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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unmittelbare Patientenversorgung



Neo88
15.05.2024, 15:20
Hallo ihr Lieben,
Ich wollte mich erkundigen, ob auch das Fachgebiet Transfusionsmedizin unter unmittelbare Patientenversorgung fällt?

Weiß jemand, ob man sich direkt nach der Approbation auf eine Stelle bewerben kann oder man zunächst klinisch tätig gewesen sein muss?

Ich suche nach Alternativen Wegen, den Stationsalltag zu umgehen, aber dennoch einen FA machen zu können.

Der Grund ist eine gesundheitliche Einschränkung des Körpers, sodass vor allem Nachtdienste oder 24 Std. Dienste kaum möglich sind.


Beste Grüße

davo
15.05.2024, 15:48
Unmittelbare Patientenversorgung... Stationsalltag... Nachtdienste... das sind ja eigentlich drei paar Schuhe, oder?

Bonnerin
15.05.2024, 16:19
Transfusionsmedizin ist je nach Weiterbildungsordnung ein Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung (z.B. Nordrhein).

Allerdings kommt es auf weitergehende Dinge an. Für den FA Transfusionsmedizin sind z.B. durchaus 1,5 Jahre stationäre Patientenversorgung in anderen Gebieten mit transfusionsmedizinischem Bezug nötig. In anderen Fächern kann man sich Transfusionsmedizin anrechnen lassen, aber es ist oft eben explizit stationäre Patientenversorgung gefordert. Und die beinhaltet regelhaft Nachtdienste.

Neo88
15.05.2024, 16:19
Unmittelbare Patientenversorgung... Stationsalltag... Nachtdienste... das sind ja eigentlich drei paar Schuhe, oder?

Wenn man es ganz genau nimmt schon, wäre aber trotzdem über konstruktive Antworten dankbar🙏

Alles andere ist einfach nur Verschwendung der Ressourcen, finde ich.

Lg

davo
15.05.2024, 21:09
Nein, ist es eigentlich nicht. Denn du solltest dir überlegen, was davon du denn nun tatsächlich vermeiden willst.

Neo88
16.05.2024, 06:39
Nein, ist es eigentlich nicht. Denn du solltest dir überlegen, was davon du denn nun tatsächlich vermeiden willst.

Die körperliche extreme Belastung möchte ich vermeiden, wenn du es genau wissen möchtest.
Ich suche nach einem Weg Arzt zu sein ohne die Weiterbildung in der Klinik abzuleisten.

Und wenn du es noch genauer wissen möchtest, damit du dich in die Lage des anderen versetzen kannst, ich bin kurz vor Ende des Studiums am Herzen erkrankt. ( Da muss man dann sein Leben etwas an die gesundheitlichen Gegebenheiten anpassen)

Lg

davo
16.05.2024, 16:39
Ich hab schon verstanden worum es geht.

Aber unmittelbare Patientenversorgung ist halt trotzdem nicht dasselbe wie Stationsarbeit, wie Nachtdienste, wie Klinik.

Zur Verdeutlichung: Auge, Derma, Nuklearmedizin und Strahlentherapie z.B. gelten in der Regel als Fächer der unmittelbaren Patientenversorgung. Nuklearmedizin und Strahlentherapie kann man oft zur Gänze in der Klinik absolvieren, dennoch oft ohne Stationsarbeit und ohne Nachtdienste. Und Auge und Derma sind zwar in der Klinik in der Regel mit Stationsarbeit und Nachtdiensten verbunden, aber können zur Gänze im ambulanten Bereich absolviert werden.

Ich hoffe, dass es jetzt etwas klarer ist.

Und welche Fächer als Fächer der unmittelbaren Patientenversorgung gelten, steht in der jeweiligen Weiterbildungsordnung.

Es gibt viele Ärzte mit gesundheitlichen Einschränkungen unterschiedlicher Art und unterschiedlichsten Ausmaßes - Möglichkeiten wirst du also sicher einige haben.

NitroBacter
16.05.2024, 19:01
Allerdings kommt es auf weitergehende Dinge an. Für den FA Transfusionsmedizin sind z.B. durchaus 1,5 Jahre stationäre Patientenversorgung in anderen Gebieten mit transfusionsmedizinischem Bezug nötig.

