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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An die "älteren Hasen"



Scout
10.02.2004, 17:07
Ich hätte da mal ne Frage, die mich eigentlich schon seit Wochen beschäftigt, und da habe ich mich gefragt, warum wende ich mich nicht an genau die, die schon mitten drin stecken?!?!?! ;-)
Also:
Wenn jemand Dich fragt, was Du mal machen willst, und Du dann mit "Medizinstudium" antwortest, dann heisst es immer von allen Seiten:
"Du spinnst! Medizinstudenten sind nur am lernen bis tief in die Nacht und habe somit auch für ein Privatleben keine Zeit!"

Nun meine Frage:
Ich habe mit dem langen Lernen kein Problem, aber es würde mich schon mal interessieren, ob es wirklich so schlimm ist, das man nurnoch am lernen ist und keine Zeit mehr für andere Dinge hat???????

Wäre super wenn ihr mir ne Antwort geben könntet. Merci!

Gruß

Scout

DoktorW
10.02.2004, 17:19
Ich grinse jetzt erst mal :-))


Naja, Spaß ist es keiner, lernen muss man viel. Und das Privatleben ist sicher in der Zeit der Prüfungen auch dicke eingeschränkt. Dennoch habe ich noch Freunde und erlebe auch was im Leben!

Es ist vielleicht schlimm, aber es geht ;-)

Unsere Anatomie Prof meinte mal am Anfang, dass wenn man merkt dass man keine Freunde mehr hat und keinen Spaß merh im Leben, dann soll man aufhören!

Aber ein Mittelweg lässt sich finden

gruß
W
(alter Hase)

Lava
10.02.2004, 17:20
Nein. :-))

OK, man gehört nicht zu der Sorte Student, die grundsätzlich nicht vor 12 Uhr mittags aufstehen (außer airmaria vielleicht ;-) ), aber es bleibt schon noch Zeit für Hobbies, Sport, Freunde und Nichtstun. Guck dir mal an, wie voll es hier immer im Forum ist. :-)) Selbst zu Klausurzeiten wie jetzt gerade....

milz
10.02.2004, 17:25
Original geschrieben von Scout
"Du spinnst! Medizinstudenten sind nur am lernen bis tief in die Nacht und habe somit auch für ein Privatleben keine Zeit!"

Viel Arbeit, wenig Freizeit, wenig Privatleben: So sieht wahrscheinlich nach dem Studium der Berufsalltag als armer Asissistenzarzt aus. (?)

Aber jetzt geht's. Kenne noch keinen, der sich totgelernt hat. ;-)

airmaria
10.02.2004, 17:26
Original geschrieben von Janine
außer airmaria vielleicht ;-) )

... also ich habe durchaus mehrere Leute von dieser Sorte kennengelernt, die ohne großartiges Überfliegertum noch mit übermäßigem Eifer das Studium recht entspannt und locker hingelegt haben:
vielleicht trefft ihr die bloß nicht, wenn ihr in der Bilbliothek über den Bücher hockt!

:-)) :-)) :-))

"Mary" airmaria

Alles wird gut
10.02.2004, 17:28
Original geschrieben von Janine
Nein. :-))
Selbst zu Klausurzeiten wie jetzt gerade....

Gerade zu Klausurzeiten ist hier viel los! :-D


...also das erste, was ich im Studium gelernt habe, war das Feiern :-party ....dann hab ich mich ans Hardcore-Lernen gewöhnt....

Hier (http://www.oe-marburg.de/?site=10#) kann man sich ein schönes Lehrvideo übers Medizinstudium runterladen! :-)

(Auf Galerie und dann "die Maus" klicken)

Lava
10.02.2004, 17:30
Hey! Ich war seit Monaten nicht mehr in der Bibliothek. Ich hock jetzt zuhause über meinen Büchern. :-D

hamtaro
10.02.2004, 17:39
Man muss nur wissen, wie man seine Zeit einplant. Will ja nicht so philosophisch werden, aber wie war das nochmal mit Seneca? "Die meiste Zeit im Leben verbringt man damit, indem man Schlechtes tut. Noch mehr Zeit verbringt man damit, indem man Unnötiges tut. Aber die meiste Zeit verbringt man damit, indem man gar nichts tut." ;-)
Naja, das Zitat ist aus dem Gedächtnis - deshalb wohl nicht ganz fehlerlos.

