PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studienfinanzierung



26.11.2001, 13:41
Hallo,

mich quälen seit einiger Zeit ein paar Gedanken....

Ich bin jetzt 25 und möchte demnächst anfangen, mir einen langwierigen Traum zu verwirklichen: Medizin zu studieren.

Leider gibt es da ein Problem, was mich beschäftigt: Wie soll ich das Studium finanzieren?

Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, sich finanziell über Wasser zu halten. Meine Eltern kann ich vergessen, die könnten mich theoretischer Weise unterstützen, möchten das aber nicht, da ich ja schon eine Ausbildung hinter mir habe und auf eigenen Füssen stehe.

Eine andere Variante wäre das BaföG. Für elternabhängiges BaföG verdienen meine Eltern zu viel (Ich kann sie aber deswegen nicht verklagen!!!), elternunabhängiges fällt auch weg, da ich die Bedingungen nicht erfülle (6 Jahre arbeiten nach dem Abi z. B.).

Eine weitere Möglichkeit wäre arbeiten. Nun frage ich mich aber die ganze Zeit, wie man bei einem so vollgestopften Stundenplan und der vielen Lernerei noch Zeit hat, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich meine hierbei geht es doch nicht um 5,80 DM, sondern um die ca. 1.000 DM, die man, um zu überleben, doch einplanen müsste. Wie soll man das schaffen, ohne die Studienzeit ins Unendliche zu ziehen?

Ich würde mich freuen, wenn sich ein paar Leute melden würden, die mit diesem Problem Erfahrung haben und mir vielleicht nützliche Tipps geben könnten.

Vielen Dank!

Beate

26.11.2001, 19:12
hey beate.

ich bekomme auch von nirgendwo her geld. meine erfahrung ist daß man sich schon selbst über wasser halten kann. ich z.b. fahre taxi, hab auch schon gekellnert und in einer videothek nachtschichten geschoben. in den höheren semestern gibt es auch ganz gute möglichkeiten "in der branche" zu arbeiten, also krankenwagenbereitschaft oder nachtwache in der klinik. man sollte sich natürlich schon im klaren darüber sein daß es kein bummelstudentenleben ist wenn man sich komplett selbst finanziert. es IST anstrengend und oft stressig, gerade in sehr lernintensiven phasen. ich finde aber nicht daß du dir davon deinen traumberuf vermiesen lassen solltest.
meine meinung ist mittlerweile sogar daß ich über meine jobs noch so viel "richtiges leben" außerhalb des campus kennenlerne, das bringt zwar nichts für die noten aber persönlich dafür eine ganze menge.

wenn du schon eine ausbildung gemacht hast, gibt es womöglich sogar richtig gute möglichkeiten, im umfeld deiner qualifizierung zu jobben. meistens wirst du dann als qualifizierte kraft auch ganz anständig bezahlt.

mit dem bafög würde ich mich an deiner stelle noch mal genauer auseinander setzen. wenn man eine ausbildung abgeschlossen hat, braucht man meines wissens nach nämlich keine 6 jahre berufstätigkeit um elternunabhängig gefördert zu werden, sondern nur 3 oder vielleicht noch weniger. frag mal beim amt nach.
selbst wenn du kein bafög bekommst, du kannst mit niedrigem einkommen (und das hat man wohl als selbstfinanzierender student) z.b. wohngeld bekommen. auf jeden fall antrag stellen!

zuguterletzt gibt es noch stipendien. dafür müssen die noten natürlich einigermaßen stimmen aber lass dich nicht abschrecken. es werden keineswegs nur überflieger gefördert. immerhin gehörst du zu den leuten die nicht die optimalsten bedingungen haben und trotzdem studieren. was heißt daß es dir ja doch einigermaßen wichtig ist und nicht bloß eine selbstverständlichkeit, wie für viele papafinazierte 20jährige aus dem villenviertel (sorry für den seitenhieb). ich nehme mal an daß du damit zu den motivierteren leuten gehörst, und wenn du 3-4 semester willen und leistung zeigst und bereit bist dir mit den 50 anträgen mühe zu geben ;) dann stehen die chancen gar nicht so schlecht. ich selbst gehöre zu den besseren dreierkandidaten um´s schulisch auszudrücken, und ab dem nächsten semester werde ich vermutlich ein kleines stipendium bekommen. tip: manchmal ist es allen ernstes weniger stressig ein auslandsstipendium zu kriegen als eins für zu hause (gerade über die ganzen eu-förderprogramme) so daß du 1-2 semster darüber finanzieren kannst daß du ins ausland gehst - das angenehme mit dem nützlichen verbinden sag ich bloß.

also. glaub mir, es geht. die motivation muß stimmen, das ist alles. lass dich bloß nicht abhalten, ran an den speck. alles gute und viel glück, lennart.

