condorito
13.02.2004, 14:37
Herzchirurgen beklagen Nachwuchsmangel
Hamburg (AP) Die deutsche Herzchirurgie hat Nachwuchssorgen. «Es gibt immer weniger qualifizierte Ärzte, die unser Handwerk erlernen wollen», erklärte Hans Scheld, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Freitag zum Auftakt einer Tagung in Hamburg. Laut einer Umfrage beklagt der herzchirurgische Nachwuchs besonders die schlechte finanzielle Ausstattung und ein Zuviel an administrativen Aufgaben. Besondere Kritik übten die Chirurgen in diesem Zusammenhang an dem neuen Arbeitszeitgesetz für Ärzte, mit dem gleichzeitig die Ausbildung verschlechtert werde.
«Wie kann die Bundesregierung von Eliten reden und gleichzeitig diesen Eliten nur 37,5 Stunden Arbeit pro Woche erlauben?», betonte Rainer Körfer, der Präsident der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie.
Mit dieser kurzen Wochenarbeitszeit sei die Ausbildung in der Herzchirurgie gefährdet. Er habe bei einer Operation noch nie Komplikationen erlebt, weil der Arzt übermüdet war, «wohl aber, weil der Arzt schlecht ausgebildet war». In einem 7,5-Stunden-Tag sei Herzchirurgie - allein wegen der langen Operationen - nicht zu erlernen. Die anspruchsvolle Fachrichtung erfordere nun einmal Disziplin sowie persönliche und familiäre Opfer.
In der Umfrage sprachen sich laut Scheld 80 Prozent des Nachwuchses gegen das neue Arbeitszeitgesetz aus. Durchschnittlich müssen Herzchirurgen in Deutschland demnach rund 60 Stunden pro Woche arbeiten. «Drunter geht es einfach nicht», betonte der Münsteraner Klinik-Direktor Scheld. Mittlerweile sei er aber sogar schon verklagt worden, weil er seine Mitarbeiter angeblich zu lange arbeiten lasse. Körfer fügte hinzu: «Wenn ich mich um die Patienten kümmere, dann kann ich mir nicht von gewerkschaftlicher Seite vorschreiben lassen, wie lange ich arbeite.»
Es gehe darum, den zurzeit noch sehr hohen Standard der deutschen Herzchirurgie, die auch den Vergleich mit den Amerikanern nicht scheuen müsse, zu halten, betonten die Chirurgen. Auf der Tagung, zu der sich 650 Mediziner angemeldet hatten, soll am Mittwoch unter anderem auch über die umstrittene embryonale Stammzelltherapie diskutiert werden.
gefunden unter: http://de.news.yahoo.com/040213/12/3vr14.html
Was haltet ihr davon???
Hamburg (AP) Die deutsche Herzchirurgie hat Nachwuchssorgen. «Es gibt immer weniger qualifizierte Ärzte, die unser Handwerk erlernen wollen», erklärte Hans Scheld, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Freitag zum Auftakt einer Tagung in Hamburg. Laut einer Umfrage beklagt der herzchirurgische Nachwuchs besonders die schlechte finanzielle Ausstattung und ein Zuviel an administrativen Aufgaben. Besondere Kritik übten die Chirurgen in diesem Zusammenhang an dem neuen Arbeitszeitgesetz für Ärzte, mit dem gleichzeitig die Ausbildung verschlechtert werde.
«Wie kann die Bundesregierung von Eliten reden und gleichzeitig diesen Eliten nur 37,5 Stunden Arbeit pro Woche erlauben?», betonte Rainer Körfer, der Präsident der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie.
Mit dieser kurzen Wochenarbeitszeit sei die Ausbildung in der Herzchirurgie gefährdet. Er habe bei einer Operation noch nie Komplikationen erlebt, weil der Arzt übermüdet war, «wohl aber, weil der Arzt schlecht ausgebildet war». In einem 7,5-Stunden-Tag sei Herzchirurgie - allein wegen der langen Operationen - nicht zu erlernen. Die anspruchsvolle Fachrichtung erfordere nun einmal Disziplin sowie persönliche und familiäre Opfer.
In der Umfrage sprachen sich laut Scheld 80 Prozent des Nachwuchses gegen das neue Arbeitszeitgesetz aus. Durchschnittlich müssen Herzchirurgen in Deutschland demnach rund 60 Stunden pro Woche arbeiten. «Drunter geht es einfach nicht», betonte der Münsteraner Klinik-Direktor Scheld. Mittlerweile sei er aber sogar schon verklagt worden, weil er seine Mitarbeiter angeblich zu lange arbeiten lasse. Körfer fügte hinzu: «Wenn ich mich um die Patienten kümmere, dann kann ich mir nicht von gewerkschaftlicher Seite vorschreiben lassen, wie lange ich arbeite.»
Es gehe darum, den zurzeit noch sehr hohen Standard der deutschen Herzchirurgie, die auch den Vergleich mit den Amerikanern nicht scheuen müsse, zu halten, betonten die Chirurgen. Auf der Tagung, zu der sich 650 Mediziner angemeldet hatten, soll am Mittwoch unter anderem auch über die umstrittene embryonale Stammzelltherapie diskutiert werden.
gefunden unter: http://de.news.yahoo.com/040213/12/3vr14.html
Was haltet ihr davon???