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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für Arbeitszeiten einsetzen ???



xxxxmr
29.11.2001, 08:31
Hi !
Wie Ihr vielleicht mitgekriegt habt, tobt zur Zeit der Bär im Kampf um die Einhaltung des Arbeitszeitengesetz. Der Marburger Bund (auf dessen Seiten auch mehr zum Thema zu erfahren ist unter www.marburger-bund.de) hat seine 140.000 Mitglieder schon zu "Computerstreiks" (s. auf den o.g. Seiten) aufgerufen, gleichzeitig aber auch Tips für Chefärzte (die ja im Zwiespalt zwischen Einhaltung der Höchstarbeitszeiten und finanziellem Rahmen durch die Verwaltungschefs der Krankenhäuser sind) gegeben. Ich finde wir Medizinstudenten sollte uns auch zu Wort melden, schließlich geht´s ja auch um unsere Arbeitszeiten !!! Was meint Ihr ??? Wie wärs mit Unterschriftenaktionen, Demos und und und ??? So richtig wie früher" (grins) ?
Gruß Jens

Heini
30.11.2001, 20:27
fänd ich gut, sich da ran zu hängen, nur glaub ich nicht, dass das jemand ernst nehmen würde, weil wir als studenten nicht den druck ausüben können, den arbeitnehmer im krankenhaus zur verfügung haben (sprich streik). ist auch immer ein schmaler grad, dass da keine patienten vernachlässigt werden. aber aufmucken lohnt sich immer.
keine macht für niemand!

xxxxmr
11.12.2001, 08:56
Heini, ab 1.1. haben die jetzigen Ärzte sehrwohl eine Chance zum Streiken auch ohne das die Patienten drunter leiden: Wenn die nämlich nur noch die Arbeit am Patienten machen (die Patienten werden also nicht benachteiligt) und die DRG-Einteilung (und sonstige Verwaltungsarbeit am PC) bestreiken, dann hat die Klinik sehrwohl ein nicht zu unterschätzendes Problem: Es kommt kein Geld mehr inne (KH-)Kassen ...
Und ich finde schon, daß auch wir Studenten frühzeitig unsere Meinung (auf welche Art auch immer) kundtun sollten ... und zwar nicht nur in Foren wie diesen ... ! Auch wenn wir vielleicht selbst keinen "Druck" ausüben können: Wenn wir das Thema publik machen und die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dann haben wir den jetzigen Ärzten (und damit auch uns !!!!) schon geholfen ! Wir brauchen die Patientenlobby - "... mehr nicht" !!!
Alssdenn, lassen wir uns dochg was einfallen ... Biste dabei ? :-dafür

xxxxmr
17.12.2001, 10:01
Am 11.12.01 hat das Arbeitsgericht Herne (als drittes Deutsches Gericht) die Bereitschaftszeiten der Ärzte zur Arbeitszeit deklariert ! Im Marien-KH Herne wird sich also was tun müssen, setzen wir uns dafür ein, daß überall was geschieht ! Es geht um UNSERE Arbeitszeiten !!! :-dafür

xxxxmr
07.01.2002, 08:26
:-dagegen
Ausbeutung der Ärzte und PJ´ler in deutschen KLiniken !

:-dafür

Einhalteung der gesetzlichen Arbeitszeiten - auch wenns nur um die Ärzte geht !!!

eva_luna
08.01.2002, 10:24
Hi xxxxmr,

wäre sofort dabei, schließlich ist das ein Thema, das uns alle früher oder später mal betreffen wird - aber was tun als armer, unmündiger student??

Gruß,
eva_luna

xxxxmr
09.01.2002, 08:09
Hi Lena !
Wir müßten schon ein paar mehr werden um vielleicht bundesweit durch "Aktionen" die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Wenn wir ein richtiges Netz aufbauen könnten, das dann am Ende beispielsweise ein paar hunterttausend Unterschriften zusammenkriegt, oder (den Gesundheitsministeriumsserver mit Emails zum Wanken brint :-) ), das wär schon toll ...
Für großartige Demos werden wir wohl kaum noch Leute auf die Straße kriegen ... Aber wie gesagt, ein paar Leute mehr müßten wir schon sein.
Vielleicht melden sich ja noch ein paar !
Gruß Jens

Nico
09.01.2002, 09:10
Hi Jens !

