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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 - B18/A17 - MS als Differentialdiagnose



0109lena
12.04.2024, 09:22
Die Mehrheit war hier für (B), allerdings habe ich mich an der Sichtung des MRT gestört: Suszeptibilitätswichtung macht desoxygeniertes Hämoglobin, Ferritin und Hämosiderin sowie Diamagnetische Anteile in Knochen und Verkalkungen sichtbar. Entzündungsherde fallen eher nicht in diese Wichtung.
Für die MS-Diagnostik kommen laut Amboss T1, T1+KM und T2 FLAIR in Frage.

Eine Latenzverlängerung visuell evozierter Potentiale dagegen ist auf jeden Fall ein Hinweis auf eine Demyelinisierung.
AMBOSS: Befund: Latenzverlängerungen infolge Demyelinisierung im Verlauf bei Mehrzahl der Patient:innen

morbusmeulengrachtultra
12.04.2024, 11:25
Stimme dir da voll zu ! SWI wird nicht verwendet um MS Läsionen nachzuweisen , zudem wären periventrikuläre Läsionen ja nur an einem Ort, womit nicht das Kriterium der örtlichen Dissemination erfüllt wär. Da find ich die beidseits verlängerten VEPs deutlich spezifischer für eine MS!

balena2011!
12.04.2024, 11:49
Stimme dir da voll zu ! SWI wird nicht verwendet um MS Läsionen nachzuweisen , zudem wären periventrikuläre Läsionen ja nur an einem Ort, womit nicht das Kriterium der örtlichen Dissemination erfüllt wär. Da find ich die beidseits verlängerten VEPs deutlich spezifischer für eine MS!

Unterscheibe ich so auch :)

christinebrock
12.04.2024, 11:59
Passt nicht die verlängerte zentrale Leitungszeit der motorisch evozierten Potenziale noch besser zu MS? Es werden ja auch Reflexsteigerungen an allen Extremitäten im Fall beschrieben. Würde das mit den VEPs nicht eher zu Neuromyelitis optica passen?

balena2011!
12.04.2024, 12:10
Passt nicht die verlängerte zentrale Leitungszeit der motorisch evozierten Potenziale noch besser zu MS? Es werden ja auch Reflexsteigerungen an allen Extremitäten im Fall beschrieben. Würde das mit den VEPs nicht eher zu Neuromyelitis optica passen?


Also bei thieme Connect findet sich folgendes:
„Die Untersuchung zeigt, dass sich bei MS-Patienten und Patienten, die nichtentzündliche ZNS-Erkrankungen aufweisen eine hohe Varianz der Latenzen zeigt, was die Schaffung eindeutiger Grenzwerte erschwert. Im Vergleich zu Gesunden scheint eine P100-Latenz von 122ms ausreichende prädiktive Werte zu gewährleisten. Kann keine Aussage gemacht werden, ob eine nicht entzündliche ZNS-Erkrankung vorliegt, scheint eine P1ßß-Latenz 125ms mit einem PPW von 0,79 eine MS vorherzusagen.„

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0031-1272805?device=mobile&innerWidth=412&offsetWidth=412

Atka
12.04.2024, 15:22
Dieses Paper hier spricht auch für D: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/a-0959-4626

"Bei den folgenden aufgelisteten Erkrankungen sind MEPs diagnostisch wertvoll:

Multiple Sklerose – Oft deutliche Verlängerung der zentralen motorischen Leitungszeit (ZML, siehe auch Kapitel Multimodale evozierte Potenziale zur Diagnose und Prognose der Multiplen Sklerose)"

Bei dem primär progredienten Typ der MS stehen motorische Symptome auch klar im Vordergrund, also ist im Zweifel glaube ich eher das richtig. Aber an sich ist C auch nicht falsch, definitiv anfechtbar!

FirebirdUSA
12.04.2024, 17:01
Kenne den genaurn Wortlaut nicht, SWI kann man bei V.a. MS tatsächlich nutzen um etwas mehr Sicherheit zu gaben ob es eine typische MS Läsion mit central vein sign ist.. aber typisches Diagnosetool ist es nicht