Das stimmt so nicht ganz, es sind 18 Monate unmittelbare Patientenversorgung mit hämotherapeutischem Bezug verlangt, das muss nicht unbedingt stationär laufen, auch ambulante Tätigkeit wird dabei angerechnet wenn sie den entsprechenden Bezug klar erkennen lässt.

Bonnerin
17.05.2024, 11:20
Das stimmt so nicht ganz, es sind 18 Monate unmittelbare Patientenversorgung mit hämotherapeutischem Bezug verlangt, das muss nicht unbedingt stationär laufen, auch ambulante Tätigkeit wird dabei angerechnet wenn sie den entsprechenden Bezug klar erkennen lässt.

Ah. Dann hatte ich da die alte WBO im Kopf.
Nichtsdestotrotz sollte man für Transfusionsmedizin Ahnung davon haben, wie es abläuft, wenn man transfundieren muss, und das macht man ambulant (von einigen hämato-onklogischen Praxen abgesehen) meist nicht.
Da wären halt 1,5 Jahre Chirurgie, Innere, Anästhesie, Gyn etc. gut und vor allem auch sinnvoll.
Man sollte aber beachten, dass man zwar meist nur Rufdienste macht, aber diese sowohl regelhaft in stationärer als auch ambulanter Transfusionsmedizin. Loswerden wird man die Dienste komplett meist nicht. Das gilt vielfach (von Mini-Laboren abgesehen) auch für die Mibi/Viro und die Labormedizin.

Soll für OP Transfusionsmedizin als Fremdjahr gelten, stellt sich die Frage, was das langfristige Ziel sein soll. Denn wenn es so offensichtlich nichts Operatives sein soll - und sicherlich auch nicht die Anästhesie - finde ich das Fach nur sehr begrenzt sinnvoll (obwohl ich es persönlich sehr mag), falls man z.B. Arbeitsmedizin anstrebt.

Espressa
17.05.2024, 15:42
Ich würde dennoch grundsätzlich etwas aussuchen was als alltagstätigkeit Spaß macht. Und erst im zweiten Schritt dann weiter selektieren, was davon nicht so physisch fordernd umzusetzen ist.

Was interessiert dich denn?

MCM1994
19.09.2024, 21:17
Hallo,
ich hake hier mal ein, weil es thematisch zu meiner Frage passt. Um für den FA Transfusionsmedizin anrechenbar zu sein, sollen "18 Monate in anderen Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung mit hämotherapeutischem Bezug abgeleistet werden". Fächer der unmittelbaren Patientenversorgung gibt es viele z.B. Radiologie, KJP, HNO, etc....aber welcher dieser Fächer haben einen ausreichenden hämotherapeutischen Bezug? Gibt es hier jemanden der das differenzierter sagen kann? Herzlichen Dank

Bonnerin
19.09.2024, 22:28
Naja, die Bereiche, in denen man üblicherweise halt regelmäßig Blutprodukte verabreicht.

Das wären natürlich Chirurgie und Innere, aber auch z.B. Anästhesie und Gynäkologie. Eventuell auch im kleineren operativen Bereich HNO und Uro. Die Fächer aus dem Psych-Bereich sind eher nicht dazu zu zählen.

_calendula_
20.09.2024, 07:19
Welche Fächer das sind ist in def Regel in der WBO definiert.

NitroBacter
20.09.2024, 16:07
Welche Fächer das sind ist in def Regel in der WBO definiert.

Leider gibt genau das die WBO nicht her, sondern muss über das Weiterbildungszeugnis für die ÄK ersichtlich sein. Es muss also explizit erwähnt sein, dass man regelmäßig im Rahmen der Tätigkeit transfundiert hat.

anignu
20.09.2024, 16:36
Es muss halt stimmig sein.

Wenn du dir in der Psychiatrie bescheinigen lässt dass du regelmäßig transfundierst, dann wird das gewisse Fragen aufwerfen. In der Inneren Medizin, vor allem Schwerpunkt Gastroenterologie, wird man das ohne weitere Fragen durchwinken. Die transfundieren noch um einiges mehr als wir Chirurgen...
Ich glaub die unkompliziertesten Fächer für die Anerkennung wurden damit genannt (Innere, Chirurgie, Gyn, Anästhesie).

Teevee
21.09.2024, 07:59
Am besten mal bei deiner LAEK anrufen und nachfragen. Oder per Mail, wenn du was schriftliches haben willst