Rugger
10.02.2004, 18:14
Original geschrieben von Janine
Guck dir mal an, wie voll es hier immer im Forum ist. :-)) Selbst zu Klausurzeiten wie jetzt gerade.... Naja, ob das Forum im Hinblick auf die Fragestellung so relevant ist?!
Wenn man einem Nicht- Mediziner sagen würde: "Klar lerne ich viel, aber mir bleibt immer noch viel Zeit für privates... Ich bin zum Beispiel ganz viel in einem Internet (Fach!-) Forum unterwegs..." - der würde ganz schön bedröppelt gucken!
Aber ansonsten: klar kann man ein nettes Privatleben haben! (Bloß vielleicht nicht in den letzten beiden Wochen vor den Staatsexamina...) *gg*

Rugger

Lisa
10.02.2004, 18:49
Original geschrieben von airmaria
... also ich habe durchaus mehrere Leute von dieser Sorte kennengelernt, die ohne großartiges Überfliegertum noch mit übermäßigem Eifer das Studium recht entspannt und locker hingelegt haben:
vielleicht trefft ihr die bloß nicht, wenn ihr in der Bilbliothek über den Bücher hockt!Nein, immer diese Streber, die in der Bib dicke Bücher lesen! Das sind dann die, die sich über das Mindestmaß hinaus Wissen angeeignet haben, das sie nachher im Stationsalltag ohne erst nachblättern zu müssen, anwenden können. Wie uncool! Bah!
Klausuren auf'n letzten Pfiff bestehen is doch viel lässiger!

airmaria
10.02.2004, 22:16
Original geschrieben von Lisa
Nein, immer diese Streber, die in der Bib dicke Bücher lesen! Das sind dann die, die sich über das Mindestmaß hinaus Wissen angeeignet haben, das sie nachher im Stationsalltag ohne erst nachblättern zu müssen, anwenden können. Wie uncool! Bah!
Klausuren auf'n letzten Pfiff bestehen is doch viel lässiger!

Wie sag ich immer so schön: studieren heisst, die Schwerpunkte richtig zu setzen...
und wenn Du frühzeitig weisst, was Du später machen möchtest, gibt es zweifelsohne im Studium eine Menge Sachen die wichtig sind, aber noch mehr Dinge, die einfach nur zu bestehen sind ;-)

"Mary" airmaria

Lisa
10.02.2004, 22:25
:-party

Vystup
11.02.2004, 10:05
ich gehöre definitiv zu der sorte student, die erst um 12 aufsteht (gut, manchmal auch schon ein bißchen früher) und das hat mir so weit keine probleme gemacht.

ja, lernen musst du, bis zum physikum teilweise auch ziemlich oft und viel. danach beschränkt sich das aber auf wenige wochen im jahr und wenn du es einigermaßen diszipliniert angehst, bleibt selbst dann noch zeit, abends etwas anderes zu machen.

wirklich schlimm (von der arbeitsbelastung her) sind in meinen augen nur präpkurs und physikum. das "hammerexamen" wird wohl auch relativ langwierig zu belernen sein.

das klischee vom medizinstudenten, der den ganzen tag nur telefonbücher auswendig lernt ist definitiv falsch. sicherlich gibt es einige wenige, die das machen, aber die große masse hat sicherlich noch ein sehr ausgeprägtes leben neben dem studium.

:-meinung

Scout
11.02.2004, 11:30
Also das Video mit der Maus ist "hammergeil"!!!!!
Für jeden zu empfehlen.....

Scout

stez
11.02.2004, 13:11
lol :-D richtig geil...

