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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KIM Dienst - nutzt ihr ihn für Arztbriefe / etc ?



mkw44
11.04.2024, 19:06
Nutzt ihr - v.a. im Krankenhaus KIM für das Versenden oder Empfangen von Arztbriefen oder irgendwas anderem (außer eAU) ?

Ich versuche gerade die Nutzung der digitalen Möglichkeiten in unserer Abteilung auf ein höheres Niveau zu heben sozusagen, und frage mich ob KIM schon irgendwo genutzt wird? Ich hab bei unserem Medico einen Button für das KIM Postfach, aber noch keine Rechte.

Hat das ganze Krankenhaus ein Postfach? Lt Whitepaper der gematik kann es auch mehrere geben, aber verwendet das schon irgendwer?

Fr.Pelz
11.04.2024, 19:27
Also wir in der Praxis benutzen das - die KH hier in der Umgebung sagen, sie könnten es nicht nutzen, da dann ja jede Abteilung eine eigene KIM-Adresse bräuchte und das wäre zu viel Aufwand...ist natürlich Schwachsinn, aber leider noch die Realität.

freestyler
11.04.2024, 19:45
Also wir in der Praxis benutzen das - die KH hier in der Umgebung sagen, sie könnten es nicht nutzen, da dann ja jede Abteilung eine eigene KIM-Adresse bräuchte und das wäre zu viel Aufwand...ist natürlich Schwachsinn, aber leider noch die Realität.

Hier gibt es die gleichen Ausreden. In meiner Praxis nutze ich es täglich.

Evil
12.04.2024, 16:35
Problematisch ist allerdings die umständliche Einbindung der KIM-Briefe bei vielen PVS. ZB bei Turbomed muss man die in einem separaten Menü abrufen und kann daraus aber nicht direkt in die Patientenakten der betreffenden Patienten.

Reflex
13.04.2024, 04:57
Problematisch ist allerdings die umständliche Einbindung der KIM-Briefe bei vielen PVS. ZB bei Turbomed muss man die in einem separaten Menü abrufen und kann daraus aber nicht direkt in die Patientenakten der betreffenden Patienten.

Wir haben bis jetzt noch keinen einzigen eBrief geschickt bekommen. Ich vermute aber, dass es ähnlich wie beim Scannen dann eine Zuordnung erfolgen muss um den Brief in die Patenkartei zu integrieren. Das kann unser PVS recht gut. Wir versenden bislang unsere Befundberichte alle per eBrief (außer die Praxis hat keine KIM Adresse.) Das geht unkompliziert und schneller (und spart solange Papier bis der Patient selber auch einen Ausdruck wünscht). Ich fand es eher sinnfrei den eBrief und die EPA von einander zu entkoppeln. Wobei wir die technischen Voraussetzungen für die EPA schon installiert haben, aber durch die ständigen Veränderungen und das Desinteresse der Patienten nutzt die halt keiner.

Nachteil beim KIM Adressen Register ist, dass dort nur maximal zwei Namen hinterlegt werden können. Bei uns steht der Name des ältesten Kollegen …und Kollegen. Viele andere Praxen haben aber auch oft mehr als zwei Ärzte und nur eine KIM Adresse. Das macht die Suche manchmal umständlich. Unser PVS kann zum Glück eine individuelle Adressenverwaltung. Damit kann man dann ein Adressbuch erstellen und dann geht es zukünftig schneller. Sonst muss man dann noch mal über die Adresse suchen, wenn der Arzt, an dem man den Brief schicken möchte nicht hinterlegt ist.

Reflex
13.04.2024, 05:20
Also wir in der Praxis benutzen das - die KH hier in der Umgebung sagen, sie könnten es nicht nutzen, da dann ja jede Abteilung eine eigene KIM-Adresse bräuchte und das wäre zu viel Aufwand...ist natürlich Schwachsinn, aber leider noch die Realität.