Gaja
26.11.2001, 19:37
Hi das mit dem Geld verdienen ist schon machbar. Es gibt ein paar sehr Studentenfreundlichen Jobs ... bei denen man manchmal nebenher was machen kann. Ich muß zwar nicht das ganze Studium selber finanzieren, da ich etwas Bafög bekomme, aber es ist machbar .... du hast ja auch noch Semesterferien, in denen du Zeitweise die ganze Zeit arbeiten kannst. Viele Grüße

eva_luna
27.11.2001, 08:31
Hi Beate,

ist alles halb so schlimm, es durchaus möglich, sich das Studium selbst zu finanzieren. Ich bekomme auch kein BAFÖG, meine Eltern zahlen nur meine Miete - den ganzen Rest finanziere ich selbst. Auf der einen Seite will ich mich nicht total einschränken müssen, auf der anderen ist es mir "peinlich", Luxus wie eigenes Auto oder mal ne Urlaubsreise von meinen Eltern bezahlen zu lassen (ich will nämlich keinesfalls eine "papafinanzierte 20jährige aus dem Villenviertel" sein, gell Lennart! :-). Während des Semesters jobbe ich nebenher so ca. 18 bis 20 h die Woche (mehr als 20 sind sowieso nicht erlaubt), in den Semesterferien immer in Vollzeit. Dafür lasse ich auch mal die eine oder andere Vorlesung ausfallen. Klar ist es stressig, vor allem wenn gegen Semesterende die Klausuren anstehen, aber mit ein bisschen Zeitmanagement stellt das wirklich kein großes Problem dar. Ich habe festgestellt, dass es mir sogar ausgesprochen gut tut, wenigstens für ein paar Stunden in der Woche etwas anderes als lauter strebsame Mediziner zu sehen und mich geistig mal in anderer Form zu betätigen als nur mit Auswendiglernen und MC-Fragen kreuzen! Außerdem bringt mir der Job auch was für´s spätere Berufsleben, da ich sowieso eher in Richtung Medizininformatik tendiere.

An Deiner Stelle würde ich mich erst mal vergewissern, ob das mit dem BAFÖG wirklich stimmt, dank der Reform könnte sich da etwas geändert haben. Wenn Du wirklich nebenher arbeiten musst, gibt es tausende "studentenfreundliche" Möglichkeiten wie z.B. kellnern oder als Sitzwache im Krankenhaus (das empfiehlt sich aber nur mit widerstandsfähigem Tag/Nacht-Rhythmus!). Auch in Unternehmen gibt es viele Möglichkeiten, beispielsweise als Werkstudent. Die meisten Unternehmen sind wirklich kulant gegenüber Studenten, z.B. in Sachen flexible Arbeitszeiten, mir ist es noch nie passiert, dass irgendjemand stinkig war, weil ich mir mal eine kurze Auszeit zur Prüfungsvorbereitung nehmen musste. Außerdem solltest Du bedenken, dass Du immerhin 5 Monate Ferien im Jahr hast - wenn Du während dieser Zeit in Vollzeit jobbst, müsste das verdiente Geld eigentlich für den Rest des Jahres reichen. Und da Du vorher schon richtig Berufserfahrung sammeln könntest, bist Du natürlich um so begehrter.

Fang einfach an zu studieren, alles andere gibt sich schon! Du solltest keinesfalls wegen finanzieller Probleme Deinen Traum aufgeben, es gibt immer eine Möglichkeit!

27.11.2001, 09:10
Hallo lennart, Gaja & eva_luna,

vielen Dank für eure postiven Antworten.

Ihr habt mir echt Mut gemacht, den richtigen Schritt zu tun!

