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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A5/B97, Tag1, EKG



18.03.2004, 21:13
Ich bin zwar kein EKG-Crack, aber ist das nicht ein AV-Block 2. Grades mit 3:1 Überleitung?

18.03.2004, 21:32
Denke auch, dass das auf jeden Fall ein AV-Block ist. Schaut man sich nämlich mal die Frequenz an (50mm/s und dann schön auszählen...), stellt man fest, dass der Patient bradykard ist und demnach sollten alle tachykarden Rhythmusstörungen aus dem Rennen sein. Ist jedenfalls meine Meinung...

Kachen
18.03.2004, 21:46
auf die gefahr hin, mich komplett lächerlich zu machen:

Könnte das nicht auch ein Vorhofflattern mit AV-Block Grad 3 sein?

Tony74
18.03.2004, 22:00
jepp.
sehe da auch nen Vorhofflattern.

und weder Wenkebach noch Mobitz

18.03.2004, 22:09
Also die Vorhofwellen sind auf jeden Fall typische "Flatterwellen" (sägezahnartig, auch die Frequenz stimmt). Allerdings gehört zum Vorhofflattern der sog. AV-"Schutzblock", d.h. nur jede 2. oder 3. P-Welle wird übergeleitet. Und streng akademisch genommen ist das ja auch ein AV-Block II. Grades!

18.03.2004, 22:10
In Ableitung II sieht man meines Erachtens die Vorhofaktion, nach jeder 3. Welle kommt eine Erregung der Kammer, also 3:1 Block (Mobitz).
Ich sehe einfach kein Flattern, wo soll das sein? Das wären doch feine Zacken, oder?

18.03.2004, 22:14
Flatterwellen sind sägezahnartig, Frequenz ca. 200-400/Min., alles darüberliegende und feinere Geschehen würde "Flimmern" genannt werden. Hier sind die Wellen gut in II, III und aVF zu sehen, das ist (laut Buch "EKG-Kurs für Isabell") typisch. Zum AV-Block: wie gesagt, Schutzblock (schützt die Kammer vor Tachykardien).

18.03.2004, 22:19
Ich mag mich täuschen, aber ich zähle außerdem bei 50 mm/s Vorhoffrequenz ca. 270, Kammerfrequenz 80/min. Passt doch.

FataMorgana
18.03.2004, 22:20
Original geschrieben von Kachen
auf die gefahr hin, mich komplett lächerlich zu machen:

Könnte das nicht auch ein Vorhofflattern mit AV-Block Grad 3 sein?

Das ist keineswegs lächerlich, sondern absolut richtig. Ich denke, es ist in diesem Fall eindeutig die zutreffendste Antwort.

Es liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Vorhofflattern Typ I vor. Die Vorhoffrequenz beträgt ca. 270 und ist damit auch typisch.

Die Kammerfrequenz liegt bei etwa 75, so dass man am ehesten von einem AV-Block III° mit hohem Ersatzrhythmus ausgehen muss. Theoretisch wäre allerdings auch ein AV-Block II° Typ Mobitz mit 4:1-Überleitung möglich, wobei dies erstens selten ist (meistens findet man beim Vorhofflattern eine 2:1- oder 3:1-Überleitung) und mir zweitens die "AV-Überleitungszeiten" (es sind ja wahrscheinlich gar keine) in diesem EKG nicht ganz gleichmäßig erscheinen.

FataMorgana
18.03.2004, 22:26
Andererseits muss man auch wieder zugeben, dass 75 für einen Ersatzrhythmus verdammt schnell ist. Um allerdings mal in der IMPP-Logik zu bleiben: Wenn hier ein AV-Block II° Typ Mobitz vorliegen sollte, wäre die Aufgabe unlösbar. Unter Annahme eines AV-Blocks III° hingegen elegant zu lösen.