Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A5/B97, Tag1, EKG
Ich bin zwar kein EKG-Crack, aber ist das nicht ein AV-Block 2. Grades mit 3:1 Überleitung?
Denke auch, dass das auf jeden Fall ein AV-Block ist. Schaut man sich nämlich mal die Frequenz an (50mm/s und dann schön auszählen...), stellt man fest, dass der Patient bradykard ist und demnach sollten alle tachykarden Rhythmusstörungen aus dem Rennen sein. Ist jedenfalls meine Meinung...
auf die gefahr hin, mich komplett lächerlich zu machen:
Könnte das nicht auch ein Vorhofflattern mit AV-Block Grad 3 sein?
jepp.
sehe da auch nen Vorhofflattern.
und weder Wenkebach noch Mobitz
Also die Vorhofwellen sind auf jeden Fall typische "Flatterwellen" (sägezahnartig, auch die Frequenz stimmt). Allerdings gehört zum Vorhofflattern der sog. AV-"Schutzblock", d.h. nur jede 2. oder 3. P-Welle wird übergeleitet. Und streng akademisch genommen ist das ja auch ein AV-Block II. Grades!
In Ableitung II sieht man meines Erachtens die Vorhofaktion, nach jeder 3. Welle kommt eine Erregung der Kammer, also 3:1 Block (Mobitz).
Ich sehe einfach kein Flattern, wo soll das sein? Das wären doch feine Zacken, oder?
Flatterwellen sind sägezahnartig, Frequenz ca. 200-400/Min., alles darüberliegende und feinere Geschehen würde "Flimmern" genannt werden. Hier sind die Wellen gut in II, III und aVF zu sehen, das ist (laut Buch "EKG-Kurs für Isabell") typisch. Zum AV-Block: wie gesagt, Schutzblock (schützt die Kammer vor Tachykardien).
Ich mag mich täuschen, aber ich zähle außerdem bei 50 mm/s Vorhoffrequenz ca. 270, Kammerfrequenz 80/min. Passt doch.
FataMorgana
18.03.2004, 21:20
Original geschrieben von Kachen
auf die gefahr hin, mich komplett lächerlich zu machen:
Könnte das nicht auch ein Vorhofflattern mit AV-Block Grad 3 sein?
Das ist keineswegs lächerlich, sondern absolut richtig. Ich denke, es ist in diesem Fall eindeutig die zutreffendste Antwort.
Es liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Vorhofflattern Typ I vor. Die Vorhoffrequenz beträgt ca. 270 und ist damit auch typisch.
Die Kammerfrequenz liegt bei etwa 75, so dass man am ehesten von einem AV-Block III° mit hohem Ersatzrhythmus ausgehen muss. Theoretisch wäre allerdings auch ein AV-Block II° Typ Mobitz mit 4:1-Überleitung möglich, wobei dies erstens selten ist (meistens findet man beim Vorhofflattern eine 2:1- oder 3:1-Überleitung) und mir zweitens die "AV-Überleitungszeiten" (es sind ja wahrscheinlich gar keine) in diesem EKG nicht ganz gleichmäßig erscheinen.
FataMorgana
18.03.2004, 21:26
Andererseits muss man auch wieder zugeben, dass 75 für einen Ersatzrhythmus verdammt schnell ist. Um allerdings mal in der IMPP-Logik zu bleiben: Wenn hier ein AV-Block II° Typ Mobitz vorliegen sollte, wäre die Aufgabe unlösbar. Unter Annahme eines AV-Blocks III° hingegen elegant zu lösen.
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