Ich hatte schon damit gerechnet, wieder aus Angst vor dem finanziellen Chaos meinem alten Leben treu zu bleiben. Aber ihr habt mich belehrt, dass man - wenn man studiert - nicht am Hungertuch nagen muss....

Vielen Dank

Beate

Sakur
29.11.2001, 19:39
Hi !

Es ist in der Tat so, dass Arbeiten neben dem Medizinstudium wirklich nur bedingt möglich ist-z.B in den Semesterferien.Während des Semesters kommt man echt in Stress, mal ganz abgesehen vom Managment, da man viele Pflichtkurse hat, die zeitlich total blöd liegen.
Es ist wohl kaum möglich, das Physikum zu schaffen innerhalb von 4 Semestern, es sei denn Du bist ein Phyik und Chemie-Crack!
Alle Leute in meinem Semster, die noch Full-Time nebenbei gearbeitet haben, haben ihre Arbeitsstunden drastisch reduziert, ich habe ein Semester gearbeitet nebenher, und das lass ich in Zukunft bleiben.Ich würde sagen, 10 Stunden in der Woche sind eventuell möglich.
Dennoch möchte ich Dir eins sagen: Wenn es dein Traum ist, dann solltest Du es versuchen, aufhören kannst Du immer noch. Wenn man etwas wirklich wirklich will, dann klappt das auch.
Viel Glück und nur Mut !
Sabine

Pascal
29.11.2001, 23:00
Das mit dem Jobben kommt wirklich ganz darauf an wie und was. Es ist definitv möglich sich das ganze zu finanzieren aber einfach ist das sicher nicht. Unter umständen muß man halt ein bis 2 semester drauflegen

09.12.2001, 14:43
versuch's doch mal mit katering/hostess, damit verdiene ich ganz gut. Hast vorallem flexibele arbeitszeiten, wenn auch oft bis spät nachts, aber es ist ganz gut zu schaffen.
In höheren semestern würd ich dann auch ins krankenhaus gehen, da man da in der regel besser bezahlt wird. Allerdings hast du dann nicht mehr die möglichkeit zu sagen ne den monat will ich jetzt nicht arbeiten da schreib ich klausuren, das macht sich nämlich echt gut.
Ich bin zwar erst im 3.semster aber ich hab's bisher recht gut geschafft, (AUCH MIT MEINEN PFLICHTKURSEN!)

Susannchen
16.12.2001, 10:43
Sagtest Du nicht, es sei Dein Traum ? Warum machst Du Dich vorher verrückt ? Wenn Du Medizin studieren möchtest, solltest Du über eine gewisse Intelligenz verfügen und der Lebenserhaltungstrieb ist uns doch angeboren ?!
Also : vorher Risiken und Schwierigkeiten abwägen ist absolut notwendig, aber Du solltest überzeugter hinter Deinem Traum stehen :-)
Mit Wohngeld (oder Wohngemeinschaft; Zimmer im Studiheim), bei Aldi einkaufen gehen und zu Freunden zum Essen *g* .... auf´s Handy verzichten, Rauchen aufgeben, Zeitungsabo canceln, Fahrrad statt Auto fahren, Klamotten bei Omi waschen .... und bei www.Geizkragen.de findest Du jede Menge weiter Tipps .... Du schaffst das schon !!!!
P.S. Mein Liebster is auch schon 31 (in 3 Wochen) und im 5. Semester, hat allerdings teilweise Unterstützung seiner Eltern ... und wenn wir in´s Kino gehen zahle ich *grummel* .... *lach*.

Susannchen
16.12.2001, 10:48
... oh und lass Dich nicht fertig machen von Sprüchen .... z.B. wenn Du Deine Eltern besuchst und fertig bist vom Lernen und so und die sagen :".... selber schuld Junge, Du hast doch was Vernünftiges gelernt ... " (nach 3,5jähriger Ausbildung zum Kommunikationselektroniker am Fließband Bohrmaschinen reparieren) .... oder Deine Ex is der Ansicht, das schaffst Du eh nicht .... Lebe Deinen Traum und träum nicht Dein Leben !

xxxxmr
17.12.2001, 10:58
Soso, was gibts denn noch alles von Deinem Liebsten zu berichten ??? hast Du keine eigenen Sorgen ? Laß doch den armen Jungen mal in Ruh ! Der braucht keinen Mutterersatz °!!!!!