Ich setze mich hiermit mit euch ein !
Da Medizinstudenten keine Lobby haben , ist eine Möglichkeit , in den Marburger Bund oder Hartmannbund einzutreten - sofern nicht schon Mitglied !
Nur so kann man etwas erreichen .( Durch hohe Mitgliederzahlen .)

Falls irgendwo eine Unterschriftenaktion gestartet wird , sag bescheid - ich bin dabei !

Viele Grüsse Nicole



:-dafür

xxxxmr
13.01.2002, 11:50
Wer ist noch dabei ??? Meldet Euch, damit wir vielleicht was auffer Beine stellen können !!!
Liebe Grüße
Jens

xxxxmr
24.01.2002, 18:01
Beim Marburger Bund gibts Infos, wie wir dies Aktion "Runter von der 80 Stunden Woche" unterstützen können ....

www.marburger-bund.de

xxxxmr
29.01.2002, 08:18
Sich in so nem Forum mit sich selbst zu unterhalten, macht echt Spaß ! Aber ist ja eigentlich auch kein Thema Wert ! (grrrrrr)

Trotzdem: Wer noch kein Bild unter seinem Nick hat, kann sich ja das "Runter mit der 80-Stunden- Woche - dem Patienten zuliebe !"-Logo beim Marburger Bund runterladen. Kommt zwar wie Ihr links seht nicht so deutlich, aber es macht bestimmt neugierig und fordert die Akkomodationsleistung der Leseschaft !

Gruß
Jens

Nico
29.01.2002, 09:01
Den Button vom mb habe ich , aber es tragen ihn wohl leider nicht viele Ärzte - was ja eigentlich der Sinn der Aktion sein sollte !
Ich frage mich immer noch , was wir als Studenten machen könnten .Uns nimmt doch keiner Ernst !!! :-???

xxxxmr
29.01.2002, 14:47
Hi Nico !
Zunächst mal freu ich mich über Gesellschaft in diesem Forum hier (grins) !

Die Aktion des MB läuft auch noch nicht so furchtbar lange: Das Bild wird sich aber hoffentlich bald ändern, denn am 26 (?) Februar soll der Höhepunkt sein: An diesem Tag ist neue Verhandlungsrund zwischen Ärzten und Arbeitgebern ! Das wir als Studis da nicht groß eingreifen könne, ist mir klar. Mir geht es um die Sensibilisierung a) der jungen Ärzte und Studenten für dieses Thema (damit möglichst bald an möglichst vielen Kliniken, ob groß oder klein ist egal, Aktionen wie derzeit an den Mannheimer KLiniken laufen, wo sich Assistenten zusammenschließen und gemeinsame Aktionen machen (sie letztendlich von den Chefärzten zum Teil auch getragen werden !!!) siehe hierzu auch http://www.marburger-bund.de/bundesverband/mbz/01_aufmacher.html) und b) der allgemeinen Bevölkerung, daß diese auch endlich mal Druck ausüben und vielleicht ma ihren behandelnden Arzt im Krankenhaus fragen, wie lange er sachon auf den Beinen ist, um dann gegebenenfall den Arzt abzulehnen und bei der Klinksleitung ( und Presse !) darüber zu beschweren !!!

Ich denke da gibt es viel zu tun und helfen können wir dabei allemal !!!

Gruß Jens

P.s.: Warum nicht an Deiner Uni nachhelfen und Plakate des Marburger Bundes an den shcwarzen Brettern der Kliniken aufhängen ???

xxxxmr
07.02.2002, 08:05
Hi !
Am 31.01.02 hat das Bundesarbeitsgericht ein folgenreiches Urteil gesprochen:

Sinngemäß haben die Richter "gerichtet". daß bei einem als Rufbereitschaft ausglegten Bereitsschaftsdienst keine Mindestzeit bis zum Eintreffen am Arbeitsort festgelegt werden können. Am Beispiel vom OP-Personal, dem vorgeschrieben war, innerhalb von 20 Minuten die Arbeit aufnehmen zu können, wurde dargestellt, daß "kurzfristig" (wie es in vielen Vertägen heißt) nicht mit "20 min" (wie es in noch mehr Verträgen heißt) in Verbindung zu bringen ist und somit letztere Veträge in diesem Punkt nicht gültig sind !!! Daß bedeutet vor allem für die Arbeitgeber im medizinischen Bereich, daß diese Rufbereitschaften im Prinzip durch normale Dienstzeiten zu ersetzen sind, denn wer will/kann schon eine Stunde auf das OP-Personal bzw. auf den Arzt überhaupt warten ?????
Folge ist hoffnetlich, daß endlich geltendes Recht umgesetzt und mehr Stellen in den Kliniken geschaffen werden !!!!
Kommilitonen freut Euch, wir sehen rosigeren Arbeitszeiten entgegen !!!!