Gruss Stez :-music

Leelaacoo
14.02.2004, 12:26
Leute...was man aber nicht vergessen sollte, wir sind hier ja nicht objektiv, gell;-))
Sobald du ein paar Semester Medizin "abgerissen" hast, befindest du dich schon in einer anderen Welt, du bist MEDIZINSTUDENT, jawohl, nicht irgendein Studi, nein, du bist schon so an die Materie gewöhnt, daß für dich die PAAR Klausuren mit jeweils ein paar Wochen (!!) lernen ja doch nur ein Klacks sind. Was, auf der Schule hast du für eine Prüfung 3 h gelernt??? Nö, das gibts doch nicht...das hast du zu diesem Zeitpunkt schon längst vergessen. Hä, auf ein Examen 6 Monate lernen...das ist doch normal...sogar ein bißchen knapp (habs grad selbst mal fürs 2te STEX überschlagen...ui ui, da sollt ich doch echt mal anfangen, jeden Tag diese abstruse Schwarze Reihe zu kreuzen...25 Fächer...is doch nichts...paahh.)
Mit Fortdauer des Studiums eignet man sich ja auch gewisse Dinge an (WO ZUM TEUFEL SIND DIE ALTKLAUSUREN???Wer hat die?? Her damit...auf der Schule undenkbar..), so daß alles immer lockerer wird, aber nur in DEINEN Augen. jawohl, das Sysem hat aus dir jemanden gemacht, der es normal findet, dieses oder jenes Buch durchzuarbeiten, CDs zu kreuzen und du hast dich mittlerweile an die lustigen IMPP-Fragen gewöhnt, ja sogar so sehr, daß du garnicht mehr hinterfragst, wozu du denn diese Zebrakrankheit überhaupt kennen mußt. Nein, du weißt inzwischen, daß B statistisch häufiger richtig ist als D...und "immer" und "nie" immer falsch...
Aber, Leute, erzählt das mal einem Pädagogik-Studenten...der wird Augen machen (boahh...8 Klausuren in 2 Wochen??? Gyn, Neuro, Päd, Derma, Chirurgie, Psychiatrie usw...ich habe eine im jahr und zu der geh ich nicht hin...).
Also, im Endeffekt alles eine Frage des Standpunktes (und wir müssen ja nicht der ganzen Welt erzählen, daß wir ausschließlich Altklausuren pauken und uns sonst in der Sonne braten lassen, gell? Sollen sie doch ruhig glauben, wir wären Arbeitsmaschinen...oder sind wir das...hab ich vergessen...Antwort B??? Oh, Richtig...wer häts gedacht :-D )
LG Lee (ich liebe das IMPP...wie ich die vermissen werde nach dem 2ten...gummel)

Lava
14.02.2004, 19:20
Völlig richtig, Lee! Selten so viel Wahres gehört. :-) Allerdings sind wir auch die besten Beispiele dafür, dass man trotz anfänglicher Zweifel und Angst das Studium packen kann. Ich zwar ganz gut in der Schule, aber ich hatte unheimlich Schiss, es trotzdem nicht zu schaffen. Schließlich ist man in einem Semester voller Medizinstudenten auch bloß noch einer von zig Studis mit einem Abischnitt von 1,x und Auswendiglernen lag mit sowieso noch nie...... was soll ich sagen, ich hab meinen Platz gefunden und festgestellt, dass alle anderen auch nur mit Wasser kochen. Die meisten hatten ähnliche Gedanken wie ich und wir standen ja auch alle vor denselben Problemen. Man wurschtelt sich schon durch. :-)
Man kann sich natürlich fragen, ob es wirklich so positiv ist, sich einfach an alles zu gewöhnen..... man übersteht auch den unsinnigsten und bescheurtsten Kurs und "nach uns die Sinnflut"...

airmaria
14.02.2004, 20:30
Original geschrieben von Leelaacoo
Sobald du ein paar Semester Medizin "abgerissen" hast, befindest du dich schon in einer anderen Welt, du bist MEDIZINSTUDENT, jawohl, nicht irgendein Studi, nein, du bist schon so an die Materie gewöhnt, daß für dich die PAAR Klausuren mit jeweils ein paar Wochen (!!) lernen ja doch nur ein Klacks sind. Was, auf der Schule hast du für eine Prüfung 3 h gelernt??? Nö, das gibts doch nicht...das hast du zu diesem Zeitpunkt schon längst vergessen.
Der Vergleich zur Schule gilt für eine Vielzahl anderer Studiengänge auch, da ist Medizin nun wahrlich nichts besonderes.