Ich halte das für eine Ausrede, weil die Krankenhäuser die IT Investition scheuen. Jede einzelne KIM Adresse kostet fortlaufend Geld (6,55€ zzgl. MWSt pro Monat) und dafür braucht man ein KIS Modul, was die technischen Voraussetzungen plus Konnektor, Support, Kartenlesegeräte für die EHBA etc. bietet. Die Schnittstellen bieten die meisten Softwarehersteller an und die reine Installation geht in der Regel auch recht schnell.

mkw44
13.04.2024, 06:46
Ach tatsächlich, jede Adresse kostet zusätzlich?? Mal wieder eine Melkkuh. Wo steht das, weißt du das evtl.? Ich finde fast nur tolle Werbe-Websites, keine objektive Beschreibung der Fakten zu KIM.

Reflex
13.04.2024, 10:21
https://www.kbv.de/html/kim.php

freestyler
13.04.2024, 11:34
Wird aber alles über die KV gefördert.

FirebirdUSA
13.04.2024, 11:45
Ich halte das für eine Ausrede, weil die Krankenhäuser die IT Investition scheuen. Jede einzelne KIM Adresse kostet fortlaufend Geld (6,55€ zzgl. MWSt pro Monat) und dafür braucht man ein KIS Modul, was die technischen Voraussetzungen plus Konnektor, Support, Kartenlesegeräte für die EHBA etc. bietet. Die Schnittstellen bieten die meisten Softwarehersteller an und die reine Installation geht in der Regel auch recht schnell.

Warum soll das eine Ausrede sein, ich befürchte alleine aus DSVGO Gründen braucht jede Abteilung dann eine eigene, wird mit Sicherheit nicht im KH nicht gefördert... Anpassung Schnittstelle KIS ist gsnz schnell auch 5stellig, ds meist ja schon viel personalisiert.

anignu
13.04.2024, 22:42
Und es ist ja jetzt nicht so dass die EDV im Krankenhaus funktionieren würde. Kommt noch was dazu wird es noch komplizierter...

Reflex
14.04.2024, 05:24
Und es ist ja jetzt nicht so dass die EDV im Krankenhaus funktionieren würde. Kommt noch was dazu wird es noch komplizierter...

Das ist halt dem Umstand geschuldet, dass im Krankenhaus gerne an der falschen Stelle gespart wird…

davo
14.04.2024, 08:04
Verglichen mit sonstigen Kosten eines Krankenhauses sind diese Investitionen ja vor allem absolute Peanuts. Das würde sich bestimmt bereits innerhalb eines Jahres rechnen. Die Tatsache, dass es trotzdem nicht geschieht, zeigt IMHO, dass die Entscheidungsträger von den Arbeitsabläufen im Krankenhaus null Ahnung haben.

Außerdem ist es ja nicht so, als müsste man das Rad neu erfinden. Man müsste einfach nur ein funktionierendes System aus dem Ausland übernehmen. In Österreich ist es Standard, dass sich Arztpraxen Dokumente sicher zusenden können. So wie in Österreich auch das elektronische Rezept seit zwei Jahren Standard ist und problemlos funktioniert - ohne die vielen Probleme, die man in Deutschland auch nach 1,5 Jahren noch immer beobachten kann. Dasselbe gilt für viele andere Länder, man denke nur an Schweden. Man hat den Eindruck, dass die deutsche Politik nicht besonders geschickt im Umgang mit IT ist. Die implementierten Lösungen sind fast immer überdurchschnittlich teuer, überdurchschnittlich fehleranfällig und überdurchschnittlich unpraktisch, meist mit extremem bürokratischem Overhead. Und das ist ein echtes Problem - da Digitalisierung, so wie sie in Deutschland implementiert wird, dann meist keine Arbeitserleichterung ist, sondern nur zusätzliche knappe ärztliche Arbeitszeit raubt.

aschenputtel1977
14.04.2024, 08:26
Ich versuche es zu nutzen, es ist sehr umständlich. Mein PVS stürzt dabei auch gerne mal ab, ERezept läuft aus denselben Gründen nicht adäquat. Ich bin heiss begeistert...nicht.