Trotzdem: Je mehr Leute (auch wir Studenten !!!) helfen die Öffentlichkeit und die Patienten zu sensibilisieren für dieses Thema, um so schneller kommen wir unserem Ziel näher ! Informiert Euch und werdet aktiv !!!!

Gruß Jens

P.s.: Wer mehr zu dem Urteoil lesen möchte: http://www.marburger-bund.de/bundesverband/mbz/05.html

12.02.2002, 22:25
Hallo xxxmr!

Was der Marburger Bund da treibt, hat sicher auch einen großen Wert für uns. Später.
Als Student kann ich das ganze leider nicht ganz so blauäugig unkritisch sehen, wie du. Ich hab zwar gleich mehrere von diesen Ansteckern. Aber ich werde den Marburger Bund nicht so einfach und billig unterstützen. Bei der Sache mit dem Hammerexamen haben die uns ganz schön hängen lassen. Nicht einmal, dass sie nicht Stellung genommen hätten. Nein. Die befürworten (wenigstens noch) die neue ÄAppO. Da ist für mich erstmal ausgeschissen. Definitiv.
Dann überleg dir mal, wer dich denn gerade Unterrichtet. Wer macht deine U-Kurse, wer betreut dich in der Famulatur? Der Chef?? Was meinst du, passiert mit unserer Ausbildung, wenn der Marburger Bund seine Maximalforderung wirklich durchsetzt? Das geht auf Kosten unserer Ausbildung.
Als Assistent möchte ich mich auch nicht 80 oder mehr Stunden in der Woche ausbeuten lassen. Aber als Student kann ich die derzeit angestrebte Reform nicht mittragen, so leid mir das tut.

xxxxmr
14.02.2002, 11:43
Hallo allesamt !

Auch wenn hier wieder so ein besserwisserischer Mr. Unbekannt rumspukt, die Erfolge gehen weiter:

gestern hat das Landesarbeitsgericht Hamburg in zweiter Instanz geurteilt, daß Bereitschaftszeit mit Arbeitszeit gleichzusetzen ist !

Das is nu schon das vierte deutsche Gericht, das so urteilt und wird die Politik vielleicht nun doch so langsam dazu bringen umzudenken und mehr in das Gesundheitswesen zu investieren....
Das wiederrum bringt uns Noch-Studenten mehr Arbeitsplätze und bessere (familienfreundliche) Arbeitsplätze. Und wenn ich dann irgendwann mal Assistenzarzt sein sollte, der weiß , daß er um 16 Uhr nachhause kann, dann bin ich auch gerne bereit, etwas von meiner Freizeit abzuzwacken und mich auf den Studentenunterricht vorzubereiten ! Ich glaube nämlich im Gegensatz zu Mr. Unbekannt, daß der Studentenunterricht am Patientenbett viel schlechter, als er zur Zeit ist, nicht werden kann !!! Daß der Studentenunterricht unter den Plänen des Marburger Bundes leidet, glaube ich nicht !
Daß die vom Marburger Bund die Stundentenproteste nicht unterstützt haben, hat vielleicht aber auch seine Gründe ? Ich persönlich (der ich nur um der vergünstigten PKV-Tarifen im MB bin und sonst dort gar nicht weiter engagiert bin !)hab auch nicht viel von den Studentenprotesten gehalten, aber das ist ein anderes Thema ! Aber jetzt, wie Mr. Unbekannt, klein kariert zu sagen "hilfst Du mir nicht, helf ich Dir auch nicht" ist doch Kinderfasching ! Überleg mal: Du studierst 6 Jahre (eventl. auch eins mehr), arbeitest aber dann noch 30 Jahre. Machts da für Dich keinen Sinn sich jetzt schön für beressere Arbeitsplatzsituationen einzusetzen ?????
Liebe Grüße
Jens

xxxxmr
08.03.2002, 11:07
Hi allesamt !
Es geht weiter ...

Nachdem auch das Landesarbeitsgericht Hamburg Bereitschaftszeiten als Arbeitszeiten anerkannt hat will das betroffene Krankenhaus nu wohl vor das Bundesarbeitsgericht ziehen ... kann uns nur Recht sein: Bislang haben alle Gerichte (vom Europäischen Gerichtshof bis zum klenen Arbeitsgericht in der bundesdeutschen Provinz) gleich geurteilt: Mit den Scheiß Arbeitszeiten der Ärzte muß schluß sein !!!

