Doktorarbeit VOR Medizinstudienbeginn NACH Erststudium denkbar?

[Kay]

Hallo,

eine hoffentlich nicht total abwegige Frage: ich werde wohl erst zum WS mit Medizin als Zweitstudium anfangen, da ich ganz besch... knapp meine Zulassung zum SS verpasst hab :-( und überlege, wie ich die Zeit sinnvoll nutzen kann. Meine Frage: ist es möglich, VOR Studienbeginn (wenn dieser absehbar zum WS ist) die Doktorarbeit zu beginnen? Danke für Eure Antworten...

Kay

[ulmikey]

ich habe von einem in Ulm gehört, der nun im 4. Semester praktisch seine Doktorarbeit fertig hat. Er hat gemeint, er hat ein paar Briefe an Professoren und Dr. geschrieben und konnte sich dann aus mehreren Angeboten was raussuchen.

[Pünktchen]

Ich hab mal ne bescheidene Frage: Wie schreibt man ohne etwas Ahnung von der Materie eine Doktorarbeit???

Ok....ne Freundin von mir hat im 3.Semester angefangen in der Humangenetik eine Doktorarbeit zu schreiben, sie studierte aber auch neben her Biologie im Hauptstudium, d.h. mit nem Vordiplom in Biologie. Sie hatte den experimentellen Teil kurz vor dem Physikum fertig...leider weiß ich net wie es weitergegangen ist.

Zweite Frage: Ist es überhaupt sinnvoll so früh anzufangen, da du sowieso erst nach deinem 3.Staatsexamen deine Arbeit verteidigen kannst? Arbeit vielleicht nicht mehr aktuell bzw du bist selbst aus der Materie schon wieder raus....

[test]

Hallo auch.

Normalerweise MUßT du in dem Fach, in dem du deine Dr.ARbeit machen willst immatrikuliert sein, an manchen Unis auch schon mindestens 1 Semester studiert haben.
Also ich glaube das ist ziemlich aussichtslos. Und ob du in nem Schnittstellengebiet Jura/Medizin ne Dr.Arbeit findest wage ich auch zu bezweifeln. Vielleicht in Geschichte der Medizin oder Soziologie. Da bräuchte man dann auch nicht unbedingt Ahnung von medizinischen Themen.Aber ob das so prickelnd ist?? Ansonsten würde ich sagen sollte man für ne experimentelle Arbeit mindestens Biochemie und Physio gehabt haben um die Methoden zu verstehen.

An vielen Unis kann man allerdings meines Wissens bereits vor dem 3.Staatsexamen die Arbeit abgeben und verteidigen und bekommt den Titel dann sobald man das 3. bestandent hat. Insofern kann früh anfangen und früh fertig sein wenn alles klappt schon ein Vorteil sein.

[Pünktchen]

@test
Abgeben geht schon, aber verteidigen bezweifle ich stark....

[Kay]

Vielen Dank Euch Dreien für Eure bisherigen Antworten.

[Cerna]

Hallo,

also ich würde es auf jeden Fall mal versuchen. Für die Professoren ist es ja meist nur wichtig, dass du den für sie interessanten Teil (d.h. für eine Veröffentlichung verwertbar) bearbeitest und abschließt. Ob du die Doktorarbeit dann irgendwann schreibst ist ihnen eher egal, denn das bedeutet ja zusätzliche Arbeit (Korrektur lesen, etc.). Und ob die Methodik veraltet ist ist für den Dr. Titel auch egal, du mußt nur die Dissertation mit aktuellen Literaturverweisen auf den neuesten Stand gebracht haben. Ich sehe nur ein Problem: die Motivation!!!
Ich stelle es mir schwierig vor intensiv an einer Arbeit zu schreiben, und die Früchte meiner Arbeit erst 6-7 Jahre später ernten zu können. Aber wahrscheinlich bist du da durchs Jurastudium abgehärtet...

Viel Glück und sag bescheid ob es geklappt hat!

[test]

Original geschrieben von Pünktchen
@test
Abgeben geht schon, aber verteidigen bezweifle ich stark....

Also hier geht das wurde mir gesagt.

[Pünktchen]

hmmm...also ich kannte das von der Uni Jena....habs aber grade auch für die Uni Rostock gefunden...


Auszug aus der Promotionsordnung der Uni Rostock
B. Promotion zum Dr.med. und Dr.med.dent.
§ 3 Voraussetzung für die Zulassung zur Promotion

1. Die Zulassung zur Promotion setzt voraus, daß der Bewerber

1.1 das ärztliche oder zahnärztliche Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule nach den hierfür geltenden Bestimmungen absolviert hat und die ärztliche Prüfung (bzw. Staatsexamen bei Zahnmedizinern) nach den hierfür geltenden Bestimmungen bestanden hat,

1.2 nicht entmündigt ist, nicht unter vorläufiger Vormundschaft steht und nicht durch rechtskräftiges Urteil unter Berufsverbot steht.

......


4. Ein Bewerber, der den 2. Teil der ärztlichen Prüfung (medizinische Staatsexamen) aber noch nicht den 3. Teil der ärztlichen Prüfung (Kolloquium) bzw. die zahnärztliche Prüfung (Abschlußprüfung) bei Zahnmedizinern bestanden hat, kann auf Antrag vorläufig zur Promotion zugelassen werden, wenn er die
Zulassungsvoraussetzungen im übrigen erfüllt.

Aufgrund dieser vorläufigen Zulassung wird das Verfahren zur Prüfung der Dissertation eingeleitet.

Die öffentliche Verteidigung kann erst nach endgültiger Zulassung erfolgen. Die vorläufige Zulassung erlischt, wenn der Bewerber innerhalb von zwei Jahren die oben genannten Prüfungen nicht erfolgreich ablegt. In diesem Fall wird das Promotionsverfahren eingestellt. Die diesem Promotionsverfahren zugrunde liegende Arbeit darf nicht erneut als Dissertation eingereicht werden.

[test]

Die öffentliche Verteidigung kann erst nach endgültiger Zulassung erfolgen. Die vorläufige Zulassung erlischt, wenn der Bewerber innerhalb von zwei Jahren die oben genannten Prüfungen nicht erfolgreich ablegt. In diesem Fall wird das Promotionsverfahren eingestellt. Die diesem Promotionsverfahren zugrunde liegende Arbeit darf nicht erneut als Dissertation eingereicht werden.

So ne Passage gibt es in unserer Promotionsordnung nicht. Das ist auch von Uni zu Uni verschieden., Aber ich glaube es gibteinige wo man das schon vorher machen kann.

[avicenna]

Theoretisch kann man die Doktorarbeit schon in der Vorklinik oder auch ohne Studium beginnen.
:-meinung
Hier geht es nur um den mündlichen Vertrag zwischen dir und deinem Doktorvater.

Der ganze rechtliche Teil bezieht sich nur auf das Promotionsverfahren selbst. Dieses beginnt jedoch meist erst 6 Wochen vor dem 3.Stex. Also ich habe mich auch schon vor ein paar Semestern im Promotionsbüro vorgestellt wo mir die nette Dame sagte, das ich doch wiederkommen sollte wenn ich alles soweit geschrieben habe, um dann mit der Einreichung zu beginnen was bei uns 6 Wochen vor dem 3.Stex ist. :-lesen

Gruß Avicenna