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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was haltet ihr von der "Einführung in die kinische Medizin" in der Vorklinik?



Mescalera
08.11.2001, 00:08
Hallöchen!

Bei uns in Göttingen wird die Einführung in die klinische Medizin in Form des Problem-Orientierten -Lernes (POL) geteilt im 1. und 3. vorklinischen Semester angeboten, d.h. im 1. Semester versucht man in einer Kleingruppe anhand von Fallbeispielen Diagnosen zu erstellen und Krankheiten kennenzulernen.


Leider war es aber bei uns dann eher für die meisten frustriend, die, die noch keine klinischen Erfahrungen hatten, wußten nur sehr wenig und konnten nicht viel damit anfangen, für die, mit schon vorheriger klinischer Arbeit, war es eher langweilig...
Fazit: Viel gebracht hat es wohl wirklich keinem.

Wie läuft das denn an anderen Unis ab??
:-meinung

Peter
09.11.2001, 23:35
Hi,

POL mag zwar für einige Sachen ganz toll sein, ist aber sicherlich nicht ein Allheilmittel. Einführung in die klinische Medizin finde ich sollte nicht als POL stattfinden. Denn wer hat denn zu der Zeit genügend Zeit und Energie sich außerhalb von Anatomie und Biochemie auch noch mit klinischen fragestellungen zu beschäftigen? Und nur so ist POL doch sinnvol.

Auf der anderen Seite fand ich den Kurs (nichtPOL) wirklich schön, da wir dann doch mal wirklich Patientenkontakt hatten.

Ich denke für viel mehr, als eine Einführung und ein "Leckerlie", damit man nicht vergisst, dass es noch etwas anderes in der Medizin ausser Leichen und Reagenzgläsern gibt, kann und sollte (aus zeitlichen gründen) dieser Kurs nicht herhalten.

Grüße Peter

Pascal
10.11.2001, 08:11
Denke es kommt wirklich drauf an, wie der Kurs gemacht wird. Wir hatten bei uns jedesmal (na ja, fast) einen anderen Kliniker, der einen Patienten vorgestellt hat. War mal mehr und mal weniger interessant.

glitzabella
11.11.2001, 03:53
bei uns war es damals in heidelberg echt fuer die katz, aber immerhin haben sich die profs doch ein wenig bemueht. ich weiss nicht, ob es mittlerweile besser geworden ist, aber das neue curriculum soll ja alles besser machen..... muss mal in der vorklinik fragen, ob sich der kurs mittlerwile zu einem sinnvollen und wertvollen kurs gemausert hat.....

Gaja
11.11.2001, 11:39
Bei uns in Hannover finden im 1. und 2. Semester immer Vorlesungen von Klinikern statt, jeweils zu dem gerade behandelten Thema im Präpkurs und das finde ich sehr gut, man hat schon ein wenig Ahnung zumindest wie es anatomisch aussieht und kann so das Ganze ganz gut verfolgend. Es motiviert auf jeden Fall ungemein :-)

Pascal
11.11.2001, 11:50
In Gießen gibt es etwas ähnliches. Zum einen Klinische Anatomie und zum anderen Klinik für Vorkliniker. Besonders Klinik für Vorkliniker fand ich sehr interessant, War ähnlich wie EKM aber immer mit Patient und zu erarbeitender Diagnose und Therapie.

Heini
22.11.2001, 19:26
gaia hats auf den punkt gebracht. finde ich gut, allein um einen groben überblick zu bekommen und um ein wenig praxis zu schnuppern und sogar mal einen patienten in der vorklinik zu sehen.

eva_luna
25.11.2001, 01:10
Hi, hier in München findet die "Einführung in die klinische Medizin" ausschließlich im 1. Semester statt und ist aufgeteilt in 2 Teile, einmal eine zweitägige Blockveranstaltung mit der "Berufsfelderkundung" an den ersten beiden Tagen zusammen, danach einmal wöchentlich eine Stunde in Kleingruppen, in der man durch verschiedene Stationen in den Münchner Kliniken rotiert.

Der erste Teil war ziemlich interessant und hat einem richtig Lust auf das Studium gemacht, wir hatten mehrere wahnsinnig engagierte Vortragende aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. Der zweite Teil war recht durchwachsen, eigentlich war das ganze eine einzige Glücksache. Zum einen kam es natürlich darauf an, für welche Stationen man eingeteilt wurde; zum anderen (wie immer...) auf den Dozenten. Manche haben sich wirklich Mühe gegeben und ließen uns EKGs schreiben, Gastroskopien an Puppen vornehmen, Patienten anschauen etc., andere wiederum haben einfach nur stumpfsinnig eine Stunde lang vor sich hingelabert. Das Prinzip der Einteilung hat sich mir nicht wirklich erschlossen - anscheinend wurde da gewürfelt! Während die eine Gruppe von der Rechtsmedizin bis zur Gyn wirklich NUR interessante Stationen hatte, war meine Gruppe zuerst in der Radiologie, dann im Strahlenbiologischen Institut und dann ein weiteres Mal in der Radiologie - und nachdem wir zum 3. Mal gefragt worden waren, ob wir wissen, was Gamma-Strahlen sind, wollten wir eigentlich alle nur noch raus!

Fazit für München: Interessant und gut gemeint, und mit ein wenig mehr organisatorischem Geschick und mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Stationen und Dozenten eine wirklich lohnende Veranstaltung!

Pascal
28.11.2001, 11:11
Das alte Problem. Zwischen gutem Vorsatz und guter Durchführung liegen oftmals welten.

mick77
28.11.2001, 16:49
In Rostock war es eine Vorlesung, die von den
jeweiligen Kliniken abgehalten wurde.
Teilweise mit Patientenvorstellung, also für Vorkliniker geradezu sensationell, teilweise aber eben auch langweiliges Gesülze über die Geschichte der Gynäkologie.
Prinzipiell finde ich es schon wichtig und interessant auch durch solch eine Veranstaltung möglichst frühzeitig den klinischen Bezug der vorklinischen Fächer klarzumachen, aber man kann eben alles gut und weniger gut machen.