In Homburg formiert sich (nachdem es in Mannheim schon der Fall war) die Ärzteschaft der 21 Unikliniken und fordert nun auch dort ihre Rechte ein !!!

In Frankfurt wurden seit 5/2001 die Überstunden aufgeschriebn und eingefordert. Die Klinikumsleitung war dem Druck nicht mehr gewachsen und hat inzwischen über 5000 Überstunden ausbezahlt ...

Ihr seht: Wir sind auf dem besten Weg zu gerechten Arbeitszeiten ! Aber: Wir (auch wenn wir nur Studenten sind und "es uns ja noch gar nicht betrifft") sollten die jetzigen Assistenten und AIPler unterstützen und die Probleme in die Öffentlichkeit tragen. Laßt Euch einfach nicht mehr gefallen, daß Ärzte immer noch als Großverdiener mit nem rosigen Arbeitstag und überhaupt ... hingestellt werden. Wir sind kleine blöde Arbeitsnehmer wie alle anderen auch, werden öfter verknackt als andere Arbeitnehmer und wollen nichts mehr als die gleichen (gesetzlich vorgeschriebenen) Arbeitszeiten haben ... mehr nicht !

Gruß Jens :-dafür :-dafür

xxxxmr
13.03.2002, 15:19
Hi !
Also: Gestern hat das Landesarbeitsgericht Schleswig Holstein die Kieler Klage an den Europäischen Gerichtshof weitergeleitet ...

nchteil: Urteil erst in einem Jahr ...

vorteil: Da der EuGh schon einmal in der Sache (allerdings auf Spananien gemünzt) zu unseren Gunsten entschieden hat, ist davon auszugehen, daß er dies wieder tun wird und daß dann Bundesregierung und Arbeitgeber endlich eins auf den Deckel kriegen !!! Außerdem urteilt ja gleichzeitig das vom LAG HH angerufene Bundesarbeitsgericht ...

Je mehr Urteile desto besser ...

Wehr sich nicht wehrt, lebt verkehrt ! :-meinung


Gruß Jense

emergency_doc
26.12.2004, 19:26
Hi !
Wie Ihr vielleicht mitgekriegt habt, tobt zur Zeit der Bär im Kampf um die Einhaltung des Arbeitszeitengesetz. Der Marburger Bund (auf dessen Seiten auch mehr zum Thema zu erfahren ist unter www.marburger-bund.de) hat seine 140.000 Mitglieder schon zu "Computerstreiks" (s. auf den o.g. Seiten) aufgerufen, gleichzeitig aber auch Tips für Chefärzte (die ja im Zwiespalt zwischen Einhaltung der Höchstarbeitszeiten und finanziellem Rahmen durch die Verwaltungschefs der Krankenhäuser sind) gegeben. Ich finde wir Medizinstudenten sollte uns auch zu Wort melden, schließlich geht´s ja auch um unsere Arbeitszeiten !!! Was meint Ihr ??? Wie wärs mit Unterschriftenaktionen, Demos und und und ??? So richtig wie früher" (grins) ?
Gruß Jens


Hören wir gerne !!! Nachdem HB und MB seit Jahren nur labern und leider nicht handeln, haben wir im November eine Assistenteninitiative gestartet. Dafür suchen wir IMMER Helfer und engagierte Leute; auch Studenten, PJs, etc.
Es ist schließlich unsere Zukunft und WIR sind die Leute, die täglich an vorderster Front stehen; nicht die "Gothaer Ambulanz-Chefärzte" - die stehen zu der Zeit bereits auf dem Golfplatz !!!

---> http://www.klinikdirekt.de

Helfer jederzeit willkommen. Erweiterung der Initiative in alle Richtungen möglich. Zur Zeit wird diskutiert, ob man versucht für das PJ eine "Unkostenvergütung" einzuklagen. Laut BAG wurde in einem Urteil festgestellt, dass eine "tägliche Praktikumsarbeit entlohnt werden müsse"; eine Praktikantin hatte hier 12 Monate gejobbt und anschließend EUR 500.-/Monat eingeklagt. Erfolgreich. Spricht nichts dagegen, dass das PJler nicht auch machen können !!! :-dafür :-))