Original geschrieben von Leelaacoo
Hä, auf ein Examen 6 Monate lernen...das ist doch normal...sogar ein bißchen knapp

Es gibt Studiengänge, da wird für ein einzelnes Examen im Schnitt länger gelernt, als die angeblich duchschnittlichen 6 Monate für das 2., wobei ich davon überzeugt bin, dass der Durchschnitt für das 2. weniger als 6 Monate lernt!


Original geschrieben von Leelaacoo
Mit Fortdauer des Studiums eignet man sich ja auch gewisse Dinge an (WO ZUM TEUFEL SIND DIE ALTKLAUSUREN???Wer hat die?? Her damit...auf der Schule undenkbar..), so daß alles immer lockerer wird, aber nur in DEINEN Augen.

Gilt für jeden anderen Studiengang genauso!


Original geschrieben von Leelaacoo
Aber, Leute, erzählt das mal einem Pädagogik-Studenten...der wird Augen machen (boahh...8 Klausuren in 2 Wochen??? Gyn, Neuro, Päd, Derma, Chirurgie, Psychiatrie usw...ich habe eine im jahr und zu der geh ich nicht hin...).

Es gibt Studiengänge, da wird für eine einzelne Prüfung 6 Monate gelernt, nicht nur für ein einzelnes Examen... und wieviele Unterfächer man aus einem Gesamtgebiet bildet, ist doch ziemlich grenzenlos: es gibt nichts blöderes, als zu sagen:
"boah, ich schreibe nächste Woche 8 Prüfungen",
denn das kann alles bedeuten, von Hammer bis Kindergeburtstag.
Wenn du aber 8 schwere Prüfungen schreibst, wovon du jede nur maximal 3 mal probieren darfst, weil du sonst totgeprüft bist, hat das eine ganz andere Qualität. Wenn es davon dann 60 bis 70 Prüfungen gibt, ist es eine völlig andere Belastung, als diese 3 oder 4 größeren Prüfung in der Medizin, die nur begrenzt wiederholbar sind. Hinzu kommt dann noch sehr vereinfachend, daß man ziemlich genau weiss, was in diesen drei Examen und dem Physikum abgefragt wird, ist doch recht simpel, oder?


Original geschrieben von Leelaacoo
Sollen sie doch ruhig glauben, wir wären Arbeitsmaschinen...

Ich glaube, dieses ganze Brimborium um das Medizinstudium ist ziemlich aus der Luft gegriffen.
Es ist eines von den längeren Studiengängen, aber unter diesen völlig normal und keinesfalls etwas, bezüglich der Schwierigkeit und des Anspruchs, herausragendes.

"Mary" airmaria

Leelaacoo
15.02.2004, 17:00
Hi airmaria...hast du mein "Augenzwinkern" nicht mitgelesen???

;-)

LG Lee

Froschkönig
16.02.2004, 19:13
Ich werd jetzt mal eher auf den unliebsamen Aspekt eingehen :

Wie hier bereits mehrfach beschrieben, haben Medis durchaus viel Zeit für Spaß :-))
Stimmt !!!!!
Warum ich diese "Oh Gott" rufe nicht mehr so ganz von der Hand weise ist eher die Situation im Gesundheitssystem. Dank AiP-Wegfall und Überstunden-Neuregelung (Falls sie denn irgendwann kommt) wird´s auch da besser...ansonsten hilft noch auswandern...fragen dazu bitte an airmaria :-))