm) kann der Patient meist primär
observierend begleitet werden („wait and scan“).

Empfehlung 5.2:
Bei symptomlosen, hormoninaktiven Hypophysentumoren sollte in der Regel keine medikamentöse
Therapie mit Dopaminagonisten durchgeführt werden.
Sofern unklar ist, ob eine funktionelle Hyperprolaktinämie bei klinisch hormoninaktivem Adenom oder
doch ein Prolaktinom vorliegt, kann ein zeitlich begrenzter Behandlungsversuch mit Dopaminagonisten
erfolgen.
Die Verlaufskontrolle sollte sowohl endokrinologisch (mit Bestimmung des Prolaktin-Serumwertes) als
auch radiologisch erfolgen.